Sonntag, 31. Mai 2015

Der Sonntagsgang

Der Sonntagsgang muss kein Kirchgang sein. Die Frage "Wem dient der Gottesdienst?" ist erlaubt. Wenn es dir Stress macht, mach blau. Viel wichtiger ist nämlich nach dem Gedöns der Woche der Müßiggang. Manch einer kommt Gott näher, wenn nichts los ist.
Genau. Einfach mal nichts tun. Schmartfohn weglegen oder es offline schalten, ähm ... Computer aus und nicht bloggen ... gerne auch einen Gang durch die Natur veranstalten, aber ohne Veranstaltung drumherum, denn die muss meist organisiert werden, was neuen Stress bedeutet. Loriotfreunde dürfen sitzen. Den Sonntag reizarm gestalten.
Nichtstun ist das Gebot der Stunde.
In der FAZination zum Freakstock 2014 schrieb ich einen Artikel übers NichtsTun. Angelehnt war er an das Workshopprogramm dieses Tages, bei dem jemand einen Kurs "Grundlagen im WingTsun" anbot. Ich weiß nicht mehr, wie der Mensch hieß, aber sein Name enthielt alle Buchstaben des für meinen Text ausgedachten Workshopleiters.
Wahrscheinlich hatten wir in der Redaktion schon einen handfesten Lagerkoller.


GRUNDLAGEN IM NICHTSTUNEin Seminar von Willsse A. Niks

NichtsTun ist die Kunst der Entschleunigung. Die Anfänge dieser Lebensweise gehen ins vierte Jahrtausend vor Christus zurück, man vermutet aber, dass NichtsTun so alt ist wie die Menschheit selbst. Willsse A. Niks betreibt NichtsTun seit einigen Jahren und gilt als anerkannter Fachmann, denn er tut den ganzen Tag nichts anderes. Ich habe Willsse vor dem Workshop getroffen.
Hallo Willsse, bist du aufgeregt vor deinem ersten Workshop?
Willsse: Nööö ...
Wie hast du dich auf das komplexe Thema vorbereitet?
Tja ... ich hab mit den Kumpels rumgehangen ... da kam das so.
Worauf müssen die Interessierten sich einstellen, wenn sie dein Seminar besuchen?
Hm ... eigentlich ... also wäre schon praktisch, wenn sie nicht so nervös sind. Diese Hektik, das ganze Rumgerenne. Nä! Da wirste ja total atemlos!
Du machst einen ziemlich entspannten Eindruck. Wie schaffst du das, diese Einstellung während des Hochbetriebs beim Freakstock beizubehalten?
Och ... das ist einfach. Einfach ma ... nix tun. Runterkommen. Und nicht überall mitmachen wollen. Nicht alles mitkriegen müssen. Für NichtsTun brauchste Zeit, sonst haste nichts davon. Und vor allem, total wichtig: schlafen. Nix kann so wichtig sein, dass es dich vom Pennen abhält.
Danke!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.