Samstag, 15. Juli 2017

Kongopost 101

Rifaim fand seine Retter.

Eine Flüchtlingsfrau unterwegs bei der Rast.
Ihre Kinder und die Fetzen auf dem Körper sind das einzige, was sie besitzt. Jemand hat sie da am Weg getroffen und fotografiert, als sie mit ihren Kindern den Proviant verzehrte.

So ist der kleine Junge, Rifaim, wohl auch mal nach Basankusu gekommen. Aber seine Mama starb da. Rifaim hungerte lange in der Hütte einer alten Frau, die den Jungen aufnahm, aber selbst nichts hatte.
Blaise, katholisch, ist zusammen mit Jerry Mitarbeiter der Diakonie. Er hat seiner Frau Sandrine von Rifaim erzählt, und die hatte Erbarmen, und sie haben den armen Jungen aufgenommen.
Bett, Matte, Kleidung und nötige Medikamente bezahlten sie selbst (Rifaim war ja ganz unterernährt und verdreckt), und ich sorgte dann später für das Schulgeld. Ende April haben sie ihn mit Heft und Stift da zur Schule geschickt. Nun ist er sitzen geblieben und schämt sich. Aber es war ja alles total neu für ihn. Zudem hatten die Lehrer auch noch eine zeitlang gestreikt, weil sie wieder zwei Monate lang überhaupt kein Gehalt bekommen hatten.
Rifaims Lehrer hat gesagt, dass der Junge gar nicht dumm ist, aber mehr Zeit zum Einleben braucht.


Blaise und Jerry wurden wohl irgendwie mal von Richard angesteckt und fingen selbst an, sich auch um bedürftige Alte, Kranke und Waisenkinder zu kümmern. Blaise hat einige Jahre in Mbandaka studiert, fand nachher aber keine Arbeit. So lebt er mit seiner Familie von seinen großen Mais- und Maniokfeldern. Jerry ist Lehrer und baut Gemüse an. Er wohnt mit seiner Frau bei den Altenhütten und kümmert sich darum. Zudem versorgen sie einen Jungen mit Epilepsie. Blaise und Jerry bettelten nie und hatten immer genug, um anderen auch noch etwas abzugeben.
Und weil ich beide schon lange kenne, freute ich mich, beiden ein Fahrrad zu finanzieren, damit sie noch mehr Hilflose besuchen und helfen können. Schön, wenn Glauben, katholisch oder evangelisch, mehr ist, als Predigt hören, singen, beten oder schöne Titel zu haben. Aber die Kirche Christi muss auch unbedingt vielfältig bleiben.

Rifaim fand hier jedenfalls seine Retter.
Es soll uns allen gut gehen. Gruß, Peter.

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