Freitag, 21. September 2012

Kongopost 63

Aus einem Brief von Pastor Jérémie:

Lieber Peter Mokili, ich grüße dich und die Mama Elisabeth.
Mir geht es nach der Vergiftung schon wieder ziemlich gut. Ich muss aber noch viele Medikamente nehmen und soll mich ruhig verhalten.

Die Kinder vom Waisenhaus gehen jetzt wieder zur Schule. Und sie sind sehr stolz darauf.
Frühstück
Ab in die Schule!
Ist das Waisenhaus nicht schön?
Wir haben ja acht Kinder im Waisenhaus, aber nur sechs können zur Schule gehen.
Unser Staat zahlt die Lehrergehälter nur ganz schlecht und sehr unregelmäßig. So müssen die Eltern dafür aufkommen.
Unser Hilfsverein, ACSPV, der für das Waisenhaus zuständig ist, hat nach langem Rechnen gesehen, dass wir nur sechs Kinder finanzieren können. Zwei Kinder bleiben zuhause.
Da sitzen sie nun in großer Traurigkeit. Wenn die anderen morgens frühstücken und sich für die Schule fertiggemacht haben, sind die beiden verschwunden. Sie wollen überhaupt nichts mehr essen und trauern den ganzen Tag herum. Jacques ist zwölf und Mamie ist sieben Jahre alt.
Mama Judit und Mama Chimene, die die Kinder versorgen, versuchen ihnen gut zuzureden, aber sie antworten kaum. Sie sind ganz voller Trauer.
Wir sind alle traurig darüber, aber es geht einfach nicht. Die beiden sind ja auch nicht die einzigen traurigen Kinder, denn in der ganzen Stadt kann man dieses Leid erleben.

----------------------------------------------
So geht es auf der ganzen Welt, die einen haben und die anderen haben eben nicht. Jérémie hatte uns zuerst nur die drei Fotos geschickt. Da habe ich ihn nach den Trauerkindern gefragt und bekam das vierte Foto. Uns brach fast das Herz und wir konnten schon Geld schicken.
Vielleicht bekommen wir schon am Montag ein Foto von acht fröhlichen Schulkindern.
Dann geht es uns auch wieder besser.
Viele Grüße, Hans-Peter und Elisabeth Gohl.

Wenn das auch dein Herz angerührt hat, kannst du hier gohlep (ät) web (.) de nach der Kontonummer fragen. Alle übrigen Fragen werden auch beantwortet. Versprech ich dir einfach mal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.