Montag, 8. Dezember 2008

Opel Opolescu

Der politisch und geschichtlich gebildete Leser hat vielleicht mitbekommen, dass sich das Wetter in kommunistisch-sozialistischen Staaten durch besondere Milde auszeichnet.
So wurde es zum Beispiel in Rumänien, als es noch dem Ceaucescu gehörte, im Winter nie kälter als -13°C.
Das ist erstaunlich, aber es gibt eine einfache Erklärung.
Die Natur hatte erkannt, dass die Ideologie gut war und unterwarf sich ihr. Und da kein Teilhaber des sozialistischen Glücks Mangel leiden (und auch nicht frieren) sollte, konnte es also nicht kälter als -13°C sein. Das beweist, dass der Sozialismus fast so etwas wie eine Naturreligion ist – allemal aber etwas ganz Selbstverständliches.

Was hat das Ganze jetzt mit der Überschrift zu tun?
Mein Auto, das ich bisweilen freundlich „Juppimobil“ zu nennen pflege, ist definitiv ein kommunistisches Produkt, auch wenn man ihm das nicht ansieht. Ich habe es über längere Zeit beobachtet und jetzt enttarnt.
Herrscht nämlich draußen strenger Frost, genießt mein Auto die angenehmen Temperaturen von vielleicht -1°C. Fließt der Asphalt vor Hitze fast den Berg runter und mag ich kaum das Lenkrad anfassen aus Angst vor Brandblasen, zeigt das Thermometer etwa +32°C an.
Deswegen erzähle ich ihm nichts mehr von meinen tatsächlichen Gedanken, denn ich bin nicht sicher, ob es Kontakte unterhält zur Securitate.
Da muss man ja vorsichtig sein, mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen.

Wenn hier also irgendwann überhaupt keine Einträge mehr kommen, weißt du Bescheid. Vielleicht könntest du dich dann an den Bundespräsidenten wenden, damit er mich frei kauft.

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