Montag, 28. Januar 2013

Kongopost 66

Richards Jahreslosung 2013.
Liebe Mitchristen in Deutschland. Es geht uns gut hier, denn Gott hat uns durch das ganze Jahr 2012 und in 2013 gebracht. Da können wir nur noch Dankeschön sagen, was ja nicht immer ganz einfach ist. Wir können Gottes Güte und Liebe aber doch jeden Tag erkennen.

Wir haben jetzt Trockenzeit. Da wird abgeholzt und es entstehen im Urwald neue Felder. Das geht nur jetzt, denn das ganze Gewirr von gefällten Bäumen muss erst brennen. Wenn es regnet, brennt das nicht.
Wir können jetzt auch gar nicht die vielen Fische essen, die gefangen werden. Die Flüsse waren kilometerweit über die Ufer getreten, und jetzt läuft das Wasser langsam wieder aus dem Urwald. Aber es bleiben viele Teiche und Tümpel übrig, und Frauen und Kinder holen die Fische körbeweise aus dem Dschungel, und es dauert noch lange, bis alles trocken und abgeschöpft ist. Sicher wird auch im Fluss geangelt, aber die meisten Fische fängt man im Wald.
Bald können auch keine Schiffe mehr kommen weil der Fluss so viele Sandbänke bekommt, wo die Kinder spielen können.
Peter und Elisabeth Gohl hatten früher ein Einbaumboot und fuhren in der Trockenzeit oft damit den Ilambo-Bach hinauf, weit in den Urwald. Da sind sie mal gekentert, das Boot war weg und sie wären die ganze Nacht da im Dschungel geblieben, wenn ein Fischer ihr Schreien nicht gehört hätte.
Unser Pastor verbot ihnen dann, noch mal alleine mit dem Boot zu fahren, aber sie waren ungehorsam.
Alles auf der Welt ist nur Gnade Gottes. Das ist die Summe meiner Erlebnisse 2012.
Aber eins hat mich am meisten erstaunt.

Die Mama Marie José Bokila kam mit schlimmen Bauchschmerzen jeden Tag zu mir, um Geld für eine Behandlung im Krankenhaus zu betteln. Der Arzt hatte aber Unterleibskrebs festgestellt und wollte sie operieren. Mama Marie José wollte aber absolut nicht. Sie sagte: „Doktor, ich will nur Medikamente haben. Ich bin Vollwaise und ohne Geschwister. Wenn du mich operierst, wird unsere Sippe aussterben. Ich muss doch mindestens noch ein Baby zur Welt bringen!“
Der Doktor hatte Mitleid, Peter Gohl schickte Geld nach Kinshasa, und wir konnten Medikamente kaufen. Langsam ließen die Bauchschmerzen nach und sie ging eines Tages wieder in ihr Dorf zurück, 245 km. Jetzt ist sie aber wieder hier im Krankenhaus und hat doch tatsächlich Zwillinge zur Welt gebracht, die sind noch ganz weiß, was sich denn bald ändert. Aber sie freut sich und ist stolz wie unser bunter Hahn auf dem Hof.
Und ich habe gelesen, dass der Engel Gabriel zur Jungfrau Maria gesagt hat: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich!“
Diesen Spruch will ich mir jetzt für 2013 merken und ihr solltet ihn auch glauben.

Gottes Segen, Richard Iyema.

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