An alle Kongofreunde.
Die Elisabeth hat mir erlaubt, wieder mal ein Ticket für den 9.6. 2011 mit Air France nach Kinshasa zu kaufen. Bossuet besorgt mir dort eins für die CAA am 11.6. ins gelobte Land nach Basankusu. Das Visum für 2 Monate ist auch bestellt.
In Basankusu haben sie schon ein provisorisches Programm über viele hundert Kilometer gemacht, und wir wollen zuerst eine große Bootstour auf dem Loporifluss bis Bongandanga machen.
Sind wir zurück, versuchen wir auf dem Landweg nach Baringa zu kommen, wo ich das Krankenhaus und die Bibelschule besehen will, von deren Problemen ich ja schon berichtet habe. Aus Baringa sind die Eltern mit Booka, dem Sorgenkind mit offenem Rücken, zur Operation in Kinshasa.
Zuletzt wollen wir mit dem Einbaum die Gemeinden am Lulongafluss bis Mbandaka besuchen und sehen, was die inzwischen an Urwalddiakonie und Nächstenliebe gemacht haben.
In Mbandaka will ich auf jeden Fall Pastor Jérémie besuchen, der den Kranken weiter hilft, die Richard aus dem Urwald schickt, damit sie dort in der Stadt behandelt oder operiert werden können.
Bis dahin werde ich soviel Moskitos erschlagen haben, dass ich bange sein muss, dass sie ein Spezialkommando zusammenstellen, wie die Amis bei Bin Laden.
Der Hauptgrund unserer Reise ist Friedensmission.
Zu mir sagte mal eine alte Frau: Wenn die Kinder Hunger haben und du unerklärliche Schmerzen hast, ohne dass dir jemand helfen könnte, und wenn die Rebellen dich geschlagen haben und das Bisschen rauben, was du hattest, das ist schlimm. Wenn aber Streit unter Christen ist, dass du nicht mehr weißt, was oder wem du glauben sollst, dann gibt es keine Hoffnung mehr.
Ganz weit im Osten der Cadelukirche sind mehrere Gemeinden in Rebellion, und Richard und ich, als Neutrale, wollen sie trotz aller Bosheit einfach mal besuchen. Wir werden einsame Alte und unversorgte Kranke besuchen und Kinder knuddeln und probieren, gerade da unsere Diakonieseminare über praktische Nächstenliebe abzuhalten. Wir wollen überhaupt mal hören, warum die überhaupt böse sind.
Sie werden sich nicht trauen, einen Weißen wegzujagen. Wir werdens sehen, und ich schreibe euch später, ob der Herr des Friedens mit uns ist.
Sicher ist, der Fluss ist wunderbar.
Schade, dass die Elisabeth nicht mitkann. Zu Hause beten ist harte Arbeit.
Bis bald, euer Hans-Peter Gohl.
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