UND:
meine dreizehnte Rubrik.
Sie dient der Entlastung von Heu + Reka, das immer dicker wird (und unübersichtlicher). Ganz rechts ist noch ein Plätzchen frei, wie du siehst.
Da die neue Rubrik weder mit Lex noch mit Ikon zu tun hat, habe ich sie Lexi + Konn genannt.
Sie sammelt das ganze Wissenszeug, das du bisher wie die Nadel im HEUhaufen suchen musstest. Ich habe ein paar Beiträge nachträglich umsortiert: über Carnevale, Federlesen, mein angebliches Lehrmonopol, die Keramikabteilung, Bremen, das Watt, Herrn Wilhelm Conrad Röntgen, die Lichtverschmutzung, Wortherkunft und Standbylämpchen.
Entstanden ist die Idee bei „dem Volk aufs Maul“, weshalb ich damit gleich mal weiter mache.
Beim nächsten Mal beschäftige ich mich vielleicht mit Redensarten wie „etwas im Schilde führen“, „ein Auge riskieren“, „etwas im Vorfeld klären“, „in die Binsen gehen“ und so weiter, die alle ihren Ursprung in der Zeit des Mittelalters haben.Im Schilde führen:
Der Gewappnete trug den Schild (ganz wichtig: das Schild gibt’s nur auf der Straße oder vor der Kneipe) vor sich her und war somit in der Lage, zwischen sich und dem Schild etwas zu verbergen.
In diesem Falle führte er etwas im Schilde. So wird die Redewendung auch heute noch genutzt.
Ein Auge riskieren:
Viele Ritterrüstungen haben am Helm ein Visier, ähnlich wie bei heutigen Motorradhelmen. Die Dinger waren aus mit Löchern versehenen Metall, aber im Zweifelsfall hat man nicht besonders viel erkennen können. Gefährlicher war aber, mit geöffnetem Visier in den Kampf zu reiten (ob das nun ein kriegerischer oder sportlicher Kampf war, ist unerheblich), denn dann waren die Augen völlig ungeschützt.
Es gab aber auch Visiere, die ein zusätzliches Kläppchen auf der linken Gesichtshälfte hatten. Da hat der Ritter dann nur ein Auge riskiert anstatt beider. (Warum es links war, kann ich beim nächsten Mal behandeln.)
Etwas im Vorfeld klären:
Das Vorfeld ist die gerodete und geebnete Fläche vor der Burg oder um sie herum (je nach dem, wie es die landschaftlichen Gegebenheiten zulassen). Dort hatte man den Angreifer im Blickfeld und konnte einen Ausfall wagen, ohne die eigene Deckung allzuweit verlassen zu müssen. Was im Vorfeld geklärt wurde, musste nicht vor oder innerhalb der Burgmauern ausgefochten werden.
In die Binsen gehen:
Früher gab es keine Fußbodenbeläge wie man sie heute kennt. Teppiche waren für die meisten ein unerschwinglicher Luxus. Deswegen wurde Stroh oder Sand auf dem Boden verteilt. Wenn das Bier nicht im Becher ankam, ging es in die Binsen oder verlief im Sande.
So einfach ist das mit der deutschen Sprache.
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p.s.: diese Entwicklungen bedeuten keineswegs, dass der Vorgarten jetzt ein dreizehnbändiges Werk wird.
Er bleibt so unbändig wie er ist.
p.p.s.: ich danke meiner vier(!)bändigen Schreibtischbibliothek.
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