Sonntag, 18. Januar 2009

die gestrige Dosung

sagt man
ich dose, du dosest, er bzw. sie oder es dost, wir dosen, ihr dost, sie dosen?
oder
ich dosiere, ich döse, ich doste, ich dosunge?
Eigentlich klingt die obere Variante richtiger.
So oder so, ich dose jetzt also. Dosungen haben gegenüber Losungen den unschätzbaren Vorteil, dass man ruhig mal ein Datum ausfallen lassen kann und hinterher merkt man es nicht sofort. Am Jahresende, na klar, aber bis dahin ist noch viel Zeit. Und vielleicht muss man ja an manchen Tagen zweimal in die Dose greifen, dann gleicht es sich wieder aus.
Gestern kam ich nicht dazu, den Dosungsvers zu veröffentlichen, deswegen mach ich das heute und weihe gleich mal meine neue Rubrik ein. Wie könnte sie heißen, wenn nicht Do + Sung? (Somit hält auch das Fernöstliche in meinem Blog Einzug. Aber verfall jetzt mal nicht dem Tai-Wahn! Das ist Sheng-Pfui.)

Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Mt. 5,18

Die Formulierung „Bis Himmel und Erde vergehen“ kam mir sehr bekannt vor und ich ging davon aus, dass überall in der Heiligen Schrift in diesen zeitlichen Abständen gerechnet wird. Sicherheitshalber konkordanzte ich die Sache aber und stellte fest, dass die oben genannte Stelle zwar insgesamt fünfmal in drei Evangelien auftaucht, aber nur einmal in der ganzen restlichen Bibel (zumindest wenn man nach der Elberfelder geht), nämlich da:

Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. 1.Mose 8,22

Das heißt für mich: Der Urheber wollte sicher stellen, dass das Gesagte für einen wirklich langen Zeitraum gilt. Und danach ist eh’ niemand mehr da, der sich für Saat und Ernte und die anderen interessiert.

Evangelikale Vergleichsstellen: Mt 24,35, Mk 13,31, Lk 16,17, Lk 21,33

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