Mittwoch, 1. August 2012

B.A.L.K.A.N.

Ja, es geht um den Balkan.
Und nein, es geht nicht um die Region zwischen Ungarn, Slowenien, Albanien und Rumänien.
Es geht um den
Der Balkanexpress transportierte von 1876 bzw. 1881 bis zuletzt 1995 Personen und Güter zwischen Opladen und Lennep. (Falls du dich wunderst, dass eine eigene Bahnlinie zwischen Stadtteilen von Leverkusen und Remscheid verkehrte – das waren früher beides Kreisstädte.)
Der Name Balkanexpress rührt vermutlich daher, dass die wunderschöne Landschaft die Passagiere an den Balkan erinnerte.
Wie alt der Name ist und ob der Namensgeber tatsächlich zuvor auf dem Balkan unterwegs gewesen ist, kann keiner mehr genau sagen. Der Balkanexpress hingegen ist ein fester Begriff.

Seit dem 22. April 2012 ist die Balkantrasse ein Radweg.
Angeblich kann man im Bergischen nicht Radfahren, weil es ja überall so steil bergauf geht.
Dank der Balkantrasse ist das jetzt nur noch eine Ausrede für Faulpelze oder Herzkranke ohne Elektrofahrrad.
Die alte Bahnstrecke überwindet auf einer Strecke von 21 Kilometern an die 270 Höhenmeter. 270 Meter sind nur viel, wenn sie vor einem in den Himmel ragen...
...oder wenn man sie grafisch vor sich sieht... unterwegs ist das nicht so schlimm. 
Das hier sind ja nicht die Alpen.
Die Streckenführung durch die schönste Region Deutschlands verläuft zwischen Lennep und Kotten parallel zur B51, aber selten direkt daneben. Meistens fährt man hinter Wohngebieten, durch Waldstücke, zwischen Feldern und Dörfern.
Danach geht es durch Burscheid, Dierath, Pattscheid nach Opladen.
Die Trasse ist kreuzungsfrei, Straßen werden (!fast! überall) mit Brücken über- oder unterquert. Entlang des Weges gibt es informative Wegweiser und reichlich Kilometerangaben, wie weit es wohin ist – und für jeden, der rechnen kann, auch wie weit man schon gekommen ist. Es gibt vielerlei Möglichkeit zur Rast, zum Beispiel an Tankstellen, Restaurants und dem Genossenschaftsmarkt in Bergisch Born.
In Wermelskirchen, wo vor einigen Jahren auf der Fläche der ehemaligen Bahnlinie die Umgehungsstraße gebaut wurde, verläuft der Balkan-Radweg durch die nun deutlich verkehrsberuhigte Innenstadt. Die Beschilderung ist gut, niemand muss sich verirren. (Und wenn man vom Wege abkommt, ist das nicht schlimm, die Wermelskirchener sind freundliche Leute, und man kann sich ja auch mal die Stadt angucken.)

Dieser Artikel ist eine herzliche Einladung, das Bergische mit dem Rad zu entdecken.
Das Bergische Land, denk mal: das ist da, wo ich wohne. Kann es eine schönere Gegend geben?
Dein fachlich und fachwerklich einwandfreier SF.

(auf einem Berg zu sitzen und das Hirn zu lüften ist nämlich nicht alles im Leben!)
Weitere Infos zur Balkantrasse und auch sehr vielen anderen Radwegen hat übrigens Achim Bartoschek zusammengetragen.

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