Mein Statistikfreund beschäftigt sich gerne mit Zahlen, aber deswegen ist er noch lange kein Stubenhocker.
Heute Nachmittag waren wir zusammen rodeln und er hat mir das genau erklärt mit Hangabtriebskraft und Massebeschleunigungsgesetz und so.
Und vor allem, warum einem hinterher alles weh tut, obwohl man ja eigentlich nix gemacht hat.
Das ist nämlich so, erklärte er mir:
Gehen wir davon aus, rein hypothetisch, du wärst 34 Jahre alt.
Auf dem Weg zum Rodelberg wirst du so lange jünger, bis du, wenn du nach der ersten Fahrt unten angekommen bist, wieder acht Jahre alt bist. Oh glückliche Zeit.
Dann nimmst du den Schlitten an die Strippe und den Berg in Angriff.
Dabei wirst du dann wieder 8 Jahre älter, macht 16.
Dann fährst du wieder runter,
was dich um 5 Jahre verjüngt, ergo bist du 11.
Wieder rauf. Macht dich 19 Jahre alt.
Wieder rauf. 22, das geht noch.
Wieder rauf. Ein Vierteljahrhundert.
Wieder rauf. 28 Jahre.
Wieder rauf. Das macht dich 31 Jahre alt.
Wenn du dann wieder oben angekommen bist, also nach der siebten Abfahrt, bist du mit 34 bei deinem hypothetisch angenommenen Alter angekommen. Wenn du klug bist, gehst du jetzt nach Hause.
Wenn du nicht klug bist, fährst du noch weiter.
Oder aber, du hast dich zur ungefähr dritten Abfahrt an die Sprungschanze gewagt. Die ist nichts für Leute in unserem Alter, was du spätestens bei der Landung nach dem kurzen Flug gemerkt hast, weil das deine Wirbelsäule um gefühlte 5 cm gestaucht hat.
Das lässt dich zusätzlich zu den 5 Jahren, die die Abfahrt dich jünger macht, 10 Jahre altern, ergo kostet die Fahrt dich 5 Jahre in Richtung Alter.
Wie ich mit fortschreitendem Abend immer besser feststellen kann, hat mein Statistikfreund Recht.
Der versprochene Schneefall hat endlich eingesetzt. Morgen... na ja, aber bestimmt übermorgen.
Samstag, 16. Januar 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
hast du nichts zu tun ?:) Das ist ja wahnsinn! ;)
AntwortenLöschenLiebste grüße
Litha
Nee, Litha, ich -konnte- nix mehr tun. Mir tat ja alles weh.
AntwortenLöschenBloß ein bisschen denken und tippen war noch möglich.
... hmmm, so ganz verstehe ich das noch nicht.
AntwortenLöschen1. Warum verjüngt die erste Fahrt von 34 auf 8 Jahre? Und warum verjüngen die weiteren Fahren immer um 5 Jahre?
2. Was ist bei der ersten Fahrt entscheidend?
a) das Zielalter (8) oder
b) die Differenz (34-8=26)?
3. Was passiert bei der ersten Fahr mit Personen unter 8 Jahren, falls Regel 2a) gültig ist?
4. Was passiert bei der ersten Fahrt mit Personen unter 26 Jahren, falls Regel 2b gültig ist?
5. Was wenn ich den Schlitten und mich selbst nicht aus eigener Kraft den Berg nach oben befördere?
Nathenja,
AntwortenLöschendu musst schon richtig lesen.
Da steht ja, dass ich der juppi das so erklärt hab.
Das ist keine allgemeingültige Regel. Eher Individualpsychophysik.
Die juppi wird also von den angenommenen 34 Jahren ausgehend immer jünger, je näher sie dem Rodelberg kommt. Das tut die Vorfreude.
Unten angekommen ist die vorfreudebedingte Verjüngung am Höhepunkt angekommen, also ist sie 8. Damals war das Leben noch durchweg heiter.
Damit erübrigen sich die Fragen 2-4.
Frage 5 stellte sich ebenfalls nicht, denn da war kein Lift.
Aber ist doch klar, dass man sich beim Runterfahren eher jünger und beim Raufkraxeln eher älter fühlt, oder?
Lieber Statistikfreund,
AntwortenLöschenund wer erklärt mir, mit meinen rein hypothetischen 28 Lenzen, das jetzt?! Ich möchte ja Nichts falsch machen beim Schlittenfahren. Nicht dass ich unten ankomme und plötzlich... ach, egal. Der Schnee ist ja eh schon wieder weg :-(
Lieber Nathenja, nicht verzweifeln.
AntwortenLöschenEs gibt bald wieder neuen Schnee und dann geh rodeln und überleg dir eine eigene Rodelrechnung.
So wie ich dich einschätze, verstehst du dich auch auf Individualpsychophysik.
Versuch das mal.
Optimizer, du meinst die Geschichtenerzähler aus dem... äh Orient?^^
AntwortenLöschen