Sonntag, 31. Januar 2010

Die Typen in meiner Wohnung 4

Als ich meine erste eigene Wohnung hatte, schickte ich voller Begeisterung Fotos an alle meine Bekannten, die nicht herkommen und sich live angucken konnten, wie ich sie eingerichtet hatte.
Weil die Fotos sehr groß waren und mein Klompjuter schwach auf der Brust, dauerte es immer ziemlich lange, bis alle Fotos durch die Leitung geflutscht waren.
Ein paar Personen kriegten auch nicht alle Bilder.
So bekam ich eine Email zurück: "Wo schläfst du? Ich habe auf keinem der Bilder ein Bett sehen können. Schläfst du im Stehen?"

Eine ähnliche Frage hast du dir vielleicht auch im Laufe dieser Vorstellungsrunde gestellt. Wo geht die Chefin des Vorgartens mal für kleine juppis?

Keine Sorge.
Auch in der Keramikabteilung meiner Wohnung gibt es Typen, genau wie hier, da und dort.
Aber ich fange im juppimobil an.
Der Winterbär.
Er hängt an der beifahrerseitigen Sonnenblende und hat so manchen Passagier schon seekrank gemacht - oder hypnotisiert. Das kommt auf die Verfassung meiner Mitfahrer an. (Und meinen Fahrstil.)
Im Sommer fährt logischerweise ein brauner Sommerbär mit, aber du kannst dir sicher denken, was der gerade tut.

Das eilige Rennhuhn.
Ein weiteres Hühnerviech! Es hängt am Innenspiegel und man sieht: es ist wirklich eilig unterwegs. Lass dich bitte nicht zu der Vermutung hinreißen, es habe keinen Schnabel an seinem großen gelben Kopf. Das beweist nur, dass du von Rennhuhn-Anatomie keinen blassen Schimmer hast. Das Gelbe ist der Schnabel.

Die Autoente.
Ja, endlich noch mal ein Federvieh. Sie fährt mit mir Auto, seit ich in eigenen Autos umherfahre. Interessanterweise streckt sie immer das Hinterteil nach vorne - also dahin, wo ich denke, dass vorne ist. Kann sein, dass sie das anders sieht. Und ich die ganze Zeit (bis auf wenige Ausnahmen) rückwärts durch die Gegend düse. Halte also lieber etwas Abstand.

Das Ampelmännchen.
Mein Händi war sich nicht im Klaren, wer die Hauptperson des Bildes sei und so kannst du den Hintergrund prima durch die Heckscheibe erkennen. Es ist der zugeschneite Parkplatz vorm Kultshock.
Das Ampelmännchen vertritt seine Devise mit entschlossenem Schritt: Freie Fahrt für freie Bürger!

Das Küken.
Man kennt es auch als "Begrüßungsküken", "Ullefurzküken" und "Weiterverschenkküken". Seit es aber zu mir zurück geschenkt wurde, bleibt es jetzt für immer.
Es steht im Treppenhaus und ist der erste Hinweis, dass meine Wohnung nicht mehr so weit weg sein kann.

Sandmännchen.
Sandmännchen ist schon sehr alt. Früher gehörte es meiner Mutter. Es sieht nicht aus wie sein Kollege aus dem Fernsehen, weil es das Werbegeschenk einer Schlafmitteltablettenfirma war. Die Firma gibt es vermutlich nicht mehr, die Tabletten auch nicht. Aber das Sandmännchen, das wohnt im Badezimmer auf dem roten Regälchen, das im Erstberuf Würzregal war. Wie das in der Küche. Aber was soll ich im Bad mit einem Würzregal?

Ich glaub, ich hab sie jetzt alle.

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