Freitag, 26. August 2011

Apfelverkostung im Vorgarten

1. Ingrid Marie.
Sie ist eine der traditionellen Apfelsorten des Alten Landes, regional auch als Hoed Orange bekannt.
Der Apfel wird bis zur Ernte leuchtendrot und ist ein beliebter Weihnachtsapfel. Die Früchte sind klein und rund;
auffallend sind die ausgeprägten Höcker an der Unterseite und die rote Durchfärbung bis ins äußere Fruchtfleisch, das saftig säuerlich ist.
Der Apfel Ingrid Marie eignet sich zum Essen sowie für die Zubereitung von Kuchen, ist erntereif von Mitte bis Ende September und lagerfähig bis Januar.
Aufgrund des hohen Säuregehalts wird Ingrid Marie immer mehr von süßeren und ertragreicheren Sorten verdrängt.
Ein großer Nachteil ist die Anfälligkeit für Obstbaumkrebs.
Freunde von säuerlichen Äpfeln greifen zunehmend auf die Rote Sternrenette zurück, die resistenter und in den sonstigen Eigenschaften vergleichbar ist.

2. Jakob Lebel
Diese Apfelsorte wird nur mäßig rötlich, meist bleiben die Früchte grün. Sie sind klein und oft asymmetrisch und weisen eine starke Rippung vom Stiel bis zur Unterseite auf
Das Fruchtfleisch ist saftig und säuerlich und zerfällt schnell beim Kochen, sodass der Apfel sehr geeignet ist für Mus.
Erntezeit ist von Ende September bis Mitte Oktober, danach kann er noch gut zwei Monate gelagert werden.

3. Boskop (Boskoop)
Typisch ist die bräunlich-grün-rote Färbung. Die Früchte sind rundlich und mittelgroß.
Auffällig ist die starke Abgrenzung des Gehäuses, die schneller mit Sauerstoff reagiert als das übrige Fruchtfleisch.
Der Boskop ist sehr geeignet für Apfelkuchen, zum so essen - er enthält viel Vitamin C - und als Kompott mit Stückchen.
Erntereif ist er von Ende September bis Anfang Oktober, genussreif ab November. Gut gekühlt ist der Boskop lange lagerfähig, im Frischluftlager bis Februar und länger.
Der Baum ist robust, wächst gleichförmig und bedarf des regelmäßigen Kulturschnitts.


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Bei allen drei Äpfeln handelt es sich um späte Sorten. Der Jakob Lebel ist viel zu früh vom Baum geholt worden, wie du an den hellen Kernen erkennst.
Der Geschmack war unbeschreiblich, sauer. Nach dem Fotografieren habe ich nur Ingrid Marie aufgegessen, in dieser Runde die früheste Sorte.
Die Bäume siehst du hier X (Foto wird bei Tageslicht nachgereicht) und sie hätten alle einen Kulturschnitt nötig - dringend. Vor zehn Jahren schon. LeiderzumGlück sind es nicht meine.

4 Kommentare:

  1. Also ich mag Boskop am liebsten - auch weil er so schön fest und säuerlich ist :) Aber ich würde auch mal Herrn jakob Lebel probieren :) Sauer macht bekanntlich lustig :) (und süße Äpfel, noch dazu mehlig, mag ich nicht so gerne...)

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  2. Das kann ich nur befürworten. Jakob Lebel und auch Ingrid Marie gehören zu den sogenannten "alten" Sorten, die mehr und mehr vom Markt verdrängt werden.
    Die Leute wollen lieber Äpfel, die süß sind und saftig und deren Bäume keine Krankheiten bekommen und früh große Erträge bringen.
    Die also pflegeleicht sind und für die man keine Geduld mehr braucht.
    Die Globalisierung tut auch ihren Teil dazu.

    allerdings - versuch mal, auf dem Markt solche Äpfel zu kaufen, das ist nahezu unmöglich. Am besten gehst Du in eine Baumschule.

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  3. In Ommas garten gab's die immer. Naja.. und eben weil ich keine Boskop und so gesehn habe beim Rewe und Konsorten, habe ich einfach keine mehr gekauft. Tanja steht übrigens vol auf "Pink Lady". Der is auch nich übel :)

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  4. Pink Lady kenn ich.
    Lecker.
    Das ist eine ziemlich neue Züchtung aus Neuseeland.
    Die haben ein Patent oder so auf die Bäume angemeldet, damit sie nicht jeder kauft und alle die Pink Ladys bei ihnen kaufen müssen.
    Netter Zug, he?
    Deswegen kauf ich die jetzt nicht mehr.
    Ätsch.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.