Dienstag, 4. Dezember 2012

alles eine Frage der Kommunikation

Gestern.
Ich habe mit meinen Eltern verabredet, dass sie vorbei kommen, ihr Zweitauto, mit dem ich gelegentlich herumfahre, abholen und in dem Zuge auch meine Schlafzimmergardine befestigen.
Schlafzimmergardinen sind eine feine Sache. Man hat mehr Privatsphäre. Allerdings müssen sie dafür am Fenster hängen.
"Ruft vorher an, damit ich dann auch zuhause bin", sage ich. "Ich arbeite bis 15 Uhr."
Vorher muss ich nämlich noch das Befestigungsmaterial finden, das ich zuletzt vor dem Umzug gesehen habe und nur ungefähr ahne, wo es sein könnte. Und die Gardinenstange ist zu lang, ich muss sie absägen, aber die Metallsäge... hab ich auch lange nicht gesehen.

Als ich von der Arbeit nach Hause komme, informiert das Telefon, dass die Eltern um 15:13 angerufen haben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich es gerade bis in die Umkleide geschafft. Jetzt ist es 15:47, ich bin noch im Fahrradgeschäft gewesen, um ein Beleuchtungskomplettset mit allem Zipp und Zapp (und Nabendynamo) zu bestellen. Im Moment kann ich nur bei Tageslicht fahren, ansonsten wird geschoben.
Ich rufe zurück, aber niemand ist da.
Weil Fahrradfahren bei windigem Schneeregen den unangenehmen Nebeneffekt hat, dass man nicht nur nass wird, gehe ich zum Auftauen in die Dusche.
Hinterher versuche ich es noch einmal am Telefon. Niemand zuhause.
Stattdessen klingelt es an der Tür, tadaaa, die Eltern sind da.
Ich hab nichts gegessen seit dem Frühstück, es war keine Zeit, weil Firma K.-Chef da war und dann ist immer Stress im Haus, und jetzt ist kein Befestigungsmaterial gefunden und keine Gardinenstange abgesägt und das Bad ist nicht begehbar.
Die einen nennen solche Besuche spontan, ich nenne sie Überfall.

Meine Frage ist seitdem: hätte ich mich präziser ausdrücken sollen?
Sie haben ja angerufen, bevor sie losgefahren sind.
Ich hätte wohl sagen sollen, dass ich dann auch am anderen Ende der Leitung sein will.

2 Kommentare:

  1. Immer dran denken, sind die gleichen Eltern, die neulich den schönen Adventskalender vorbeigebracht haben...;-)

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  2. richtig, aber ich beschwer mich ja auch gar nicht.
    Ich frag mich nur, wie man solche Überfallkommandos abbestellen oder verhindern kann.
    Wie gesagt, sie hatten ja angerufen, bevor sie losgefahren sind, bloß war ich halt nicht zuhause.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.