Mittwoch, 20. Januar 2010

der 10t

Lieber Vorgartenbesucher, liebe Vorgärtinbersucherin,
dies ist leider nur ein Thema für dich, wenn Du in einer Gemeinde bist.
Falls du zu keiner Gemeinde gehörst, hast du bis zum nächsten Eintrag frei.

Und du, Gemeindemitglied,
zahlst du den Zehnt in deiner Gemeinde?

Ich frage das öfters Leute, dann aber immer im Zweiergespräch, denn sowas ist nichts für die große Diskussionsrunde. (Wir diskutieren hier nicht und du senfst nur, was du willst.)
Oftmals hör ich dann: "Wovon soll ich denn das noch bezahlen?!"
Der Zehnt ist, wie der Name schon andeutet, der zehnte Teil von deinem Einkommen.
Der Zehnt wird vorne abgenommen. Das heißt, zum Zeitpunkt, an dem du dein Geld kriegst.
Nicht von dem Geld, das hinten übrig bleibt.
Es ist der Versuch, das Wagnis, sich darauf zu verlassen, dass Gott einem die Differenz ersetzt, oder das, was am hinteren Ende des Geldes fehlt, wenn noch Monat übrig ist.
In vielen Gemeinden zahlen die Gemeindemitglieder, die in einer Gemeinde aufgewachsen sind (ob das nun diese ist oder eine andere) ihren Zehnt und die anderen, die diese Zehntkultur nicht kennen, denken nicht weiter darüber nach, wie die Gemeinde sich finanziert.
In einer Gemeinde, die schon lange Zeit besteht und der Anteil an "Eigengewächsen" hoch ist, ist das ein vergleichsweise kleines Problem.

Seit wann besteht deine Gemeinde? Wie bist du zu ihr gekommen? Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie die Miete zusammen kommt? Wie werden Missionare finanziert? (Im Gegenzug ist es eine gute Idee, mal den Kassenwart zu fragen, was eigentlich mit der Kollekte passiert, sofern deine Gemeinde eine sammelt.)

Beim Drübernachdenken stelle ich fest, dass ich gar nicht weiß, seit wann ich den Zehnt zahle.
Es wird irgendwann angefangen haben, seit ich in meine jetzt aktuelle Gemeinde gehe. In der Gemeinde davor war mein Vater derjenige, der den Zehnt gezahlt hat.
Eins kann ich aber mit absoluter Sicherheit sagen:
Es hat mir nie gefehlt.
Ich bin immer gut über den Monat gekommen - mit überwiegend kleinstmöglichem Einkommen.

Reicht dir das als Wunder nicht aus? Weil ja in Deutschland niemand verhungern muss?

Ich habe oftmals kleine Jobs gehabt, Babysitten, Putzen, und so.
Jedes Mal, wenn einer dieser Jobs zuende war und ich zur Spaßkasse gehen wollte, um die Dauerüberweisung wieder anzugleichen, habe ich einen neuen Job bekommen, der die abgehende Summe zu genau 10 Prozent meines Einkommens machte.

Keine Ahnung, was Gott mit meinem Scherflein anfängt, aber es scheint ihm sehr wichtig zu sein, sonst würde er mich nicht so dafür segnen.

4 Kommentare:

  1. Dein Erfahrung, dass letztendlich nichts "fehlt", teile ich seit vielen Jahren.
    Allerdings wandert der Zehnt oft nicht in eine Gemeinde, sondern - gemäß etlichen biblischen Empfehlungen - direkt bei denen, die wirkliche Not leiden oder bei Organisationen, die wirkliche Not lindern.
    Der Zehnt als Gesetz ist Unfug, der Zehnt als segensreiche Gepflogenheit ist sehr zu empfehlen.

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  2. Guter Denkanstoss! Und ein wirklich schöner Erlebnisbericht den Du da am Ende teilst.

    Ich selbst gehörte auch längere Zeit eher zu der zweiten Gruppe. Zwar hatte ich mir schon öfter mal Gedanken darüber gemacht, ob und wie ich daran mal was ändere, aber irgendwie war ich dann doch immer entweder zu faul, zu geizig oder habe das Thema einfach stur ignoriert und gedacht „Ist ja eh nur was für alttestamentarische Anis- und Kümmelsamenzähler!“. Hin und wieder mal ein paar Cent Klimpergeld in den Beutel oder die Dose und dann passt es schon.
    Predigten, Texte oder Erzählungen von anderen über das Thema kribbelten zwar manchmal etwas unbequem, gingen aber letztendlich an mir vorbei.
    Tja… dann hat sich GOTT mit mir mal persönlich über das Thema unterhalten. Und das meine ich ganz genau so wie ich es geschrieben habe. Kein Mensch in der Nähe. Nur wir zwei. Eine deutlichere, unmissverständlichere Ansage hätte Er nicht machen können. Es war zum damaligen Zeitpunkt eines Seiner krassesten und manifestesten Ansagen, die Er mir je gegenüber gemacht hatte.
    Wie Du Dir denken kannst, habe ich seit diesem Erlebnis mein Denken und mein Verhalten dahingehend schlagartig komplett und radikal geändert.

    Wie GJM sehe ich es aber auch nicht als Gesetz, tue es aber von Herzen und im vollem Vertrauen. Und auch bei der Verteilung habe ich bis dato immer versucht mich von Gott leiten zu lassen. Klar ist die Ortsgemeinde wichtig, aber alles geht da bei mir auch nicht hin.

    Und nur am Rande bemerkt: Es hat mir seit meinem Umdenken an nichts gemangelt und diese Mehrausgabe hat mir niemals irgendwo gefehlt! Eher im Gegenteil! Gott ist ein Gott der Wunder. Und Er ist tatsächlich unser Versorger! Darauf können wir vertrauen und bauen!

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  3. Ich hatte das nicht grundsätzlich als Aufruf gemeint, der Ortsgemeinde den Zehnt zu geben.

    Vor einigen Jahren hab ich den Zehnt an die Ortsgemeinde und ein auswärtiges Missionsprojekt aufgeteilt, das hat für meinen Segen keinen Unterschied gemacht.

    Ein Zehnt-Gesetz ist natürlich völliger Humbug.
    Wo Gesetze sind, sucht der Mensch Möglichkeiten und Wege, diese zu umgehen.
    Das war schon immer so und wird sich auch nicht ändern.
    Die Sache mit dem Scherflein muss von Herzen kommen.

    Das segnet Gott auch viel lieber. Glaub ich.

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  4. Ich denke auch, dass es Gott auf die Herzenshaltung ankommt. So gesehen ist das Gesetz echt hinfällig. Sagen wir besser: erfüllt. Nur eines ist zu bedenken: Gehorsam dem Vater gegenüber zahlt sich aus :)

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.