Früher gab es in meinem Bad nur eine Pflanze, die Spatiphyllum. Erst im kleinen roten Topf, dann im großen gelben.
Kleines Bad, eine Pflanze, dachte ich, das ist gut.
Das Bad ist in der Grundfläche ungefähr 2x2 Meter groß, aber es hat Dachschräge, außerdem befinden sich Badewanne, Klo, Waschbecken, Waschmaschine und ein Wägelchen mit Sächelchen darin, viel Platz bleibt also nicht.
Gelegentlich kommt Bewegung in die grüne Horde, nämlich wenn Duschtag ist. Dann trag ich sie etappenweise in die Badewanne, sie kriegen ein oder zwei Duschgänge ab und wenn sie nicht mehr tropfen, kommen sie zurück an ihren Platz.
Nach einem dieser Tage hat es die Camioculcas geschafft, im Bad zu bleiben. Nun thront sie auf dem Brett, das über der Badewanne liegt und auch schon dem
Schiff ein trockener Heimathafen ist.
Nun gut, es geht ihr dort deutlich besser als am vorigen Standort, aber... ein bisschen eng ist es schon. Sie wächst auch schon ganz schief, weil sie zum Licht will.
Beim letzten Duschtag wollte plötzlich die kleine Schefflera Arboricola im Bad bleiben. Auf dem Brett sei ja noch Platz, argumentierte sie, und sie sei auch immer lieb.
NEIN!, sagte ich und stellte sie wieder in die Küche.
Die nächste Wohnung, soviel ist klar, braucht ein mindestens 15 qm großes Bad. Gerne mit Fenstern in Nord-, Ost- und Westrichtung.
Oder zwei Bäder, das eine für mich, das andere fürs Grünvolk.
Übrigens stehen sie da alle auf dem selben Hocker (für Größenvergleicher) und vor der einzigen freien, weißen Wand, die ich habe. Eigentlich hatte ich wohl einen Grund gesucht, mal durch die Ecken zu wischen.
Der Star der Schar ist allerdings die Calathea.
La Bellissima.
Ihre Blätter fühlen sich leicht samtig an. Die Oberseite ist zweifarbig grün, die Unterseite dunkelrot und sogar welkend sind ihre Blätter noch wunderschön...
...und außerdem blüht sie gerade.
Es scheint so, dass ich alles richtig mit ihr mache.
(Dabei mache ich kaum was...)