Mittwoch, 31. August 2011

Frage an die Vorgartenbesucher, die immer alles wissen

Es geht um diese Kindertröten mit Tasten.
Oben pustet man rein wie in eine Flöte, in der Mitte hat es aber Tasten statt Löcher und unten kommt der Lärm raus. Ein Spielzeug, das nie Eltern verschenken - außer an fremde Kinder, um es deren Eltern heimzuzahlen.
Zur genaueren Definition habe ich hier ein Bildchen gemalt.
Ist ein bisschen wackelig und bei den Buchstaben hab ich mich offenbar mal in die Spiegelschrift verirrt, aber ich glaub, man kann alles erkennen.
Weiß einer, wie die Dinger heißen?
Alternativ wär ich auch bereit, eine Namensneuschöpfung zu verwenden, aber es muss ein schönes und einigermaßen selbsterklärendes Wort sein.

Dienstag, 30. August 2011

EBEW 35

EBEW-Regeln

Wahr nehmen

Früher, als du klein warst, warst du überzeugt, deine Eltern wüssten alles.
Sie waren der Mittelpunkt deiner kleinen Welt.
Was sie sagten, war richtig.
Du warst sicher auch mal anderer Meinung, aber irgendwann stellte sich doch immer raus, dass sie Recht hatten mit ihren Ansichten oder Warnungen.
Und was sie dir über dich vermittelten, war die Wahrheit.
Vielleicht haben sie dir gesagt:
Du bist toll.
Du bist liebenswert.
Du bist unser Schatz.
Egal was du vorhast, du wirst es schaffen.
Du wirst es gut machen.
Und wenn mal doch was nicht gelingt, haben wir dich trotzdem lieb.
Du bist eine Bereicherung.
Es ist schön, Zeit mit dir zu verbringen.
Wenn das so ist, kann ich dir sehr gratulieren. Solche Eltern sind wunderbar. Du brauchst hier nicht mehr weiter zu lesen.






Vielleicht haben sie dir aber auch vermittelt:
Du bist seltsam, wir verstehen dich nicht.
Du bist wehleidig.
Mit dir kann man nichts anfangen.
Du bist ja ein Riese, haha!
Wir werden froh sein, wenn du endlich aus dem Haus bist.
Du bist selber Schuld, wenn dir was nicht gelingt.
Was du zu erzählen hast, interessiert uns nicht.
Steh wieder auf, das tat doch nicht weh.
Hör auf zu heulen!
Außerdem bist du viel zu dick, kein Wunder, dass das nicht geklappt hat.
Weil deine Eltern die Wahrheit sagten, schließlich wussten sie alles, war das die Wahrheit für dich. Du hast es für WAHR genommen.

Fakt ist: Deine Eltern wussten nicht alles. Kein Mensch weiß alles.
Das, was sie dir erzählt haben, was du für WAHR genommen hast, das war nicht WAHR. Es war eine Lüge.
Du bist nicht so, wie sie gesagt haben.
Wenn du eine gute ehrliche Freundin hast, frag die mal, was sie über dich denkt.
(Männer dürfen gerne den guten ehrlichen Freund fragen.)
Hält sie dich für wehleidig? Denkt sie, du bist zu dick?
Du kannst auch einen Psychotherapeuten oder Seelsorger fragen. Die wissen alle, dass sich die Worte, die man in der Kindheit und frühen Jugend gesagt bekommt, am tiefsten einprägen. Und deshalb am schwersten zu ertragen sind. Und am schwierigsten wieder loszuwerden sind.


Oder du fragst Gott.
Es ist nämlich so, dass er dich erfunden hat. Noch bevor du geboren warst, hat er schon über dich nachgedacht. Er hat dich im Mutterleib gestaltet. Er liebt dich, denn er hat sich was dabei gedacht, dich so zu machen. Es hat einen Grund, dass du klein bist, dass du wilde Locken hast, dass du alles mit links besser kannst, dass du dir in fast jedem Türrahmen den Kopf stößt (die Dinger sind einfach zu niedrig), dass deine Nase groß ist und das Kinn nicht, dass man denken könnte, du wärst zu klein für dein Gewicht. Genau so wollte er dich haben. Genau so hat er dich lieb.
Denn du bist großartig. Du bist ein liebenswerter Mensch und es macht Spaß, Zeit mit dir zu verbringen. Es ist angenehm, sich mit dir zu unterhalten.

... Hm, glaubst du nicht?
Denk dir mal, du hättest doch keinen einzigen Freund, niemanden, der dich zum Frühstück oder ins Kino einladen würde, wenn du echt so seltsam wärst.
Niemanden, der mit dir lacht, wenn du fröhlich bist und niemanden, der mit dir weint, wenn es dir schlecht geht.

Fang heute an, dich anders wahr zu nehmen. Stück für Stück. Genau wie du Botschaften aus der Werbung irgendwann übernimmst, weil du sie oft genug gelesen hast und sie dir schließlich richtig vorkommen, kannst du auch dich selber überzeugen, dass das, was deine Eltern WAHR nannten, nicht WAHR ist.

Montag, 29. August 2011

freu dich

Ja, freu dich!
und noch mal sage ich dir, freu dich!!

Erstens so ganz allgemein.
Freuen entspannt die Muskulatur. Ist gut fürs Herz. Den Biorütmus. Gibt Gelassenheit. Entfaltet unnötige Falten. Hebt Gemüt und Gesicht.
Wer sich freut, hat mehr Freude am Leben.
Wer sich freut, muss sich nicht mehr rumärgern. Mit Nachbarn, Figurproblemen, fiesen Bekannten, dem Guhgel-Äkkaunt, Preissteigerungen und dem ganz normalen Alltagswahnsinn.
Wer sich freut, steht über den Dingen.

Zweitens gibts da in Kürze (und wenn ich Kürze schreibe, meine ich auch einen sehr kurzen, überschaubaren Zeitraum) wieder was zu lesen. Viel. (und wenn ich viel schreibe... du scheißt Beweid.)

Sonntag, 28. August 2011

ordentlich 2

Hast du schon mal über den ästhetischen Aspekt einer geöffneten Tüte Salzstangen nachgedacht?
Falls nein, wird es höchste Zeit.

Samstag, 27. August 2011

heiraten

der Vorteil daran, dass ich heute nicht heiraten werde, ist der, dass ich um diese Zeit noch im Nachtgewande, ungefrühstückt, am Reschner sitzen kann und lesen, was die anderen so geschrieben haben.
Die beiden Leutchen, die heute ab 13:30 in D. heiraten werden, haben gerade ganz sicher anderes zu tun.
Gott soll sie segnen!
Ihnen widme ich dieses Herz, das ich mal im Hastener Wald fand.

Freitag, 26. August 2011

Zahnfleischpickel

Gestern beim Himbeerenessen. Auf einmal ist was in meinem Gaumen, das da nicht hingehört und das weh tut. Irgendso ein fieses Dings.
Erst vermute ich, dass ich einen Himbeerstachel mitgegessen habe, kann ja passieren in der Gier.
Bis zum Abend tut die Stelle noch mehr weh, weil ich ständig mit der Zunge (und sofern ich sie frei hatte, auch mit den Fingern) dran gefühlt habe, ob der Knubbel noch da ist oder schon weg.
Jesus, keine Ahnung, was das ist, aber mach es weg, ja?, bete ich abends und nach dem Zähneputzen noch mal.
Jetzt ist es weg.
Danke Jesus!

Apfelverkostung im Vorgarten

1. Ingrid Marie.
Sie ist eine der traditionellen Apfelsorten des Alten Landes, regional auch als Hoed Orange bekannt.
Der Apfel wird bis zur Ernte leuchtendrot und ist ein beliebter Weihnachtsapfel. Die Früchte sind klein und rund;
auffallend sind die ausgeprägten Höcker an der Unterseite und die rote Durchfärbung bis ins äußere Fruchtfleisch, das saftig säuerlich ist.
Der Apfel Ingrid Marie eignet sich zum Essen sowie für die Zubereitung von Kuchen, ist erntereif von Mitte bis Ende September und lagerfähig bis Januar.
Aufgrund des hohen Säuregehalts wird Ingrid Marie immer mehr von süßeren und ertragreicheren Sorten verdrängt.
Ein großer Nachteil ist die Anfälligkeit für Obstbaumkrebs.
Freunde von säuerlichen Äpfeln greifen zunehmend auf die Rote Sternrenette zurück, die resistenter und in den sonstigen Eigenschaften vergleichbar ist.

2. Jakob Lebel
Diese Apfelsorte wird nur mäßig rötlich, meist bleiben die Früchte grün. Sie sind klein und oft asymmetrisch und weisen eine starke Rippung vom Stiel bis zur Unterseite auf
Das Fruchtfleisch ist saftig und säuerlich und zerfällt schnell beim Kochen, sodass der Apfel sehr geeignet ist für Mus.
Erntezeit ist von Ende September bis Mitte Oktober, danach kann er noch gut zwei Monate gelagert werden.

3. Boskop (Boskoop)
Typisch ist die bräunlich-grün-rote Färbung. Die Früchte sind rundlich und mittelgroß.
Auffällig ist die starke Abgrenzung des Gehäuses, die schneller mit Sauerstoff reagiert als das übrige Fruchtfleisch.
Der Boskop ist sehr geeignet für Apfelkuchen, zum so essen - er enthält viel Vitamin C - und als Kompott mit Stückchen.
Erntereif ist er von Ende September bis Anfang Oktober, genussreif ab November. Gut gekühlt ist der Boskop lange lagerfähig, im Frischluftlager bis Februar und länger.
Der Baum ist robust, wächst gleichförmig und bedarf des regelmäßigen Kulturschnitts.


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Bei allen drei Äpfeln handelt es sich um späte Sorten. Der Jakob Lebel ist viel zu früh vom Baum geholt worden, wie du an den hellen Kernen erkennst.
Der Geschmack war unbeschreiblich, sauer. Nach dem Fotografieren habe ich nur Ingrid Marie aufgegessen, in dieser Runde die früheste Sorte.
Die Bäume siehst du hier X (Foto wird bei Tageslicht nachgereicht) und sie hätten alle einen Kulturschnitt nötig - dringend. Vor zehn Jahren schon. LeiderzumGlück sind es nicht meine.

Mittwoch, 24. August 2011

Putzkolonne

Genau wie der SF manchmal dazu verdonnert wird, den Vorgarten zu fegen, ist es auch für mich manchmal an der Zeit aufzuräumen.
Heute früh zum Beispiel. Der Compi streikte, nichts ging mehr. Außer wartenwartenwarten und irgendwann die Letzte-Rettung-Dreitastenkombination.
Also aufräumen. In jeden Winkel gucken und zusammenbringen, was zusammengehört.
Das hat sich gelohnt, wie du in ganzer Pracht sehen kannst, wenn du es anklickst.
Ich mag diese bunten Streifen.
(Und jetzt, da ich fertig bin mit aufräumen und der Grund dafür, der Besuch von Frau Wupperwasser, vorbei ist, kann ich mich wieder meinen Pflichten widmen.)

Dienstag, 23. August 2011

Erbsenzählerei

Erbsenzähler sind nicht besonders angesehen in unserer Gesellschaft.
Zu Unrecht!
Erbsenzähler tun einen guten Dienst.
Und wer sagt eigentlich, dass Erbsen runde grüne Kügelchen seien?
Ich sage dir, das sind sie nicht. Man kann sie sogar zu Türmchen aufstapeln.

Montag, 22. August 2011

Geh, Witter!

Bevor so ein Witter geht, kommt es erst mal. Mit Wucht! Jüngst konnte ich das sehr schön auf einer Anhöhe beobachten.
Noch ist es ruhig. Eine drückende Schwüle liegt auf dem Land.
Die Wolken verändern das Licht. Die Farben werden intensiver.
Ein Luftzug erhebt sich und vertreibt die Schwüle. In der Ferne sind erste Blitze und Donnergrollen wahrzunehmen.
Eine düstere Front naht. Inzwischen nimmt auch der Wind zu.
Himmelsbetrachtung ist einseitige Kommunikation. Aktuelle Aussage: Wenn du klug bist, bringst du dich in Sicherheit!
Erste unmotivierte Tropfen fallen. Ich gehe zurück zum Auto und fahre ein Stück in Richtung Gewitter.
Der Wind ist zu einem Sturm geworden. Jetzt muss man kein Wetterkenner mehr sein um zu begreifen, was als nächstes passiert.

Am Supermarkt treffen wir uns, das Unwetter und ich. Ich verschiebe den Einkauf auf einen späteren Termin.

Hier habe ich dann das Gewitter unterquert und betrachte seine friedliche Hinterseite. Dampf steigt aus den Wäldern auf und begibt sich in die nächste Runde des Wasserkreislaufes.

Samstag, 20. August 2011

EBEW 34

Liebste Frau Wupperwasser, wenn ich Sie glücklich machen kann, will ich mein Äußerstes!!! geben.
Gestern beim Fegen geknipst. _______________ EBEW-Regeln
(Frau Vorgarten wunderte sich schon, warum das so lange dauerte...)

kleine Kürbis-Keschichte

Wenn man Kürbispflanzen aus der richtigen Perspektive betrachtet, kommt man sich vor wie im Urwald.
Ich habe übrigens nur Kerne aus der Tüte „Kürbis groß + orange“ und „Kürbis klein + orange“ entnommen. Die bisher gesichteten Kürbisse sind gelblich oder grün.
Nun frage ich mich, ob da Überraschungen zu erwarten sind oder ob sie die Farben noch ändern werden.
Und wie sie das letztes Jahr gemacht haben – da waren sie zu neunt in einem Beet, sechsmal Kürbis und noch drei Zucchinipflanzen! Ich erinnere gern: zwischen den beiden Fotos
sind gerade mal 40 Tage vergangen, bzw. 27 Tage zwischen diesen
Bei meinem vorletzten Gartenaufenthalt habe ich überall Ranken abgeschnitten und weitere Übergriffe (zum Beispiel auf Mais, Sonnenblumen, die Welt außerhalb der Hochbeete) verhindert. Ich glaube ja, wenn man den Kürbis ließe, würde er den ganzen Garten erobern. Je mehr Platz man ihm lässt, desto mehr beansprucht er. Ein sehr einnehmendes Wesen!
Dieser eine kleine Kürbis, der sich selbst ausgesät hatte, besetzt schon das ganze Beet, und das übrige Unkraut kann gucken, wie es sich durchsetzt.
So langsam traue ich mich gar nicht mehr, einen Blick unter das Blätterdach zu tun, weil ich immer noch mehr Kürbisse finden könnte. Dieser Kürbisjahrgang ist wirklich sehr reichlich gesegnet.

Freitag, 19. August 2011

Massentierhaltung

Da kann einem das Lachen schon vergehen.

Kongopost 41

Charlotte hat mir ein Hemd genäht.

Ich habe so viel über Probleme auf meiner Kongoreise geschrieben, da will ich auch meine ganz große Freude unterwegs nicht verheimlichen.
Die schwarzen Schwestern hatten uns zum Essen eingeladen.

Dieses Haus haben sie für Charlotte im Dorf bauen lassen, wo sie mit einer Freundin selbständig wohnen kann. Ein großes Gartengrundstück ist dabei.
Die Maurerrechnung haben sie mir aber auch gezeigt, weil Charlotte ja auch mein Kind ist.
Ich habe Schwester Marie Thérèse gefragt, ob Charlotte denn nicht auch Nonne werden soll. „Nein, daran haben wir gar nicht gedacht. Das müsste sie mal selber sagen.“
Da habe ich gesehen, dass Charlotte auch noch glücklich bei ihnen ist.

2 Wochen später sah Charlotte so aus.
Die Schwestern hatten ihr nicht nur Nähen beigebracht, sie hatten sie auch zur Schule geschickt, und Charlotte hatte gerade das Abschlussexamen bestanden. Alle in Basankusu, die gerade die Prüfung bestanden hatten, liefen so dekoriert herum und freuten sich. (Abi 2011) Jetzt wollen die Schwestern aber auch, dass Charlotte noch die Höhere Schule besucht.
Kongoreisen sind einfach wunderbar. Hans-Peter Gohl.