Freitag, 31. Januar 2014

Pflanzenasyl

Bei Firma K werden teilweise Pflanzen weggeschmissen, bloß weil sie nicht mehr schön aussehen.
Oder weil der Platz, an dem sie stehen, anders genutzt werden soll.
Leider habe ich zuhause nicht den Platz, sie alle zu retten (vom Geld ganz zu schweigen).
In Privathaushalten geht das besser.
Er hier kommt vom Land; meine Eltern wollten ihn nicht mehr. Obwohl er so ein genügsamer Typ ist!
Ich hab ihn in die Tasse gesetzt, so kippt er nicht um.
Seinen Namen wird er mir dann vielleicht später mal verraten.
Jetzt steht er neben der Aloe und den beiden Pilzen auf der Wohnzimmerfensterbank.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Blütenlese

Was schreibst du da, werde ich gefragt.
Wieso sind denn auch andere Leute in deinen Büchern?
Ach so, es ist eine Anthologie.

Weil ich mir mit dem Wort nicht sicher bin, gucke ich erst mal im Fremdwörterbuch nach, was es genau bedeutet, bevor ich es weiter verwende.
(Wenn das jeder machen würde, hätten Bastian Sick und Konsorten nichts mehr zu lästern...)

Konrad Dudens Redaktion weiß dazu:
an|tho…, An|tho… (zu gr. ánthos „Blüte“): Wortbildungselement mit der Bedeutung „Blüte, Blume“, z.B. anthophil, antholyse. An|tho|chlor […’klo:a] das; -s, -e: im Zellsaft gelöster gelber Blütenfarbstoff. An|tho|cy|an […ts…] vgl Anthozyan. An|tho|lith [auch …lit] der, Gen. -s od -en, Plur -e[n] (zu ↑…lith): Blumenversteinerung. An|tho|lo|gie, die; -, …ein (aus gleichbed. gr. anthología, eigtl. „Blütenlese“): ausgewählte Sammlung, Auswahl von Gedichten od. Prosastücken.
(und so weiter, 47 Zeilen lang.)

Jetzt kannst du dir denken, warum andernorts vom "Dichterkranz" gesprochen wird und von einem "bunten Strauß Prosa".

Weil ich ja nie nur einen Artikel lese, sondern immer noch ein paar daneben oder auf der Suche nach dem richtigen Artikel schon zwei andere gelesen habe, muss ich dir das hier auch gleich noch mitteilen.
An|thu|rie die, (aus gleichbed. nlat anthuria zu gr. ánthos „Blume“ u. ourá „Schwanz“): Flamingoblume (Aronstabgewächs).
Sie heißt also Schwanzblume. Hübscher Name!

Mittwoch, 29. Januar 2014

Erbsenzählerei zwei

So unbeliebt die Erbsenzähler sind, so vernachlässigt werden die Möhrenzähler.
Die Armen!

Dienstag, 28. Januar 2014

Tüte dazu?

In fast jedem Geschäft, in das du gehst, kriegst du eine Plastiktüte angeboten.
In den wenigsten Geschäften kostet das etwas.
Und zuhause packst du die Waren aus und die Plastiktüte wird meist nach einmaligem Gebrauch weggeworfen. Denn beim nächsten Einkauf bekommst du ja eine neue.

Was passiert mit dem ganzen Plastikmüll, den wir Menschen so fleißig produzieren?
Nimm dir 27:17 Minuten Zeit und überdenke dein Konsumverhalten.

Es gibt Filme im Internetz, die das Problem wesentlich drastischer darstellen.
Ich wollte dich aber nicht verschrecken, sondern aufmerksam machen. Deswegen habe ich mich für diesen Beitrag entschieden. 
Du darfst gerne weiter suchen.

Montag, 27. Januar 2014

oh du mein süßes Kind

Manch eine Coverversion ist besser als das Original selbst.

Ich glaube, wenn ich es noch ein paar Mal höre, weiß ich nicht mehr, ob es ein Original zu diesem Lied gibt.

zimmerpflanze blätter unten rot oben samtig grün

Das taucht in Variationen immer wieder in den Suchbegriffen auf.
Deswegen will ich die Suche mal verkürzen.
Bei der Pflanze handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Calathea Warsewiczzii, auch als Maranthe oder Kuschelmaranthe (kein Scherz) zu kriegen.
Ich hatte gut anderthalb Jahre eine, bis ich ihr einen Wurzelschaden angegossen hatte und sie daran zugrunde gegangen ist.

Ja, man kann eine Pflanze zuviel gießen.

Die Calathea ist eine robuste Zimmerpflanze, die auch mal eine kurze Trockenperiode aushält. (Vorsicht: man kann aber auch zuwenig gießen.)
Sie braucht einen hellen Standort ohne direktes Sonnenlicht, und bei richtiger Pflege blüht sie einmal im Jahr.
Ob deine Pflege richtig ist, siehst du also an der Blüte.
Wenn sie vergammelt, war die Pflege nicht richtig.

Am besten wirkt die Calathea, wenn um sie herum viel Platz ist. Sie wächst gerne ausladend, wie du rechts siehst. Ein Bild von Mai 2013.

(zum Thema siehe auch dort)

vielseitig!!

einmal auf den Geschmack gekommen produziert sie Seiten über Seiten.
Aber die hier ist längst überfällig.
Werbung ist heutzutage schließlich das A und O!!

Sonntag, 26. Januar 2014

EBEW 47

Samstag, 25. Januar 2014

jetzt redet sie nicht mehr mit mir.

Ich habe der Vorgärtnerin unter Zuhilfenahme aller Fußballweisheit, sämtlicher Statistiken und des gesammelten Fußballwissens den 18. Spieltag ausgerechnet, damit ihre Tipps (die letzten drei Spieltage brachten ihr 11 Punkte -- von möglichen 81) endlich mal wieder gelingen.
Es war perfekt!
Und dann scheitern alle Bayernverfolger an vermeintlich chanchenlosen Gegnern.
Augsburg.
Freiburg.
Frankfurt.
Hannover.
Nürnberg hatte bisher ein Abo auf Niederlagen und Unentschieden. Und gewinnt zum ersten Mal in dieser Saison. Auch das noch!
Wer kann denn das ahnen?!
Jetzt redet sie nicht mehr mit ihr.
Aber wie soll man diese Bundesliga denn tippen? Diesem Kindergarten ist keine Statistik gewachsen!
Meine letzten Hoffnungsträger sind, ich traue mich kaum, es zu sagen, Werder Bremen und der FC Schalke 04. Wenn die nun auch nicht gewinnen, wird sie mein Fußballlexikon zerreißen, meine Statistiken verbrennen und nie wieder meinen Rat anhören, geschweige denn mich um einen fragen.

Sags mir. Was soll ich tun?
In Verzweiflung,

dein SF

HALLO!! Ich mein das ernst!!

sagte Gott zu mir.
Und er sagte das so:
Die ganze Woche schon stand das Kalenderblatt auf meinem Küchentisch. (Ich habe mir einen neuen Tischkalender gekauft, jede Woche hat ihre eigene Postkarte mit Gartenmotiv und Weisheit.) Am Mittwochabend las ich das erste Mal bewusst, was da steht. Mittwoch ist tagsüber etwas passiert, zu dem ich mich vielleicht in ein paar Wochen äußern werde.
Gestern Nacht konnte ich nicht einschlafen und nannte es irgendwann ANGST. Ja, ich hab Angst. Davor, dass das Ereignis auch mir passiert.
Heute in der Küche meiner Eltern hat er seine Ansicht der Dinge noch mal unterstrichen.
Ich gebe zu, ich hab es erst da so richtig kapiert.
Vielleicht hätte ich dieses prophetische Bild damals nicht wegschenken, sondern behalten und selbst aufhängen sollen.

Es schadet nicht, so eine Aussage (bzw. Ansage) täglich vor Augen zu haben und sie passt ja immer. Sein Name ist schließlich nicht "Gott-der-Lügen-über-dich-erzählt".

Freitag, 24. Januar 2014

Herrn Bach hätte das gefallen


Donnerstag, 23. Januar 2014

Fußballgeschichte die zweite

Ich habe meine Fußballgeschichte Ende letzter Woche abgegeben.
Der Herausgeber dankte freundlich und bedeutete mir, dass das Projekt nicht an der Überlänge meines Textes scheitern würde. (Statt der erlaubten maximal 14.000 Zeichen hatte meine gut 1.500 zuviel... ähäm...)
Heute schreibt er zurück, dass er meinen Beitrag gelesen hat und ihn super findet, nur, so Zitat
Könnte man aus den beiden Mädels Jungen machen? Bitte nicht gleich aufschreien, ich weiß, dass es viele Mädels gibt, die Fußball spielen können, nur leider schien es so, dass fast alle Autoren das unbedingt in ihren Geschichten meinten darlegen zu müssen. Das Buch wird am Ende aber (politische Korrektheit hin oder her) vor allem von Jungs gelesen werden, und da sind weibliche Protagonisten nicht eben hilfreich …
FeministInnen sollten sich das einrahmen, finde ich.
Nun schreibe ich also alles um.
Fantasie ist ja nicht mein Problem!!

Bloß die Testleser.
Die werden sich wundern, was aus der Geschichte geworden ist, wenn sie das fertige Buch in den Händen halten.

und ach!, der Sommer

kaum habe ich über den einen vergangenen Sommer geseufzt, fällt mir gleich ein anderer vergangener Sommer ein.
Samstag, 24. August 2013, 18:14, bei Steinberghaff.
Das Land hinter dem Meer heißt
Dänemark.
Das Land vor dem Meer heißt
Tief Luft holen.
Seele ausrollen.
Wohlfühlen.
Kiefernervschmerzen verlieren.
In der Sonne liegen.
Sich wundern.
In Farben schwelgen.
Im Dreck spielen.
Mit Kaninchen kuscheln.
Ausreiten.
Sich noch mehr wohlfühlen.
Steine sammeln.
Seele geordnet wieder einrollen.

plitsch, plitsch, plitsch

Der Wasserhahn war undicht.
Er hatte keine Dichtung, sondern eine Kugel, und die war irgendwie kaputt.
Weil das Wasser ja nicht einfach so den Berg runter fließen sollte, stellte ich den großen roten Kasten unter den Hahn.
Binnen eines Tages war er voll.
Du siehst nicht nur den Tropfen, der gerade ins Wasser gefallen ist und den, der es gleich tun wird, sondern in der Spiegelung der Wasserfläche siehst du auch noch die Tropfen, die die nächsten Wellen erzeugen.

Tiefer Seufzer.
Ich habe eben einen Film geguckt, in dem Sommer war.
Da hatte ich auf einmal Sehnsucht nach dem Sommer.
Und meinem Garten.
Ach, der Garten.

Mittwoch, 22. Januar 2014

behaupte noch mal einer, in der Bibel würde nur trockenes Zeug stehen

.
__Der Jonas fiel ins tiefe Meer,
__da freute sich ein Walfisch sehr.
__Der hat den Jonas gleich verschluckt,
__doch letztlich wieder ausgespuckt.
__Denn wer die dicke Bibel kennt,
__der weiß, es gab ein Happy-End.

.

Urheberrechte?
Keine Ahnung.
Ich fand das Gedicht gerade in meiner ältesten Bibel, allerdings auf dem Vorsatzblatt. Handschriftlich.
Die Bibel hab ich mit zwölf bekommen (es steht drin, sonst wüsste ich das nicht mehr) und meine Schrift verrät, dass ich nicht älter als vierzehn gewesen sein kann. Danach hab ich das J anders geschrieben. Und mich eine Weile für andere Dinge interessiert.

Dienstag, 21. Januar 2014

Die Wildbienen, die gar keine waren

Im Juli berichtete ich von den friedlichen Wildbienen und versprach, ein Foto nachzureichen.
Jajaja, wie das so ist mit den Versprechen. Du kannst froh sein, dass ich endlich mal diese Versprechen-werden-eingelöst-und-damit-basta!-Kampagne ins Leben gerufen habe, der Vorgarten hätte sonst wohl umbenannt werden müssen in Versprechgarten.

Um mal mit dem ersten Fehlurteil aufzuräumen: es handelte sich um Erdwespen.
Umso erfreulicher, dass sie mich nicht stachen!
Sie hatten ihr Wohnloch auf dem Grab gebaut, genau zwischen Grabstein, Rhododendron und Pfingstrose.
Im Sommer also optimal vor Blicken geschützt, denn wer wundert sich, gelbgestreifte Insekten auf einer Pfingstrose zu finden?
(Würdest du im Sommer auf das Grab gucken, würdest du nur die obersten cm vom Stein sehen, den mittleren Rhodi gar nicht und in der linken Ecke wäre es auch tagsüber dämmrig. Die Pfingstrose steht da seit 30 Jahren und sie ist riesig. Prachtvoll.)

Als ich die Pfingstrose im Herbst abschnitt, bemerkte ich dann auch den Bienen-Wespen-Irrtum.
Und holte einen kaputten Tontopf, damit ich nicht mehr auf das Loch treten würde.
Du siehst ihn da mittig-links-hinten.

Ja, und am nächsten Tag kam ich am Friedhof entlang und wollte mir die Pracht noch mal ansehen -- -- --
und alles war zerwühlt.
Also nicht alles. Die Pflanzen und mengenweise Zwiebeln fast aller Sorten waren noch, wie ich sie hinterlassen hatte, aber überall auf dem Grab krümmten sich Wespen, sofern sie überhaupt noch lebten.
Ein Räuber hatte sie heimgesucht, den Bau zerstört, die Waben zerfleddert und Nachwuchs wie Wintervorräte gefressen.
Wabe von vorne
Wabe von hinten
Hoffentlich suchen die Wespen sich nächstes Jahr einen besseren Ort für ihre Höhle.

mangelnde Durchfahrhöhe

Das Foto knipste ich für was anderes, das dann auch ganz anders wurde.
Beim Aufräumen im Fotoordner 2013 fand ich es jetzt wieder -- während ich was ganz anderes suchte. Klar!
Immerhin musste ich mir keine neue Überschrift einfallen lassen.

Montag, 20. Januar 2014

man muss nicht saufen und rauchen, um zu einem gesünderen Lebenswandel zurück zu kehren

Neulich sagte Gott (ausgerechnet in der Küche) auf einmal zu mir:
Wie wärs, wenn du mal auf Süßigkeiten verzichtest?
Ich so: Wie jetzt, in der Fastenzeit?
Nein, ab sofort.
Warum?
Warum nicht?
Mein Innenleben sprang auf und tanzte laut singend durch die Küche:
Ich kann dich gar nicht hören-!!!
Na ja, wie der Gott so ist, lässt er mit sich reden. Ich durfte also erst alle restlichen Weihnachtsplätzchen aufessen (ist auch strategisch klüger) und im Gegenzug hat er mir gezeigt, dass ich schon recht viel Süßkram zu mir nehme, teils, weil ich zu faul bin, mir eine richtige Mahlzeit zuzubereiten.
Jetzt hab ich Äpfel und Möhren und Salat in der Küche.
Und Entzug.
Und letzte Nacht geträumt, dass mir alle meine Apfelstückchen weggefuttert haben, weil die so lecker wären, und für mich blieb nur Schokolade übrig und ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil die natürlich ausgesprochen köstlich war.
Weh dir, Vorgartenbesucher!
Finger weg von meiner Rohkost!!!

Sonntag, 19. Januar 2014

Bildersturm

Fürs Jahr 2014 habe ich mir vorgenommen, die Dinge einzulösen, die ich hier im Vorgarten verspreche.
Die Flensburg-Geschichte ist schon eine davon gewesen.
Heute kommen die Bilder, von denen ich schrieb, sie gemalt zu haben.

Das kam so, dass nämlich Weihnachten nahte und ich keine Ahnung, aber drei Geschwister plus Anhänge mit Geschenken zu versorgen hatte.
Wer mich gut kennt, weiß, dass ich zu jeder Jahres- und Tageszeit gerne Geschenke mache, aber diese Konzentration auf Weihnachten überfordert mich. Vor allem sollen sie ja alle zugleich fertig sein bzw. ankommen, und je nach dem, welchen Weg das Geschenk dazu nehmen muss (zB den der Post), muss man es ja entsprechend früher befördern.

Ich fragte in die familieneigene Wottsäppgruppe, was die Verwandtschaft sich wünscht und es gab wahnsinnig hilfreiche Anregungen: Gästezimmer -- mehr Platz in der Küche -- Currywurst, Pommes, Mayo -- so sindse, die Geschwister.
Also erbat ich von jedem die Lieblingsfarbe. Wofür ich die bräuchte, habe ich nicht gesagt.
BLAU
GRÜN
Ein Bild für zwei, einer davon Orchideenfreund.
WEINROT/SCHWARZ
Das Original sieht ganz anders aus und ich habe es in Ermangelung anderer Hilfsmittel in A4-Größe ausgedruckt und dann vergrößert.
Kästchengröße hier: 1x1cm, Kästchengröße dort: 2,5x2,5cm.
Hätte ich vorher gewusst, wie uffwändsch das ist, hätte ich die Finger davon gelassen.
Andererseits -- das Blümchen kann sich sehen lassen.

LEUCHTENDROTDUNKELVIOLETTFASTSCHWARZ
"Fast ein Rothko", wurde mir hinterher gesagt. Ich kannte Herrn Rothko bis dahin nicht, aber es gibt tatsächlich Ähnlichkeiten.
Das Bild hat übrigens auch als Hochformat angefangen, wie etwa 95% aller Bilder.
Hochformate passen besser auf die Staffelei.

Manche Leute haben, kaum dass Weihnachten erledigt ist, schon wieder Geburtstagswünsche.
Geburtstagsgeschenk in BLAU
Weil ich dann noch Farben übrig hatte (also nicht in der Tube, sondern bereits aufm Tellerchen), frug ich liebe Leute, ob ihnen dieses unvollendete Bild gefalle, ich könnte es für sie fertig malen.
"Sehr schön!", kam die Antwort, "Wollen wir haben!"
Die Blümchen sind gestempelt. Der Stempel befindet sich an meiner rechten Hand. Nachträglich wundere ich mich, dass ich nicht eher auf die Idee gekommen bin.
Natürlich war dann wieder ein Rest Farbe auf dem Teller.
Das Krönchen gabs ja vorher schon; neu an diesem Bild ist, dass ich hell auf dunkel gemalt habe. Dunkel ist "löchrig", also keine durchgehende Farbfläche, und das Helle scheint "von unten" hindurch. Angeblich.
Das ist übrigens das einzige Bild, das nicht 50x70 oder 70x50 hat, es ist nur ein Achtel davon.
Das mit dem Durchschimmern gefiel mir gut und ich wollte es noch einmal ausprobieren. Neue Pappe, Farben her und los!
Es ist ein Liebesbrief von Gott an die Person, die es nun hat und deswegen schreib ich nichts weiter dazu. Briefgeheimnis.

Heute habe ich schon wieder zwei angefangen, allerdings geht es da nicht drum, mehr oder weniger zielgerichtet für irgendwelche Leute zu malen, sondern es werden wohl die ersten sein, die ich für die AUSSTELLUNG male. Die wird im Juni im Kultshock stattfinden.
Datum und Öffnungszeiten teile ich mit.

SAM

Ich berichtete bereits von meinem etwas gestörten Verhältnis zum weihnachtlichen Dekorativ.
Ein besonders undekoratives Beispiel muss ich dir noch mitteilen.
Da stellen Leute vier Buchstaben hin (ein HOCH auf alle Four-Letter-Wöörds) und glauben, das sei schmückend, anheimelnd, hübsch oder was auch immer.
Die Rede Schreibe ist von
Ich habe sie in fast allen Erscheinungsmöglichkeiten gesehen (und jetzt, da ich was mit ihnen anfangen könnte, stelle ich fest, dass ich kein einziges fotografiert habe), also in Holz, Stoff, Keramik, Glas, Stahl und Papier, ebenso aufgedruckt, aufgestickt, eingehäkelt, eingebrannt, eingekerbt, geschmirgelt, gemalt, gefaltet, ausgeschnitten, aufgeklebt und was sich das Bastlerherz noch vorstellen kann.
Sofern es sich um vier einzelne Gegenstände handelte, habe ich in den meisten Fällen ein gewisses Jucken in den Fingern verspürt und dem auch gelegentlich nachgegeben.
Und sie angefasst und ihre Reihenfolge geändert.
Wer ein bisschen Mathe kann, weiß es gleich: abzüglich der zwei oben genannten gibt es 22 Möglichkeiten. Die will ich aber nicht alle aufführen, nur die paar, die mir als erstes eingefallen sind.
und ganz zum Schluss, etwas überraschend:
Das stieß in meinem Hirn etwas anderes an.
SAM, dachte ich, SAM. Ein deutsches Adjektivanhängsel.
So wie in
seltsam
furchtsam
gemeinsam
einsam.
Ulkig, dass einsam Teil von gemeinsam ist. Ist man einsam, ist man nicht Teil der Gemeinschaft. Warum gibt es im Rückschluss keine Einschaft?

FK hat recht. Ich bin ein Linguistik-Nerd.
Bis er das sagte, dachte ich immer, mit Nerds haste nix am Hut und das ist gut, aber seitdem denke ich, es ist richtig.

Samstag, 18. Januar 2014

Flensburger Punkte

Flensburg hat wunderschöne Punkte.
Es hat Hafen, es hat Altstadt, es hat urige Innenhöfe, es hat verwinkelte Gassen, es hat Berge, es hat dicke Bäume, es hat Strand, es hat einen Knast, es hat ein Rathaus.
Natürlich hat es noch viel mehr, aber das passte nicht alles in einen Tag.
Schon das mit dem Strand machten wir an einem anderen Tag.

Der Strand ist zwischen der Stadt und Glücksburg, und wenn es in Glücksburg nur halb so glücklich zugeht, wie es mir an diesen Tagen erging, muss es ein guter Ort zum Leben sein.
Die Kinder und ich haben getan, was an einem Strand getan werden muss.
Am Ostseestrand sind Steine. Prima! Rammen wir sie in den Untergrund und stapeln andere Steine oben drauf!
Das schräge im Hintergrund ist Dänemark.
Es war schwierig den Kindern klar zu machen, dass Dänemark ein anderes Land ist. Und dass es doch zu sehen ist. Was ist denn eine Grenze? Wie sieht sie aus? Ist da ein Zaun? Nein? Wie weiß man dann, wo man ist?

Zurück nach Flensburg.
Weil mein Vatter viele Jahre im Knast gewesen ist -- allerdings auf der Seite der Tür, die eine Klinke hat -- ist es für mich nichts ungewöhnliches, wenn ich in eine Stadt komme und als erstes vor hohen Mauern stehe. In Celle war es übrigens genauso.

In Flensburg sah ich mich zum ersten Mal mit diesem Schuhwurfbrauch konfrontiert.
Und einem prachtvollen (und ebenso wasservollen) Becken.
Im Hintergrund siehst du das Museum Phänomenta und rechts das alte Stadttor, aber frag mich nicht, welches, ich habs vergessen. Durch das Stadttor kommt man zu der Schuhwurfstraße.
Als ich es mal wagte, mich von dem Gegenlichtwasserspiel abzuwenden (ich bin übrigens nicht hineingestiegen, es sah glitschig aus), sah ich auf der Förde ein Segelschiff herein kommen.
Leider sind alle Bilder, die das Schiff größer zeigen, unscharf oder verwackelt oder beides.
Stell es dir einfach mal vor.
Ein prachtvolles Segelschiff mit vier weißen Segeln, vielleicht so 20-30 Meter lang oder mehr oder weniger, ich bin schlecht im Schätzen. Aber beim Vorstellen ist das ja egal.
Und drunter das wellige Wasser, drüber der blaue Himmel, Wind bringt Kühlung an diesem heißen Tag, überall Möwengesang (-gekreisch klingt immer so ... unschön).

Linie drei, die vom Stadttheater nach Solitüde fährt. Das hat doch was. Kultur und so.
Fährst du nach Solitüde, kommst du übrigens auch zum Strand.
Die Kirche hat nichts mit dem Dach davor zu tun. Ich kam nur nicht näher dran, bzw. war die Kirche dann so groß im Bild, dass mein Fotokamerad es nicht fassen konnte.
 Wer keinen Garten hat, macht sich einen.
 Oder geht in den Park.
Flensburg, dachte ich, bevor ich hinkam, liegt am Meer und ist flach. Weit gefehlt! Es liegt an der Ostsee und ist bergig.

Wenn du an Linden denkst, stellst du dir bestimmt Bäume vor.
Eine Linde kann ebenso ein Bodendecker sein.

Als ich mich genug umgesehen hatte, mir die Füße gehörig weh taten und mein Kopf voll war mit lauter Wundern und feinen Eindrücken, ging ich zurück zum Auto und sah erst dann, dass ich es auf dem Parkplatz des Oberbürgermeisters abgestellt hatte.
Aber das hat ihn nicht gestört, denke ich, denn es war ein Freitag und als ich kam, hatte das Rathaus schon zu. Wahrscheinlich war er längst im Wochenende unterwegs.
Danke, Herr Faber, für den kostenlosen Parkplatz!

(Warum ich aber neulich in Esslingen an Flensburg erinnert wurde, erschließt sich mir nicht mehr. Die Städte haben nicht so viel gemeinsam, außer dass es stellenweise ganz schön bergauf geht und die Bausubstanz von früherem Reichtum kündet. Aber das gibt es ja auch in vielen anderen Städten.)

Mein Fazit:
Kommst du in den Norden, nimm dir Zeit und verweile in Flensburg. Die Stadt ist wunderschön und hat es nicht verdient, nur auf die Strafpunkte reduziert zu werden.

Freitag, 17. Januar 2014

Absender prüfen

Ich hatte ein Gespräch mit einem Vorgesetzten.
Wir sprachen über mein geringes Fortkommen am Arbeitsplatze und meine entsprechend höhere Frustration über diesen Zustand.
Er sagte mir:
Das ist ja auch völlig klar, du machst das
und das
und das
und das
falsch. Und wie du auftrittst, ich mein, du bist eine Frau, warum läufst du rum wie [...] und ich an deiner Stelle würde das
und das
und das 
und das ändern. Du verkaufst dich auch nicht gut und wenn man dich auf einen Fehler hinweist, bist du sofort auf den Barrikaden. Und dann erst dein ganzer Individualismus!
[...]
Wie der sprichwörtliche geprügelte Hund schlich ich durch den Rest des Arbeitstages.
Schließlich fragte ich Gott:
Du hast mir doch gesagt, dass ich das
und das
und das
und das absichtlich kann und habe und bin, wie soll ich es mit dem ganzen Kram schaffen, mal beruflich weiter zu kommen?
Nachdem ich Dampf abgelassen hatte, schaute er mich friedlich an.
Wer kennt dich denn besser, der Vorgesetzte oder ich?, fragte er.
Stimmt.

Immerhin bin ich ja schon so weit gekommen, dass ich in solchen Situationen nicht alles über den Haufen werfe, was mir bis dahin Sicherheit vermittelt hat und in sinn- und fruchtlosen Aktionismus verfalle. Sondern mal beim Herrn der Heerscharen nachfrage, was er sich dabei gedacht hat.
Er lässt mich zwar nicht in die Karten gucken, aber er rückt meine Welt wieder grade.
Ich liebe seine Rhetorik.

Donnerstag, 16. Januar 2014

die heiligen drei Könige

Hach ja. Die christliche Mythologie.
Die Heiligen drei Könige, die in keinem Krippenspiel fehlen dürfen, sind in keiner Bibelübersetzung zu finden.
Stattdessen ist von Gelehrten zu lesen, die in ihrer Heimat auf einen hellen Stern aufmerksam geworden waren und ihm nach Westen folgten, bis sie auf das Kind in der Krippe (usw.) stießen.
Hätte ich am 6.1.2014 vorgärtnern können, wäre dies das Thema gewesen.
So kriegst du die Geschichte am heutigen 16.1., und zwar frisch und nicht aufgewärmt.
Es sind ja auch nur zehn Tage Verzug und niemand kann mehr nachvollziehen, wann genau die Weisen in Betlehem ankamen.

Die Grundgedanken meiner Geschichte waren folgende:
Wer sagt, dass es drei Weisen waren?
Müssen sie denn unbedingt aus dem Morgenland gekommen sein?
Einer dieser mythischen Könige soll eh' schwarz gewesen sein. Warum nicht alle?
Wie könnte das alles ausgesehen haben?

Hier siehst du sie bei ihrer Reise.
Sie sind zu fünft.
Der Professor (er ist schon alt und sitzt deswegen auf einem Stuhl)
Ihm gegenüber sein Sekretär
Und mit ihnen unterwegs drei treue Wegbegleiter.
Der erste Ruderer kennt den Fluss und seine Stromschnellen, Sandbänke und Inseln
Der zweite Ruderer stabilisiert den Einbaum während der Fahrt
und der dritte Ruderer hält die Reisegesellschaft auf Kurs.
Und natürlich der Stern und die Gewissheit, der sie folgen.

Auf ihrer Reise begegnen ihnen eine Menge unheimlicher Wesen
und große Gefahren.
Ein Nilpferd wiegt ungefähr so viel wie ein Kleinbus, beschleunigt aber viel schneller -- und einmal in Bewegung, ist es kaum zu stoppen. Es ist kurzsichtig und leicht zu reizen. Zu Lande ist es gefährlich, im Wasser sehr gefährlich. Es hat furchtbare Zähne in seinem riesengroßen Maul. Einen Einbaum kann es umstoßen wie nichts.

Eines Tages werden sie ihr Ziel erreicht haben.
Wie sie wieder nach Hause kommen, ist eine andere Geschichte.