Dienstag, 26. Februar 2013

Frage zum Tage LXIII

Wenn ich jeden Morgen joggen gehe und das auf eine ganz bestimmte Art und Weise tue und keine Änderung geduldet wird – ist das dann eine Laufmasche?

Montag, 25. Februar 2013

Übereinstimmung

Was erklärt ein Beispiel, wenn die Person, der es erklärt wird, nichts damit anfangen kann?
Nichts.
Beispiele müssen in erster Linie verständlich sein.

Wenn du über Personen schreibst (oder einen Film drehst, ein Hörspiel aufnimmst etc.), müssen die Gedanken der Person auch in ihre Vita passen.
Hier geht es drum, die Farbe einer Krawatte zu beschreiben.
Das Grün ist nicht irgendein Grün, sondern es ist das Grün von einer hohen Wiese mit allerhand Wildkräutern im Sonnenschein, und ein Wind geht darüber hinweg. Nicht die grünsilberne Strandhaferfarbe, sondern mehr das dunklere Sattgrün einer Obstbaumwiese. Ich glaube, was sie so glänzen lässt, ist Seide. Der Stoff fühlt sich kühl an und weich und glatt.
Sehr schön geschrieben, die Definition der Farbe gefällt mir außerordentlich.
Die Person, die in der Geschichte "ich" ist und den Schlips beschreibt, hat aber gar nichts zu tun mit Obstbaumwiesen und so weiter.
Also muss ich mich von der Passage trennen und eine neue Beschreibung finden, die zur Person passt. Ein Beispiel aus ihrem Leben finden.
Natürlich ist die Herausforderung zu meistern.
Das Grün ist nicht irgendein Grün, sondern es ist das Grün von hochwertigem Olivenöl, in das ein Sonnenstrahl fällt und wie von kleinen Goldfunken reflektiert wird. Ich glaube, es ist Seide. Der Stoff fühlt sich kühl an und weich und glatt.
Beispiel und Vergleich sind die geläufigsten rhetorischen Mittel.

Rhetorische Reihe:
Chiasmus ohne Chianti, pro Antithese, warum Li tot is, Pleonasmus und andere Saurier, ironisches Lob. tbc.

das wundervolle Leben in zwei Versionen

Smith und Burrows und ihr wunderbares Leben.
Man nimmt es ihnen glatt ab, so lebensfroh wie sie es darbieten.
Dennoch hat es einen ganz eigenen Charme und ist m.E. eine der besseren Coverversionen, die das Lied zuhauf erlebt hat.
Zum Vergleich noch mal das Original, so wie es sich in meinen 80er-Erinnerungen anhört:

Zumindest ungefähr.

Zitat zur neunten Woche des Jahres 2013

Ohne verrückte Ideen wird diese Welt nie weiterkommen.

Samstag, 23. Februar 2013

Nötigung

Ich werde genötigt und gedrängt, endlich mit diesen schlechten Witzen über Ameisen in der Kirche und pupsende Männer aufzuhören.
Gezwungen und mit Gewaltanwendung bedroht.
Stattdessen soll ich endlich, !END-LICH! das Filmchen von der Leine lassen, das ich eichentlich schon gestern im Vorgarten hatte und aus Gründen falsch verstandener Wasauchimmer wieder zurückgezogen habe.
Der SF ist total unbeirrbar, was das betrifft.
Da hilft nur ...
Bier. Ein ganz bestimmtes. Vitalisierend!

und schnell hinterher auch noch das:

So. Nun hat die liebe Vorgartenseele Statistikerruh.
Und das mit den Witzen überleg ich mir noch mal.

Freitag, 22. Februar 2013

Die Grille, der Maulwurf und die Beleuchtung im Schlafzimmer

Als ich vor einiger Zeit die Lampe im Schlafzimmer anbrachte, brachte das einige Nebenschauplätze mit sich. Es war ja längst nicht nur Fritzens Kiste, die aus der Reihe tanzte.
Ich stellte auch fest, dass der Lampenschirm zu tief hängt und ich mit der Tür des Kleiderschranks dagegen stoße, wenn ich selbigen öffne. Das muss ja nicht so sein. Da der Schirm nur mit Draht an der Decke befestigt ist (von der Vormieterin bzw. ihrer Lampe sind zwei Dübel in der Decke geblieben, in die ich Schrauben drehte, an denen ich den Draht befestigte, an dem nun der Draht hängt, an dem der Lampenschirm hängt), war es ein Leichtes, ihn zu kürzen. Dafür muss man nicht mal die Sicherung rausdrehen, der Draht hat ja keinerlei Kontakt zum Stromnetz.
Aber dann hing die Birne zu tief runter, das sah blöd aus. Also Fritzens Kiste vom Stromnetz, Sicherung raus, Lüster auf, Lampe ab, Sicherung rein, Fritzens Kiste an, alles kein Problem. Kabel gekürzt – ja, und dann war es schon zu dunkel um ohne Lampenschein etwas im Zimmer zu tun.
Seitdem denke ich bei ausreichendem Tageslicht „Machste gleich“ und bei Dunkelheit „Hättste mal“.
Genau wie die Grille im Märchen. Den lieben langen Sommer hat sie gefiedelt und Lebensfreude verbreitet, und als der Winter kam, hatte sie nix zu beißen. Zum Glück hat der griesgrämige Maulwurf sein Herz für die Kunst erwärmt und die Grille gleich mit.

tiefgekühlt hält besser

Heute Keramik einräumen im überdachten Freigelände. Niederschlag null, Temperatur drunter.
"Wie lange arbeitest du denn heute?", werde ich von einer Kollegin gefragt.
"Bis um zwei", sage ich.
"Aha", sagt die Kollegin. "Jetzt ist es aber halb drei."
"Gut, dann bin ich schon weg. Wir sprechen gerade nicht miteinander. Du siehst mich auch nicht."

Überdosis Frischluft?
Hirn eingefroren?
Hm.

Donnerstag, 21. Februar 2013

gesteigert

Kennst du den Unterschied zwischen ersteigert und gesteigert?
Frau Vorgarten hat ersteres ausprobiert und dann völlig ohne das auch zweiteres geschafft.
Da kann man mal sehen. Sie ist zu fast allem in der Lage.
Ihr Bruder gab ihr heute einen heißen Tipp, wie sie stressfrei an eins der gewünschten Geräte kommen könne. Schuhe an und los! Zwei Läden hat sie abgeklappert, dann hatte sie, was sie wollte.
Sims an den Bruder:
Hurra! Miro trifft für Lazio Rom!
Darauf der Bruder:
Na dann viel Spaß mit der Klose-Dose.
Richtig. Es ist Sony Xperia Miro.
Jetzt geht dieser Spaß wieder los und sicher bald auch dieser. Wie gesagt, sie kann fast alles. Die Versteigerungen des ziemlich neuen Vorgängergerätes und des sehr alten Vorvorgängergerätes laufen noch bis Sonntag. Bieten! Jetzt hat sie es nämlich nötig, sonst ist am Ende vom Geld noch zu viel Monat übrig. Das will ja keiner.
... oh, sie ruft. Irgendwas piepst.
Ich muss.
GrußundKuss,
Statistikus

zweifelhaftes Lob

Neulich sagte jemand zu mir, er liebe meinen Sarkasmus.
Im ersten Moment war ich geschockt, denn wenn jemand meinen Sarkasmus liebt, muss ja welcher vorhanden sein. Das ist ein sehr schlechtes Zeichen.
Dann aber kam ich zu der Überzeugung, dass die Person nicht weiß, was Sarkasmus ist und es sicher mit Ironie verwechselt hat.

Deswegen, hier für dich und ohne Downloadgebühren, die Begriffsdefinition von Sarkasmus, Ironie und weil er eng dazu gehört, auch Zynismus, abgeschrieben beim großen roten Mitarbeiter der Dudenredaktion.

Sarkasmus der; -, …men; über spätlat. sarcasmos aus gr. sarkasmós „beißender Spott“ zu sarkázein „verhöhnen“, eigentlich „zerfleischen“, dies zu sárx, vgl Sárx;: 1. (ohne Plur.) beißender, verletzender Spott, Hohn; 2. bissig-spöttische Äußerung, Bemerkung.

Ironie die; -, …ien, (Pural selten); über lat. ironia aus gleichbedeutend gr. eirōneia, eigentlich „Verstellung“, zu eirōn „Schalk“; a) feiner, verdeckter Spott, mit dem man etwas dadurch zu treffen sucht, dass man es unter dem auffälligen Schein der eigenen Billigung lächerlich macht, indem man zB das Gegenteil dessen, was man meint, sagt, b) paradoxe Konstellation, die einem als frivoles Spiel einer höheren Macht erscheint, zB eine Ironie des Schicksals.

Zynismus der; -, …men; über lat. cynismus aus gr kynismós „Denk-, Handlungsweise der Kyniker“;: 1. (ohne Plur.) svw Kynismus, 2. a) (ohne Plur.) zynische Haltung, Einstellung, zynisches Wesen; b) zynische Äußerung, Bemerkung.


Rhetorische Reihe:
Chiasmus ohne Chianti, Pro Antithese, Warum Li tot is, Pleonasmus und andere Saurier. tbc.

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Quelle:
DUDEN - Das große Fremdwörterbuch, 2. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Mannheim 2000, Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich


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Duden ist übrigens nicht die Abkürzung von "was weißt duden?", sondern Konrad Duden war der Erfinder des Wörterbuchs. Sozusagen.

ungenutzte meteorologische Fähigkeiten

Heute:
der Schneebogen.

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übrigens: in vier Wochen ist Frühlingsanfang.

Mittwoch, 20. Februar 2013

vichtige Vitamine

Iss doch mal was Gesundes.
Zum Beispiel einen Obstsalat.
Du kannst alles Obst hineinschnippeln, das du gerade da hast.
Alles wird mit einem Jogurt verrührt und du kannst Mandelsplitter darüber streuen.
Zucker brauchst du nicht.
Total lecker. Rezeptfrei.

Dienstag, 19. Februar 2013

alles kommt irgendwann zum ersten Mal

Ich stelle fest, dies ist die Zeit der irrsinnig inhaltsschweren Überschriften.
Hinter so einem Titel kann sich fast alles verbergen -- oder nichts.
Na, Kopf hoch, Vorgartenbesucher. Eines Tages wird es wieder Sternstunden der Überschrifterei geben. Ganz sicher.

Was ich heute zum ersten Mal tue, ist vermutlich kaum noch der Rede wert.
Ich ersteigere was.
Im Moment ist der Kaufpreis bei 106 Euro und ich bin Höchstbietender.
Es gibt ja keinen direkten Grund, aber ich spüre einen großen Nervenkitzel in mir.

Um das abzulenken, gehe ich jetzt mal die Narzissen einpflanzen, bevor man wieder vor lauter Schnee kein Beet mehr sieht. Angeblich sind da auch irgendwo Erdbeerpflänzchen ...

(Gibts irgendwo eine Tauwetterversteigerung? Da wär ich sofort dabei.)


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hoppla. da hat mich jemand überboten. unerhört.

Naturwissen zwei

„Du kennst dich ja mit Pflanzen aus“, wird mir gesagt, als ich anbiete, die verblühten Narzissen im kurzzeitig eisfreien Garten unterzubringen. „Wir haben schon ganz oft welche eingegraben, aber der Maulwurf, der hier wohnt, der frisst die immer alle auf.“
„Maulwürfe sind Fleischfresser“, werfe ich ein.
„Na, dann war es halt die Feldmaus.“
„Hier? Mitten im Wohngebiet? Ich glaube nicht. Das wird eher eine Wühlmaus gewesen sein.“
„Ach, das macht überhaupt keinen Spaß, mit einem Besserwisser wie dir zu diskutieren.“

Tja, stimmt wohl.
Aber man kann dem Maulwurf vieles nachsagen – für Gemüse interessiert er sich einfach nicht. Er verzehrt gerne Engerlinge, Raupen, Schnecken, Regenwürmer, Jungtiere von Wühlmäusen und was er noch so findet in seinem verzweigten unterirdischen Reich.
Notgedrungen freust du dich mit, Na klar, der ist total wichtig und nützlich, aber die Tiefbauarbeiten in meinem Rasen, die find ich trotzdem nicht toll! Wofür vertikutiere und dünge und mähe ich, wenn der Bursche in einer Nacht ein Schlachtfeld draus macht?
Und wehe, es liegt Schnee auf der Wiese, dann sieht es noch schlimmer aus! Kann der denn nicht wenigstens Winterschlaf halten?
Nein, kann er nicht, dazu hat er keine Zeit. Er muss die ganze Zeit fressen, sonst verhungert er. Bei Frost verlegt er die Aktivitäten in Erdregionen, in denen kein Frost herrscht.

Wenn der Maulwurf dir eines Tages trotz der geschilderten Vorteile auf den Zeiger geht, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du ihn auf „artgerechte“ Weise loswerden kannst.
  • Gift gehört ausdrücklich nicht dazu. Es ist auch verboten.
  • Ebenso Lebendfallen. Außerdem haben die kleinen Burschen einen schnellen Stoffwechsel, das heißt, sie verhungern oft in den Fallen. Da bringt es nichts, dass sie lebendig gefangen wurden.
  • Manch einer leitet Verbrennungsgase in die Röhren. Das ist nicht ausdrücklich verboten. Allerdings willst du ja essen, was in der Erde wächst, oder? Also lieber kein CO² im Boden einlagern.
  • Umweltneutraler ist es, Hundescheiße in die Gänge zu füllen. Dennoch … eklig
  • Man kann Metallstangen in die Gänge stechen und oben leere Glasflaschen überstülpen, das Geklapper gefällt dem geräuschempfindlichen Grabowski nicht.
  • Oder solarbetriebene Piepser kaufen.
  • Oder einfach mehr auf dem Rasen herumlaufen.
Es kann allerdings sein, dass er sein Revier so mag, dass er Lärm und Gestank ignoriert.
Es kann natürlich auch sein, dass du ihn loswirst.
Und dass dann ein anderer Maulwurf des Weges kommt, ein 1A-Netzwerk unter deinem Garten vorfindet und keinen Rivalen, und sich häuslich einrichtet. Dann kannst du den ganzen Zinnober von vorne anzetteln. Oder dich einfach mit ihm abfinden.
Von den Erdhaufen im Rasen abgesehen tut er deinem Garten nur Gutes. Und den Aushub kannst du prima fürs Frühbeet verwenden, feinere Erde gibt es nicht.

Bisher erschienen:
Regenwürmer mit dem Spaten vermehren

Montag, 18. Februar 2013

Ge-Schicht-e

Rollo runter 
Rollo runter Schnee runter
Rollo runter Schnee runter Rollo rauf
Rollo runter Schnee runter Rollo rauf Schnee bleibt.

Morgen gibts neuen, angeblich. Ich hab ihn nicht bestellt.

Beteiligte:
  • das Rollo vorm Fenster
  • der Erdbeerkasten ebenda
  • Schnee

Sonntag, 17. Februar 2013

Wasser und 80 Minuten

Ich mag die Spathiphyllum.
Sie ist so robust und gar nicht schüchtern.
Geht es ihr gut, reckt sie ihre grünen Blattfahnen in die Höhe und blüht alle paar Wochen.
Geht es ihr nicht gut, zB weil sie zu wenig Wasser hat, hängt ihr alles traurig runter.
Stellt man sie dann ins Wasser, ist binnen kurzer Zeit der Erfolg sichtbar.
Neulich war ich ein Wochenende lang nicht zuhause.
Als ich heimkam, sah ich es gleich. Spathi braucht Wasser!!
Ab in die Dusche. Wasser von oben, Wasser von unten.
Es ist 18:53.
Es ist 20:13 
und die Not ist um. Abtropfen und zurück auf die Fensterbank.

rx8

Es gibt Leute, die sind so wunderbar verrückt, die lassen mich ihr Auto fahren.
D. ist einer davon.
Er hat mich zum Godi abgeholt und am nächsten Sonntag wieder und ich erzählte ihm, dass ich nächtens davon geträumt habe, dass er wegen wiederholter Geschwindigkeitsübertretung (wozu sein Auto äußerst geeignet ist) den Führerschein hätte abgeben müssen und mir sein Auto geliehen hätte, damit es nicht nutzlos herumsteht.
Da lachte er und sagte, er würde mich auch ohne Führerscheinverlust damit fahren lassen.
Erst hielt ich es für einen Witz, aber nach dem Godi fragte er mich, ob ich denn nun fahren wolle und ich habe na!tür!lich zugesagt.
So sieht es aus: guck. Das zweite von links hat auch noch die richtige Farbe.
Leider erreicht man den Kultshock von meiner Wohnung aus ganz ohne Autobahn...



'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.' 
Autofahren verändert Menschen.
Ich träume nicht länger Vernunftträume, was mein nächstes Auto betrifft.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Freitag, 15. Februar 2013

Was gibts zu essen?

Das heutige Gericht heißt: Lasagne al Ross(o).
Ich hätte diese Überschrift gerne selber erfunden, aber Frau Wupperwasser war schneller.
Erfreulicherweise kochte diese Diskussion hoch, als ich offline war und nur übers Radio Informationen aus der weiten Welt empfing. Da bleibt einem einiges erspart.
Erstaunlicherweise hatte ich mir vorher schon vorgenommen -- für gute Vorsätze ist es auch im Februar nicht zu spät -- nicht mehr so viele Fertigprodukte zu verzehren. Brot, Brötchen, nun gut, dafür reicht mein Ehrgeiz nicht, aber Tiefkühlpizza, Brathähnchen, Tütensuppen und das ganze bunte Zeugs sollte mir nicht mehr so häufig auf den Tisch kommen.
Einer der Faktoren ist der Preis. Die große Vielfalt der Frühstückszerealien mit und ohne Mineralstoffe, Vitamine und immer auch reichlich Zucker, Fett, Farbstoff undsoweiter kostet ein Heidengeld. Für den Preis kann man Haferflocken fast im Muldenkipper liefern lassen.
Aber man weiß ja auch nie, was so alles drin ist im fertigen Essen. Lese ich die Zutatenliste und riskiere, dass mir schon vor dem ersten Bissen der Appetit vergeht? Oder will ich es lieber nicht so genau wissen? Muss ich in jedem Fruchtjogurt Erdbeeren drin haben? (Was glaubst du, wo die alle wachsen, wenn es mal richtige Erdbeeren sind? Wunderst du dich wirklich, wenn hier chinesische Erdbeeren auftauchen, die Durchfall machen?)

Nein.
Nein, nein und nochmals nein.
Ich will keinen Erdbeerjogurt mehr haben.
Ich kaufe weißen Jogurt und gebe einen Klecks (selbstgekochter) Marmelade hinzu.
Und ich rühre mir mein Müsli aus Haferflocken, Rosinen und Apfelstücken selbst zusammen.
Ich nehme mir ja sowieso Zeit zum Kochen, also kann ich mir auch die Zeit nehmen, statt Tomatemozarella-aus-der-Tüte die holländischen Gewächshausfreunde verwenden, bevor sie Form und Farbe wechseln.
(Hab ich schon erwähnt, dass ich kein spanisches, griechisches, tunesisches und-so-weiter-isches Gemüse kaufe, sofern es sich vermeiden lässt? Grundwasserschutz fängt beim Verbraucher an, aber das ist ein anderes Thema.)
Frau Wupperwasser sagte es schon:
Billiges Essen kann nicht aus hochwertigen Zutaten hergestellt werden.
Hör auf dich zu wundern, wenn du beschissen wirst.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Freunde der Nacht, ...

... das war haarscharfknapp.
Heute ist der 14. und es läuft endlich alles wieder.
Und, wer hats erfunden?
Wer hats alles wieder ans Laufen gebracht?
Nicht die Servicehotline.
Ein
Hipp
Hipp
Hurra
auf den Bruder.

ich geh jetzt mal nebenan den Speicher auffüllen.

Freitag, 8. Februar 2013

Nichts genaues weiß man nicht

Ich habe im Laufe der letzten fünf Tage ungezählte Minuten in diversen Servicehotlines verbracht, mit unterschiedlich freundlichen und ebenso unterschiedlich kompetenten Mitarbeitern des Telefon- und Internetanbieters gesprochen und gemerkt, wie meine Geduld und die Experimentierfreude Tag für Tag ein bisschen mehr nachgelassen haben. Nutzen: keiner.
Die ungezählten Minuten kosteten mich schon über zehn Euro Händiguthaben. Das ist viel, wenn man sonst mit fünfzehn Euro anderthalb Monate zurecht kommt.
Ich möchte betonen: die Stille im Vorgarten ist kein Bloggovale.
Wenn du weiterhin jeden Tag etwas von mir zu lesen haben willst, kannst du dich noch bis zum 14.2. im Nebenblog rumtreiben. So lange ist da noch für jeden Tag was eingespeichert.
Am 14. gehen dann auch da die Lichter aus.

Halten wir fest: es gibt nichts festzuhalten.
Alle wissen Bescheid.

Herzliche Grüße vom fremden Rechner.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Einöde könnte kaum abgeschiedener sein

Keine Emails lesen, na gut. Kann man drauf verzichten.
Kein Internet, meinetwegen, muss auch ohne gehen.
Kein Festnetztelefonieren ... man fragt sich, wofür hab ich eine Faltratte?

Aber alles nicht -- das ist hart und erfordert Geduld und neue Wege zu beschreiten in Sachen Kommunikation und Freizeitgestaltung.

Aber jetzt sind wir wieder da, der SF und ich.
Bloggovale sollen die anderen.

Sonntag, 3. Februar 2013

Was man so vorhat und was dann passiert

Der Gedanke war: So eine Lampe anzubringen kann nicht so schwierig sein.
Ich habe mir ein paar Tipps vom erfahrenen Heimwerker geholt und ansonsten alles so gebaut, wie ich es an der funktionierenden Lampe gesehen habe, bevor ich sie abmontierte.
Runter: Lüster, Kabel, Lampenfassung und Birne.
Rauf: Lüster, anderes Kabel, andere Fassung, andere Birne und vor allem ein Lampenschirm!

Was passiert, wenn ich was falsch mache? Brennt dann die Bude ab?
Nein, wird mir gesagt, dann geht bloß die Lampe nicht.

Im ersten Versuch geht die Lampe nicht, im zweiten ist alles hell.
Das einzige, was jetzt nicht mehr geht, ist Fritzens Kiste. Die hat das Sicherungrausdrehen nicht verkraftet.
Kein Bloggen, kein Ihmehlen zuhause.
Aber Licht.

Samstag, 2. Februar 2013

Gartenchronik

Mein erster eigener Garten war, wie du weißt, mitten im Bergischen Land, an einer der vielen schönsten Stellen. In wenigen Fußwegminuten sind zwei Talsperren erreichbar, aber da ich nicht zum Talsperrenspazieren in den Garten fuhr, nutzte ich das recht selten.
Der Garten lag ungefähr 5 Jahre brach (d.h. er wurde nicht genutzt und alles wuchs wie es wollte) und als ich kam, brach eine Fülle hochmotivierter Aktivitäten aus, die das Land vermutlich selten zuvor erlebt hatte. Hier habe ich ein paar Vergleichsbilder zusammen getragen.

Erster Gartentag - der 19. April 2010.
Ich kann mein Glück kaum fassen. Hier darf ich ab sofort tun und lassen was ich will - und zu tun gibt es eine Menge.

22. Juni:
Den größten Unterschied zum ersten Bild hat die Natur selber gemacht: alles ist grün. Mittig siehst du, dass ich sehr oft rauf und runter gegangen bin. Es ist nicht der einzige Weg im Garten.
In zwei von fünf Beeten wachsen bereits Kartoffeln, Mais, Zucchini und Kürbis. Linke Bildmitte: Fräulein Salix, die Weide, thront noch im Hochbeet, und mit ihr ein dichtes Geflecht aus Brennnesseln, Kletten, Holunderwurzeln und allerhand anderen Pflanzen, die nicht in ein Hochbeet gehören.

9. November 2010:
Die meisten Pflanzen in Hochbeet eins sind auf dem Komposthaufen gelandet, oder die Ponys und Schafe haben sie gefresen und das alte Holz ist Teil des unordentlichen Holzhaufens geworden, der Heimat wird für Schlangen, Echsen, Igel und anderes Getier.

1. Dezember 2010:
Schnee. Sämtliche Gartenaktivitäten ruhen. Doch halt, wo ist Fräulein Salix? Das Hochbeet ist leer!
Vor dem Schnee gab es wenig Ruhe. Ich habe das ganze Beet leergeschippt und den Baum versetzt. Es fühlt sich großartig an, nach vollbrachten Taten nach Hause zu fahren und über ein Abendessen aus Kartoffeln aus dem eigenen Anbau nachzudenken. Oder was mit Kürbis. In dem Jahr habe ich 13 Kilo Kartoffeln geerntet. Ohne Anhäufeln! Ohne Ahnung!

15. März 2011:
Neues Jahr, neue Bauvorhaben! Das erste Beet wird gefüllt mit altem Holz, Erde, brauner Pappe, Kaffeefiltern und was die kahle Natur hergibt. Der Beetabschluss besteht u.a. aus Hohlblocksteinen. Hätte nie gedacht, dass Luft so schwer ist!

8. Juli 2011:
Sonnenblumen! Erbsen! Mäßig viele Himbeeren im Juni, aber Aussichten auf die zweite Ernte im September. Und wachsende Kürbisse, wohin ich gucke. Dass der Sommer verregnet ist, tut der Gartenfreude keinen Abbruch. Lästig ist nur, dass ich kein Dach habe im Garten. Das beendet so manchen Gartentag abrupt.

Das waren alles Ausblicke von der Terrasse aus nach oben zur Lärche. Die Lärche ist ein prachtvoller Baum, dem ich nur unten ein paar Äste absägen musste. Ansonsten verstehen wir uns sehr gut. In ihr hängen seit ein paar Monaten das neue Hummelsheim und im Winter beständig Meisenknödel.
Aber die Terrasse - ich fand sie an einem der ersten Gartentage. Mein Erstaunen war groß! Die Arbeit mit ihr war es auch.

23. April - der Tag, an dem ich die Terrasse fand. Zentimeterdick unter alten Pflanzteilen, Wurzeln, Glyzinienranken und Erde verborgen.
am 8. Juli 2011 zeigt sich einem da ein ganz anderes Bild.
In der Zwischenzeit habe ich sie nämlich auch neu verlegt!
Terrasse verlegen ist in Prinzip einfach, wenn man sich nicht gerade die heißeste Zeit des Jahres dazu aussucht. Juli 2010.
Eigentlich wollte ich nur die Wurzeln unter den ersten zwei Steinreihen entfernen, aber da ich dann schon mal angefangen hatte...
Auch Pausemachen will gelernt sein! Nachdem ich den Liegestuhl geschenkt bekommen hatte, wurde ich immer besser im Nichtstun.
Und drei Wochen später ist sie fertig, die ordentliche Terrasse. Ich habe mir übrigens fest vorgenommen, die nächste Terrasse gebe ich in Auftrag. Es ist zu viel Plackerei.


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Um meine gärtnerische Fortentwicklung zu fördern, endete diese Gartengeschichte am 31.12.2012 und geht am 02.02.2017 mit neuen Herausforderungen weiter, jippieh!!