Dieses hervorragende Gefühl erlebte ich gestern im Garten.
Du weißt, dass du noch ein Stück Arbeit vor dir hast und wie du die Sachlage einschätzt, wird es ein schweres Stück, aber auf einmal weißt du: was ich tue, wird klappen! Und egal wie schwer das letzte Stück wird - zum Aufgeben ist es zu spät.
Im
Oktober erzählte ich ja schon von diesem scheinbar allherbstlichen Projekt "Baum umsetzen".
Gestern habe ich es abgeschlossen.
Schau selbst. (Ja, ich habe rechtzeitig über Vorher-Nachher-Fotos nachgedacht. Wir werden alle immer besser.)
So sah es noch am 11.10. aus, dem Matschtag. Einiges Unkraut drumherum war bereits weg, aber wegen der ganzen Äste (nicht im Bild, wohl aber der Schreddomat), die noch zum Schreddern rumlagen, war ich ein wenig in meiner Entfaltung gestört.
Am 13.10. ist der Fortschritt klein. (Aber es gibt einen, immerhin.)
Am 17.10. ist der Fortschritt größer, und vor allem tiefer.
Hier die schöne selbstgebaute Baustellenabsperrung, damit niemand in das tiefe Loch fällt, das ich bereits früher für einen ganz anderen Zweck gegraben hatte.
Nein, ernsthaft, die "Absperrung" war zuvor für etwas anderes gewesen, ich hab sie da nur aus Jux in den Boden gepiekt. Außer meiner Person und diversen ausgebüxten Schafen kommt niemand her und für die Schafe sind weder Loch noch Zaun eine ernstzunehmende Sache.
Dann noch ein paar Mal entschlossen mit Spitzhacke, Gabel, Schüppe, langer Stange und Hammer gewerkelt... das liest sich hier leicht, ist aber das schwerste am ganzen Unterfangen, weil man nicht sieht, wie viele Wurzeln noch da sind: darauf steht der Baum...
...das Bäumchen aus dem Loch ziehen und auf den Gewächshausrestflächen über die Terrasse schleifen...
...ins neue Loch setzen, etwas drehen, damit die Äste nicht als erstes über den Weg wachsen...
...und hinterher noch das restliche Erde-Pferdeäppel-Gemisch ins Loch schütten, das schon seinen Untergrund bedeckt hat. Erde festtreten, Begrüßungsdrink reichen, fertig.
Der Transport mit den Plastikplatten hat den ganz großen Vorteil, dass die Terrasse sauber bleibt. Und natürlich zieht es sich auch viel leichter.
In der Zwischenzeit, also zwischen Beginn des Forsythie-Ausgrabens und dem gestrigen Tag, habe ich
- in dreieinhalb Stunden die sämtlichen Äste und Zweige beseitigt, die zu schreddern waren
- in einer wirbelsäulenverachtenden Aktion den Schredder wieder zurück in die Remise gebracht,
- die Späne zusammengefegt und in die beiden schwarzen Bottiche gefüllt bzw. daneben zum Hügel aufgeschichtet (bin mir noch nicht schlüssig, wo ich sie verteilen werde)
- die Fläche umgegraben und ent-wurzelt, auf der die Äste vorher gelegen hatten,
- dort die Steinplatten ausgelegt
- und den Zwiebelkübel aufgestellt,
- ihn mit Steinen, Holz und Erde gefüllt
- und die ganzen Grassoden, die das Unkraut blickdicht geschützt hatten, am Komposthaufen als Klimaschutz angeschichtet.
Klimaschutz am Komposthaufen ist wichtig, denn so bleibt die Temperatur drinnen konstant hoch, auch wenn sie draußen jahreszeitlich bedingt sinkt.
Stelle dir den Kompost als Organismus vor. Bei höheren Temperaturen verdaut er wesentlich gründlicher.
Und die Blindschleichen, Kreuzottern, Igel, Ringelnattern und wie sie alle heißen, die darin ihren Winterschlaf bzw. ihre Winterstarre verbringen, sollen es ja gut haben und nächstes Frühjahr wieder Hunger auf Schädlinge haben.