Freitag, 30. Oktober 2009

Die Waldemar-Rosamunde-Trilogie - DREI

Da es mit diesem hübschen Ratespiel noch ein bisschen dauern könnte, beende ich schon mal die Mega-Minne.

Waldemar hat der geneigte Leser bereits kennen gelernt, Rosamunde ebenfalls.
Warum sollte das Ganze eine Trilogie sein, wenn sie nicht im dritten Teil aufeinander treffen würden?
Also, sie tun es.

Teil drei: Heinrich & Annabell
Der Herr Graf hielt sich den Bauch
und demnach taten es die andern auch,
die ganze Halle erbebte vor Lachen,
weil Frauen solche Sachen machen.
Nur einer konnt’s nicht lustig finden,
tat statt dessen mit Annabell empfinden.
Heinrich ging rasch aus der Halle fort,
sagte, er müsst mal zum heimlichen Ort.

Doch die Tür zu ihrer Kammer war zu.
Von innen rief sie: „Lasst mich in Ruh!“
Heinrich setzte sich auf die Schwelle,
sagte: „Ich rühr mich nicht von der Stelle
bis Ihr mir sagt, was Euch so aufgebracht
auf dass ihr solchen Krach gemacht.“
Annabell aber dachte sich:
„Was will dieser Heinerich?
Was geht’s ihn an, was mit mir ist?
Hat sich doch auch vor Lachen bepisst!“
Laut zu Heinrich sagte sie:
„Was ist Eure Theorie?
Traurige Weiblein zu verstören
und ihre Sünden zu verhören?“
Heinrich sagte näher zur Türe,
damit es niemand sonst erführe:
„Ich kann Euch gut verstehen
gar sehr Euer Leid nachsehen,
denn bin ich ähnlich geschlagen
mein Name reizet den Magen!
Er lautet Waldemar,
weil es im Walde war,
so werfet mir nichts vor!“
Leis’ drang es an sein Ohr,
wie sie zum Riegel schlich,
darum erhob er sich.
„Ich will Menschen wie Euch nicht missen,
doch sagt, was wollt Ihr von mir wissen?“
fragte Annabell und sah ihn an.
Sie stellte fest: ein Gentlemann!
(und noch mehr, was sie toll fand,
doch hab ich keinen Reim zur Hand)

Sonst hatte sie ihn nie so gesehen,
und was war nun mit ihr geschehen?

„Oh Annabell“, sagte er leise
und sie rührte die Art und Weise.
Und ein weit’res Mal: „Oh, Annabell,
wenn du es willst, sag’s schnell:
Willst du heute mit mir kommen?
Ich habe den Entschluss genommen.
Fort zu reiten, noch vor Morgen.
Niemals sollst du dich mehr sorgen
um den, der deinen Namen nennt
weil dich niemand anders kennt,
denn als meine Annabell.
Oh, Liebste, sag es schnell.“
Die das hörte, nickte stumm,
und sah sich in der Kammer um.
Nein, hier war nichts mitzunehmen
wonach sie später könnt sich sehnen.

Sie gingen zum Stall zu Heinrichs Pferd
es spürte den Wirbel und schlug mit dem Stert.
Satteln und trensen war schnell getan,
dann legte er ihr seinen Mantel an.
Heinrich winkte den Wachen, die senkten das Tor.
Annabell empfand Glück wie nie zuvor,
als des Pferdes Hufe klangen auf Holz,
sie war auf ihren Ritter so stolz.
…und so ritten sie, zu zweit allein,
hinfort im fahlen Mondenschein.


hachjaaaa, schluchz, is dat nich schööön?

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Ein-Bild-ein-Wort Nr. 6

Ich hatte schon eine Weile über das nächste Ein-Bild-ein-Wort nachgedacht und meine Nase in die seltsamsten Zusammenhänge (und Nicht-Zusammenhänge) gesteckt. Als Genie hat man's oft nicht leicht.
Aber gerade, beim Essen, ging mir auf, dass ich das entscheidende Foto schon vor Monaten in Borgentreich geknipst hatte.
Hier ist es also, das 1.-2.-3.-4.-5.-6. Rätsel.

Puh. Da bin ich immer ganz erleichtert, wenn der Geist sich "entladen" hat.
Frohes Raten.

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Nachtrag vom 30.Oktober:
Das Volk murrt.
Es sei zu schwer.
Ein Tipp wird verlangt.

Nun gut, hier also der Tipp.
Es geht nicht um den Inhalt, sondern um die Art und Weise.

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Nachtrag zum 31.Oktober:
Habe so das Gefühl, das Volk murrt nicht länger, sondern es verzweifelt allmählich.
Das muss nicht sein, hier also der zweite, hoffentlich zweckdienliche, Hinweis.


Es liegt im Auge des Betrachters.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Die Waldemar-Rosamunde-Trilogie - ZWEI

Und wenn bei Waldemar gleich der Phrasendrescher bemüht wird, weil es nämlich "im Walde war", wie kann dann Rosamunde nur an ihren blumigen Namen gekommen sein? Ja, das ist einfach.
Weil GJM hier so gebettelt hat, geht es also ohne große Vorrede weiter.



Teil zwei: Rosamunde
Die Frau, um die es geht,
heißt, so wahr es hier steht,
Rosamunde
(weil sie ist rosa im Munde)
Das find’ sie ziemlich blamabel,
drum heißt sie lieber Annabell.

Ihre Mutter war von einfachem Wesen
und sah aus wie ein alter Besen.
Weil ihr jüngstes Kindlein
nicht grün war im Mündlein
sondern rosa, tat sie es benennen,
wie wir alle schon kennen.
Doch zu Annabellens Ärger
war ihre Mutter kein Verberger.
Den Grund ihres Namens wusste jeder
und zog damit oft vom Leder
was Annabell ziemlich störte,
weshalb sie gar nicht hin hörte
– oder es zumindest versuchte,
Mutters Ungeist insgeheim verfluchte.

Annabell schaffte am Hofe des Grafen
sie hütete des Tags die Schafen
danach hatte sie in der Küche zu tun
erst abends spät konnte sie ruh’n.
Solange das Tagwerk dauerte
Annabell stets erschauerte
wenn sie einer Rosamunde rief.
Sie flüchtete in ihrer Kammer Mief.

Das Leben wurd’ nicht angenehmer
Die andern waren oft bequemer
und ließen Annabell malochen
und waren ihr nicht sehr [gewochen]
Eines Tags gab’s was zu feiern am Hofe
Die Grafentochter und ihre Zofe
würden heiraten nach Bremen,
das war kein Grund sich zu grämen!
In Echt vermählte sich nur des Grafen Filia
sie hieß Amalie Henriette Cäcilia.
Mitten im tollsten Jubilieren
vergaß Annabell alle Manieren
als sie „Rosamunde“ hörte.
Sie warf mit einer Törte,
zerschmiss Becher und Krüge
und nach der Scherben Genüge
stürmte sie von hinnen,
als sei sie nicht bei Sinnen.

Cäcilia tat dies sehr stören
Sie wollte ihren Vater beschwören
dieses unsägliche Frauenzimmer
zu feuern – und zwar für immer!
Der Herr Graf es eher lustig fand
unterhaltsam und sehr amüsant.
Seine Frau sowie die Nachkommenschaft
verdarb sonst jeden Spaß gewissenhaft
Annabell hingegen dachte nicht ans Scherzen
sie tat der Ausbruch schon arg schmerzen
Wie sollt’ sie je wieder unter Leute gehen
und ihnen trotzdem in die Augen sehen?
Sie kauerte in ihrer Kammer
und hatte großen Katzenjammer.

Teil DREI folgt in Kürze

Montag, 26. Oktober 2009

ERGEBNIS

Nach den 2:17:25 im letzten Jahr habe ich gestern 2:17:29 gebraucht, das sieht auf den ersten Blick nicht nach einer Steigerung aus.

Ha, auf den ersten Blick!
Der erste Blick weiß nicht alles.
Tatsache ist, dass ich gestern nicht halb so erschöpft war wie vor einem Jahr, weil ich
  1. besser vorbereitet war (ein dickes DANKE an Chrissi)
  2. zwischendurch einen Supersportlersuperenergieriegel gegessen habe
  3. und die Strecke schon kannte.
Ja, Ortskenntnis kann das Rennen machen.

Nach Vollendung des Laufes hatte ich sogar noch genug Kraft, um mir an der Bushaltestelle zu überlegen: "Hm. Dauert noch 20 Minuten. Warte ich oder geh ich zu Fuß nach Hause?"
Ich hab dann letzteres getan, weil es an dieser Bushaltestelle gehörig zieht. (Für Ortsunkundige: manche Teile des Stadtgebiets liegen auf windigen Hügeln.)

So bin ich also inklusive des morgendlichen Weges zur Bushaltestelle auf 16,72 km gekommen.

Und warum war ich trotzdem nicht schneller?
Tja. Da frag mal die Sehnenscheiden auf meinen Schienbeinen.
Tempo ging nicht.
Aber so ist noch Gelegenheit für eine Steigerung 2010.
Wer keine Ziele hat, erreicht auch nix.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Die Waldemar-Rosamunde-Trilogie - EINS

Hier, da und dort (und an geschätzt 400 anderen Stellen) habe ich ja bereits bewiesen, dass ich auch anders kann.
Aber es geht noch wilder!! Denn ich fing mal an, eine Minne zu schreiben und da erging es mir ungefähr wie meinem Kollegen mit seiner Entblößung, wo man vorher nicht weiß, was hinterher bei raus kommt.
Ich fing also an mit Waldemar, und wie der Titel schon ahnen lässt, ist es dabei nicht geblieben.
Weil es aber eine Trilogie ist, war ich so frei, sie in (oh Überraschung) drei Stücke zu teilen.
Die ganze Geschichte hätte nämlich wohl sonst das Eintragsfenster gesprengt.


Teil eins: Waldemar
Der Mann, um den es geht,
heißt, so wahr es hier steht,
Waldemar
(weil es im Walde war)
Das ist dem Manne ziemlich peinlich
drum heißt er lieber Heinrich.

Die einz’ge Furcht, die Heinrich kannte,
und was stets er im Kopf verbannte,
war, dass jemand seinen wahren
Namen könnte erfahren.
Um dieses zu verhindern
und um die Schmach zu lindern
zog Heinrich es vor zu wandern
gebürtig stammte er aus Flandern.
Er kam zum Hof des Grafen zu Wesel
dort streikte dann sein alter Esel.

Zum nächsten Besuchstag des Grafen
musste noch zweimal er schlafen,
dann trat er vor des Hauses Herrn
und sprach: „Ich singe gern!
Doch lieber mag ich zu reiten
und für Euch, oh Herr, zu streiten
In der Gegend, aus der ich komme
herrscht der Frieden – eine Wonne!
doch dürstet mich als jungem Recken
mich nach dem Ruhme auszustrecken.“
Dem Grafen kam dies sehr gelegen,
auch sein Minister war zugegen
Wegen den zahlreichen Turnieren
war’n die Ritter nur auf allen Vieren
Im Kriegsfall war dem Grafen bange
drum überlegte er nicht lange.
„Dieser Mann sei einzukleiden,
Er habe Turniere zu vermeiden,
und Duelle sein zu lassen,
so mag Er Sold und Essen fassen!“

Was Heinrichs Wohlsein sehr beschweret:
mit ihm war Frieden eingekehret.
Heinrich und die andern Recken
spielten würfeln und verstecken
übten reiten und vom Pferd zu fechten
sangen Spottvers’ über die Schlechten.
Sie zupften gar Unkräutchen im Garten
– der Krieg ließ auf sich warten.
Sie wussten, dass der Frieden heilig
doch leider war er so langweilig…
Dem Grafen kam das bald zu Ohren
dass seine Recken die Geduld verloren
Damit sie nicht alle abhauten
ließ zum Abend er verlauten:
Er werde ein Turnier ausrichten!
Die Recken freute zu berichten,
das Fest gelte für alle,
auch für Heinrich in dem Falle.

Der Turniertag zog sich in die Länge,
denn das Tjosten hatte viele Gänge.
Heinrich wurde nicht der Sieger,
das wurde ein andrer Krieger,
und doch schied er sehr günstig aus,
gewann ein Pferd, grau wie ‘ne Maus
Zum Abend gab’s ein großes Bankett
und alle aßen sich rund und fett.


Teil zwei.

Samstag, 24. Oktober 2009

Zitat des Tages 2

Wir bekennen uns zu unseren drei Grundwerten:
Freiheit und Sicherheit.

Ronald Pofalla

Ich weiß natürlich nicht, wie viele Stunden Fraktionssitzung und Koalitionsvertragskompromissfindung etc. er da schon hinter sich hatte.
Aber für manche Politiker gilt das selbe wie für die meisten Fußballspieler, wenn sie gerade vom Platz kommen.
Fußball ist schließlich wie Schach, bloß ohne Würfel. (auch ein Herr P)

Wer ist eigentlich Frau Duppi?


Und warum krieg ich ihre Mails?

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Spannung steigt

Sonntag gehts los.
(klick auf den LINKSPfeil)
Heute letztes Training.
Ob ich mein persönliches Ziel erreiche?
Ob die Vorbereitung besser war?
Wenn ich dann wieder in der Lage bin, geradeaus zu denken, werde ich das Ergebnis mitteilen.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Hey, Juppi, warum gibt’s denn hier kein Foto von dir?

Heute ist der Tag des Datenpanne.
Das ist nicht deutschlandweit so, sondern ich habe ihn dazu ernannt.
Die Datenpannen häufen sich. Erst waren alle entsetzt, als die Mitarbeiterdaten bei Supermärkten gesammelt wurden und penibel notiert wurde, wann welcher Mitarbeiter gefehlt und wann die Kasse nicht gestimmt hatte, um daraus Rückschlüsse auf die Zuverlässigkeit vorzunehmen.
Dann schien es eine Weile Mode zu sein, Datenpannen zu haben. Die Deutsche Bahn hatte eine, diverse Banken, Krankenkassen, Großunternehmen, Emailanbieter und so weiter.
Jetzt hat SchülerVZ seine Panne gehabt.
Ja und?
Als nächstes werden wohl Facebook und wie sie alle heißen feststellen, dass ihre vermeintlich sicheren Systeme gar nicht so sicher sind.

Ich werde das also auch weiter so machen wie bisher. Keine Personen- oder Ortsnamen nennen, keine Fotos von mir oder anderen Leuten zeigen und mich auch sonst etwas bedeckt halten, was Details betrifft. (Die große Ausnahme ist nur die Rubrik Ur + Wald.)
Nur meinen Langzeitlesern darf dies und das über mich klar sein.
Falls du in deinem Wasweißich-Profil ein Foto von mir hast, nimm es bitte raus oder unterbreche wenigstens die Verbindung zwischen Namen und Bild.
Ich habe kein Interesse daran, dass jeder im Netz weiß, wie ich aussehe, was ich gerne mache und welche Größe meine Unterwäsche hat.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Hurra! Der neue WilmerComic ist da!!

Wilmer weiß, wo er Schutz findet.
Du findest Wilmer hier.

EBEW-Linkse

EBEW steht für Ein-Bild-ein-Wort.
Ziel des Spiels ist, ein Bild mit einem Wort zu beschreiben, bzw. den auf dem Bild dargestellten Sachverhalt in ein Wort zu fassen.
Die Fähigkeit des Um-die-Ecke-Denkens ist dabei hilfreich.

Hier sind die Linkse zu den bisherigen Ein-Bild-ein-Wort-Rätseln und ihre Sieger:
01 _ Tafelwasser ---------- Melly
02 _ Kugellager ----------- Rc42F2
03 _ Stubenhocker ------- Xate
04 _ Vollkorn -------------- Vorgarten (4.1, 4.2)
05 _ Bonbon --------------- Jovan
06 _ Silberblick ----------- Vorgarten (6.1)
07 _ Rechenzentrum ----- Nathenja
08 _ Auslaufmodelle ----- Rätselschaf
09 _ Stückwerk ----------- Nathenja
10 _ Röhrenfernsehen ---- Optimizer/Cor
11 _ Eisfilm ----------------- Herr Fresenius (11.1)
12 _ Samenbank ---------- GJM
13 _ Aschenplatz --------- Optimizer
14 _ Steinbruch ---------- GJM
15 _ Teenager ------------ das Ees
16 _ Landstrich ---------- Optimizer
17 _ halbherzig ----------- Cee
18 _ Telefonkontakt ----- Vorgarten (18.1)
19 _ Faustregeln --------- Vorgarten (19.1)
20 _ Rückbank ---------- Cee
21 _ Regenschleier ------ Vorgarten
22 _ Keilschrift ---------- Optimizer
23 _ Schubkraft --------- GJM
24 _ Hörgerät ----------- Schocomars
25 _ Bankkollaps ------- Cee
26 _ unverbindlich ------ Vorgarten (26.1)
27 _ Kübelwagen ------- Vorgarten
28 _ Netzstrumpf ------- Cee
29 _ maßvoll ------------- GJM
30 _ KaRotte ------------ Osculanda
31 _ Schmiernippel ------ Vorgarten
32 _ Bartschatten ------ Frau Königin
33 _ Geldwäsche ------- Mr. Sunshine
34 _ Staubgefäß -------- Frau Königin
35 _ Straßenstrich ----- Wupperwasser
36 _ Flurbereinigung --- Vorgarten
37 _ Messdiener -------- Vorgarten (37.1)
38 _ Extrablatt ---------- Vorgarten (38.1)
39 _ Schachtelhalm ----- Frau Königin
40 _ Baumwolle ---------- Osculanda
41 _ Zweigstelle ---------- Adi Walli
42 _ Standheizung ------- Budist a.k.a. Optimizer
43 _ Allradfahrzeug ----- Vorgarten
44 _ Kuschelrock -------- Vorgarten (44.1)
45 _ Straßenpflaster ----- Osculanda
46 _ Blattgold ------------ Frau Wupperwasser
47 _ Karriereknick ------ Vorgarten
48 _ Springform --------- Adi Walli
49 _ Beinhaus ------------ Vorgarten (49.1)
50 _ Bodenwelle --------- Adi Walli
51 _ Loseblattsammlung - Laura
52 _ Fallrohr ------------- Brotherd
53 _ Haustier ------------- Adi Walli
54 _ ungeschützt -------- Vorgarten (54.1)

Finde deinen Platz in dieser Allee der ruhmreichen Gewinner.

Kongopost 16

Die Spalterei der Evangelischen.
Um Geld nach Basankusu schaffen zu können, brauche ich zuverlässige Freunde in den Städten, wo es Banken gibt. Jérémie Nkole Ekombe in Mbandaka hat oft geholfen, aber ich habe ihn jetzt zum ersten Mal gesehen. Er ist Baptistenpastor und hat im Außenbezirk von Mbandaka eine ganz neue Baptistengemeinde gegründet, obwohl es hier schon einige, ganz unterschiedliche Baptisten und unzählige andere evangelische Denominationen gibt.
Schon hatten wir uns wegen der Spalterei der Evangelischen in der Wolle.
Ich musste aber wieder mal lernen: es ist zuwenig, wenn man nur Recht hat.

Pastor Jérémie hat mir erzählt:

„Gott hatte mir den Wunsch schon lange ins Herz gegeben, aber dann hat unsere Baptistenkirche in Kinshasa mich wirklich nach Mbandaka ausgesandt, um in der Äquatorregion die erste neue Gemeinde unserer Kirche zu gründen.
Unter einem Baum haben wir damals angefangen. Zuallererst kamen nur Kinder zu uns, aber bald waren es schon 22 Erwachsene, die regelmäßig mit uns Gottesdienst feierten. Dann hat uns jemand eine Zeltplane gegen die Sonne geliehen.
Als wir 70 Personen waren, bekamen wir die Idee, eine Kirche zu bauen.
Wir hier im Außenbezirk haben Platz für Gemüsefelder. Das Gemüse verkaufen wir in der nahen Stadt. Wir haben auch Felder extra für den Kirchbau gemacht.
Zuerst baut man hier immer auf Stützen das Dach. Da hatten wir dann schon einen schönen schattigen Platz, aber bald konnten wir auch ungebrannte Steine kaufen und unter dem Dach mauern.
Jetzt sind wir 135 Christen. Natürlich kommen auch noch Freunde und Kinder dazu.
Unsere Baptistenkirche in Kinshasa hat damals das Ticket für das Schiff bezahlt, sonst nichts. Jetzt kommt auch schon mal ein bisschen in die Kollekte, aber anfangs gab es ja noch keine Gemeinde mit Kollekte, und auch jetzt wird noch fast alles Geld in den Kirchenbau gesteckt.
Wir leben hauptsächlich von der Arbeit meiner Frau, die ja gläubig ist.
Als sich hier die ersten Leute bekehrten, wollten wir sie auch taufen, aber viele haben Angst in dem großen Fluss untergetauft zu werden. Das ist auch nicht ungefährlich, wegen der Strudel und der starken Strömung.
Viele haben keine Bibel, denn 80% sind arbeitslos.
Vielleicht geschieht mal ein Wunder und wir bekommen Hilfe von außen.
Wir haben auch keine Bänke in der Kirche. Wer sitzen will, soll was von Zuhause mitbringen. Manche Frauen breiten ihr Umschlagtuch aus und sitzen mit ihren Kindern auf dem Boden, um Gottes Wort zu hören.
Aber über dem allen preisen wir den Herrn, dass er mich zum Pastor hierher berufen hat und, dass wir ihm hier am Äquator in dieser Gemeinde dienen dürfen.
Aber die Leute hier freuen sich auch, dass wir hier sind.
Wir erleben hier doch richtige Wunder: Manchmal werden Leute durch unser Gebet gesund oder frei von Depressionen, oder familiäre Probleme lösen sich ganz plötzlich.
Ja, Gott mit seinem ganzen Segen steht bei uns und hat bisher immer geholfen.
Einmal im Jahr gehe ich in den Dschungel bei Ingende, wo meine Mutter geboren ist. Da mache ich Evangelisation unter den Pygmäen, die noch nie etwas von Jesus gehört haben.
Gott, der Geber aller Weisheit, schafft Zeichen und Wunder, und so wächst unsere Gemeinde ganz natürlich weiter. Amen!“

„Ach ja, du wolltest ja wissen, wieso ich eigentlich Baptist geworden bin.
Ich schäme mich, das zu erzählen und will auch keine Einzelheiten.
Ich bin in Kinshasa aufgewachsen und später Alkoholiker und kriminell geworden und war oft im Gefängnis. Einmal bin ich besoffen vor einer Baptistenkirche liegen geblieben, und als am frühen Morgen der Pastor aufschließen wollte, hat er sich erschrocken und mich gefragt, ob ich ein Ndoki (Gespenst) wäre. Ich habe gesagt, dass ich kein Ndoki sei. Aber dann habe ich ihm da vor der Türe mein ganzes kaputtes Leben gebeichtet. Er hat geduldig zugehört, aber dann so mit mir gebetet, dass ich von da an regelmäßig in diese Kirche gegangen bin. Ich wurde anders, und zuletzt haben sie mich zur Bibelschule geschickt und später hierher.“

Mein Kommentar: Zersplitterung hin oder her. Jetzt freue mich wie Paulus. Der geschrieben hat: Wichtig ist allein, dass die Frohe Botschaft von Jesus Christus verbreitet wird; mag das nun unter einem Vorwand oder in ehrlicher Absicht geschehen. Wenn nur jeder erfährt, wer Jesus Christus ist! Darüber freue ich mich!
Mit dieser Paulusfreude grüßt herzlich euer Hans-Peter Gohl.

P.S. Wenn jemand mal dem Pastor Jérémie schreiben oder sonst was will, ich übersetze alles. gohlep (ät) web (.) de

Montag, 19. Oktober 2009

Flora und Fauna

Neulich spekulierte ich über Nutzviehhaltung auf der Fensterbank.
Als erstes dachte ich an Rindviecher. Es gibt wunderschöne Rindviecher. Meine Lieblingsrasse ist Blonde-Aquitaine. Die Kuh, die ich in besagtem Eintrag vorstellte, hat zu ihrem sichtbaren BA-Erbe auch noch Limousin in den Genen, ebenfalls schön anzusehen.

Der Nachteil bei Rindviechern (erst recht beim Konzept der extensiven Weidehaltung) ist, dass sie viel mehr Platz brauchen, als so eine Standardfensterbank zu bieten hat. Zudem sind diese Rinder keine guten Kletterer und da hätten sie bei mir im zweiten Stock bestimmt Angst gehabt.
Cee riet, in Hühner zu investieren – aber Hühner machen furchtbar viel Dreck. Ich mag die Tiere lieber, wenn sie schon gebraten sind. Aber so hat man nicht lange was vom eigenen Viehbestand.

Jetzt hat sich herausgestellt, dass der Grundstock für die Nutzviehhaltung zum Zeitpunkt der ersten Gedanken darüber schon gelegt war, nämlich hier:



So sah es im Juli auf der einen der beiden kartoffelfreien Fensterbänke aus.
Klimmöppe (sie können auch Kapuzinerkresse oder Tropaeolum majus heißen) werden sehr gerne von Blattläusen angesteuert, wie du auf diesem Bild gut erkennen kannst:



Blattläuse ihrerseits werden gerne von Wespen, Marienkäfern oder Bienen angesteuert, denn sie sondern ein süßliches Sekret ab, das genannte Insekten bevorzugt verzehren.
Der Grundstock der Nutzviehhaltung hätte also ein Bienenstock sein können.

Dass ich da nicht eher drauf gekommen bin!

Samstag, 17. Oktober 2009

Unfreiwillige Komik

Manchmal ist es gar nicht so leicht, mit der deutschen Sprache umzugehen.
Es gibt einfach zu viele Worte!

hier gefunden

Freitag, 16. Oktober 2009

Entschuldigung, wo gehts denn hier zum WeltAll?

Ach, du mein Leser, der du zwar regelmäßig, aber in größeren zeitlichen Abständen hier vorbeischaust!
Du bist schon völlig verzweifelt, weil du wissen möchtest, wie das WeltAll nach Teil 114 weiter geht, aber da passiert ja offenbar überhaupt nichts mehr. Gemein von der juppi, einen so im Regen stehen zu lassen!
Lieber Leser, das ist ein Irrtum und eine schreckliche Unterstellung.
Gerade heute wäre es eine Form von Gewalt, jemanden im Regen stehen zu lassen.
Hier -->
findest Du alle weiteren Teile der Fortsetzungsgeschichte.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Festgefroren

Gestern war ich auf dem Land, bei meinen Eltern.
Ich wollte mir meinen Vatter seinen Wagenheber ausleihen, um die Winterreifen montieren zu können. Normalerweise mache ich das am letzten Oktoberwochenende (mit der Zeitumstellung hat es aber nichts zu tun), aber weil es Dienstagmorgen am Wohnzimmerfenster 6,5 Grad waren, dachte ich, kann es nicht schaden, dem Auto ein bisschen früher in die Winterschluffen zu helfen.

Vattern meinte aber: "Die brauchst du noch nicht. Das wird wieder wärmer, warte nur ab."
(Ungewöhnlicherweise hat er tatsächlich nicht als erstes gefragt: MEINEN Wagenheber? Was willst du denn damit? Wann krieg ich den wieder? Das tut er sonst immer. Vielleicht wird er altersmilde.)
Ich wartete also ab.
Als ich vom Lande heimkam, sagte das juppimobil:

bibber.
Als ich dann nach vollbrachter Nacht aus dem Klofenster guckte, sah das so aus:

bibber!
Aber es ist alles eine Sache zwischen Zeit und Raum.
In Echt ist es gar nicht so kalt. Es sieht nur so aus.
Schließlich hat mein Vatter gesagt............

Montag, 12. Oktober 2009

Mit Heine daheim

Herbst muss nicht fies sein.
Der Herbstwind
Der Herbstwind rüttelt die Bäume,
Die Nacht ist feucht und kalt;
Gehüllt im grauen Mantel,
Reite ich einsam im Wald.

Und wie ich reite, so reiten
Mir die Gedanken voraus;
Sie tragen mich leicht und luftig
Nach meiner Liebsten Haus.

Die Hunde bellen, die Diener
Erscheinen mit Kerzengeflirr;
Die Wendeltreppe stürm ich
Hinauf mit Sporengeklirr.

Im leuchtenden Teppichgemache,
Da ist es so duftig und warm,
Da harret meiner die Holde -
Ich fliege in ihren Arm.

Es säuselt der Wind in den Blättern,
Es spricht der Eichenbaum:
Was willst du, törichter Reiter,
Mit deinem törichten Traum?
(Heinrich Heine)
Blätter sind doof? Hier rieselt was anderes.

Sonntag, 11. Oktober 2009

Die Dosung von gestern

Ich will dich erhören und führen,
ich will sein wie ein grünender Wacholder;
von mir erhältst du deine Früchte.

Hosea 14,9b

wer will zweifeln?

Samstag, 10. Oktober 2009

Übrigens:

Niemand lebt für sich alleine, soweit waren wir schon.
Kein Mensch ist eine Insel.

Aber:

Du bist auch nicht für dich alleine Christ.

Das prominenteste Beispiel aus der Bibel sind Paulus und Silas, die im Knast saßen.
Sie sangen des Nachts und allen Häftlingen fielen die Fesseln ab.
Nachzulesen in Apg 16,25+26 (bzw. komplett V16-40)

Also singe!, auf dass die Fesseln deiner Nachbarn abfallen mögen.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Josua eins

Januar 2007 stand ich vor großen persönlichen Veränderungen und fand, als ich was notieren wollte, in der Zettelsammlung meiner Mutter dieses Kalenderblatt.

Sowas findet man nicht einfach so.
Ich bewahrte es auf und fasste Mut und das Losgehen damals hat sich als Segen herausgestellt, als beste Entscheidung des Jahres.

Vor einigen Wochen sagte mir ein Beter: "Lies Josua eins."
Ich musste nicht lesen, was da steht, denn ich weiß es ja noch.
Dreimal kriegt Josua das in 18 Versen gesagt, zweimal von Gott und einmal vom Volk Israel. Mir war auch ziemlich schnell klar, was Gott mir damit sagen wollte.
Also bin ich losgegangen.

Noch nicht mit Sack und Pack, sondern erst mal auf den Stellenmarkt. Denn ich wenn ich "da" genauso arbeitslos bin wie hier, wer finanziert mir dann den Umzug?
Wenn ich aber "da" eine Stelle habe, tut es das von mir euphemisierend steter Quell der Freude genannte Arbeitsamt, das dann mal wirklich für Freude sorgen würde.

Unterstütz mich im Losgehen.
Bete dafür, dass ich eine ordentliche Stelle finde.
Und bete dafür, dass ich stark und mutig und unerschrocken bin und mich nicht fürchte.


p.s.: dir ist sicher klar, warum ich die Stadt noch nicht benannt habe.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Zeitung + Schere = Fragen

Meine lieben Eltern sind in Urlaub.
Für mich heißt das, ich darf drinnen und draußen Blumen gießen.
Doch der Job hat auch Vorteile, denn niemand ist da, der ihre Zeitung liest, ergo kann ich sie lesen, und was das Vergnügen steigert, ich muss nicht warten, bis sich alle potenziellen Leser ausreichend informiert sehen, sondern darf sie zerschneiden, wenn ich fertig bin mit lesen.
Die Gefahr besteht ja immer, dass einem wer mit der Schere zuvor kommt und womöglich den Artikel auf der Rückseite viel interessanter fand, und dann ist vom eigenen nichts mehr da oder nur eine nichtssagende Spalte halber Zeilen.

Also, ich saß an der längeren Schere und hab es genossen!
Allerdings drängten sich mir bei der Lektüre gewisse Fragen auf.

Zum Beispiel:
Wie klingen Ratsmig-Lieder? Und warum kriegen sie mehr Geld? Was hat das alles mit Remscheids Politikern zu tun? (Haben wir sie gewählt, damit sie singen?)


Oder:
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Plänen der Bundestagswahlsieger und dem Wählerverhalten der Menschen im Westerwald?


Hat Schwester Guido Westerwelle was damit zu tun?

Und:
Wie kann man den armen Russen noch helfen? Warum gibt es keinen Wodka mit Vitaminzusätzen?

ssört oupen Njuhslätta fromm se Dschieses Frieks

Das war zu gebrochenes Inglisch?
Also noch mal auf Deutsch:
Der dritte offene Neuigkeitenbrief der Jesus-Verrückten ist da!

hier

Lesen, weiterverbreiten, zur Party kommen.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Der Kranke Bote - so kommt er zu dir

Du, DKB-Abonnent, bist etwas ganz Besonderes.
Eine oder einer von 193 erlauchten Personen.
Nicht zu vergleichen mit dem DKB-Leser. Leser gibt fast so viele wie Sand in meinem Getriebe.
Aber ein Abonnent - der kriegt den Kranken Boten nach Hause geliefert!
Das ist ein irrsinniges Privileg.

In meiner Wohnung nimmt dieses Privileg seinen Anfang und ist erst mal eine reichliche Fleißarbeit.
An die 500 Hefte trudeln im Zweimonatsrhythmus bei mir ein, und ich bin froh, dass es des Paketzustellers Job ist, mir die Pakete in den 2. Stock zu schleppen.
Dann drucke ich die Adressaufkleber aus, sortiere schon mal die Päckchen - also die Sendungen an Abos ab 10 Hefte - erledige Auslandsversendungen und solche mit Sonderwünschen. Jemand hat den KB neu abonniert, möchte aber das Heft von davor auch haben? Oder das Belegexemplar mit dem ersten eigenen Artikel fehlt?
Ich schick es nach, sofern ich es noch im Versandarchiv habe.
Anschließend kommt ein netter Mensch (Laura, Verena, Chrissi, Ute: DANKE!) und hilft mir, die annähernd 150 Einzelabos und gut 20 Abos mit zwei bis sieben Heften zu versorgen. Natürlich sind nicht nur die Hefte wichtig für die Versandtüten, sondern auch der Adressaufkleber und die Briefmarke. Dann noch eine Musterklammer und ab in die Postkiste.
Zuletzt sah das dann so aus im Hausflur:

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