Sonntag, 4. November 2018

der neue Vorgarten

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
Bei der Textstelle in Offenbarung 21,1 geht es natürlich um das neue Jerusalem -- aber dass das Meer nicht mehr ist, mag ich mir lieber gar nicht vorstellen, wo es doch so schön ist.

Stattdessen geht es, wie angekündigt, um den neuen Vorgarten-Blog.
Die Kommentarfunktion ist bereits für dich freigeschaltet, Glückwünsche nehm ich* gerne entgegen.
Bitte beurteile aber noch nicht, wie mir der neue Vorgarten gelungen ist, da ich längst nicht fertig bin mit einrichten. Überall stehen noch Umzugskartons mit Sämereien und Gartenkleingerät herum, gelegentlich verlaufe ich mich sogar zwischen den Beeten, die ein kreativer Vor-Gärtner angelegt hat.
Aber das wird. Ganz sicher. Am 13. Aujustus 2007 fing ich bei Blogger an und die gesammelten Funktionen und Tricks hab ich ja mit der Zeit gut in den Griff gekriegt.

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*= keine Ahnung, ob ich den Statistikfreund von seinen Statistikfreunden loseisen kann, er ist da immer sehr beschäftigt.

Donnerstag, 6. September 2018

prima Voraussetzungen für einen Neuanfang

Herr Linux hatte ein Update für meinen Computer bereitgestellt, das aus Gründen privater Natur erst mit dreimonatiger Verspätung installiert werden konnte. Der Computer wies mit der Zeit allerdings immer dringender darauf hin, dass das nötig sei und nicht aufschiebbar.
Dann lief der Compi wieder, stattdessen kam ich ins Stocken -- was war noch gleich mein Blogger-Passwort?

Zwischen dem Anfang des Darüber-Nachdenkens und dem Moment gerade eben, als es mir dann wieder eingefallen war (es unterliegt nämlich nicht der Passwortrichtlinie, die ich sonst für alles verwende, es stammt aus der Zeit davor und ich weiß nicht, wie/wo ich es ändern kann), habe ich den Entschluss gefasst, nun doch endlich mal zu Wordpress umzuziehen. Das erwäge ich seit langem, aber "man kommt ja zu nix".
Der nächste (und letzte) Beitrag hier im Vorgarten wird also die neue Adresse enthalten.
Ich freue mich, euch alle -- und dich besonders! -- im neuen Vorgarten wieder begrüßen zu können.

Dienstag, 21. August 2018

Womit hab ich das verdient?-2

Womit hab ich das verdient?
Diese Frage höre ich oft, wenn ich Leuten etwas schenke. Und ich bin sicher, der Höchste hört sie noch viel öfter.
Dabei ist es ja verrückt: Was man geschenkt bekommt, kann man nicht verdient haben, denn es ist ein Geschenk! Ich denk mal, die Leistungsgesellschaft (die älter ist als die Industrialisierung) hat es verrückt, verschoben, in eine ganz falsche Ecke gedrückt.
Übrigens ist völlig unerheblich, ob das Geschenk eine Sache ist oder zum Beispiel ein Lob. Es gibt viel zu viele Menschen, die kein Lob annehmen können, ohne zuerst einmal ihre Nachteile, Schattenseiten und so weiter aufzuzählen, und warum das Lob gerade heute ungerechtfertigt ist, weil die gelobte Sache ja sonst ehrlich viel besser ist als ausgerechnet jetzt.
Ein Beispiel: Ich sage zu Ida, alleinerziehende Mutter von Robin (9): Du hast deinen Jungen wirklich gut hinbekommen.
Ida: Na jaa, der ist halt gerade … der war übers Wochenende bei seinen Großeltern, jetzt ist er mal brav, aber wenn wir gleich zuhause sind … Der kann ja auch ganz schön aufdrehen.
Ich: Ich mein das ernst. Du hast deinen Jungen wirklich gut hinbekommen.
Mütter werden wenig gelobt (ist das Kind quengelig, braucht es Konsequenz, ist die Mama konsequent, ist es "ach, das arme Kind!") und Alleinerziehende erst recht, weil die Verwandtschaft der Gegenseite auch noch alles besser weiß.
Aber sie sind nicht die Einzigen, die wenig Übung haben im gelobtwerden. Insgesamt gilt ja "nicht geschimpft ist genug gelobt". Welch ein Armutszeugnis.

Fang doch mal an, die Menschen deines Umfeldes zu loben. (Lob hat den Vorteil, dass es im Gegensatz zu vielen Geschenken nichts kostet.) Das verändert den Blick auf deine Mitmenschen, lenkt ihn auf das Positive.
Und lerne, Lob freundlich entgegen zu nehmen, "Danke, das hast du aber lieb gesagt" und es tatsächlich anzunehmen. Du kannst es dir nicht verdienen, es ist ein Geschenk.
Und wenn einer nicht gelobt werden will, lass es. Man kann die Leute nicht zwingen. Verbringe deine Zeit mit Leuten, die freundlich und zugewandt auf deine Geschenke reagieren.

Mittwoch, 15. August 2018

Womit hab ich das verdient?

Womit hab ich das verdient?
Diese Frage wird oft gerufen, geknurrt, geheult; so ist es in unserer Leistungsgesellschaft tief verankert: wer was leistet, verdient was. Und in dem Fall, wenn man diese Frage also so stellt, ist es meist etwas Negatives. Fehler sind halt auch Leistungen. Fehlleistungen. Und wer sich einen Fehler leistet, verdient -- eine Strafe. Zumeist. Wer Arbeit leistet, verdient Lohn.
Aber ist es so? Bekommen wir immer, was wir verdient haben?
Wer mal in der Bibel den Satz aus 2.Thess3,10 gelesen hat, "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" (zum Zusammenhang), weiß genau, dass das so ist. Lohn der fehlenden Arbeit ist fehlendes Essen, neuzeitlich: fehlendes Auskommen.
Da die Bibel immer dann herangezogen wird, wenn einer seine Argumente untermauern will (das taten und tun übrigens Gute wie Böse), folgt oft noch aus den Sprüchen: "der Faule dreht sich im Bett wie die Tür in der Angel" (Spr.26,14)
Also aufgestanden, Ärmel hoch und das Bruttosozialprodukt gesteigert!

Jesus sieht das glücklicherweise anders. Wenn wir wirklich bekämen, was wir verdienten, sähe es pechschwarz für uns aus. Lohn der Sünde ist der Tod! (Rö.6,23) Und Sünder sind wir ja nun mal alle.
Er lächelt dich freundlich an, wenn du ihn fragst (anklagst) "womit hab ich das verdient?" und sagt entweder, dass er nicht der Absender der Plage ist, die du ihm zurechnest, oder -- "Das kannst du dir nicht verdienen. Das ist ein Geschenk."
Geschenke sind immer was Positives, möchte ich mal behaupten. Plagen und andere unangenehme Dinge sind keine Geschenke. Warum hast du dich als Kind so auf Weihnachten und deinen Geburtstag gefreut? Weil du dich dann besonders intensiv mit Kehrwoche, Küchenarbeit und Kelleraufräumen beschäftigen musstest?
Nein, sondern weil es Geschenke gab. Unverdient.


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eine interessante Auslegung der Thessalonicher-Stelle hat übrigens Antje Schrupp.

Donnerstag, 9. August 2018

Warum kannst du nicht Mattias heißen?

Wenn meine Kollegen mich fragen, warum ich Single bin, das wäre doch gar nicht nötig und sei absolut unverständlich (es folgt eine Liste positiver Eigenschaften, die meine Eignung zur Beziehung unterstreichen), dann sage ich manchmal, dass ich ja mit Jesus zusammen bin. Das ist noch viel unverständlicher.
Gelegentlich folgt dann die Frage (von männlichen Kollegen ohne Partner), ob da nicht noch was drin sei für sie.
Nein, sage ich.
Ja, aber hömma, das mit dem Jesus … den gibts doch gar nicht. Oder höchstens in deinem Kopf. Der ist ja kein echter Mensch.

Das Gespräch würde komplett anders verlaufen, würde ich sagen: Ich bin mit Mattias zusammen. Punkt.
Keiner würde auf die Idee kommen, sich Hoffnungen auszurechnen.

Ich könnte Jesus mal fragen, ob er einen Zweitnamen hat. So einen … na jaaaaa, Decknamen. Was einfacheres. Unverfänglicher.
Aber das ist dann nicht Sinn der Sache.
Weiß ich ja auch.

Montag, 23. Juli 2018

Was ich tun werde, wenn es wieder Regen gibt

Ich präzisiere: Es geht nicht um den Regen, der zweimal im Monat bei günstiger Gewitterlage herniederfällt und auf dem überhitzten Asphalt gleich wieder verdunstet.
Ich meine regelmäßigen Regen. Genauso den sanften bergischen Landregen, der uns mal eine graue Woche beschert oder zwei, wie auch die Sturzflut vom Himmel, die Bäche in Wildgewässer verwandelt und Brücken von unten nass macht.
Wenn das typische Bergische Wetter also wieder da ist, dann will ich folgende Dinge tun -- rechnest du damit, dass es um Gartentaten geht? Du rechnest richtig.

Projekt 1:
Ich will das Teichufer neu gestalten.
Die Alchemilla ist mir da zu dominant geworden, ich will sie in den Kampf gegen den Giersch schicken, da kann sie mal beweisen, was in ihr steckt. Insgeheim nenne ich sie ja lange schon "Ludmilla" nach irgendeiner rumänischen oder weißrussischen Kugelstoßerin.
Stattdessen wünsche ich mir mehr Teichtigkeit am Leich. Die rosa und rote Schafgarbe, die viel zu dicht in den beiden Kübeln am großen Hochbeet stehen und dem Tod durch Verdursten schon unzählige Male ins Gesicht geblickt haben, muss ich sowieso längst teilen (hätte längst teilen müssen). Dazu einige filigrane hohe wie niedrige Frühlingsommerherbststauden, die das Sortiment neben Lavendel, Heuchera, Gräsern und der immer noch nicht definierten Wunderstaude farblich und jahreszeitlich abrunden.
Der Alchemilla würde es nicht langweilig, denn der Giersch lebt und sprießt rund ums Grundstück an der langen Kirschlorbeerhecke und an der Zaunseite zu den neuen Nachbarn. Nur aus meinem Gemüsebeet hinterm Gewächshaus konnte ich ihn bisher vertreiben. (Nein, der Arme-Leute-Spinat ist bei mir kein Gemüse, ich helfe ja auch nicht den Ackerschachtelhalm zu dezimieren, indem ich Tee mit dem Kraut kaufe.)

Projekt 2:
Auf dem kleinen Absatz an der Straßenseite des Gartens will ich nach dem Umsetzen der letzten von sechs Hortensien diverse niedrige Gräser und Bergenien sesshaft werden lassen. Links und rechts der künftigen breit- und schmalblättrigen Gesellschaft stehen ein wuchsfreudiger Hasel sowie einige Forsythien, die den Hortensien alles Licht geraubt hatten. Hinter ihnen natürlich auch ein Stück Natursteinhecke (so nenne ich Kirschlorbeerhecken, weil sie ja das ganze Jahr gleich immergrün aussehen).
Bisher stehen da schon Bergenien, aber auf dem Boden ist Unkrautvlies. Den Hortensien war das egal, die Bergenie weiß bald nicht mehr wohin mit sich selbst, da sie sich nicht ausbreiten kann.
Natürlich würde auch die letzte Hortensie gründlich zurückgeschnitten, um den Preis, dass sie nächstes Jahr nur grün sei. Die Büsche sollen im (vorm Sommer begonnenen) Hortensienbeet ein dichtes Blätter- und Blütendach bilden. So lang ausgeschossen kann ich sie ohnehin nicht ausgraben, dazu ist es zwischen Hasel und Hecke zu eng.

Projekt 3:
Die Helleborus, Astilben, Hosta und Päonien, die sich in Konkurrenz mit Kirschlorbeer, rotem Zierahorn und, na was schon? Giersch befinden, will ich auch umsetzen: die Schattenfreunde unter die Blutpflaume zu den anderen ihres Gleichen und die Päonien gerne an den Teichrand. Falls den Plänen etwas entgegen steht, könnten sie auch noch ein eigenes Beet bekommen, wo sie reich und rosa, magenta, weiß blühen könnten, weil sie endlich genug Platz hätten. (So eine Päonie mag es nicht beengt.) Der Garten hat bislang eine Menge Rasenfläche, aber der Mann, der erst den Mäher bewegt und hinterher den Rasenschnitt entsorgt, hätte nichts dagegen, wenn es weniger wird.

Dieses ganze Spatenballett, das in einem normalen bergischen Sommer durchaus machbar wäre, kann ich dieses Jahr seit Ende April nicht tun, weil mir alles verdorren würde. So viel kann man gar nicht gießen, dafür ist die Ressource Trinkwasser zu kostbar. Denn die Regenzisterne enthält viel zu oft nicht die möglichen 1.700 Liter, sondern -- weniger.

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p.s.: natürlich würden mir noch ein paar andere Projekte einfallen. So eine Liste ist nie abgeschlossen.

Dienstag, 10. Juli 2018

Die Gießkanne, das soziale Wesen.

Gießkannen, das glauben viele, sind hohle Gegenstände aus Plastik, Zink oder anderen Materialien, mit denen man (zumeist) Wasser von einer wie auch immer gearteten Quelle zu einem Ort trägt, an dem man den nassen Inhalt ausgießt.
Aber so eine Gießkanne ist ein soziales Wesen. Sie hat Bedürfnisse nach Nähe und Gesellschaft wie du und ich. Wird sie einzeln gehalten, verkümmert sie, ihre Farbe wird dumpf und sie zieht sich zusammen, bis höchstens noch fünf Liter hineinpassen.
Wenn es erst mal so weit gekommen ist, dauert es lange, bis eine Gießkanne sich wieder erholt.

In großen Gruppen hingegen blüht sie förmlich auf, ihre Farbe wird hell und freundlich und ihr Fassungsvermögen groß.
Schau nur, wie gelassen und zuversichtlich sie dort zusammen stehen und in ihrer stillen Gießkannensprache tuscheln.

Samstag, 30. Juni 2018

der Schatz im Berg

Wenn von einem Schatz im Berg die Rede ist, denkt man gerne an Zwerge, Nibelungen, große Truhen voller Goldmünzen und so weiter. Oder an einen bestimmten Ring mit unaussprechlicher Gravur.
Der Schatz, den ich gestern im Garten gefunden habe, ist kleiner. Und weniger wertvoll. Und vom Zahn der Zeit mehr angenagt.
Aber es ist die erste Münze, die ich dort gefunden habe! Die bisherigen Fundstücke waren (bis auf die Glasmurmel neulich) zumeist Scherben von Fliesen, Glasflaschen oder altem Porzellan. Und Steine, Steine, Steine.
Sie sah mal so aus:
Daran siehst du, dass sie schon sehr alt sein muss. Erstaunlicherweise hab ich sie auf dem Hügel gefunden, und der ist ja noch gar nicht sehr alt.
Ich geh mal weiter umgraben …

Freitag, 15. Juni 2018

je und je

Im Jahre 2010 wurde ich von einer Bekannten gefragt, ob ich sie im Mai zu einem Treffen von Menschen fahren könnte, die gerne in Kommunitäten leben würden. Sie würde auch die ganze Reise und den Aufenthalt für mich bezahlen.
Wie ich so bin, habe ich nicht lange überlegt und zugesagt -- der Mai ist bekanntermaßen die Zeit des Jahres, die aus fast allen Landschaften etwas Verzauberndes schafft.
Die Reise führte mich nach Selbitz ins Frankenland, ich habe hier, da und dort darüber berichtet.
Wovon ich damals nicht berichtete, ist folgende Begebenheit.

Da ich ja nur des Transportes wegen beim Kommunitätentreffen weilte und mit dem Thema nichts zu tun hatte, hatte ich also viel Zeit, die Umgebung zu erkunden. Bei einer der Wanderungen stieß ich mitten im dichten Wald auf den Friedhof der Klostergemeinschaft und wunderte mich darüber, dass alle Steine gleich aussahen. Das ist ja bei Friedhöfen eher selten der Fall, außer es sind Soldatenfriedhöfe.
Die Brüder und Schwestern hatten alle den gleichen Stein, und darauf war (neben dem Namen sowie Geburts- und Sterbetag) der Bibelvers, der ihnen im Leben besonders wichtig gewesen war.
Diese drei haben mich besonders angesprochen, sonst hätte ich sie nicht geknipst und bis heute in meinen Fotoarchiven aufbewahrt.
Seit knapp nach Pfingsten 2010 wollte ich diese Sache mal im Vorgarten bringen, ich habe das Foto in diversen Bearbeitungen immer auf meinem Desktop liegen. Aber man schreibt ja lieber über aktuelle Geschichten. Immer kam irgendwas dazwischen.

Vor einigen Tagen war ich bei einer christlichen Veranstaltung, über deren Rahmen, Thema und so weiter ich nicht urteilen will, es war nicht mein Geschmack. Dazu gab es dann noch Bibelspruchkärtchen, für jeden eins, und ich habe einen ausgeprägten Bibelspruchkärtchenschaden. Ich wollte mich schütteln und flüchten, da ich aber an dem Tag der Beifahrer war, war das nicht praktikabel, also bin ich geblieben. Und bekam folgerichtig auch so ein Kärtchen zugesteckt.
Das ist nicht schlimm. Ich drehte das Kärtchen um, weil ich gesehen hatte, dass da auch noch was steht.
Och, dachte ich, die Welt ist ja gar nicht so groß.
Das zweite Kärtchen der Christusbruderschaft Selbitz, das sich an diesem Abend zu mir gesellte, weil jemand dachte, dass ich noch keines hätte, hatte exakt diesen Inhalt:
Es muss stimmen, was er da über mich sagt.
Der Vers begleitet mich nun seit Pfingsten 2010, und erst recht seit dem Erhalt des besagten zweiten Kärtchens.
So hängt es an meinem Kühlschrank und ich sehe es jeden Tag.

Freitag, 1. Juni 2018

der ultimative Eiertest

Erinner dich an mein Eingeständnis bezüglich der Gartentipps vor etwas mehr als einem Jahr.
Seither habe ich keine neuen Gartentipps veröffentlicht, aus gutem Grund, aber heute muss ich das doch mal tun.
Den gestrigen Feiertag nutzte ich zu einer sportähnlichen Tätigkeit im Garten, denn ich bin nicht katholisch, was mich vom Feiertag unterscheidet. Unter anderem habe ich auf der Suche nach pflanzenverfügbarem Material (jajaja, die Sache mit dem Pferdemist am heißen Tag im Gewächshaus ohne Lüftungsklappe) endlich mal wieder eine Kompostkiste umgeschichtet.
Dabei fand ich -- Eier. Dem großen Kahn hätte das gefallen! Keine zerdrückten Eierschalen, sondern komplette Eier.
Nach anfänglicher Verwunderung fiel es mir wieder ein:
Diese Eier hatte ich eine lange Weile zuvor zuhause auf der braunen Tonne gefunden, einen 10erpack braune Eier im Eierkarton, und weil ich nicht wusste, was mir die Botschaft sagen sollte, habe ich sie erst mal mitgenommen, statt sie an Ort und Stelle zu entsorgen. Nach etlichen verschlungenen Gedankengängen, die schließlich an dem Punkt endeten: selbst wenn die Eier den Eiertest noch bestehen (rohes Ei dreht sich träge, gekochtes Ei schnell, frisches Ei sinkt ab im Wasser, altes Ei steigt auf), solltest du sie trotzdem nicht mehr essen, denn du weißt nicht, wo sie vorher wie lange herumgestanden haben, und vielleicht interpretierst du deine Eiertests auch gerade genau falschrum!, landeten diese zehn Eier in meiner Kompostkiste. Diese letzte Ruhestätte hätte ich zehn gefundenen Möhren mit unklarer Herkunft ja auch zugestanden.

Der ultimative Eiertest befasst sich mit den Eiern, nachdem die vermeintlich letzte Ruhestätte sich ja als Unruhestätte erwiesen hat.
Ein paar der zehn Eier waren nämlich noch heile.
Was tut man mit Eiern, die jetzt also ganz bestimmt über alle Verfallsdaten sind, aber noch äußerlich unversehrt aussehen?
Ich habe eins gegen die Innenwand der zu befüllenden Kompostkiste geschmissen, es machte "plätsch" und die Eiersutsche spritzte durch den Garten. Igitt!
Weil ich das Ergebnis nicht wiederholen wollte, nahm ich fürs nächste die Schüppe (langer Stiel!) und klopfte drauf. Es machte trocken "pumm" und ich nahm eilig Abstand. Wenn du den Versuch nachbauen willst, halte eine volle Gießkanne bereit, um das Geruchserlebnis abzulöschen.
Die anderen Eier habe ich mir fürs nächste Umsetzen aufbewahrt.

Was sagt dir der ultimative Eiertest?
Mir jedenfalls zeigt er die Temperatur in meiner Kompostkiste an. (Und ein paar andere Erkenntnisse, die ich hier nicht vertiefen werde. Deine Erkenntnisse über mich darfst du auch behalten.)
Die Eiersutsche war nämlich nicht mehr klar, sondern weißlich. Gerinnung hatte stattgefunden, was darauf schließen lässt, dass die Temperatur mindestens einmal im unbekannten Zeitraum auf über 41 Grad gestiegen sein musste. Das ist bekanntermaßen sehr gut für die Rottevorgänge.

Natürlich darfst du gerne weiterhin das Kompostthermometer verwenden, wenn du es nicht so mit dem Experimentieren hast. Oder wenn deine Nase ein kleines bisschen sensibler veranlagt ist als meine.
Hiermit habe ich einen Gartenbeitrag verfasst, der nicht in die sonst so seriöse Rubrik Gar+Ten gehört, sondern zu Genie+Streich. Vielleicht ist es ja der Beginn einer großen Karriere? Frankensteins Hobbythek? Du wirst es sicher mitbekommen.

Dienstag, 29. Mai 2018

die lieben Kollegen …

Echt jetzt? Du wäschst deine Arbeitshose, bloß weil da ein bisschen Erde dran klebt?!

Es geht doch nichts über dieses Aufeinandertreffen der Kulturen im Pausenraum!

Montag, 21. Mai 2018

endlich vorbei

die Eisheiligen!
Das Foto ist glücklicherweise schon älter, ich habe es Ende Februar geknipst. Nein, da wächst keine Eisblume, sondern eine Hydrangea petiolaris.

(ich suchte gerade nach was anderem, da fand ich es in einem Footoordner.)

Freitag, 18. Mai 2018

endlich ist

Wochenende!!

Donnerstag, 10. Mai 2018

ein Orchester für eine Münze

Ich bin fast sicher, dass ich das folgende Stück schon mal im Vorgarten gezeigt habe, aber ich finde nicht das passende Stichwort, um mich zu überführen.
Jetzt also, unüberführt:
Der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen ist, dass viele Erwachsenen nur noch durch ihr Schmartfohn gucken. Alles muss festgehalten werden.
Die Kinder staunen. Einfach so.

Wie lange der Mann mit dem Kontrabass da wohl gestanden hat, bis das Mädchen ihn "erlöste"?

Ha!! Heute, beim Link-Prüfen: Der Film war schon mal hier.

Dienstag, 8. Mai 2018

Musik erraten

Es tut uns furchtbar leid: dieses Video hatte Bandsalat.
och schaaaaade :-(

Donnerstag, 3. Mai 2018

FF = Frühstück mit Flieder

Es ist französischer Zierflieder.

Warum FF? Weil wir es können! friesisches Fundstück, Finde Fehler!, Friedhofsfragen, Friedhofsferrari, fröstelnde Fische, Fische fort!, friedliche Flanzen, für Fernreisen, Fichte fällen, …

Samstag, 28. April 2018

Fleisch = Gras

Wir saßen beim Grillen und nach einem Weilchen Schmausen hieß es: "Das Gemüse sollte ja jetzt auch soweit sein."
Darauf ich: "Fleisch ist mein Gemüse."
Darauf die Gastgeberin: "Steht doch irgendwo in der Bibel, oder?"
Ich: "Äh, nee. Nicht ganz." (klick)
Der Gastgeber: "Hätte ich jetzt aber doch gedacht. Irgendwo in den Psalmen."

Es rief eine Stimme: "Predige!", und ich fragte: "Was soll ich predigen?"
"Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst darein. Ja, Gras ist das Volk! Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich!" (Jesaja 40,6-8)
Fast, würd ich sagen.

Samstag, 21. April 2018

early spring

Das zeitige Frühjahr ist längst um.

Dieses Lied höre ich trotzdem sehr gerne. Ganzjährig.

Freitag, 20. April 2018

kanal voll

Das Bild ist schon ein paar Tage alt; es hat hier ja schon eine Woche nicht mehr geregnet -- ha! wer sollte das glauben, das Bergische Land ohne Regen!
Schönes Wochenende!

Mittwoch, 11. April 2018

Lernen durch Wiederholung

Du weißt es, eigentlich, aber du brauchst es doch immer wieder: dass dir dein Gott-Vater/deine Gott-Mutter noch mal sagt, dass er/sie dich wirklich ehrlich und immer, in jeder Lebenslage und nach jedem Fehler, lieb hat.
Ich will dein
flüstert er/sie dir ins Ohr.
Mir auch, immer wieder.

Dienstag, 10. April 2018

falsche Ordnung oder richtige Unordnung?

Ich diktiere jemandem am Telefon meine Handynummer -- die neue, die ich seit ungefähr drei Jahren habe, nicht die alte, die ich im Schlaf heruntersagen kann.
"Null siebzehn achtundzwanzig vierzehn achtundzwanzig fünf drei vier."*
Das Gegenüber hat mitgeschrieben und wiederholt zur Sicherheit:
"Null eins zweiundsiebzig einundachtzig zweiundvierzig fünfundachtzig vierunddreißig. Ist das richtig?"
"Äääh", mache ich überfordert. "Warum können Sie die Nummer nicht genauso vorlesen, wie ich sie gerade genannt habe?"
"Weil es üblich ist, Telefonnummern von hinten paarweise zu sortieren."
"Aha, aber ich kann Ihnen so nicht sagen, ob die Nummer richtig ist, weil Sie meine Ordnung durcheinander gebracht haben. Sie müssen die Nummer so sagen, wie ich die gesagt habe, sonst geht das nicht." Ist mir doch total egal, was üblich ist bei Telefonnummern! Es war schwierig genug, überhaupt irgendein System zu finden!
"Sie sind echt kompliziert."
"Wie viele Menschen kennen Sie, die ihre Handynummer auswendig kennen?", hake ich sofort ein. Ich lasse mich nicht gern von wildfremden Leuten kompliziert nennen.
"Wenige. Man ruft sich ja so selten selbst an."
"Eben, sehen Sie. Seien Sie froh, dass ich die Nummer überhaupt sagen kann."
"Okay, also noch mal. Wie war das…?"
"Null siebzehn achtundzwanzig vierzehn, noch mal achtundzwanzig, fünf drei vier. Ganz einfach."

Muss ich erwähnen, dass das telefonierende Gegenüber ein Mann war?
Nee, ne?

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*= das ist natürlich nicht meine echte Handynummer, es ist nur das System, nach dem ich sie auswendig gelernt habe.

Donnerstag, 5. April 2018

Symbolhaftes Bild

Meine große Aloe variegata im Bad blüht mal wieder. Weil sie recht instabil ist überall sonst außer in ihrem Winkelchen und ihr Betonkübel noch dazu sauschwer ist (zwei Gründe, sie ganz bestimmt in besagtem Winkelchen stehen zu lassen!), habe ich diesmal die Fotos an Ort und Stelle gemacht.
Ich weiß ja, dass sie jedes Mal gleich blüht, aber ich muss trotzdem immer Fotos machen. Sie blüht so schön. Und so … unverdient.
Unverdient, was mich betrifft. Ich gieße sie, wenn ich dran denke, mit dem winzigen Gläschen, das auf der Spiegelablage steht und in dem ich die Mundspülung abmesse. (Natürlich wasche ich es aus, bevor ich damit gieße!!) Das Gläschen heißt in unseren Kreisen "Schlückle", weil sie ja die meisten ihrer schon sehr vielen Jahre im Kreis Esslingen verbracht hat. Ich frage sie dann: "Willst du Schlückle?" und sie sagt "ja", und manchmal sagt sie danach: "noch eins." Sie ist nicht so eine Plauderpflanze wie meine Orchideen.

Jedenfalls, die Fotos. Sie steht da vor Glasbausteinen, und die sind ein denkbar schlechter Hintergrund für ein Motiv.
Deshalb klebte ich ein Blatt Papier dazwischen.
Erst ein weißes. Das war total langweilig.
Deswegen nahm ich ein hellrotes. Liebezeit, rote Blüte auf rotem Grund, soll das ein Sehtest werden?!
Erst jetzt seh ich, dass da ja ein Kreuz ist.
Der Gekreuzigte ist auferstanden! Man sieht es: das Kreuz ist leer.

Freitag, 30. März 2018

KarfrOstern für Pragmatiker

Heute morgen hatte ich einen Gedanken, den ich dir noch unbedingt mitteilen muss.
Warum eigentlich nicht? Warum auf Sonntag warten und sich erst dann freuen? Freut euch allezeit!
Jesus ist auferstanden!
Er ist wieder da!

Dienstag, 27. März 2018

Was aß der Nachbar heute?

Döner, denk ich.
Zum Glück ist das weder mein Treppenhaus -- noch mein Nachbar.

Freitag, 23. März 2018

Ostern fangen wieder 40 Tage an

Völlig egal, wie gut erzogen, talentiert, reich oder cool du zu sein glaubst: Wie du andere Menschen behandelst, sagt letztendlich alles über dich aus.

Von Karneval bis Ostern sind es 40 Tage und ebenso auch von Ostern bis Pfingsten. Ich glaube, ich sollte die zweiten 40 Tage als zweite Fastenzeit nutzen: meinen Umgang mit Menschen prüfen und … verbessern.
Inhalt der ersten Fastenzeit waren wie bei Tine "Wörter". Ich sag jetzt nicht, welche Wörter, sonst fängst du womöglich an mich am Erfolg zu bemessen.

Sonntag, 18. März 2018

Ausruf des Tages

Weißer Rauch -- wir haben einen Papst?
Wir brauchen keinen Papst, wir haben ein Waffeleisen.

stelle ich fest, während ich seit Stunden (ich weiß nicht, wie lange, aber … zu lange) in der Küche zugange bin mit dem langsamsten Waffeleisen, das ich kenne. Das heißt, es ist alleine in der Küche, während ich nebenan im Wohnzimmer einen Film in Zehnminutenabschnitten schaue und dazwischen seine Produkte prüfe und neuen Teig nachfülle.
Liebezeit, es ist ja mitten in der Nacht. (Ortszeit: 00:05)
Aber jetzt beende ich das Werk, denn morgen habe ich nicht mehr Lust, noch mal alles aufzubauen.

Donnerstag, 15. März 2018

Zitat des Tages

Es hat schließlich seine Gründe, warum dir das eine Lied nicht in den Kopf geht und du das andere nicht mehr heraus kriegst.
sagt Miloš im Proberaum zu Jeremy.
Irgendwie fand das heute Eingang in meinen Kopf. Und keinen Ausgang.

Freitag, 9. März 2018

Der Mutant auf meinem Fensterbrett

Ich bekomme ja immer mal verblühte Phalaenopsis geschenkt, weil "bei dir blühen die ja alle irgendwann wieder!"
So auch mit diesem Blümelein, das sich in den ersten Monaten dadurch hervortat, dass es Wurzeln machte, bis es aussah wie ein Nasiräer.
Foto vom 3.Februar 2018
Jetzt blüht es tatsächlich (den Trieb zeigt es mir schon eine geraume Weile). Hübsch, nicht?
Erstaunlicherweise hat es auch eine Mutantenblüte gemacht.
Die hat nur vier Blütenblätter und ein, wie man sieht, äußerst rudimentäres Blüteninnenleben.
Sowas seltsames hab ich noch nie gesehen.

Montag, 5. März 2018

englisch = doppelt toll!

Englisch ist eine so coole Sprache, sodass eine Sache, wenn man sie auf englisch beschreibt, dadurch doppelt so toll wird.
Das müssen sich so jedenfalls die Texter dieses Werbeprospekts gedacht haben:
Soft-close-Funktion! Keep-open-Funktion! Hiding-inner-Bag-System! Man muss sich wundern, dass die Texter nicht noch das No-Fingerprint-Cover erfunden haben und das Inside-Volumne.
Hätten sie diese bekloppten Funktionen und Systeme draußen gelassen, hätte die Beschreibung halb so lang sein können.
Na ja, dann wäre der Eimer eben auch nur halb so toll.

(Im Übrigen frage ich mich, wie man dem Deckel bei der Keep-open-Funktion mitteilt, dass man wünscht, dass er offen bleibt. Per Zuruf? Gedankenübertragung?)

Freitag, 2. März 2018

nur ein alter Besen -- oder mehr?

Bei einem der Spaziergänge auf unserer Trasse finde ich einen alten Besen.
Er hat einen recht kurzen Stiel, der krumm und verrostet am Besen fest ist. Er liegt wohl schon ein Weilchen hier, denn an ihm ist altes Laub festgefroren.
Aber es ist ein sehr guter Besen, die Borsten sind noch alle gleich lang und stehen gerade. Er ist schwer, schwere Besen fegen besser als Leichtgewichte. Den Stiel werde ich wohl wieder richten können.
Ich nehme ihn mit. Jetzt habe ich endlich einen Besen im Garten.

Siehst du, sagt Gott. Genau so geht es mir auch. Ich habe deinen Wert erkannt.

Donnerstag, 1. März 2018

Apropos

…wenn ich mir diese Verrenkungen angucke, denke ich manchmal, ich hab überhaupt keine Fantasie.

Freitag, 23. Februar 2018

isst wie dein Pferd

Mit halber Aufmerksamkeit hörte Nano der lustigen Unterhaltung von Lutz, Henning und Chlodwig zu und schaute zum Lagerfeuer, wo seine Mutter auf einem Schemel saß und in einem Kessel rührte. Sie nickte ihm zu, stand auf und ging in ihr Zelt. Mit einem verschlossenen Tongefäß kam sie wieder und stellte den Topf zu ihnen auf den Tisch. Nano nahm den Deckel ab und sagte erfreut: „Oh, Honigkuchen. Alle für mich?“
„Du bist der verfressenste Idealist, den ich kenne“, rügte Chlodwig und kaute schon, bevor Nano nur einmal hatte zulangen können. „Schlimmer als mein Pferd.“
Henning verteidigte ihn. „Sei lieb zu unserem Held, ja?“ Dabei streichelte er seinem Schützling über den Kopf. „Ihm sieht man wenigstens nicht an, dass er isst wie dein Pferd“, spielte er auf des Ritters wachsende Leibesfülle an.
„Was soll das denn heißen?!“, fuhr der auf. „Willst du damit etwa behaupten, ich hätte zugenommen?“ Schnaubend nahm er noch einen Kuchen. „Wir können ja mal deine Frau fragen, ob etwas Wahres an deinen Beschuldigungen ist, sie kennt mich schon lange!“
Edelgard lachte. Chlodwig der Starke hieß eigentlich nicht so, weil er ein starker Esser war. Er sollte sich vielleicht bald einen anderen Beinamen (oder ein besser durchdachtes Ernährungskonzept) zulegen, fand sie, sonst wurde er zu einer komischen Erscheinung. „Solange du nicht dicker bist als der, der dich des Dickseins beschuldigt, kann es so wild nicht sein.“
Henning schrie empört auf, „Weib, du schläfst nächste Nacht auf dem Boden!“
„Ach, sei still, Mann“, winkte sie ab. „Ich schlafe sowieso auf dem Boden. So miserabel, wie du dieses Zelt eingerichtet hast, bleibt einem nicht viel anderes übrig.“



ich hatte eine bestimmte Szene im Kopf und zum Abgleich musste ich sie wiederfinden -- was jetzt dazu führt, dass ich die ganze Geschichte noch mal lese.

Montag, 19. Februar 2018

…intime Handlung zwischen Körper, Geist und…

Sie trat hinaus auf die kleine Lichtung und blieb staunend stehen.
Etwas Vergleichbares hatte sie noch nie gesehen. Nano tanzte einen so herrlichen wie barbarischen Tanz. Herrlich, weil er sich so geschmeidig bewegte, so langsam und überlegt. Barbarisch, weil gerade die Langsamkeit seiner Bewegungen mit der schweren Waffe einmal mehr zeigte, wie vollkommen seine Körperbeherrschung war.
Nach einer Weile hielt er inne und blieb mit dem Rücken zu ihr stehen. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn ihn niemand beobachtet hätte. Sein langsames Fechten war eine intime Handlung zwischen Körper, Geist und Schwert; da sollte keiner zuschauen. Aber da sie ihn nun mal aufgestöbert hatte, sagte er schwer atmend und ohne sich zu ihr umzudrehen: „Du kannst ruhig näher kommen.“
Gesine klatschte begeistert in die Hände, aber weil es ein zu lautes Geräusch für diese Lichtung war, hörte sie wieder damit auf. „Es war sehr schön“, sagte sie dann.
„Schön, wenn es dir gefallen hat“ Noch immer außer Atem kam er nun auf sie zu. „Was machst du hier? Warum bist du nicht bei den anderen im „Roten Baum“?“
„Ach…“, sie seufzte. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen, ganz fest, und ihn nie wieder losgelassen; ihn, der so viel für sie getan hatte, früher, immer. Stets war er für sie da gewesen, schon lange, bevor Gereon ins Dorf gekommen war. Aber sie fürchtete, dass er das erst recht verkehrt auffassen könnte. Doch weil sie immer (und über alles) mit ihm hatte reden können, erklärte sie ihm den inneren Widerspruch.
Nano nickte und nahm sie seinerseits wortlos in den Arm. Ganz lange hielt er sie fest, und sie schmiegte sich trotz seiner von Schweiß nassen Brust an ihn. Er führte sie zum Stamm einer alten, vor kurzem umgestürzten Buche, die auf der Lichtung lag. Der Mond schien auf die silbergraue, glatte Rinde und ließ den Baum so frisch aussehen als lebe er fort.

Donnerstag, 8. Februar 2018

alle krank, und ich?

Tine war krank, bei Veronika die ganze Familie -- wenn ich das lese, fällt mir auf einmal auf, dass ich ja gar nicht krank war (wobei ich im letzten halben Jahr auch genug krank fürs restliche Leben gewesen bin, find ich!).
Ich bin gerannt.
Also nicht wirklich gerannt, aber ich hab mich sehr viel bewegt. Und dabei Arbeitsklamotten getragen mit Erde dran.
Die Arbeit in der Gärtnerei hat wieder angefangen und derzeit läuft die Saisonvorbereitung. Gewächshäuser ordnen, überall putzen und fegen und Spinnenweben entfernen, denn junge Pflänzchen sind empfindlich wie neue Babys. Die wollen es bitteschön sauber haben.
Übrigens jammern die Kranken darüber, dass der Winter so finster sei und so lang und überhaupt. Auch das fiel mir gerade auf: mein Winter ist alles andere als finster. Die Sonne scheint (auch wenn sie erst kurz vor neun über den Hügel gekrochen kommt und danach nur im Farbton neapelgelb vom Himmel blickt), und selbst wenn Wolken zwischen uns sind, ist es hell. Viel zu hell für eine Winterdepression.

Samstags mach ich dann nicht viel anderes, nur ohne Chef. Ich schreddere, was Friederike runtergeschmissen hat und verteile es auf meine Gartenpfade, ich weine über die Schäden, die sie an meinem Gewächshäuschen hinterlassen hat und freue mich auf die nächsten Gartenwochen und -monate. Am 2.2. habe ich Paprika gesät (in der Küche auf der Fensterbank, die sehen nichts vom Winter!) und mich gegen Tomaten entschieden. Und natürlich, ich konnte ja nicht anders, endlich noch mal eine Helleborus gekauft. Sie hieß "Frühlingsrose" in dem Geschäft. Weder Frühling noch Rose, aber nu gut. Irgendwie muss dem Kunden ja klar gemacht werden, dass er sowas braucht. Bei mir hats geklappt. Sie wird unter der Blutpflaume stehen und es gut haben.
Ich möchte übrigens ein neues altes Gewächshaus haben, mit noch klaren Doppelstegplatten und im gleichen kleinen Format. Wenn es das erfordert, werde ich ihm ein Fundament betonieren.
Falls du sowas abzugeben hast, danke ich für jeden Hinweis.

Samstag, 27. Januar 2018

Zwischen Herbst und Frühling

Dieses schöne wunderschöne Foto ist mir heute im Garten geglückt. Das Jahr ist noch sehr jung, aber es hat schon jetzt große Chancen auf den Titel "Foto des Jahres".
Den Stein habe ich von irgendeinem fernen Urlaub an der Ostsee mitgebracht, es ist ziemlich unhandliches und unregelmäßiges Ding, aber ich dachte, bis ich einen hübschen kleinen Stein mit Loch gefunden habe, behalte ich diesen.
Als ich Anfang November die ganzen Blumenzwiebeln in die Erde gebracht hatte, hatte ich offensichtlich wie ein anständiges Eichhörnchen gleich darauf vergessen, wo ich sie verteilt hatte. Sonst hätte ich ja keinen Stein auf sie gelegt! Meine Güte, wer tut denn sowas?
Sei beruhigt, nach dem Fototermin habe ich die Last von ihnen genommen. Noch ein bisschen blass, aber glücklich und frei stehen sie nun in ihrem Pflanzring.

Donnerstag, 25. Januar 2018

Bratwurstfantasie

Ich hab das Gefühl, mein Stoffwechsel arbeite nicht richtig und habe deshalb Rezepte für zwei Zündertage rausgesucht und werde danach wieder mal meine Ernährung umstellen.
Prompt seh ich nur noch essende Menschen und mir schweben, ähnlich wie damals Petrus auf dem Dach, gedankliche Bratwürste mit höchst realem Geschmackserlebnis vor.
Typisch. Sonst habe ich nie nach zehn abends Bratwurstfantasien, aber heute, da es keine gibt, fliegen sie besonders schön.
Neinnein, sonst gibt es nach zehn auch keine. Aber sonst fantasiert es auch nicht so duftig.

Montag, 22. Januar 2018

vitaminreiche dicke Füße

Wir sitzen in kleiner Runde beisammen und schälen Apfelsinen zum darauf folgenden Verzehr.
Ich bin da sehr gründlich, denn ich habe gelernt: Das weiße an den Apfelsinen macht dicke Füße! Ich weiß nicht mehr, von wem ich das gelernt habe. Fakt ist jedoch: Das wussten wir damals alle. Und weil keins von uns Kindern dicke Füße bekommen wollte, haben wir die Mandarinen und Apfelsinen gründlich geschält.

U. erzählt, dass sie gelernt hat, in dem weißen Zeug seien besonders viele Vitamine, deswegen hätte ihre Mutter die Anweisung erteilt, es mitzuessen.

Hm. Das kann ja nicht beides zugleich stimmen.
Wollte die Mutter womöglich bloß verhindern, dass Apfelsinenschälen so eine unendliche Geschichte wird wie bei anderen Kindern (solchen wie mir)?

Ich bleibe weiter gründlich. Vorsichtshalber. Ich kann ja, um den möglichen Vitaminverlust auszugleichen, zwei Stück essen.

Montag, 15. Januar 2018

warum ich dich brauche

I have too many questions, and places to go
There are too many options, far too many unknowns
This is why I need you
Everyone talks now, but no one is right
There are too many armies, with no one to fight
This is why I need you

Cause you make the darkness less dark
You make the edges less sharp
You make the winter feel warmer
You make my weakness less weak
You make the bottom less deep
You make the waiting feel shorter
You make my crazy feel normal, every time
You are the who, love is the what, and this is the
why

There are too many problems, and no one who cares
There are so many roads, and they all need repairs
This is why I need you
There's not enough chocolate, there's too many chores
There are so many mountains, that I haven't explored
This is why I need you

Cause you make the darkness less dark
You make the edges less sharp
You make the winter feel warmer
You make my weakness less weak
You make the bottom less deep
You make the waiting feel shorter
You make my crazy feel normal, every time
You are the who, love is the what, and this is the
why
Jesse Ruben: This is why I need you
Schöner hätte ich das auch nicht sagen (erst recht singen) können!

Samstag, 13. Januar 2018

gibs nich!

Lese einen Text und stolpere förmlich über das Wort unwirsch. Wenn man das mehrmals hintereinander liest, hört es sich immer komischer an.
Außerdem, es ist eine Negativform! Was ist das Wort ohne sein un-? Wirsch? Und was ist wirsch?*
Dergleichen beschäftigen mich tagein, tagaus viele Fragen. Freunde von antiquiertem Sprachgut kennen das Adjektiv unflätig. Ist das Gegenstück flätig? Aber warum gibt es das Wort gar nicht?
Ach, du schöne deutsche Sprache mit all deinen Lücken, ein Häkeldeckchen ist nix gegen dich!

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* = nein, wirsch ist nicht die Kreuzung zwischen Wildschwein und Hirsch. Das müsste ein Nomen sein und wirsch ist -- zumindest bis zum Beweis des Gegenteils -- ein Adjektiv! Positiv und dennoch unglücklich, weil niemand es kennt.

Mittwoch, 10. Januar 2018

im dichtesten Schneetreiben an den Sommer gedacht

Als im Dezember so viel Schnee* gefallen war, dass man dachte, der restliche Winter kriegt keinen mehr ab, hatte ich beim Stapfen durch hohe Schneewehen auf einmal dieses Lied im Ohr.
Es ist eins meiner zeitlosen Lieblingslieder.

Und es könnte stundenlang … na ja, zumindest fünf Minuten noch so weiter gehen, es hat für mich das Gefühl von einer langen Autobahnfahrt im Sommer und du bist durchgeweicht und hast es satt, weißt aber, noch ne halbe Stunde und dann bist du da: da, wo die Kiefern orange-goldene Rinde haben im Licht des Sonnenuntergangs, wo das Meer sanfte kleine Wellen hat und am Horizont dieses fantastische tiefblaue ultramarin (ultramarin = über See) und dann hast du zwei Wochen, bist der Nixmus und der Wind wird dich tragen (Titel des Liedes)

* = so sah das aus!
umso erstaunlicher, dass ich plötzlich Sommergedanken hatte

Dienstag, 9. Januar 2018

Wohin mit der Leiche?

Ich habe mit der Wassersperre fürs Gewächshaus angefangen (die Gartensaison ist hiermit eröffnet!) und bin an manchen Stellen meiner Ausschachtung schon bis in 30 cm Tiefe gekommen.
vorne im Kübel werden die Steine gesammelt
Währenddessen habe ich über Leichen und Gräber nachgedacht. Ein Grab ist etwa 1,80 bis 2 Meter tief. Jeder Friedhofsgärtner kann froh über seinen Bagger sein. 1,80 ist sehr tief, vor allem wenn du es auf 1x2m Fläche ausheben musst! Und es ist nicht viel Platz in dem Loch zum Arbeiten, außerdem musst du die Erde ja auch irgendwie raus schaffen. Ach, was sag ich, Erde! Wahrscheinlich sind es hauptsächlich Steine!
Sollte ich jemals einen Krimi schreiben, in dem anfallende Leichen entsorgt werden müssen, werde ich sie nicht in Bergischer Erde vergraben lassen.
Sehr lächerlich finde ich es übrigens, wenn solche Leichen dann im Wald, womöglich mitten zwischen Fichten vergraben werden (weil es da so schön finster ist) -- die Fichte ist ein Flachwurzler! Ganzer Waldboden voller Wurzeln, wie willst du da mit nem Spaten durchkommen, zumeist ohne geeignetes Schuhwerk? Und dann auch noch tief genug, damit nicht das nächste Wildschwein alles wieder aufbuddelt?
Recherche ist die Hälfte der Arbeit bei so einem Krimi.

p.s.:
HackeSchüppe ist die Hälfte der Arbeit bei so einer Wassersperre. Der Rest findet im Kopf statt. Oder im nächsten Januar, wenn Versuch eins nicht geklappt hat :D

Samstag, 6. Januar 2018

mein Plan für 2018

ist, nicht mehr so viel zugleich zu tun.

Das fiel mir gerade auf, als ich bei laufendem Radio einen Text verfasste und dazu bei Wikipedia was recherchierte … und dabei einen Gedanken zu einer anderen Sache notierte.

Ich glaube, Multitasking ist das Gegenteil von Hingabe.