Samstag, 30. September 2017

Der Feuerlöscherswing

Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher.
Das hat mit Inhalt und Volumen zu tun, aber auch mit dem kleinen roten Kumpel als Individuum.
Bei meiner geheimen Recherche -- im Krankenhaus -- habe ich das täglich beobachten können. Weil ich nämlich nicht am Bewegungsapparat erkrankt war, habe ich mir das Aufzugfahren aus Gründen des Erhalts der Kondition verboten. Und im Treppenhaus hingen auf jeder Etage zwei Feuerlöscher.

Erdgeschoss.
Erster Stock.
Zweiter Stock.
Dritter Stock.
(In den vierten Stock bin ich nicht gegangen.)
Da du nun schon seit vielen oder einigen Jahren oder immerhin ein paar Monaten bzw. Tagen hier liest, wirst du verstehen, warum mich die Aufhängung der Feuerlöscher im zweiten Stock jedes Mal ein bisschen glücklich gemacht hat. Sie hängen da so friedlich und harmonisch, beide ein wenig geneigt, sogar in der Haltung ihrer Schläuche spiegelt sich Eleganz.
Ich gebe zu, ein paar Mal habe ich erwogen, die anderen Feuerlöscherpaare auch ein bisschen mehr zum Miteinander auszurichten, aber entweder musste ich meinen Perfusor mitführen und wollte ihn nicht auf dem Boden abstellen oder es kam immer jemand die Treppen herauf oder herunter. Da hab ich es gelassen.

Freitag, 29. September 2017

Herbstsegen

Seit ich mich ein bisschen mit Obstgehölzen befasse, träume ich von einer bestimmten Himbeersorte: Autumn Bliss. Die hat alle Eigenschaften, die ich von einer Himbeere erwarte, sie bringt Frucht bis in den späten Herbst und so weiter, du kannst es zum Beispiel beim dehner selbst nachlesen.
Zugleich konnten mir all die fachlich versierten und kompetenten Kollegen nie sagen, was denn meine "Niederlangenberger Himbeere" ist (die aus dem Garten, den ich bis Ende 2012 hatte), weil es eine sehr große Vielfalt in Himbeerfragen gibt.
Außerdem pflege ich ja die Angewohnheit, die Ruten im März abzuschneiden, was das allgemeine "Verhalten" der Beere verfälscht.
Jetzt hat mal einer gefragt, wann sie denn Erntezeit hat, meine Himbeere. Und was so ihre Eigenschaften sind. Ist sie groß oder klein? Wie schmecken die Früchte? Wachsen die neuen Ruten im März aus dem ein- oder dem zweijährigen Holz? Und wie lange kannst du ernten?
Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen geantwortet und weiß jetzt: Meine "Niederlangenberger Himbeere" wird in Fachkreisen unter "Autumn Bliss" gehandelt. Ich hab sie schon, die Himbeere meiner Träume!
Ich will nicht behaupten, dass die Himbeerernte seitdem doppelt so viel Spaß macht, aber es klingt einfach besser, wenn man seine Beeren mit korrektem Namen ansprechen kann.
Und: Autumn Bliss! Herbstsegen!! Wer will keinen?

Donnerstag, 28. September 2017

halb reif

Montag, 25. September 2017

Ein Engel, der mir die Ohren zuhält

Das Nachbarskind kommt so langsam ins wirklich schwierige Alter. Die Wutanfälle häufen sich.
Ich komme langsam auch ins wirklich schwierige Alter, denn ich werde zunehmend geräuschempfindlicher.
Da die Wohnungssuche gerade nicht in meinem nervlichen Etat ist und ich nicht das Haus verlassen möchte, um meine Ruhe zu haben -- wie würde das aussehen, immer das Sofa hin und her zu schleppen? -- bitte ich Jesus zum Mittagsschlaf am Samstag, dass er mir einen Engel schickt, der mir die Ohren zuhält. Ich kann nämlich nicht mit Ohrstöpseln schlafen. Sie schirmen vielleicht Geräusche von außen ab, aber die in meinem Innern werden dadurch viel lauter.
Als das Getöse oben noch zunimmt, weil jetzt der zuständige Vater seinen Punkt im vorangegangenen Disput verdeutlichen will, verdeutliche ich dem Höchsten gegenüber ebenfalls meinen Punkt. "Bitte! Schick mir einen Engel, der mir die Ohren zuhält!"
Jesus macht es sich einfach. "Hol dir doch selbst einen!"
Stimmt, ich hatte es wieder vergessen. Früher wart ihr Sklaven, aber heute seid ihr meine Freunde, und denen habe ich alles beigebracht, was ich weiß!
Zum Beispiel wie man sich einen Engel holt.

Sonntag, 24. September 2017

Darf ich mal dafür beten?

Treffe heute auf der Trasse zwei Frauen, die junge stützt die alte, die offensichtlich Schmerzen hat.
"Oh, was ist Ihnen denn passiert?", frage ich.
"Wir haben schon ein Taxi bestellt, weil sie nicht mehr weitergehen kann", sagt die junge Frau.
Ich seh meinen Auftrag der Anteilnahme erfüllt und will schon weiter gehen, da fällt mir ein: "Darf ich für Sie beten?" Mein Auftrag lautet ja nicht "nehmt Anteil, wenn einem was weh tut".
"Was haben Sie denn davon, wenn Sie beten?", faucht die alte Frau mich unvermittelt an.
"Vielleicht haben Sie etwas davon", biete ich an. "Wenn Sie nicht wollen, geh ich einfach weiter."
"Ja, dann gehen Sie bitte weiter", schnappt sie.
Tue ich.
Und sage Jesus, dass er sie ja trotzdem heil machen kann.

Ich will jetzt mehr so Sachen ausprobieren. Es geht um die Sache mit den Brennnesseln.

Samstag, 23. September 2017

Fragen zum Tage 97

Eines Tages (es ist schon eine Weile her, doch jetzt sortiere ich Mails und finde das) [klar, wieso sollte ich auch sofort finden, was ich suche? Es wäre doch viel lustiger, erst was ganz anderes zu finden! Man kann schon immer froh sein, wenn man am Ende der Suche nicht vergessen hat, was man am Anfang derselben finden wollte] … eines Tages also schrieb ich eine Mail an I., der hier noch nicht oft in Erscheinung getreten ist. Ich schrieb sie einfach so, weil er nämlich auch gerne ein bisschen schräg denkt und andere Verknüpfungen macht als normale Menschen.
Text der Mail:
Warum gibt es kein anderes Wort für „Synonym"?
Seine Antwort, gleich in die Betreffzeile geschrieben: Macht vier plus vier sieben, wenn man nicht acht gibt?
Und dann ging es los. Ich nahm mir auch eine Betreffzeile und schrieb zurück: Ist die Tochter vom Zimmermann ein Zimmermädchen?
Er wusste noch mehr Blödsinn: Heißen Teigwaren Teigwaren, weil sie vorher Teig waren?
Warum ist Abkürzung so ein langes Wort - und Umweg so ein kurzes?
Ist es bedenklich, wenn im Park ein Goethe-Denkmal durch die Bäume schillert?
Muss sich fügen, wer keinen Unfug macht?
Beantwortet die große Kerze die Frage der kleinen Kerze, ob Durchzug gefährlich sei, mit den Worten: „Davon kannst du ausgehen!"
I.s Frau sagte mir hinterher, dass er an dem Tag erst mies gelaunt gewesen sei und hinterher -- nach den ganzen Mails -- wieder guter Laune.
Du solltest das auch mal ausprobieren. Meine Emaille findest du ja.

Donnerstag, 21. September 2017

undercover underwegs

Die Vorgartschaft wunderte sich vielleicht schon über die Pause.
Ja sicher, bei anderen Blogs gibts öfter Pausen und dann oft auch noch längere, aber bei mir ist Funkstille so abrupt eher nicht geplant. Wenn ich eine Abwesenheit vorbereiten kann, speichere ich meist ein paar Geschichten, Fotos oder anderes vorher ein.
Ich war zehn Tage weg, wallraffesk Erkenntnisse sammeln. Jetzt ist alles gut überstanden und ich bin mit der gebotenen Erleichterung wieder im Vorgarten angekommen.
Ein herzliches Willkommen meinen beiden neuen (wie neu mögen sie sein?) Leserinnen Sonja und Tine, die sich hier offenbart haben. Danke. Sowas freut mich sehr.

Hier hab ich noch ein luschtiges Foto, das ich vor der unerkannten Recherche knipste.
Titel des Bildes: "da kommt ein Kind" -- wenn man weiß, wo man gucken muss, sieht man es sofort!

Freitag, 8. September 2017

heitere Friedhofserinnerung

Heute war ich in Küchenarrest, weil sich da die Zucchini und Gurken stapelten.
Wettertechnisch hab ich derweil nichts verpasst, es flossen um die 20 Liter nieder, ging zwar später los als angekündigt, steigerte sich aber engagierter. Ehrlich, bei so nem Wetter bin ich immer noch herzlich froh, dass ich nicht mehr über Friedhöfe krieche.
Als der Küchenarrest aufgehoben war, brauchte ich trotz höchster Luftfeuchtigkeit Frischluft und so bin ich einmal durchs Städtchen, Hose aus der Änderungsschneiderei abgeholt, Jogurt fürs Frühstück beim Türken (das Frühstück gibts nicht beim Türken, sondern den 10%-Jogurt) und dann noch die Zahnkrone umgesetzt, die seit Wochen in meiner Küche von einer Ecke zur nächsten verlegt wurde.
Sensationell! Letzte Woche mit ner halben Schubkarre voll Alufolie, Schraubdeckelglasdeckeln, Konservendosen, rostigen Nägeln vom Hochbeetbau (besser gesagt dem Palettenzerlegen) beim Schrotthändler gewesen und weniger als ein Zehntel dessen kassiert, was das eine kleine Krönchen eingebracht hat.
Danach immer noch Bewegungsdrang trotz noch höherer Luftfeuchte (unglaublich, was sich alles steigern kann) und weiter zügig durchs Städtchen spaziert, rauf zum Friedhof, nach dem Unkraut geschaut, für den nächsten trockenen Tag eine Erinnerung in die Liste hinten links verfasst und auf anderem Wege vom Platz runter als sonst immer. Dabei einen seltsamen Busch mit lila Blüten gesehen.
Plötzlich ein Gelächter aus meinem Inneren! Da war doch dieser komische Kauz, der … "warum find ich hier denn keinen" … warte, wie ging das? Wie heißt denn dieser Busch?
Noch mehr Gelächter, ohne dass mir der Name einfällt. Zum Glück niemand sonst auf dem FH, der mich sieht, lachend, bei strömendem Regen, der die Jeans schon bis zum Knie gekapillart hat.
Der Herr Isken … nee, wie hieß der noch?
Wie heißt denn dieser Busch? Nicht Malve, sondern … HIBISKUS!!

Donnerstag, 7. September 2017

Das Lied meiner Träume

Heute Morgen hatte ich beim Aufwachen Leonard Cohens "Halleluja" im Ohr, was insofern erstaunlich ist, da ich weder Cohen-Fan bin noch das Lied gestern Abend oder im Lauf der vergangenen Tage gehört hatte.
Erstaunlicherweise ist mir genau das schon einmal passiert.
Es ist offenbar das Lied meiner Träume. (Allerdings gabs letzte Nacht nicht die verknüpfte Version, sondern eine ohne Publikum und stattdessen unplugged.)
Mein Unterbewusstsein hat eine gute Wahl getätigt.

Sonntag, 3. September 2017

#augustbreak -- august was …

… erfüllend.
Zumindest für mein neues Wasserfass.
Zwischen Donnerstag und Samstag hat es 17 Liter auf den Quadratmeter geregnet, das ist nicht irre viel, aber auf die gesamte Dachfläche berechnet, die die Regenrinne speist, die meine Zisterne füllt, waren es 400 Liter.
17 = 400!
Insgesamt passen 1.000 Liter rein, grob umgerechnet sind das 20.000.000 Regentropfen, wenn man von 1 Tropfen = 50 µl ergo 20.000 Tropfen = 1 Liter ausgeht. Ich will mich allerdings lieber nicht festlegen, ob der normale bergische Plästerregentropfen genau 50 µl misst. Dat is Natur, da steckste nich drin.

Samstag, 2. September 2017

Wenn du dieses Samtkleid trägst

Heutzutage versteht das keiner mehr, aber das Lied ist ein klassischer Fall für die B-Seite. Ein Schatz, der im Gesamtwerk eines Albums leicht untergeht, weil er sich erst im dritten, vierten, fünften Hören im Kopf festsetzt.
In meiner Automusik habe ich es aus dem Ordner "Pop" heraus genommen und in einen anderen gesteckt. "Pop" kann ich mir nicht gut anhören, das ist nicht meine Musik.