Donnerstag, 30. April 2015

Der Maibaum -- eine launig-kulturelle Abhandlung

Im Süden wird ein Maibaum auf den Dorfplatz oder vors Schützenhaus gestellt. Es ist ein langer Pfahl, an dem oben mit Bändern ein Kranz aus Tannengrün befestigt wird. Da tanzt man dann in der Nacht zum ersten Mai drumrum.

Glaub ich.
Ich bin ja nicht aus dem Süden -- nicht mal aus dem Süden NRWs.

Bei uns im Bergischen Land ist ein Maibaum was anderes.
Der Maibaum wird der heimlichen oder auch nicht heimlichen Liebe (was nicht heißt, dass sie unheimlich ist) in besagter Nacht vors Fenster gestellt.
Es handelt sich dabei um eine Birke, die in der Regel illegal in einem Wald gefällt wird, mit gesammelter Freundeskreiskraft auf ein Gefährt befestigt und dann zur Holden transportiert wird.
Im ländlichen Raum handelt es sich bei dem Gefährt zumeist um einen Trecker oder Unimog mit Anhänger. Auf dem Anhänger befinden sich dann nicht nur die Birke und der Freundeskreis, sondern auch etwas zu trinken. Sägen und Baumschleppen macht ja Durst.
Man kann sie als Zugabe noch mit bunten Bändern und allerhand Schmuck verzieren. Ich rede hier von der Birke, nicht der Holden.
Die Holde hat derweil zuhause zu sein und nicht mitzubekommen, was vor ihrem Fenster geschieht, denn der Akt des Maibaumsetzens zeichnet sich durch eine wichtige Sache aus: Morgens ist es eine Überraschung. Die Holde ahnt also nichts. Das heißt, der Akt muss möglichst geräuschlos vollzogen werden.
Das ist allerdings meist nicht gegeben, denn bereits bevor der Freundeskreis in den Wald auf- oder einbricht, ist schon der eine oder andere Krug herumgegangen.
Ja, im Bergischen Land, zwischen seinen sieben Hügeln und seinen sieben Talsperren, da können sogar Krüge gehen. Zumindest in der Mainacht.

Sofern man in der Mainacht einen solchen Brauchtumsbaum setzen möchte und keinen Treckerfahrer kennt, tut es natürlich auch jedwedes andere Fortbewegungsmittel. Autos, Fahrräder, Straßenbahnen (jetzt mal ohne Scherz: das hab ich mal in Köln gesehen, da verfrachteten zwei Burschen eine sicherlich zehn Meter lange Birke in die Straßenbahn, in der ich auch saß -- der Schaffner nahms mit Humor) oder zu Fuß werden die Bäume transportiert.
Die Polizei bei uns auf dem Land hat früher in dieser Nacht alle Augen zugedrückt, "man kann ja auch nicht überall sein, es gibt so viele kleine Straßen". Wie das heutzutage gehandhabt wird, weiß ich nicht, die Jugend muss es ja immer übertreiben, aber die vielen kleinen Straßen sind ja nach wie vor befahrbar.
Heute habe ich im Radio gelernt, dass die Forstämter längst Ende April junge Birken schlagen und sie an Brauchtumshüter verkaufen.
Sie wollen so das Wildsägen in ihren Wäldern eindämmen.
Aber so verzweigt die kleinen Sträßchen im Bergischen Land sind, so weit sind auch die Wälder. Da kann man nicht überall sein.

Das Traurigste an diesem feuchtfröhlichen Brauch ist, dass ich noch völlig unbemaibaumt bin. Weder heimlich noch unheimlich. Entweder war es nicht Frühling, wenn ich einen potenziellen Maibaumsetzer hatte, oder ich hatte einen, der den Brauch nicht kannte. Oder "wir sind ja schon so lange zusammen, was willst du mit einem Maibaum?"
Langweiler.

#aprillove2015-30 - thank you for...

reading this blog.

With best regards,
Vorgärtnerin and Statistikfreund.

Mittwoch, 29. April 2015

#aprillove2015-29 - my eyes

Im Pass steht, dass ich grüne Augen habe.
Das ist an sich nicht falsch, aber es ist auch nicht ganz richtig.
Sie sind grün, umgeben von einem grauen Rand und rund um die Pupille spannt sich ein Kranz aus goldenen Sprenkeln.
Es gibt Leute, die behaupten, dass meine Augen blau aussähen, wenn ich blaue Sachen trage.
Jaja.
Und alle Babys haben blaue Augen.
Hortensien darf man nicht schneiden.
Und der BVB kann nicht gegen die Bayern siegen.

Dienstag, 28. April 2015

#aprillove2015-28 - clouds


Stimmt. Das Foto gabs schon mal.
Aber schöne Fotos kann man ruhig zweimal zeigen, find ich.
Andere schöne Fotos findest du in der Rubrik schöne Fotos.
Über andere Clouds kannst du auch was nachlesen.

Montag, 27. April 2015

#aprillove2015-27 - LOVE is...

Liebe ist, wenn Florentine*, fünf Jahre, mich aussucht zum Aufpassen, während Mama bei einem Seminar ist.
Noch mehr Liebe ist, wenn ihre Mama mir dafür auch noch Geld gibt.

___________________
* = sie heißt anders

Sonntag, 26. April 2015

#aprillove2015-26 - something beginning with A

Allerkreuzfahrt.
Angewohnheiten loswerden -- Radfahren lernen.
die Aussichten.
außerirdisch inner Erde.
Bilder einer Ausstellung.
Antwort des Tages.
au weia, jetzt bin ich groß.
Flächenmaße für Anfänger.
August 2009
Absonderlichkeiten des Alltags.
Alles mit B.

Samstag, 25. April 2015

Misanthropie für Anfänger

Was machst du noch heute?, fragt mich Kollege F.
Nichts, sage ich. Gar nichts. Und ich bin für niemanden zu sprechen.
Das klingt nach nem guten Plan, sagt er und wünscht mir viel Spaß. Er hat nämlich noch fünf Stunden Arbeit vor sich.

Freitag, 24. April 2015

#aprillove2015-24 - trees

Wenn es um Lieblingsbäume geht, denk ich zuerst immer an einen ganz bestimmten Baum.
pterocarya fraxinifolia.
Die Kaukasische Flügelnuss.
Diese steht in Chemnitz an der Stadthalle -- zumindest tat sie das, als ich im August 2009 da entlang kam.
Freiwillig wird sie nicht weggegangen sein, denn sie ist sehr groß. SEHR groß. Das kleine blaue Kästchen, das du unterm Baum siehst, ist so ein Starkstromkasten für Kirmesfahrgeschäfte, etwa 1,20 m hoch. Nur zum Größenvergleich.

Aufmerksam geworden bin ich auf den Baum, als ich 1997/1998 in Hamburg war und dort mal in den botanischen Garten ging. Damals wusste ich noch nichts davon, dass ich eines Tages Gärtner würde werden wollen.
Und aufgefallen war sie mir auch nur wegen ihres ungewöhnlichen Trivialnamens. Kaukasische Flügelnuss -- das schafft nicht jeder!

Hier siehst du, warum sie Flügelnuss heißt
Die braunen Stummelchen sind die Blüten. An ihnen kannst du erkennen, auf welche Form der Bestäubung der Baum setzt: Bienen will er jedenfalls nicht anlocken.

Die hier steht im Husumer Schlosspark.
Nach Tante Wikis Wissensstand hat diese die gängigere Stammform.
Tante Wiki weiß aber nicht alles.
Die Früchte fallen im Herbst aus den Flügelnüssen heraus, sie sind vieleckig, hutzelig und sehr hart. Auch wenn sie klein sind, möchtest du ganz sicher nicht barfuß drauftreten!
das Dings ist ein Zahnstocher
Ich habe keine zuverlässigen Quellen; ich denke, dass sie eine Frost- oder Trockenperiode brauchen zum Keimen.
Seit die Pterocarya fraxinifolia mein Lieblingsbaum ist, habe ich sie in vielen Parks und Gärten wiedergefunden, eine steht sogar mitten im Wald im Eschbachtal.
Sie ist recht standorttreu -- hast du sie einmal im Garten, wirst du sie so leicht nicht mehr los. Du kannst die Säge ansetzen wo du willst, solange du die Wurzel im Boden hast, wird sie Strunkschösslinge bilden.

Fraxinifolia heißt übrigens eschenblättrig. Die Blätter ähneln denen der Esche (bot. fraxinus).
Bildungsauftrag für heute erledigt. :-)

Donnerstag, 23. April 2015

#aprillove2015-23 - when I was small

Als ich ein Kind war, war meine Welt übersichtlich. Wir wohnten ländlich, Kindergarten und Schule im Dorf, die Omma auch, es gab nur wenige Familien, die mehr als ein Auto besaßen. Die Busse fuhren stündlich und in den Stoßzeiten öfter. Es war sehr idyllisch bei uns, andere Menschen würden es wohl langweilig nennen.
Ich war keins der Kinder, die schon wussten, was sie "werden" wollten, wenn sie groß sind. (Streng genommen wollte ich nämlich nicht groß werden...)
Ich wollte nur irgendeine Sache ganz besonders gut können. Bei irgendwas besser sein als alle anderen. Ich war dabei allerdings nicht festgelegt auf Ballett oder Reiten oder so Mädchenkram.

Heute, wenn ich mal nicht aufpasse beim Denken, ertappe ich mich dabei, dass ich den Wunsch immer noch hege. Irgendeine Sache ganz besonders gut können.
Dann vergesse ich, dass es inzwischen viele Dinge gibt, die ich ganz besonders gut kann, besser als die Konkurrenz. Ich kenne zum Beispiel nur sehr wenige Leute, die Bücher veröffentlicht haben. Meine fünfte Beteiligung an einer Brendow-Anthologie ist gerade in der Mache. Tiergeschichten für Erwachsene. (Aber ohne Feldhasen.)
Und das ist ja längst nicht alles.
Ich glaube, ich habe damals, auch wenn ich keine konkreten Ziele hatte, jedenfalls an andere Ziele gedacht.

Dienstag, 21. April 2015

#aprillove2015-21 - un souvenir heureux

Kaum habe ich angefangen, über hübsche Erinnerungen nachzudenken, wird es schon schwierig, mich für eine zu entscheiden.
Hübsch für dich wärs ja außerdem, wenn eine Erinnerung mit Bild das Rennen macht.
Aber es wird die Rückwegskirche.
Rückwegskirche ist in den letzten vierzehn Jahren ein fester Begriff bei mir geworden für Dinge, die man sich auf dem Hinweg nach Irgendwo vornimmt, sie auf dem Rückweg zu erledigen, weil jetzt keine Zeit oder Lust ist, und sie dann vergisst.

Im Jahre 2000 war ich in der Bretagne in Urlaub (ich berichtete!) und ich ging mit C. wandern. Die eine Hälfte der übrigen Reisegruppe war an den Strand gefahren, die andere in Kultur unterwegs. Wir dachten uns, es wäre fein, an diesen Strand zu gelangen. Er war nur ein paar Kilometer weit entfernt, wir kannten den Weg. Weils aber schöner war, wählten wir nicht die Straße, sondern einen schmalen Pfad entlang der Küste.
Der Weg schlängelte sich durch Wiesen mit bunten Blümelein, viel Heidekraut, das das Land unter einem rotvioletten Teppich verbarg, hier und da Steinmauern, um Schafweiden einzugrenzen. Immer wieder machte der Weg Kurven um Abbruchkanten im Küstenverlauf, hier und da war ein Geländer angebracht, an weitaus mehr Stellen nur ein Warnschild hingestellt.
So wurden aus den paar Kilometern eine ganze Menge Kilometer, weil wir ja jede Bucht und jede Steilküstenkante ablaufen mussten. Es war nicht schlimm, denn wir hatten derweil gute Gespräche und die Wanderung war auch sonst kurzweilig; es gab einiges zu sehen.
Das verwitterte graue Steinkirchlein links neben dem Weg -- ach, das gucken wir auf dem Rückweg an.
Als wir endlich am Strand angekommen waren, taten uns die Füße weh und wir entschlossen, mit den anderen im Bus zurück zu fahren.

Du kannst dir denken -- vom Rückwegskirchlein habe ich kein Foto.
Aber von dem Strand.
Eins.
Der Knubbel in der Mitte ist die Île du Guesclin.
Die Guhgelkomjuniti war natürlich auch da und hat fleißig geknipst.

Montag, 20. April 2015

die zweite vorm ersten -- #aprillove2015

Die Aufgabe "a happy memory" gibt es erst morgen, und damit du was zu lesen bekommst, habe ich den Text bereits gestern geschrieben.
Heute früh ist mir eine noch viel happiere Memory (sagt man das so auf denglisch?) eingefallen, aber deswegen lösche ich den geschriebenen Text nicht: du kriegst beide.
.
Ich war in Vrouwenpolder losgefahren, nach Middelburg, am Kanal entlang bis nach Vlissingen, eine wunderschöne Strecke, sonniges Wetter, ungewöhnlich mild für Mitte November und tatsächlich kaum mal ein bisschen Gegenwind.
Ich war sehr glücklich.
Der Urlaub war wunderbar, die Reiseleitung hatte alles hervorragend organisiert -- das hab ich dir ja bisher verschwiegen, ich war gar nicht alleine unterwegs. Der Höchste war dabei. Wir wollten zu zweit Urlaub machen, an schönen Orten eine intensive Zeit miteinander haben, deswegen war es wichtig, dass ich keine anderen Menschen mitnahm. Sonst ist man ja immer abgelenkt.

Es war der Urlaub der guten Ideen. Die erste war, es genau so gemacht zu haben. Die zweite war, in Vrouwenpolder zu wohnen. Die dritte bis eintausendste war, dass ich ... ach, ich weiß es gar nicht mehr, ich habe keine Liste angelegt.
Ich hatte wirklich viele gute Gespräche und Erkenntnisse und habe auch einige erstaunliche Dinge kapiert.

In Vlissingen fuhr ich Richtung Fähranleger, schaltete auf dem Weg dahin endlich "niederländisch-denken-für-Radfahrer" ein und kam am Terminal der VEOLIA an. Ich zog mein Ticket und ließ mich im Warteraum nieder, mein Fiets neben mir. Es lief eine niederländische Radiosendung. Ich dachte gerade daran, nach draußen zu gehen, weil es so schön sonnig war, da muss man ja nicht drinnen sitzen, als der Sender unser Lied spielte.

Ja, wir haben gemeinsame Lieder, mit denen wir bestimmte Dinge/Ereignisse/etc. verbinden. Wir führen da eine ganz normale Beziehung.
Ich mochte das Lied vorher schon sehr, aber jetzt ist es mit der Erinnerung an diesen beautifullen Tag verknüpft und noch ein bisschen schöner geworden.

In letzter Zeit höre ich es wieder häufiger. Vor allem wegen des Textstücks ab 1:59 (und 3:09).
Touch me
Take me to that other place
Teach me
I know I'm not a hopeless case.
Das Leben ist nämlich schwierig, wenn man Gärtner werden will. Es gibt nur wenige Berufe, die exotischer sind. Zirkusdirektor vielleicht. Aber ich weiß, ich bin kein hoffnungsloser Fall. Und wenn der Höchste meine Reise ans Meer organisiert hat, wird er meinen Weg zur Berufung ebnen. Die Berufung hat er mir schließlich auch gezeigt.

Samstag, 18. April 2015

Was dachte ich vor vier Jahren?

Genauer gesagt am 19. April 2011?
Das gleiche wie heute.
Guck selbst. Klick.

Es ist nämlich so, dass ich mich im Garten von N+E+T verausgaben darf, und das ist nicht nur NEtT (deshalb die Reihenfolge der Namen), sondern sehr wunderbar.
Heute wurde mir jedoch bewusst, dass es die letzten kräftigen Regenfälle am Talsperrentag gab.
"Also ich wär ja für eine Woche Regen, Gartenwetter hin oder her", bekundete ich, als ich in der staubigen Erde hackte.
Der Garten liegt in einer Kolonie im Steilhang der Wuppertaler Nordflanke, man ist also die ganze Zeit sehr sportlich aktiv mit treppauf-treppab.
Demnächst zeige ich dir ein paar Bilderchen.

Freitag, 17. April 2015

ICH BIN (von heute)

Vormittag scheiße.

Ich bin am Ende, sag ich.
Ich bin mit dir, sagt Gott.


Nachmittag gut.

Donnerstag, 16. April 2015

Sahelfink

Mittwoch, 15. April 2015

#aprillove2015-15 - YELLOW

Viola cornuta.
Ich habe sie letztes Jahr im Oktober in den Kasten gesetzt, nachdem ich die ganzen Küchenkräuter rausgeschmissen hatte. Ich bin kein Küchenkräuter-Typ, wie ich inzwischen weiß. Die nehm ich lieber viereckig und tiefgekühlt.
Unter den Blümchen versteckte ich Blumenzwiebeln. Die Campanula stand natürlich nicht zur Diskussion in der K-frage.
Seitdem blühen die Cornuten unbeirrt von der Wetterlage vor sich hin und um sie herum sprießen Tulpen, Muscari, Narcissen und Co.

Dienstag, 14. April 2015

#aprillove2015-14 - currant obsession

Die Tagesaufgabe lautet "current obsession", aber ich verstehe "currant obsession"; da kann man sich denken, dass was anderes bei rumkommt.
Merke: E ist nicht A.
CurrAnt ist bei den Engländern das, was bei den Botanikern Ribes ist. Die Johannisbeere.
Weil es also nicht mehr um currEnt geht, kann ich auch was ganz anderes erzählen als die Tagesaufgabe vorgibt, finde ich.

Wir sind im Dorf aufgewachsen. Nebenan wohnte ein Junge namens Johannes, fast gleichaltrig mit meinem kleinen Bruder.
Der war noch ein sehr kleiner Bruder, als unsere Mutter ihn eines Frühsommers fragte, ob er mitkommen wolle in den Garten, um Johannisbeeren zu pflücken. Das Brüderle ganz empört: Nicht Johannesbeeren! Unserbeeren!

Seitdem kann man sich drauf verlassen, dass in meiner Familie, kommt die Sprache auf Johannisbeeren, jemand "Unserbeeren!" kontert.

Montag, 13. April 2015

#aprillove 2015-13 - love note to self

Bei diesem Aufgabenzettel
gerate ich echt an meine Grenzen. Vor allem die sprachlichen. Bei ungefähr jedem dritten Wort muss ich erst mal das Wörterbuch konsultieren. Vielleicht ist das einfach nicht das Englisch, das ich damals gelernt habe.
Heute hab ich bei Mathilda abgeschaut.
Meine "love note to self" ist das aktuelle Kalenderblatt.
Der Kalender (52 Gartenmotive auf Postkarten) steht auf dem Esstisch und ich knipste das Bild vorm Essen. Deswegen ist es unscharf.

Sonntag, 12. April 2015

Rhipsalis kuechenschrankia

Ich berichtete bereits davon, dass es gerade pflanzlich eng im Haus hinterm Vorgarten zugeht. Hier hängt eine meiner neuen Mitbewohnerinnen (Frau Wupperwasser brachte sie mit) im extra für sie gebauten Hängetopf am Küchenschrank.
Ich mag Bilder in ungewöhnlichem Format.
Der Topf war mal eine Würzdose für Kürbisgerichte, irgendson Biozeugs. Ich hab diese Klebefolie angebracht, weil der Kleber des Etiketts nur durch chemische Gewalt zu entfernen war ... und die Mühe wollte ich mir nicht machen. Ich habe zwei Löchlein in den Rand gekloppt und den Draht hindurch gezogen. Der Draht war mal eine Gitarrensaite. Ich weiß aber nicht mehr welche. Der Ring oben dran ist rot, vielleicht kann ein mitlesender Experte weiterhelfen?
Was es über die Rhipsalis zu wissen gibt, kannst du im Zimmerpflanzenlexikon nachlesen.
Bei der Grünzeug-Inventur in vier Wochen wirst du die ganze grüne Schar zu sehen bekommen.

Samstag, 11. April 2015

Schätzchen vom Wühltisch

Irgendwann vor vielen Jahren war ich mal mit etwas Kleingeld im Elektronikgroßmarkt und fand auf dem Wühltisch folgende drei Singles:
enthält: Rumours in the city, Delta, Wildflower, Rumours in the city (instrumental)
enthält: Touch me fall (Edit), The wood song (Acoustic), Reunion (Acoustic)
enthält: Rest in peace, The pooltron, Inside (acoustic version)

Als ich die CDs kaufte, kannte ich nur die erste Band, 90er-Mucke. Die beiden anderen kaufte ich, weil ich das Cover interessant fand.
Auf diese Weise ist meine Musiksammlung schon zu manchem Schätzchen gekommen. (Die erste CD hab ich nach einem Hören nur noch angefasst, wenn ich umgezogen bin ... und heute ... werd sie mal aussortieren ... will sie einer haben?)
Eben lief dann ein Lied im Radio, bei dem ich zuerst dachte: Oh, die Champions-League-Hymne!
14 Sekunden lang dachte ich das, und dann fing mein Hirn an zu rattern, "dat kennze doch ... wat isset?"
Also, es ist nicht die Hymne. Ich muss mal ermitteln, was diese Hymne eichentlich ist.
Forschungsauftrag für kommende Tage.
Der Vollständigkeit halber noch mehr Musik aus dieser Sammlung:
Ein schöneres Hörbeispiel hab ich auf die Schnelle nicht gefunden. Von den Damen gibt es nämlich sehr viel im Netz zu finden.

Freitag, 10. April 2015

Dialog des Tages

Kollege A: Ist das richtig, dass der Spielsand nur 2,99 kostet?
Kollege B: Ja, es ist halt Spielsand. Spielgeld hat auch weniger Wert als echtes Geld.
Tante Wikis Spielsand

Donnerstag, 9. April 2015

#aprillove2015-9 - 5 years ago

Ich wandle die Aufgabe eigenmächtig ab. "five years ago" wäre ein bisschen zu kurz gegriffen.
In Erwartung der Tatsachen, dass wir nur noch bis September haben, habe ich den Uffkläbr selbst gebastelt. Wetterfest wird er sein ... für ein Weilchen.

Mittwoch, 8. April 2015

standhaft geblieben

Heute klebte ich Preisschilder auf Calathe...hen. Also auf mehrere Calatheas. (Es klingt beides gruselig, lassen wir das.)
Es waren ziemlich kleine Pflanzen, nicht so ein Ömmes wie meine damalige Calathea Warsewiczzii, und sie hatten andere Blätter.
Du hattest noch nie eine wie uns, führte eine von ihnen klug an.
Ich will ja jede Pflanze nur einmal haben, es gibt zu viele tolle Pflanzen, um sich Sentimentalitäten hinzugeben.
Außerdem sind wir noch klein, sagte eine andere.
Die dritte: Du könntest zwei von uns kaufen.
Die vierte: Und wolltest du nicht ohnehin ein neues Regal aufstellen und da eine Pflanze hineinstellen? Da ist sicher noch Platz für eine von uns.
Die dritte: Oder zwei.
Die fünfte: Komm schon. 1,99, das wirst du doch wohl noch zusammenkratzen können.
Die sechste: Kaufst dir halt mal keine Primeln. Primeln werden überbewertet. Saisonales Zeug! Uns hast du ganzjährig.
Die zweite: Ganzjährig in ganzer Pracht!

Ich bin standhaft geblieben, auch wenn das nicht einfach war, denn ich wurde von 50 Seiten bequatscht. FÜNFZIG!!
Ich habe nämlich, auch wenn ich das Regal aufstelle, keinen Platz für neue Pflanzen. Gar keinen. Deswegen stelle ich ja das Regal auf, um die vorhandenen Pflanzen irgendwie ans Licht zu bringen.

Manche Leute fragen mich, ob ich denn ganz alleine zuhause leben würde.
Nein, sage ich, ich hab eine Horde Zimmerpflanzen.


Du ahnst nicht, was für ein Geschrei das manchmal ist.

Dienstag, 7. April 2015

Tankstellenphilosoph

Eine Tankstelle im Remscheid, kurz vor 21 Uhr.
Im Kassenhäuschen.
Ich: "Ähm ... jetzt hab ich die Nummer der Zapfsäule vergessen. Mist. Die merk ich mir nie."
Tankwart: "Aber Sie wissen ungefähr, für welche Summe Sie getankt haben?"
Ich: "Ja, so um 44 Euro rum." (roter Kringel)
Er: "Aha, Säule 1." (grüner Kringel)
Ich: "Stimmt, ist ja ganz vorne an der Straße."
Er: "Warum können Sie sich eine große Zahl wie die 44 merken, aber eine kleine wie die 1 nicht?"
Ich: "Ähm ..."
Es war ja noch gar nicht so spät, aber zu spät für mich.

Sonntag, 5. April 2015

Y

Es gibt Leute, die interpretieren in Details unerhört viel rein.
"Schreibst du dich mit Y?", werde ich gefragt.
"Nein, warum?"
"Weil auf deinem Nummernschild das Y ist."
Das Blödsinnbäumchen in mir schüttelt begeistert seine Äste.
Ich sage: "Das Y steht für Yildirim, das ist türkisch und bedeutet Blitz. Blitz, ne, du verstehst schon, wegen Opel."
"Echt?"
"Na sicher."

Kurz darauf guggelt die Person mit ihrem Hosentascheninternet. Und stellt beeindruckt fest:
Das ist das wichtigste am Blödsinnbäumchen. Man muss es mit Wissen düngen. Und Überzeugung. Dann wächst es schön.

Samstag, 4. April 2015

Köln -- diese Liebe endet nie ... oder so

Mein Auto hat neue Automusik, die mir sehr gut gefällt.
Aus regionalem Anlass muss ich dir eins der Lieder präsentieren.
Eine Band aus Irland singt über die nie endende Liebe zu einer Stadt am Rhein.
Weil das Wort "Köln" doch sehr plötzlich endet und schlecht in so eine gesungene Zeile passt, haben sie draus Kölle und dann Köllefornia gemacht. Dichterische Freiheit und so, weißt schon.
Hier der Text:

Köllefornia (There Is No End To Love)
Köllefornia
Then we sail into the shiny sea
The weight that drags your heart down
Well, that's what took me where I need to be
Which is here, out on Zuma
Watching you cry like a baby
Köllefornia
At the dawn you thought would never come
But it did
Like it always does

Whoa, all I know
And all I need to know is
There is no, yeah, there is no end to love

I shouldn't call you
Words can scare a thought away
Everyone's a star in our town
It's just your light gets dimmer if you have to stay
In your bedroom, in a mirror
Watching yourself cry like a baby
Köllefornia
The blood orange sunset brings you to your knees
I've seen for myself, there's no end to grief
That's how I know

Whoa, that's how I know
And why I need to know
That there is no, yeah, there is no end to love

Whoa, we come and go
With stolen days you don't get back
Stolen days are just enough

Hier das Lied:
Ich hoffe, ich liege mit meiner Interpretäterä nicht total daneben.

Freitag, 3. April 2015

Immer noch Lieblingsblumen: Dicentra Spectabilis

Das mit den Lieblingsblumen hat Sommersehnsucht in mir geweckt -- kein Wunder, wenn man mal aufs Thermometer guckt. Aktuell sind es da zwei Grad. Plus, immerhin. Oberhalb 500 Metern liegt Schnee und im Sauerland gingen in den letzten paar Tagen bis zu 30 cm Neuschnee nieder. Schon beim Schreiben fang ich an zu frieren.

Eine der schönsten Lieblingsblumen ist die Dicentra Spectabilis, die, wie Tante Wiki mir gerade zuflüstert, neuerdings Lamprocapnos spectabilis heißt. Bei den Botanikern wird es nie langweilig, im Zweifelsfall entdecken sie irgendwas über irgendeine Pflanze und die ganze Lehre ist im Eimer, weil dann alles ganz anders gelehrt wird.
Ihre Trivialnamen sind davon nicht beeinträchtigt: Tränendes Herz, Zweifarbige Herzblume, Herzerlstock, Flammendes Herz oder Marienherz, in England auch Holländerhose (Dutchman's breeches), in den Niederlanden hingegen Gebrochenes Herz (gebroken hartje).

Die Dicentra (ich kann mich noch nicht so recht dran gewöhnen...) wächst in ihrer Heimat China und Korea in Lagen zwischen 30 und 2.400 Metern Höhe und bevorzugt lichte feuchte Laubwälder.
Deswegen fühlt sie sich im Bergischen so wohl, denk ich. Verwildert trifft man sie hier aber kaum an; in den Gärten umso häufiger.
Es gibt sie in allen Schattierungen zwischen weiß und kräftig rot, zumeist aber in rosa mit weißem "Unterkleid".
Die Blätter sind fast immer mittelgrün, selten gelblich -- das ist Geschmackssache. Meines Erachtens sollte die Blüte im Vordergrund stehen und die Blätter daher unscheinbar grün sein.
Screenshot aus Mister Guhgels Bildersuche
Neben den gängigen "großen" Dic.specs existieren auch noch Miniaturen. Ich weiß allerdings nicht, ob das die Wildform oder eine Züchtung ist. Was sollte ich in den nächsten Jahren lernen, wüsste ich bereits alles?
In vielen Gärten steht sie mitten im Beet oder zwischen anderen Stauden, aber am besten wirkt sie am lichten Gehölzrand. Dann hat sie einen dunkleren Hintergrund und ihre filigrane Leichtigkeit kommt voll zur Geltung. Sie ist mehrjährig und frosthart, das heißt, sie kommt immer wieder und wird jedes Mal schöner und größer. Sie blüht von Mai bis Juni. Sie wächst so 60 bis 70 cm hoch und bevorzugt nährstoffreichen Boden. Dann blüht sie ausdauernd und reichhaltig. Da sie zu den Frühstauden gezählt wird, zieht sie sich schon im Hochsommer wieder zurück.
In ihre Gesellschaft passen Aconitum, Astern, Delphinium, Hemerocallis, Lilien und anderen Beetstauden.

Du kannst natürlich im Gartencenter deines Vertrauens jetzt schon eine erwerben, aber die Pflanze ist unter Glas vorgezogen und den aktuell vorherrschenden Temperaturen wortwörtlich nicht gewachsen. Die Pflanze wird das möglicherweise aushalten, die Blüte jedoch nicht.
Kauf sie in vier Wochen, sie läuft nicht weg. Das tun ja im Übrigen die wenigsten Pflanzen.
***
Eben fällt es mir ein.
Wenn du ein Eichenwäldchen auf dem Grundstück hast, bereichere es um einige Dic.specs. Das ist nicht nur genau richtig für sie, es sieht auch noch wahnsinnig gut aus.
Beim nächsten Mal schreibe ich, wer noch gerne im Eichenwäldchen leben möchte. Oder über andere Dinge.

Donnerstag, 2. April 2015

#aprillove2015-2 - favourite flowers

Das hier ist die falsche Jahreszeit für so eine Aufgabe.
Im Sommer gibt es viel mehr Lieblingsblumen.
Vor allem ist es schwierig, mich für eine oder ein paar zu entscheiden.
Manche mag ich wegen ihrer Form.
Manche wegen ihrer Farbe.
Manche wegen ihrer Blätter.
Oder ihres gesamten Wuchses.
Manche wegen ihrer Eigenschaften.
Manche wegen ihres Namens.
Manche, weil sie unscheinbar sind.
Manche, weil sie prächtig sind.
Manche, weil sie selten sind.
Manche, weil sie sich durch nichts stoppen lassen.

Da ich schon so viele Gründe aufzählen kann, kannst du dir denken, warum es schwierig für mich ist.
Damit du auch was zu tun hast, habe ich die Gründe oben und die Fotos unten und du kannst jetzt einen Stift nehmen (idealerweise einen abwaschbaren Filzstift, wenn du es direkt auf dem Bildschirm erledigst) und die einen den anderen zuordnen. Wer zuerst fertig ist, bekommt eine Überraschung vom SF.

Nein, nicht jeder Grund hat ein Bild. Manch ein Grund hat stattdessen zwei.
Und das waren auch noch längst nicht alle. Ich müsste erst aufräumen.

Mittwoch, 1. April 2015

Anti-Mutmacher des Tages

Du musst dich halt damit abfinden, dass Arbeit auch mal doof ist. Meinst du, ich hab jeden Morgen Lust aufzustehen?

Danke.
Danke für diese total wichtige Erfahrung, die ich bisher nie machen konnte.
Du bist so weise, so welterfahren. Du hast es einfach drauf.
Nach der Ausbildung hast du einen Job in dem Unternehmen gefunden, in dem du heute noch arbeitest. Das hebt dich natürlich von allen anderen Menschen ab, und vor allem hebt es dich über mich, sodass du mich an deiner Weisheit teilhaben lassen kannst und dann noch über meine Borniertheit meckern darfst, weil ich deine Weisheit nicht sofort und dankbar annehme.
Stimmt, ich habe keine fünfzehn Jahre Berufserfahrung wie du. Und ja, lange Zeit mit den selben Leuten zusammen zu arbeiten erzeugt manch ein Problem, das man innerhalb zwei Jahren am selben Arbeitsplatz nicht bekommen kann.
Aber was ist in dich gefahren, anzunehmen, dass ich bisher nie doofe Arbeitsstellen gehabt hätte? Wie kannst du nur glauben, dass ich davon ausgehe, dass ein Arbeitsplatz mit einer Sonnenschein- und Gute-Laune-Garantie verbunden sein könnte?
Wieso glaubst du, dass ich in den drei Jahren bei Firma K. (nur um ein Beispiel zu nennen) keinen einzigen Konflikt mit Kollegen oder Chefs gehabt habe, sodass ich die Erfahrung, dass "Arbeit auch mal doof ist" bisher nicht gemacht hätte?
Was denkst du, wie in der Zeitarbeit mit mir umgegangen worden ist und wie viel Lust ich da auf Schichtarbeit in lauten staubigen oder ölstinkigen Hallen gehabt habe?
Glaubst du wirklich, dass ich glaube, dass das Leben dem Lustprinzip folgt?
Und wo wir gerade dabei sind, kannst du dir vorstellen, wie sehr es mich ankotzt, dass mir jeder gute Ratschläge macht, was ich mal lernen sollte, welchen Beruf ich ergreifen sollte und was ich auf keinen Fall tun sollte, nämlich Gärtner werden zu wollen?
Kannst du dir vorstellen, erstens, dass mir klar ist, dass das ein körperlich anstrengender Beruf ist? Zweitens, dass ich weiß, dass man da bei jedem Wetter draußen ist?
Kannst du dir vielleicht auch noch vorstellen, dass ich, da ich Vor- und Nachteile abgewogen habe und immer noch dafür bin, keine Berufsberatung von selbsternannten Arbeitsmarktexperten wie dir brauche?
Ja, wir sind befreundet, und ja, wir sind es seit langer Zeit, und drittens ja, das heißt nicht, dass du mir nach dem Mund reden musst. Aber in dieser Frage erwarte ich deine Solidarität. Wenn schon nicht, weil du mein Freund bist, dann doch deswegen, weil du mich gut genug kennen solltest, dass ich keinen Job verweigere, weil ich keine Lust auf ihn habe.
Ich weiß, was ich will.
Und jetzt will ich nicht mehr darüber nachdenken.