Freitag, 30. September 2011

Fluggesellschaft

ich mochte nicht näher rangehen...

Donnerstag, 29. September 2011

Mehltau

Mehltau befällt Kürbisse, Zucchinis, Gurken, Eichen, Ahorne, Apfelbäume, Rosen, Petunien, Begonien, Astern, Phlox und allerhand andere Pflanzen.
Die Blattoberseiten sind erst weiß überzogen oder weiß gefleckt, dann bräunlich und vertrocknen schließlich.
Mehltau ist ein Pilz, der die Blattstruktur zerstört. Er tritt bei Werten um 20°C auf und bei krassen Temperaturunterschieden wie im Herbst. Trockenes Wetter begünstigt die Verbreitung, weswegen er auch Schönwetterpilz genannt wird.

Als sich dieses Jahr der erste Mehltau auf der grünen Kugelzucchini zeigte, habe ich mit ihr abgeschlossen und die Blätter entfernt, außer an dem Zweig, an dem noch Früchte wuchsen. Ich wollte, dass die beiden noch vorhandenen Zucchinis so groß wie möglich werden könnten.
Dann dachte ich, es muss ein Mittel gegen Mehltau geben.
Daheim Mister Guhgel gefragt. Er verwies mich an die „Gartenzeitung“.
Dort wurde empfohlen, ein Gemisch aus Wasser und Milch 9/1 aufzusprühen.
Die in der Milch enthaltenen Mikroorganismen bekämpfen den Pilz, das Natriumphosphat stärkt die Abwehrkräfte der Pflanze und beugt somit einer erneuten Erkrankung vor. (Milch macht stark, das weiß man ja.)
Die ersten Versuche mit H-Milch brachten nicht den gewünschten Erfolg, vielleicht waren die Abstände zwischen den Behandlungen zu groß.
Mittlerweile habe ich fast eine Woche lang jeden Tag gesprüht und frische Vollmilch verwendet und das Ergebnis ist überraschend.
Die Kürbis- und Zucchinipflanzen sind zwar immer noch weiß gefleckt, aber der Pilz wächst nicht nach. Und dabei hätte er gerade ideale Bedingungen, nachts kühl und tags Temperaturen über 20 °C.

Leider habe ich bei der Werkzeugauswahl an der falschen Stelle gespart. Ich hätte einen Pumpzerstäuber für 14,99 kaufen können oder eine einfache Sprühflasche für 4,99. Nicht bedenkend, dass es sich nicht um eine befallene Pflanze handelt, entschied ich mich für die Sprühflasche.
Und sprühe seither.
Die Flasche fasst einen Liter, und wenn nach der Gartenbehandlung die Milchpackung (enthält üblicherweise einen Liter Milch) leer ist, habe ich zehn Mal die Milch-Wasser-Mischung nachgefüllt. Zehn Liter gesprüht.
Bald hab ich Unterarme wie die Klitschkos.

Dienstag, 27. September 2011

motorisierter Mittagstraum

... ich lag auf meinem douglasiennadelgrünen Sofa und um im Garten meine volle Kraft entfalten zu können, erledigte ich den Mittagsschlaf, denn die vorangegangene Nacht war zu kurz ... und träumte ....
von einem Fahrzeug ...
nein, nicht von diesem, das ist lang vorbei ...
lies und guck selbst. Klick.

Inwieweit die Sofafarbe meine Träume beeinflusst haben könnte, vermag ich nicht zu sagen.
Träume sind immer ein bisschen unfassbar.
Manche Träume jedoch verheißen ein Stück Zukunft.

Sonntag, 25. September 2011

Alles im Himbeerland

Es gibt Leute, die meine Hände zierlich nennen.
Zierlich ist nicht gerade das Wort, mit dem ich sie bezeichnen würde. Gut, sie sind klein. Es gibt viele Leute, die größere Hände haben als ich. Aber bis jetzt habe ich mit meinen kleinen Händen noch alles zuwege gebracht, was ich tun wollte.
Kleine Hände hin oder her, diese Himbeeren sind riesig!
Und sie schmecken. Und es sind irre viele.
Heute habe ich vier dieser Halblitermaße voll gepflückt (nein, es waren mehr, aber nicht alle kamen im Tiefkühlfach an...) und Freitag waren es auch schon zwei-plus-Menge-X.
Und sie sind wunderschön, von innen...
...wie von außen.
...................und wenn du so viel Glück hast wie Frau Wupperwasser, mach ich dir auch einen Himbeerschmusi.

Frage zum Tage LI

Wie viel vom Haben steckt auch im Sein?

Freitag, 23. September 2011

Das Tropfen-und-Grashalm-Autobahnkreuz

Es gibt kaum etwas, das weniger mit Autobahn (Lärm, Gestank, Umweltverschmutzung, Mobilität bis an die Schmerzgrenze und oft genug auch darüber hinweg) zu tun hat als dieses Bild.

Neulich, in meinem Garten.
ganz nah dran.
(klick mal an.)



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zum 23. September

Der Herbst steht auf der Leiter
Und malt die Blätter an,
Ein lustiger Waldarbeiter,
Ein froher Malersmann.

Er kleckst und pinselt fleißig
Auf jedes Blattgewächs,
Und kommt ein frecher Zeisig,
Schwupp, kriegt der auch nen Klecks.

Die Tanne spricht zum Herbste:
Das ist ja fürchterlich,
die anderen Bäume färbste,
Was färbste nicht mal mich?

Die Blätter flattern munter
Und finden sich so schön.
Sie werden immer bunter.
Am Ende falln sie runter.
 

Politisch betrachtet ein schwieriger Typ, aber man muss ja nicht jeden Menschen politisch betrachten.

Donnerstag, 22. September 2011

nicht-marmorierte nicht-rote Muffins

Am kommenden Wochenende kehrt die Legostadt im Kultshock ein.
Das ganze Wochenende wird Lego gebaut und zwischendurch gibt es Jesusgeschichten und Kuchen und Saft.
Leider ist das nur für Kinder der dritten bis sechsten Klasse, ich bin mal wieder zu alt.
Aber Kuchen darf ich bringen. Toller Ausgleich.

Dem Anlass angemessen wollte ich rote und gelbe Muffins machen, aber ohne die Knöpfe oben drauf, "und wenn mich der Wahnsinn reitet, mach ich auch noch marmorierte", erzählte ich meiner Mutter.
sie: "Womit willst du die denn rot färben?"
ich: "Ich nehm ein Rezept, in das man Saft statt Milch tut, und dann nehm ich Apfelsaft für die gelben und Traubensaft für die roten."
sie: "Meinst du denn, dass das funktioniert?"
ich: "Bestimmt. Bei Wackelpudding hat es tolle Farben gegeben."
sie: "Sonst streich doch Zuckerguss drauf..."
ich: "Nö, das klebt so."

Gesagtgetan, Zutaten zusammengerührt, der Apfelsaftteig sieht genau so aus, wie er es meiner Vorstellung nach tun soll.
Der "rote" Teig hingegen wird alles, außer rot.
Ich gebe rote Marmelade dazu. Das Ergebnis ist blasslilagrau.

Merke also:
was mit Wackelpudding klappt, muss mit Teig lange nicht gehen.
Damit sich keiner wundert und die Muffins deswegen nicht isst, fülle ich den roten Teig nach unten und den ziemlich gelben oben drauf.
Hier siehst du meine rotgelben Muffins vorm Backen
(das rechts ist der rote Teig, links liegt schon die gelbe Portion oben drauf)
und nach dem Backen beim Probeessen.
Marmoriert hab ich dann nämlich nichts mehr. Ausnahmsweise mal kein Wahnsinn. Immerhin schmecken sie anständig und sind toll fluffig.

Mittwoch, 21. September 2011

Sommer 2011

Ein Gespräch, letzte Woche.
Herr X: Ist die Zucchini aus deinem Garten?
Frau Vorgarten: Woher sollte sie sonst kommen? Ganz sicher kauf ich diesen Sommer keine Zucchinis.
Herr X: Du rechnest das hier also als Sommer... aber bald ist das vorbei, am 21. September beginnt der Herbst! Dann haben wir endlich die richtige Jahreszeit für dieses Wetter!


Einige weitere Gespräche ähnlichen Inhalts haben mich dazu bewogen, mal über
die Vorzüge des Sommers 2011 nachzudenken.
Folgende sind mir eingefallen:
... man muss kaum gießen.
... man spart Sonnencreme.
... man kriegt trotzdem selten Sonnenbrand.
... man gerät beim Eisessen nicht in Hektik, weil alles tropft.
... man kann sich im Strandbad den schönsten Platz aussuchen.
... man muss auch nicht Schlange stehen an der Wasserrutsche.
... man trifft beim Camping nur Leute, die es ernst meinen mit ihrem Urlaub.
... man schwitzt nicht so.
... man muss nicht ständig duschen, weil alles klebt.
... man muss nicht ständig trinken.
... man muss nicht ständig aufs Klo.
... man spart sich die entsetzten Blicke in den Spiegel, weil die heißen Höschen seit dem letzten Sommer !alle! geschrumpft sind.
... man braucht sich nicht durch unanständig aufgeheizte nächtliche Innenstädte zu kämpfen.
... man kriegt keinen Temperaturschock beim Betreten eines Geschäfts.
... man kann jederzeit in ein klimatisch angenehmes Auto steigen.
... man muss sich nicht mit anderen Autofahrern um den einzigen Schattenparkplatz streiten, damit das Auto während des Einkaufs kein fahrbarer Backofen wird.
... man erspart seinem Kreislauf die Arbeit des Hirnkühlens.
... man kriegt ganz sicher keinen Hitzschlag.
... man wird abends am Lagerfeuer kaum gestochen.
... man kann entspannter kuscheln, ohne Gefahr zu laufen, hinterher verschweißt (höhö) zu sein.
... man muss sich nicht mehr rechtfertigen dafür, lieber Ärmel als bauchfrei zu tragen.


Da dies in alter Tradition ein Mitmachvorgarten ist, ergeht nun die Frage an dich:
Fällt dir dazu noch was ein?

Dienstag, 20. September 2011

blau machen

Hab ich dir schon von meiner Hortensie vorgeschwärmt?
Bestimmt nicht.
Sie ist so wunderschön. Sie blüht und blüht und blüht.
Ihr Blau ist so intensiv, dass gestern sogar der Himmel ihre Farbe angenommen hatte.
Aber er war keine Konkurrenz.

Montag, 19. September 2011

Kongopost 42

Brief an Papa Mokili, Mama Elisabeth und alle Freunde in Deutschland.
Vorige Woche fielen hier in Basankusu wieder Schüsse. Als wir zusammen den Loporifluss hinauf gefahren sind, hast du ja selbst gesehen, wo die Bonobo-Affen ausgewildert werden. Weil die Bonobos ja an Menschen gewöhnt sind, sind sie sonst eigentlich friedlich.
Aber am Dienstag haben sie plötzlich die Betreuer angefallen und gebissen. Drei Männern haben sie Ohren und die Nase und einige Finger abgebissen und auch am Hals verletzt. Die sie sind bereits nach Kinshasa geflogen worden. Ob sie überleben werden?
Die Angehörigen der Verletzten kamen darauf mit Buschmessern, Speeren, Steinen und Benzin, um die Naturschützer zu lynchen und ihr Gebäude hier anzuzünden. Die Polizei war schneller und hat in die Luft geschossen, aber niemand verletzt.
Sogar Bischof Mokobe hat dafür plädiert, dass nicht nur aussterbende Tiere, sondern auch die Menschen Schutz brauchen.
Immer, wenn wir Schüsse hören, kommen Angst und die Bilder vom Krieg wieder.

Gestern bin ich aus Bosaola zurückgekommen. Zwei Nächte habe ich dort geschlafen, um auch wirklich alles sehen zu können. Das Motorrad lief einwandfrei und ich kam ohne Sturz an. Immer wieder muss man neu erinnern. Alten- und Krankenpflege ist eintönig, und schnell werden die Helfer müde und vergessen Versprechen.
Am Sonntagmorgen habe ich über Jesu Liebe zu uns Menschen gepredigt. Dann kamen 87 Leute und wir haben zweieinhalb Stunden über praktische Anwendung von Gottes Liebe hier im Dorf geredet.
Mein Thema war: Wie kann man denn Gott für all seine Güte, mit mehr als nur mit leeren, frommen Worten, danken? Allen wurde klar, dass wir was tun müssen, solange hier Leute Not, Hunger und Schmerzen haben. Später gingen wir von Hütte zu Hütte, um einsame Alte, Kranke und Behinderte zu besuchen. Am Ende haben sich 16 Leute vor Gottes Augen verpflichtet, drei zusammenbrechende Hütten zu reparieren, in denen echt Bedürftige hausten. 89 große Palmblattplatten stellten sie sofort für die Dächer zur Verfügung, und am Montagmorgen fingen sie gleich mit der Arbeit an.
Ende September soll ich kommen und die fertigen Arbeiten ansehen.

Bei diesen Besuchen habe ich nicht einen Dollar gegeben, was mir echt schwer fiel. Ich wollte unbedingt zeigen, dass Diakonie Besuch und Liebe ist und nicht Geld geben.
Fahrgeld für meine Reise oder Geld für eine Operation in der Stadt, wenn jemand schlimm krank wird, können die Leute hier natürlich nicht bezahlen.
Einige Leute sagten: „Wir dachten, dass du Fotos machen und nach Deutschland zur Mission schicken würdest, damit von da dann Geld kommt.“ Man wartet hier ja immer noch auf Segen von irgendwo. Aber einige Christen haben Freude daran bekommen, Bedürftigen zu helfen. Sie sagten: „Um jemand zu besuchen und Brennholz, ein paar Bananen oder Maniok mitzubringen, braucht man doch wirklich kein Geld. Da können wir Gott in Praxis für seinen Segen danken und auch mit neuem Segen rechnen.
Mir bedeuten solche Besuche Jesus zu treffen. Alle Menschen sind doch nach Gottes Ebenbild geschaffen, und so kann ich den Herrn Jesus bei den Leidenden in jedem Dorf mehrmals erkennen. Er sitzt da manchmal hungernd und weinend, halbnackt in einer zerfallenen Lehmhütte ganz alleine und einsam.
Wenn ich dann so jemand die Hand gebe oder ihm irgendwie helfen kann, berühre und helfe ich dem Herrn Jesus, und das ist ganz wunderbar für mich.

Jetzt bin ich aber wieder in Basankusu, und ich habe hier keinen Frieden. Meine Frau Nanella kocht bis obenhin vor Wut, denn Diebe haben gestern in ihrem Feld Maniok und jede Menge Zuckerrohr und Mais gestohlen.
Ahnungslos wie ich bin, habe ich auch noch gesagt: „Die Armen haben das vielleicht vor lauter Hunger getan, vergib ihnen doch.“ Da war es gut, dass ich gerade noch flüchten konnte. Heute früh ist sie mit einigen Freundinnen mit Knüppeln bewaffnet Richtung Feld abgezogen. Es wäre schlimm, wenn sie da jemand antreffen würden. Der müsste sehr schnell laufen können, wenn er lebendig bleiben wollte.
Zum Glück ist das Leben nicht langweilig. Gruß, euer Richard Iyema.
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Mehr Infos: gohlep (ät) web (.) de

auf der sicheren Seite

wähnte sich dieses Efeu.
Annähernd wetterunabhängig immer mit den Wurzeln im Wasser.
Weil sehr lange, bis vorgestern, kein Wasser entnommen wurde.
Aber das ist jetzt vorbei.
(In meinem Garten wär das nicht passiert...)

Samstag, 17. September 2011

EBEW 36

Der Statistikfreund hat Ladehemmung.
Seit ich ihn nach den starken und schwachen Verben so mit der Aufgabe überfallen hatte, der 200. GENIE+STREICH-Eintrag gehöre ihm und er solle sich was zum Jubiläum ausdenken, ist ihm genau das nicht mehr gelungen.
Verkniffen sitzt er herum und findet nicht mal die Geschichte vom unsichtbaren Gartenfreund lustig.
Also habe ich ihm den 200. Eintrag seiner Kernkompetenz erlassen und mir selber ein paar Gedanken gemacht.
Gedanken machen darfst du jetzt auch. Möglichst lesbar.

Freitag, 16. September 2011

heute im Garten gesehen, bzw. nicht gesehen

ich wollte längst ins Bett gegangen sein, aber diese Geschichte muss ich dir dringend noch erzählen.
Nämlich die Geschichte vom unsichtbaren Gartenfreund.

prioritäterä

Was ist dir wichtiger - die Zukunft zu wissen
oder zu wissen, dass sie in guten Händen liegt?
und dass sich einer drum kümmert, der es gut mit dir meint?

Ich hab die Frage vorher nie so präzise gestellt, aber gestern im Garten fand ich die Antwort.

Die Volxbibellosung passt dazu, als müsse sie meinen Entschluss stützen:
Weil wir unser Vertrauen auf ihn gesetzt haben, können wir jetzt entspannt jederzeit zu ihm kommen. (Epheser 3,12)

Donnerstag, 15. September 2011

wunderbarer Film

Ich war schon wieder im Kino.
Dieses Mal ging es nicht um den ziemlich wilden Westen, sondern um die Nordsee. Besser gesagt, über die Nordsee.
Mit der weltbesten Helikopterkamera wird die deutsche Küste und das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer überflogen, ein einzigartiger Lebensraum für Millionen von Tierarten, im ständigen Einfluss der Tiden, im Fokus verschiedenster Interessen, Wohnort vieler Menschen unter zum Teil extremen Bedingungen.
Man sieht Städte, Flüsse, dicht besiedelte Urlaubsinseln, einsame Halligen und unbewohnte Vogelinseln.
Man lernt über die großen Häfen, ihre Vor- und Nachteile auf die Umwelt, man lernt über seltene Berufe und ungewöhnliche Fortbewegungsmittel.
Die Farben grün, blau und braun dominieren, die Musik ist fein, der Sprecher schnoddert sich mit lieblich-nordischem Akzent durch den Film.
Unbedingt hingehen. So günstig kriegt man kein Flugticket.

Zur Heimatseite des Films

Mittwoch, 14. September 2011

sagen

SAGEN:
raunen wispern flüstern
fragen meinen antworten
schreien rufen kreischen
laut/leise sprechen
reden tuscheln quatschen palavern
erzählen
lügen
schweigen.

7. 5. 97 Minoritenkirche Köln

als aktuelle Einfügung noch dieses Foto:
mit den Händen reden.

Dienstag, 13. September 2011

Dein Reich komme schneller

Warum baust du dein Reich nicht selber, fragte ich Gott. Das wäre viel einfacher, du bist perfekt und noch dazu allmächtig. Es gäbe nicht ständig Fehler und dadurch Verletzungen. Außerdem wärst du auch viel schneller fertig, nämlich mit einem Wort.
Das ist wohl richtig, sagte er. Aber ich brauche die Menschen im Reich-Gottes-Bau, denn das Reich soll für die Menschen sein, nicht für mich.

Montag, 12. September 2011

das kommt mir schwedisch vor

Jüngst stehen Frau Vorgarten und einige andere Leute beisammen; es geht um schwedische Schokolade.
Frau Vorgarten, die entgegen anderslautender Gerüchte längst nicht alles weiß, hat noch nie davon gehört, dass die Schweden für Schokolade berühmt seien.
Das bringt die Gruppe darauf, über im Ausland bekannte schwedische Marken nachzudenken. Jeder soll spontan drei nennen.
Frau Vorgarten ist die erste.
"Volvo, Scania, Saab."

Ich hätte da noch ein paar zur Auswahl:
Husqvarna (stellt Motorsägen und anderes Forstzeugs her - und Motorräder)
Wasa (Knäckebrot, kennt jeder)
Lindgren (wunderbare Bücher)
Fjällräven (Outdoor-Ousrüstung)
H&M (ein größerer Klamottenladen)
IKEA (ein noch größeres Möbelgeschäft)

Na ja, das beweist jedenfalls, dass Frau Vorgarten wirklich so ein Autotyp ist, wie sie immer zu sein behauptet. Und hingegen mit Mode oder der Verschönerung des trauten Heims nicht viel am Hut hat.

Übrigens haben wir die letzten Tage damit verbracht, unsere Schwedischkenntnisse aufzupolieren. Man weiß ja nie, wohin es einen als nächstes bringt.
Als geeignetes Lehrmaterial fanden wir einen schwedisch untertitelten englischsprachigen Film.
Hier ein Gespräch aus dem vorderen Drittel:
- du är försenad
- jag blev kallad till ett möte
- en vänn till Mr. White
- jag känner inte honom
- du ser inte ut som jag förväntade mig.
- jasa? vad förväntade du dig?
- jag trodde inte att geologer sag sa...
- sa?
- en av dina vänner?
- jag har inga vänner

eins aus der Mitte:
- Släpp vapnet
- vem arbetar du för?
- dra at helvete*

und eins eher vom Ende:
- Hur lang tid har jag pa mig?
- 30 sekunder.
- da har vi inte mycket tid pa oss.

Nun rate, welcher Film es ist.

_________________________
* = helvete. Als sie das in den UT las, sagte sie: Klar, das heißt, er ist ein Schweizer!
Aber um Schweizer geht es da nun wirklich nicht.

Samstag, 10. September 2011

Vermisstenanzeige

Gesucht wird ein teils mit spitzer Feder, teils tiefsinnig, teils humorvoll bis ins Alberne kommentierender Leser. Er ist erklärter Lieblingsquerulant, Lieblingsnamenverunstalter und Lieblings-auf-Emails-mit-Verzögerungantworter von Frau Vorgarten UND von mir. Sein Name ist Mizer, Opti Mizer.
Und wir haben ihn am 16.8. zuletzt hier gesehen.
Seitdem sind (mit dem heutigen) fünfundzwanzig immer düster werdende Tage ins Vorgartenland gezogen.


Solltest du eine Person gesehen haben, auf die diese Beschreibung passt, melde dich bitte.
Solltest du selber die gesuchte Person sein, desgleichen. Zweckdienliche Hinweise nimmt jedes Kommentarfeld entgegen.

Freitag, 9. September 2011

Agent Orange

Ich habs gestern aufgegeben mit den Tomaten.
Tomaten brauchen tägliche Fürsorge und lobende, ermunternde Ansprache. Und keinen Regen, keine Schnecken, keine Wühlmäuse - oder wer auch immer zu ihrem Untergang beigetragen hat.
Zumindest Regen und Schnecken sind derzeit reichlich im Garten vorhanden. Und in meinem ruinösen dachlosen Gewächshaus erst recht.
Ich hätte Seerosen drin anpflanzen sollen, das hätte mehr Erfolg gehabt.

Oder einen entschlosseneren Dachbauhelfer finden.

Donnerstag, 8. September 2011

stark oder schwach?

Es kommt gelegentlich vor, dass man ein Wort sagt, das es gar nicht gibt. Bei einer sich beständig im Wandel befindlichen Sprache* ist das so eine Sache mit Wörtern, die es nicht gibt -- vielleicht bin ich stilbildend, und dann gibt es die Wörter schließlich doch?
Hübsches Beispiel dafür ist "jesusmäßig". Bevor die Jesus Freaks die christliche Szene aufmischten, sagte niemand dieses Wort. Zumindest nicht öffentlich.
(* = schon das ist hübsch: ist sie nun beständig oder im Wandel?)

Heute geht es um verschiedene Verben.
Die Unterteilung, die den meisten dazu einfällt, ist:
regelmäßig:
reden, redete, geredet
unregelmäßig:
sprechen, sprach, gesprochen
Das ist aber nicht alles, was unsere schöne Sprache zu bieten hat.
Es gibt da noch die Unterteilung in starke und schwache Verben. Ich bemühe das selbe Beispiel:
stark:
sprechen, sprach, gesprochen
schwach:
reden, redete, geredet
Das starke Verb ist durch den Wechsel des Stammvokals** gekennzeichnet, in diesem Fall e - a - o. Allerdings kann man aus dieser Gegenüberstellung nicht schließen, dass alle unregelmäßigen Verben zugleich starke Verben sind.
So einfach ist es nicht. Das kannst du alles bei Tante Wiki nachlesen, oder du guckst in ein Fachbuch zum Thema.
Ich will dir ja schließlich keine unangeforderte Grammatikstunde verabreichen, sondern über Wörter reden, die es nicht gibt. Allerdings musste ich dafür erst ein bisschen gemeinsames Wissen schaffen, denn diese nichtexistenten Wörter haben viel mit den starken Verben zu tun. Stark und unbeugsam sind sie.
Mein Umfeld ist voll mit Leuten, die starke Verben bilden.
Neulich rief eine Freundin nach längerer Zeit wieder an und sagte: "Ich vermaß dich". Vermiss, vermieß, vermaß.
Wenn draußen alles weiß ist, sagt mein Vatter gerne: "es hat geschnitten". schneien, schnett, geschnitten. Immerhin sind es alles Einzelteile.
Oder "ich habe genossen".
Niesen, nas, genossen, denn aus der Nase kommts geschossen.
Mein letzter sprachlicher Höhenflug brachte mich zu "ich erliebte". Das Verb wird vermutlich aus erlauben, erlob, erliebte gebildet. Es gibt keine verschriftlichten Gesetzmäßigkeiten, was die Handhabe ein bisschen schwierig gestaltet.

Man kann sich auch ganz prima selbst durcheinander bringen. Am Anfang steht ein Verb, das vermeintlich stark, in Wahrheit schwach ist oder einfach ganz anders heißt.
Gern gesprochen ist "ich wöllte". Um mich zu überzeugen, dass es das Wort nicht gibt, suchte ich mir seine Grundform und fing an es zu beugen.
"ich will… ich wall… ich wollte… wall? was ist denn das? Noch mal. Ich will, ich wollte… ich habe gewollt… wurde gewollt… nee, bin gewollt… also doch, ich wöllte… ist es also völlig richtig?"
Ich kann dir versichern, das sind Fragen, auf die Duden, Wahrig & Co. keine Antwort haben.
Das Wollen an sich scheint ein mittelstarkes halbunregelmäßiges Verb zu sein, das eins jedenfalls nicht will: gebeugt werden. Auch nicht vorbeugend.

Am schlimmsten jedoch wird es, wenn man anfängt, Wörter zu beugen, die gar keine Verben sind.
Nämlich: freuen ist ein Verb, das weiß jeder. Wer sich freut, ist froh. Froh ist somit ein Adjektiv. Adjektive werden nicht gebeugt.
Was aber sagt der Satz aus: "Gerne komme ich dich besuchen, aber ich wäre fröher, wenn du mich besuchen kämst"?
Darf man das so sagen?
Natürlich! Über Besuch darf sich jeder freuen. Und wer sich mehr freut, ist froh, fröher, am fröhsten.
Warum eigentlich nicht?
Hauptsache ist doch, dass man sich versteht.

__________________________________
** = wichtig ist hierbei die Unterscheidung von V und L. Es geht nicht um das StammLokal. Aber genug der Wortspiele.

Mittwoch, 7. September 2011

Kundenparkplatz

Dienstag, 6. September 2011

der Dow Jones, die Kartoffelernte und ein grober Schätzfehler

Vor fünf Tagen ging ich noch davon aus, dass die Kartoffelernte dieses Jahr nicht sooo groß sein würde, weil ja auch diverse "Umwelteinflüsse" die Erntezeit beeinflusst und vorgezogen hatten.
Im Beet hockend und mit Erde an den Fingern beschloss ich aber, die Kartoffelernte nicht als Dow Jones zu betrachten.
Die Menge der Kartoffeln sollte nicht der Leitindex sein, an dem ich Erfolg oder Misserfolg des Gartenjahres bemessen wollte.
Nun hat es sich so ergeben, dass ich gestern mit der Ernte fertig geworden bin, und heute waren alle Knollen trocken, ich konnte die anhaftende Erde entfernen (die würde ja das Ergebnis verfälschen, und das darf in diesem allzeit korrekt geführten Vorgarten nicht sein!) und zum Wiegen schreiten.
Wenn du mal bei einem Wiegen der Boxer vor ihrem Kampf gewesen bist - vergiss es. Bei meinem gibt es mehr zu sehen.
Mehr Form.
Mehr Körper.
Mehr Klasse.
Und natürlich auch mehr Masse.
Die Waage kann maximal 4 Kilo, deswegen hat sich das Wiegen ein bisschen hingezogen, aber du kannst ja lesen und rechnen.

Hier siehst du die größte, die erstaunlicherweise auch die schwerste ist
noch ein paar kleinere große Kartoffeln
das sind die kleinsten
Nur wer die Form beherrscht, darf mit ihr spielen. (frei zitiert nach Th. Mann.)
Keine Ahnung, was meine Kartoffeln tun, wenn sie unter der Erde sind und ich denke, dass sie wachsen.

Es sind also nicht weniger als dreizehn, sondern 16 Kilo und 150 Gramm.
Who the fiiep is Dow Jones? Mal sehen, was die Kürbisse auf die Waage bringen, und wie viele es nun eichentlich sind. Bislang liegen ja nur ungefähre Angaben vor.