Donnerstag bei meinen Eltern im Garten.
Die Pflanze heißt Hosta oder Funkie. Oder Herzblattlilie.
Bis ich eben bei Tante Wiki nachschaute, habe ich Hosta für den botanischen und Funkie für den
Trivialnamen gehalten. (Von Herzblattlilie wusste ich da noch nichts.) So kann man sich irren!
Du siehst, ich bin nicht einfach von selber so schlau, sondern der Vorgarten macht mich dazu.
Gehst du davon aus, dass die Pflanze Hosta heißt, so liegt das am österreichischen Botaniker und Leibarzt Nicolaus Thomas
Host, der von 1761 bis 1834 auf unserer schönen Erde lebte.
Vertrittst du eher die Funkientheorie, war der deutsche Botaniker und Apotheker Heinrich Christian
Funck Namensgeber. Der lebte von 1771 bis 1839.
Da kann man sich nun aussuchen, wer mehr recht hat.
Vielleicht geht es aber auch gar nicht ums Rechthaben.
Die Hosta (wenn du Funkier bist, ersetze den Namen entsprechend) ist eine der schönsten Stauden, die ich kenne -- was kein besonders herausragendes Merkmal ist, da ich das zu fast jeder zweiten Staude sage.
Die Hosta ist eine
mehrjährige frostharte Staude.
-- Staude bedeutet, dass der oberirdische Teil der Pflanze im Herbst abstirbt, der unterirdische im Frühjahr wieder austreibt.
-- Wäre sie nicht frosthart, müsstest du sie über den Winter ausgraben und im Keller lagern -- wie Dahlien zum Beispiel, Canna, Agapanthus und so weiter.
-- Mehrjährig heißt, dass sie nächstes (und übernächstes, überübernächstes, ...) Jahr wieder kommt und dann größer ist und noch besser aussieht.
Es gibt auch zweijährige Stauden, zB Akeleien und Stockrosen, und einjährige, wie die Wintergetreide, aber um die gehts ja gerade nicht.
Die Hosta ist wahnsinnig vielseitig.
Es gibt sie mit Blättern groß wie Taschentücher und mit Blättern klein wie Pflaumenbaumblätter. Es gibt sie in hellgrün, blaugrün, dunkelgrün, grüngrau, grünsilber. Es gibt sie mit weißem Rand und grünlichem Inneren, es gibt sie mit grünlichem Rand und weißem Inneren, es gibt sie in einfarbig, Es gibt sie mit weißer, lila, blauer Blüte, mit einfarbigen und gestreiften Blütenblättern. Es gibt sie in riesengroßen Horsten, es gibt sie im kleinen Blumenkübel.
In Husum im Schlosspark steht sie massenhaft unter den hohen alten Bäumen.
So ein schattiges Plätzchen mag sie.
Trockenheit hingegen mag sie nicht. Wenn du sie im Kübel hast, achte darauf, dass sie nicht austrocknet.
Ansonsten ist sie robust und anspruchslos.
Um sie zu vermehren, gräbst du sie aus, nimmst einen Spaten und schneidest sie mittig durch. Dann gräbst du beide Teile ein. Schon hast du zwei. Kann sein, dass sie im nächsten Jahr nicht blüht, aber auch Blätter sind schön.
Um sie zu verkleinern, machst du es genauso, gräbst aber nur einen Teil wieder ein.
Solltest du in deinem Garten eine dunkle Ecke haben, zum Beispiel unter einem sommers dichtbelaubten Baum wie Buche oder Walnussbaum, kommt hier der ultimative Schattenfreundetipp:
Hosta, Astilbe und Helleborus.
Die Hosta füllt die Flächen mit ihren dichten Rosetten, die Astilbe setzt fedrige Akzente voller Leichtigkeit und die Helleborus blüht im Winter.
Über Helleborus und Astilbe schreib ich dann beim nächsten Mal.