Samstag, 29. Juni 2013

Verhandlungsprotokoll zum 44. EBEW

Ort: Vorgarten
 Zeit: gestern
Anwesende: Statistikfreund, Frau Vorgarten

ich: mit diesem Rock-Gedönse hast du die Leute voll auf die falsche Spur gesetzt. Schottenrock, Flickenrock, Wickelrock und so weiter. Total falsche Richtung.
SF: was kann ich denn dafür, dass da nur Mädels mitraten und die bei Rock nur an Röcke denken?
ich: na Moment mal, ich bin auch ne Frau und denke offensichtlich nicht an Röcke, wenns um Rock geht.
SF: ja, du!
ich: was, ja ich?
SF: du bist halt nicht wie alle anderen.
ich: soll das ein Kompliment sein?
SF errötend: ja na sicher, was denn sonst?!
ich: da hast du die Kurve ja gerade noch gekriegt.
SF: zur Sache. darf ich noch weitere Tipps geben?
ich: wie viel weitere Tipps willst du denn noch geben? Das hat bisher nicht viel gebracht. Bei deinen verschwurbelten Hinweisen!
SF: das soll dann sicher auch ein Kompliment sein.
ich: nee, das ist keins. Deine Hinweise waren schon mal besser.
SF: deine Bilder waren auch schon mal einfacher!
ich: na, was wollen wir -- einfache Bilder, die nach wenigen Antworten schon gelöst sind? Oder Sachen, die auch ein bisschen herausfordern?
SF: Herausforderungen. Aber ohne frustrierte Rater.
ich: aha. Jetzt fang noch damit an, alle sollen sich lieb haben und irgendwie ein Stück weit gewinnen! Sind wir Sozialpädagogen?
SF: hust.
ich: siehste. Darf ich also endlich die Lösung sagen und uns zum Gewinner des 44. Ein-Bild-ein-Wort erklären?
SF breitet ergeben die Hände aus: mach mal...
ich: danke.

Liebes Vorgartenratevolk, mit nebenstehendem Bild habe ich versucht, KUSCHELROCK
zu visualisieren. = Viele Kleinstfelsen, die sich aneinander kuscheln.
Das hat nicht so richtig gut geklappt, wie sich anhand der abgegebenen Antworten heraus gestellt hat.
Das nächste Bild kann der SF wieder mitbringen und sich dann über meine seltsamen Tipps wundern.
Wir danken für die rege Teilnahme.

Freitag, 28. Juni 2013

Il Segner è mes pastur

Vorgänger: 
Tes pled è ina cazzola # Sco ch'il tschierv # Tema betg # Lauda il Segner, mi’olma


Il Segner è mes pastur, a mai na manca nagut.
La Bibla: Psalm 23,1
Il Signore è il mio pastore: nulla mi manca.
La Bibbia: Salmo 23,1
L’Eternel est mon berger: je ne manquerai de rien.
La Bibla: Psaumes 23,1
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Die Bibel: Psalm 23,1

Mittwoch, 26. Juni 2013

zum einen und zum anderen Vierundzwanzigsten

Vor zwei Tagen war der vierundzwanzigste Juni.
Weil es von da aus vorwärts wie rückwärts ein halbes Jahr bis Heilig Abend ist, will ich jetzt mal was dazu sagen.
Vor nem halben Jahr war es wärmer als jetzt!
Ich prangere das an.
So geht das nicht weiter!
Ich rufe den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages an!
Sehr geehrte Damen und Herren Parlamentarier!
Hören Sie auf zu parlieren und tun Sie was!
Ändern Sie was an dieser Wetterlage!
Erweisen Sie sich Ihres Amtes würdig!
Tun Sie endlich mal, wozu Sie gewählt worden sind!
Stehen Sie auf für unser deutsches Volk!
Holen Sie den Sommer ins Land!!
(nein, nicht den Sommer.)
Bitte.
mir is sooo kalt.

Dienstag, 25. Juni 2013

Lauda il Segner, mi’olma

Vorgänger: 
Tes pled è ina cazzola # Sco ch'il tschierv # Tema betg

Lauda il Segner, mi’olma, nun emblida tut il bun ch’el ha fatg!
La Bibla: Psalm 103,2
Benedici, anima mia, il Signore e non dimenticare nessuno die suoi benefici.
La Bibbia: Salmo 103,2
Mon âme, bénis l’Eternel, et n’oublie aucun de ses bienfaits!
La Bibla: Psaumes 103,2
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Die Bibel: Psalm 103,2

Montag, 24. Juni 2013

Giulia-Narcissa

Wofür habe ich Freunde?
Damit sie mich auf andere Gedanken bringen!
B. kann das hervorragend.
Wir telefonieren mal so locker 58 Minuten (diese Flätträts verderben einem jegliches Zeitgefühl beim Telefonieren) und sie hat mir mindestens fünf Aufträge für den Kranken Boten erteilt, mir von sieben Freaksbekanntschaften erzählt und was diese tun bzw. lassen und mir noch drei lustige Sachen aus dem Internet genannt.

Die lustigste von heute habe ich sofort ausprobiert.
DEN CHANTALISATOR.
Mag sein, dass das Dings uralt ist; ich hatte noch nichts davon gehört!
Ich habe ihn auch gleich ausprobiert.

Heißt das Kind Julia, was ja vorkommen kann, würfelt er
Giulia-Narcissa daraus.
Ein Fest!
Sollte ich in Zukunft einen Namen brauchen für eine Person, die in einer meiner Geschichten vorkommt, werde ich diese Adresse ganz sicher besuchen.

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Narcissa -- weißt du, was das heißt? Ich muss Gärtner werden. Nomen est omen!

Sonntag, 23. Juni 2013

Tema betg

Vorgänger: Tes pled è ina cazzola und Sco ch'il tschierv.


Tema betg, pertge che jau sun quel che ta spendra, jau ta clom per tes num, ti es mes!
La Bibla: Esaja 43,1
Non temere, perché io ti ho riscattato, ti ho chiamato per nome; tu sei mio!
La Bibbia: Isaia 43,1
Ne crains rien, car je te rachète, je t'appelle par ton nom: tu es à moi!
La Bible: Esaïe 43,1 
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!
Die Bibel: Jesaja 43,1


Die Zuckertütchen sind übrigens herausgegeben von Agentur C.

Freitag, 21. Juni 2013

EBEW 44

Jüngst versprachen wir ja noch, in Zukunft auch weitere Rebüsse (Rebusse? Rebuse? Reben? Rebi?) zu erfinden, aber wenn es schon mit der Mehrzahl des Wortes so schwierig wird, denk ich, bleibt das ein fernes Ziel.
Wie viel einfacher ist es mit dem EBEW! Es ist auch viel leichter gefunden als ein Rebus. Man schickt Frau Vorgarten an einem schönen Sonntag mit der Kamera los und sie kommt glücklich zurück und hat neben den vielen hübschen glatten Steinen mit und ohne Streifen und den vom Flusssand trüb geriebenen Glasscherben auch noch ein EBEW mitgebracht.
Mit EBEWs haben wir ja auch viel mehr Erfahrung. Seit !44! Runden betreiben wir schon diesen Spaß, und ein Ende ist nicht in Sicht.
Sicht kriegst du jetzt, und zwar aufs Bild.
Was hat sie da gefunden?
Zu den 43 vorangegangenen EBEWs und den Regeln und der Siegerliste und dem ganzen anderen Kram: klick.
Erste Tipps geben wir ab dem zehnten Lösungsversuch raus, denk ich. Also Gehirnschmalz angewärmt, Tastatur genommen und losgeraten.

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p.s.: Jedes EBEW wird frisch serviert. Keins aufgewärmt. 
Was wir im 14. EBEW hatten, kommt hier nicht mehr auf den Tisch. Alles klar?

Donnerstag, 20. Juni 2013

Gewitterstimmung bei Firma K.

20 Grad um sechs Uhr morgens, bedeckt und windig.
Temperaturanstieg auf 27 bis um zehn.
Hohe Luftfeuchtigkeit.
Drückend.
Draußen Waschküche, drinnen noch mehr Waschküche.
Dann kommt Wind auf, Wolken ziehen heran.
Dunkle Wolken.
Noch mehr Wolken.
Der Himmel schwärzlich-grünlich, drückende Schwüle, Sturm, dann geht der Regen los.
Nicht zögerlich, nein, gleich volle Kanne.
Und das Gewitter.
Blitz ..... Donner.
Blitz .. Donner.
Blitzdonner!!!
Krass! Das war so nah dran, dass ich die Druckwelle gespürt habe.
Verschreckte Kollegen beruhigen.
Erst sehe ich die Feuerwehr bei uns auf den Parkplatz einbiegen, dann geht der Feueralarm bei uns im Haus los.
Alle müssen raus.
Es schüttet und stürmt und ist dunkel wie sonst um halb elf abends.
Die Kunden zu den Notausgängen treiben. Da es nicht brennt, sammeln wir uns am Haupteingang.
Müssen wir wirklich da raus?
Was ist denn passiert?
Brennt es?
Ich wollte doch nur ein paar Blümchen einkaufen!
Ich höre, wie die Chefin die Kunden beruhigt und trage es weiter: Nein, nichts brennt, der Blitz hat in der Baumschule eingeschlagen. Niemand ist in Gefahr, kein Grund zur Panik.
Weil im Brandfall der Rauch abziehen soll und Feueralarm ausgelöst wurde, gehen die großen Dachfenster auf und weil es unvermindert weiterschüttet, wird alles drinnen klitschnass. Blumen, Dünger, Erden, Töpfe, Saatgut, Gartengeräte, Gartenmöbel, Deko, Servietten, der frisch verlegte Laminatboden im Café, Tische, Stühle, und so weiter.
Jemand kocht Kaffee und wir verteilen ihn an die verschreckten Kunden, die im Windfang herumstehen, nicht rein dürfen, nicht raus wollen.
Manch ein Kollege hätte auch einen Kaffee nötig!
Dann alles trocken legen. Das Wasser aus dem Café kehren. Wie war das noch mit dem Hochwasser entlang der Elbe? Bei uns kommt es durchs Dach -- allerdings ohne Schlamm und Treibgut und nicht zwei Meter hoch.
Irgendwann ist die Elektrik reanimiert, die Dachfenster schließen sich.
Der Notarzt nimmt die renitente Kollegin aus der Baumschule mit, die den Blitz kribbeln gespürt hat und die das alles für übertriebenes Getue hält.
Die Feuerwehr zieht ab.
In den Abteilungen wird gewischt und sortiert.
Kunden schieben ihre Wägelchen durch die Gegend und kaufen Blümchen ein.

Eine halbe Stunde später scheint die Sonne, ein friedlicher Sommertag.

Sco ch'il tschierv

Vorgänger: Tes pled è ina cazzola

Sco ch'il tschierv ha arsira d'auas currentas, ha arsira mi'olma, o Segner, da tai.
La Bibla: Psalm 42,2
Come la cerva desidera i corsi d'acqua, così l'anima mia anela a te, o Dio.
La Bibbia: Salmo 42,2
Comme une biche soupire après des courants d'eau, ainsi mon âme soupire après toi, ô Dieu!
La Bible: Psaumes 42,2
Wie ein Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
Die Bibel: Psalm 42,2

Mittwoch, 19. Juni 2013

Verstecken spielen

eins zwei sieben sechs fünf acht neun elf zwanzig dreißig vierzig ich kooommee!!
so gehört heute Nachmittag. Mehrfach auf diese Weise.
Wenn du drei bist, ist damit alles Wichtige gesagt.

3lV

3lV steht für den Dreilitervormittag.
Am heutigen kurzen Arbeitstag habe ich es geschafft und drei Liter getrunken.
Ich bin quasi das Firma-K.-Dreilitermodell.

Hier habe ich noch ein Rebus für dich.
Welches Wort wird gesucht?

3G-
Tipp: 3 ist nicht nur drei.

Montag, 17. Juni 2013

Tes pled è ina cazzola

Heute lagen bei uns Schweizer Zuckertütchen herum.
Mit viersprachigen Bibelversen.
Die Schweiz ist vielleicht kein Vielvölkerstaat, aber ein Viersprachenstaat. (Und der Vorgarten hat nicht nur Besucher aus dem russischsprachigen Ausland.)

Tes pled è ina cazzola a mes pes e sin mia senda ina glisch.
La Bibla: Psalm 119,105
La tua parola al mio piede è una luce sul mio sentiero.
La Bibbia: Salmo 119,105
Ta parole est uns lampe à mes pieds, et une lumière sur mon sentier.
La Bible: Psaumes 119,105
Dein Wort ist meines Fusses* Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.
Die Bibel: Psalm 119,105


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* = das ist Absicht so, denn der Schweizer Fuß hat kein ß, er ist ein Fuss.
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Die Serie von hinten aufrollen: Jau t’hai amà cun amur eterna

Samstag, 15. Juni 2013

das interaktive Vorgartensamstagsprogramm

Du darfst heute wieder was sortieren.
beefinrsttu
Lösungsvorschläge zum Thema "Wort der Woche" nimmt jedes Kommentarfeld entgegen.

Donnerstag, 13. Juni 2013

schon wieder was übers Wetter?!?

Ja. Weils toll aussieht.
... wenn sich nämlich das letzte Bisschen Sonnenschein eines Tages mit recht hoher Luftfeuchtigkeit verbündet ... muss man nur mal hingucken. (In Echt waren die Farben viel intensiver, das Grau dunkler, das Grün greller, der erste Regenbogen zauberhafter und der zweite besser zu sehen.)

Blümchen

Wenn du eine Blume malst, wie malst du sie?
Die meisten Menschen bringen einen fünfteiligen Kringel aufs Papier, und setzen einen sechsten Kringel in die Mitte. Haben sie farbige Stifte zur Verfügung, sind die äußeren meist rot und der innere ist gelb.
So ungefähr:
Ich arbeite ja nun seit geraumer Zeit mit verschiedensten Blumen und irgendwann ist mir aufgefallen, dass die wenigsten Blumen wirklich so aussehen. Es gibt eine unzählbare Vielzahl von Blütenblätterformen und -Anordnungen, Blütenstaubgefäßen, von Farbgebungen und Strukturen. Und dann erst die Blätter und Stiele, die an so einer Blume dran sind! Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Geh mal mit ein bisschen Zeit in einen Garten oder Park, auf einen Friedhof oder in ein Gartencenter und schau dich um. Einfach so aus wissenschaftlichen und forschenden Zwecken.

Was dich zum Wundern bringt, ist ein Wunder.

Mittwoch, 12. Juni 2013

träum von der Gehwegplatte

Beim Umzug im letzten Herbst fasste ich nicht nur viele Kartons, sondern auch einen Entschluss. DEN Entschluss.
Neue Wohnung, neue Matratze fürs Bett. Sobald die doppelte Monatsmiete abgestottert ist, nimmste was Geld in die Hand und kaufst dir ne anständige neue Matratze. Kein Wunder, dass du immer so im Rücken* hast, bei der Regenrinne! Seit du 16 bist, liegste (mit wenigen Nächten Ausnahme) da drin!
So der Plan. Aber nimm mal "was Geld" in die Hand, wenn am Monatsende kaum mal mehr als 20 Euro auf dem Konto bleiben.
Deswegen nutzte ich das diesjährige Älterwerden, um eine größere Sammlung zu veranstalten.
Lohnt sich!
Mit dem Betrag ins nächste Matratzenfachgeschäft. Man will ja probeliegen, und das nicht nur auf einem Modell.
Gelegt, gewechselt, gekauft, sich übers große Auto gefreut, heimgekommen, Nachbar getroffen, der hilft beim Tragen, besser kanns nicht werden. Außer nächste Nacht. Auf einmal macht insBettgehen Spaß!
Folie runter, frischen Bettbezug drauf, Augenzuundweg.
Bis um drei.
"Sach ma, penn ich auf ner Gehwegplatte? Warum ist das Ding so unfassbar hart?"
Um halb sechs über Dekubitus nachgedacht.
Völlig gerädert aufgestanden. Frühgümnastik mit besonderer Hingabe betrieben. Kaum Besserung. Bewegungssperre im ISG dex.
Vormittags Gedanken an Besserung. Nachmittags ernüchtert zum Matratzenlager. Ja, wir tauschen um. Aber bedenken Sie bitte, brabrabrabrabra ...

Hinterher weiß man immer mehr, sagt man. Wieso sagt einem das keiner vorher?
Wieso hat mir keiner erklärt, dass eine neue Matratze keine Körperformliegekuhle hat? Weil sie halt neu ist? Und der Rücken sich an die Kflk. gewöhnt hat und sich jetzt umgewöhnen muss?
Menno.



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* = kein Schreibfehler. Meine Familie hat nicht "Rücken", sondern "im Rücken".

Montag, 10. Juni 2013

auf Jahr und Tag

Die purpurfarbenen
und die weißen Tulpen im Fenschterkäschtle hatten ihren Job mustergültig getan und ich dachte über Salat nach. (Ich denke seit Mitte April über Salat nach, aber wenn da doch so schöne Tulpen sind! Die kann man ja nicht einfach wegwerfen.)
Heute habe ich dann welchen gekauft, wieder 2x9 Pflänzchen, diesmal aber nicht Lollo rosso e Lollo bionda wie im letzten Jahr, sondern roten Kopfsalat und Eisbergsalat. Ich könnte ja die Fotos vom letzten Jahr verwenden, dachte ich, das fällt bestimmt keinem auf.
Also angefangen, unterm Stichwort "Salat" in diesem Vorgarten herumzuwühlen, und siehe da, ich bin nicht später oder sehr viel später dran als letztes Jahr, sondern genau einen Tag früher. Wer hätte das gedacht!
Dazu habe ich einen neuen Fensterkasten gekauft, wieder so einen mit Wasserreservoir. Ich wundere mich fast jeden Tag, wieso ich nicht eher auf diese gute Idee gekommen bin. Ich mein -- ich laufe gerne mit der Gießkanne durch die Wohnung, und zwar so gerne, dass es für Orchideen und andere Hydrophobiker viel zu oft ist. Aber der Mensch hat ja auch noch andere Hobbys.


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Die Redewendung "Jahr und Tag", die ich hier nun zum zweiten Mal binnen 30 Tagen verwende, findet ihre Ursprünge übrigens zur Zeit der ersten freien Städte. Die Kaufleute waren zu Geld und Macht gekommen (und zu Selbstbewusstsein) und ließen sich von Klerus und Adel nicht mehr sagen, was sie zu tun hatten.
Wenn ein Fronarbeiter, Leibeigener oder anders Unfreier es geschafft hatte, auf Jahr und Tag in einer Stadt zu leben, ohne dass sein Herr ihn zurückgeholt hatte, war er frei.
Drum sagt man, Stadtluft mache frei.
Viele Städte mit langer Geschichte haben auch noch eine Straße, die Freiheit heißt.

Sonntag, 9. Juni 2013

Frage zum Tage LXX

Wenn das Salz im Streuer klumpt und ich einen Weg finde, damit umzugehen, habe ich dann eine Kochsalzlösung gefunden?

hinter der Hecke

Hainbuchenhecke. Berberitzenhecke. Eibenhecke. Himbeerhecke.
Hatte ich alles schon mal gehört.
Aber eine Erdbeerhecke?
Glaub mir, es gibt auch Erdbeerhecken.
Vor meinem Wohnzimmerfenster wuchert eine.
Die höchsten Blattspitzen sind gut 30 cm von der Erdoberfläche entfernt.
Und sie sieht nicht nur gut aus, sie produziert auch noch massenweise leckere Erdbeeren!

Samstag, 8. Juni 2013

schwerstphilosophische Gedanken des frühen Samstags

Warum fängt man nicht hinten an zu suchen, wenn doch das, was man sucht, immer in der letzten Kiste ist?

Das Leben an sich erfordert ein gewisses Maß an Leidensbereitschaft. Hat Leiden an sich nicht auch schöne Aspekte? Vor allem, wenn es aufhört?

Mann ey! Warum ist mir so heiß? ... ach so. Sommer. Ganz vergessen.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Schizanthus

Bei Firma K. im Lager.
Kollegin P und ich kleben Preisschilder. Wir sind in Hörweite, aber allerhand Karren versperren den Blick.
Ich: Was tut man mit einer Bauernorchidee?
Sie: Mit einer was?
Bauernorchidee.
Bauernhortensie?
Nein, Bauernorchidee.
Kenn ich nicht, wie sieht die denn aus?
(beschreibe die Pflanze)
Aha.
Ist das eine Staude? Was macht man damit?
Einpflanzen.

Wer solche Kollegen hat, muss sich keine Geschichten ausdenken.
Heute seh ich die Pflanze auf der Verkaufsfläche mitsamt botanischem Namen.
Selbigen im Internetz eingegeben.
Jetzt weiß ich, was man damit tut.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Drohnen

Allerorten liest man gerade von den Drohnen, die der Verteidigungsminister gekauft hat, obwohl sie nicht funktionieren, viel zu teuer sind, oder was weiß ich, was genau mit den Dingern los ist.
Bei der ungefähr siebzehnten Erwähnung des Themas ging in meinem Kopf eine Hinweislampe an.
Moment, dachte ich, Drohne, da war doch mal was!
Und wie schön, dass Tante Wiki zu fast allem was zu sagen hat.
Sie kann sehr gut erklären, was eine Drohne eigentlich ist -- oder besser gesagt ein Drohn.

die Routine des Musikers

erkennst du an seinen Fernsehauftritten.
Vor begeistertem Publikum ist es leicht, eine mitreißende Show zu bieten. Es müssen nicht mal Fans sein, die jede Zeile mitsingen können.

Hier ziehen Deep Purple alle Register, und guck dir an, wie die Zuschauer ausrasten und sich kaum halten können vor Begeisterung. Aber die Band lässt sich nicht beirren.

Sonntag, 2. Juni 2013

Kongopost 72

Segen kann man ja nie genug bekommen
So saß der alte Pastor François lange unter unserer Palaverpalme und wartete nur darauf, dass wir unsere Diskussion abbrachen und er uns von dem Tumor im Bauch seiner Frau berichten konnte. Es gab aber so viele Probleme rundum, und ich hatte da bereits alles Geld verbraten.
Inzwischen hatten hier aber so viele Leute gespendet, dass ich Freund Albert in Mbandaka bitten konnte, sich doch mal um die Frau zu kümmern. Sie wurde operiert und der Mann ist glücklich. Hier sein Dankesbrief:

Mbandaka, 2.5.2013

An Peter Gool und seine Freunde in Deutschland, die in Gottes Namen helfen.
Liebe Freunde, ich danke Gott, meinem Herrn, der seine gütige Hand zu mir ausstreckte. Ich danke Bruder Peter, der geholfen hat, obwohl er schon so alt ist.
Ja, ich danke all denen, die meiner Frau in der äußerst schwierigen Situation geholfen haben, als sie diese Erde schon verlassen wollte und keine Hoffnung mehr bestand.
Ps 124. Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen und wir sind frei.
Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.
Weil ihr geholfen habt, lebt meine Frau jetzt und ist schon fast ohne Schmerzen. Gott möge euch jetzt nur noch Jahre des Segens schenken und eure Arbeit möge gelingen.
Ich dachte schon darüber nach, wie ich denn als Witwer leben könnte, aber ihr habt mich aus dem tiefen Loch geholt. Gott selbst möge eure Kinder und Kindeskinder segnen.
Meine Frau ist so glücklich und sie grüßt und segnet euch ganz besonders.
Bleibt in Jesus! Ich Pastor François Mweko.

Tata François ist Pastor oben am Ikelembafluß, da, wo es nicht mal die geringste medizinische Hilfe gibt. Man stirbt da, wenn man krank wird. François ist mit seiner Frau und einem Paket geräucherter Fische im Einbaum den langen Weg in die Stadt gekommen, wo man aber ohne Geld auch stirbt, wenn man krank wird.
Jetzt hat er wohl die Gebetserhörung und wir das Dankeschön des Jahres.
Diesen Segensbrief wollte ich doch niemand vorenthalten. Gruß, Hans-Peter Gohl.

Samstag, 1. Juni 2013

nachts Gras wachsen hören

Wenn es ganz still ist in meinem Wohnzimmer und ich an der Tastatur sitze und mich einem Schreibfluss hingebe, höre ich manchmal, wie meine Zimmerpflanzen wachsen. Sie rascheln ganz leise mit den Blättern.
Das hat etwas sehr Vertrautes.
Sie wachsen natürlich auch tagsüber, aber dann höre ich es nie.