Samstag, 30. April 2011

the sense of life

Der Sinn meines Lebens darf ruhig mit einer Sense einhergehen.
Heute hab ich zum ersten Mal gesenst und es funktionierte großartig.
Alle Brombeeren und Brennnesseln sind jetzt einen Kopf kürzer. Manchmal war der Kopf auch ganz schön weit unten.
Morgen wird mir vermutlich der rechte Arm abbrechen, aber was solls?
Spaß hats auf jeden Fall gemacht.
(Nee, Fotos gibts heute keine. Nicht mal Vorher-Nachher-Bilder.)

FF = Fichte fällen

Bäume fällen ist ganz einfach. Theoretisch.
Man nehme: eine Fichte...
...schneide die Wurzelansätze ab (die sind eh' nur im Weg)
...berechne den Fall
...säge den Fallkeil heraus
...Keil ist fertig
...säge einmal rundherum, aber nicht ganz durch
...kloppe ein paar Keile in den Spalt
...säge durch den verbreiterten Spalt
...noch steht sie
...rufe laut "Baum fällt!!"
...Kraawuschschsch!!!!
...ziemlich den Berechnungen entsprechend!
...wie aus dem Lehrbuch
...und dann aufarbeiten.
______________________________________
diese hübsche Bildergeschichte erlebte ich in der zweiten Praktikumswoche.

Mittwoch, 27. April 2011

ungenutzt

Montag, 25. April 2011

wild rumgeknipst

Wo hätte ich heute sonst sein sollen, wenn nicht im Garten? Hier hab ich mal so ein paar Fotos aufgepickt.
Vergissmeinnichtse. Kamen als "Beifang" mit, als ich Vattern Pfingstrosen raubte.
Drumrum Kletten. Ich hab sie nicht bestellt, aber die Ponys sind total jeck drauf. Scheint gut zu schmecken, das Stachelzeug.

In der Zwiebelrakete tobt die Tulpensaison.
... es muss eine holländische Züchtung sein... bei den Farben!
Rot gibts auch. Und die gelben, die zuerst geblüht haben, sind selbst verblüht noch wunderschön.

künstliche Terrassenbegrünung
... und ach, der Flieder.
Laut Etikett soll er zwar dunkelrot blühen, aber er blüht so herzerweichend wunderbar, klein wie er ist, mit 13 Blütendolden, dass ich ihm die verkehrte Farbe sofort verziehen hab.

Der Himmel überm Garten, nebst Sonnensegel
rechts unten die olle Klappleiter, die ich zur Rankhilfe umfunktioniert habe. Vielleicht ranken sich bald Wicken um sie... oder Legenden...

Diese überraschende botanische Sensation fand ich heute im Garten, ziemlich mittendrin: eine Eiche.
Vorher wucherten ziemlich viele Brombeeren um sie herum, sodass wir uns erst jetzt persönlich miteinander bekannt machen konnten. Gleich nebenan ein... Schneeball? Keine Ahnung.

Ja, und die süßen Hörnchenveilchen. So fasziniert ich letztes Jahr von den Krokussen war, bin ich es dieses Jahr von diesen feinen Blümchen.
Sie wuchern übrigens überall, wo ich die Sonne hingucken lasse. Letztes Jahr um diese Zeit hab ich kein einziges gesehen, da war vor lauter Brennnesseln, Glyzinien, Brom- und Himbeeren kein Platz für sie.

und das mobile Erdbeerbeet, das ausgezeichnet im Garten überwintert hat und jetzt wieder auf die Fensterbank kommt

So, das war mal der fotografische Rundumschlag für heute.

Sonntag, 24. April 2011

ostern 2011

Der Herr ist auferst anden!

Samstag, 23. April 2011

Pflanzlohn und Erinnerungen

Neulich standen wir im Wald, je ein Forstwirt des ersten und vierten Forstreviers der Stadt Remscheid, meine Wenigkeit und die ca. 14-jährige Praktikantin vom Girls-Day.
Wir retteten das Klima für die nachfolgende Generation, indem wir an die 300 zweijährige Buchen pflanzten.
Wenn nicht der Pflanzfuchs (ein zweitaktmotorbetriebener Erdbohrer) eine Unterhaltung unmöglich machte, sprachen wir über Aufforstung, Zukunftsbäume, Trupppflanzungen, Rückegassen, heimische Tierwelt und so weiter.
Früher, nach dem Krieg, ist es Frauenarbeit gewesen, die Wälder wieder aufzuforsten, erfuhr ich.
Klar, entgegnete ich, die Männer hatten sich ja alle gegenseitig umgebracht, da mussten es die Frauen machen. Wie eigentlich alles nach dem Krieg.
Stimmt, sagte einer der Herren, aber immerhin haben sie den Pflanzlohn bekommen, die haben das also nicht für umme getan.
Spaßeshalber hielt ich die Hand auf, Wo ist mein Pflanzlohn? Und wie viel war das?
Fünfzig Pfennig.
Deswegen, so der andere Forstwirt, ist auf der Rückseite vom 50er die Frau mit dem Bäumchen gewesen.
Aha, sagte ich, wieder was gelernt. Aber das war eine Eiche.

Das Gespräch wechselte zu einem anderen Thema und ich dachte, wie krass! Das Mädel hat vielleicht noch Erinnerungen dran, dass es mal DM als Währung in Deutschland gegeben hat – aber weiß sie überhaupt, wie diese Münzen ausgesehen haben?

Falls es dir nun ebenso geht, habe ich meine Münzsammlung ausgekippt und Fotos von Vorder- und Rückseite des 50ers gemacht. Hintendrauf die Klimaretterin.
hier hübscher.
_______________________
und was habe ich da gemacht? Auch ein Praktikum. Vier Wochen statt einem Tag.
und warum das Ganze? Weil ich noch ein paar Wissenslücken gefunden hatte.

Freitag, 22. April 2011

Der Freikauf.

Eine Geschichte aus dem Kongo.
Ein Mann war froh, endlich eine Arbeitsstelle in einer Ölpalmen-Plantage bekommen zu haben und musste nun zu einem geringen Lohn von morgens früh bis abends spät mit seiner Hacke Unkraut hacken.
6 Kinder hatten er und seine Frau.

Eines Tages fragte ihn Benji, der Älteste, als er todmüde nach Hause kam: „Papa, wie viel verdienst du eigentlich pro Tag?“
Zuerst wollte er´s nicht sagen und meinte, dass er sich keine Sorgen machen solle, es würde wohl genügen, dass er für alle das Schulgeld bezahlen könne.
Als Benji aber nicht nachließ, sagte er ihm endlich, dass er, wie alle anderen, pro Tag 1100 Franc = 1 € bekäme, wenn er fleißig wäre und keine langen Pausen mache.
Nach einigen Wochen fragte Benji: „Papa, kannst du mir nicht einmal 300 Franc schenken?“
Der Vater wollte absolut nicht und sagte: „Du kaufst dir sicher nur dummes Zeug davon. Nein, ich habe kein Geld zu verschenken.“
Als er aber eines Tagen beim Kartenspiel gut gewonnen hatte, sagte er abends zu seinem Benji: „Ich will dir eine Freude machen. Hier hast du die 300 Franc.“
Als Benji das Geld wegstecken wollte, sah der Vater, dass Benji noch mehr Geld hatte und wollte ihm die 300 Franc wieder wegnehmen.
Aber Benji sagte: „Ich habe hier 250 Franc, die ich mit und mit auf dem Markt verdient habe. Wenn ich jetzt noch die 300 Franc dazu bekomme, kann ich zu deiner Firma gehen und dich damit einen halben Tag frei kaufen. Dann kannst du noch mal wie früher mit mir zusammen zum Fluß Angeln gehen und später mit uns zusammen zu Abend essen und das Gebet sprechen.“

----------------------------------------------------------

Es wurde nicht berichtet, wie die Geschichte weiter geht. Aber ein guter Vater freut sich doch und nimmt sich das zu Herzen und sagt: „Mein lieber Benji, das ist ja eine gute Idee, aber behalte das Geld. Ich will schon selber sehen, dass ich demnächst früher nach Hause komme.“
Dann aber hat der Vater auch etwas Großartiges verpasst.
Wenn er zu seinem Jungen auf gleiche Ebene gekommen wäre, hätten die beiden Freunde werden können. So, war er nur freundlich und blieb eine Stufe höher und auf Distanz. Viele Leute können solch ein Angebot nicht annehmen und sich von einem Kind freikaufen lassen.
Selbsterlösung ist das Problem aller wirklich fähigen Menschen. Sie brauchen keine Hilfe und müssen immer gut und oben sein. Sie sie bleiben überall ein bisschen auf Distanz, - auch zu Gott, selbst jetzt, in der Passionszeit.

Freundliche Grüße, Hans-Peter und Elisabeth Gohl.

Donnerstag, 21. April 2011

EBEW 26

Das Foto hat, wie viele meiner Fotos, akute Horizontitis. Die Finger sind meine. Die Idee ist die des Statistikfreundes.
Der SF findet das vorliegende Ein-Bild-ein-Wort nicht schlimm.
Ich finde, man muss mindestens dreimal um die Ecke denken.
Woanders denken: X

__________________________________________
Sehe gerade, es ist der 111. Eintrag dieses Jahr. Hier werden auch kleine Erfolge gefeiert.

Dienstag, 19. April 2011

Ich will Regen.

viel!

Montag, 18. April 2011

Eselfüttern für Ostalgiker

und andere Menschen, die schräge Filme mögen, die Architektur des Sozialismus und die Musik der frühen 70er, und vor allem Manfred Krug.
Liebling Kreuzberg hab ich nie gesehen, bei den Filmen davor war ich zu jung und bei denen danach vermutlich mit anderem beschäftigt. Erst jetzt, da ich die ganzen Tatortschnipsel bei Jutjuhbs angeguckt hab, hab ich auch diesen urigen Typen entdeckt und gleich nachgeforscht, was es da noch von ihm zu sehen gibt. Am besten gefällt er mir allerdings als Stoever an Brockmöllers Seite. Schade, dass sie sich irgendwann aus dem Geschäft der Hamburger Kripo zurückgezogen haben. (Ich glaube, das ist seitdem das Problem des Hamburger Tatorts: an die beiden kommt keiner ran…)

Titel: Wie füttert man einen Esel?
Zum Film: In diesem Clip aus dem DEFA-Spielfilm von 1973 (Regie: Roland Oehme) geht die musikalische Reise von Budapest nach Prag.
Zu sehen und zu hören ist die ungarische Band Illes Ensemble.
Ein Roadmovie vom Feinsten mit Manfred Krug, Karla Chadimová, Fred Delemare, Marianne Wünscher, Rolf Hoppe u.a.
Film ab! und weitere Infos (und ein paar Fotos) zum Film.

Sonntag, 17. April 2011

Was man tun sollte, wenn Gott ein theologisch nicht korrektes Bild verwendet.

Freuen sollte man sich, denn es beweist, dass die Theologie von Menschen gemacht ist und nicht von Gott.
Letzten Donnerstag fand ich beim Jäten vorm F. einen Pickeuer* im Dreck.
Er sagte mir: Guck, du bist meine Perle im Acker.

Ich habe das Bild gestern im Garten nachgestellt, es sieht aber nicht so schön aus wie in Echt.


____________________________________
* = je nach Region heißen die auch Klicker, Murmel, Klippstein oder Knicker.

-----------------------------------------------------------------
theologisch korrekter ging es hier zu

Samstag, 16. April 2011

EBEW 25

letschten Oktober im Schwobeländle...
keine Ahnung, ob das kompliziert ist oder pupseinfach: der SF hatte es sofort raus._________________________zum EBEW-Register X

___________________________________
grad les ich hier die Kommentare... also, das ist ein besonderes EBEW, denn es ist gewidmet.
Gewidmet dem Herrn unter der Ulme, der jetzt schon wieder ein Jährchen älter geworden ist.
Alter Sack.:-) Alles Jute!

Freitag, 15. April 2011

Lebensziel formuliert

Man muss sich ja klar sein, was man will.
Wohin das Leben gehen soll.
Ob das Leben das dann tut, ist eine andere Geschichte, aber wer sich nichts wünscht, kriegt auch nix.
Deswegen habe ich in Worte gefasst, wohin ich gerne hätte, dass es gehen solle.

Ich will Unabhängigkeit.
Vom Geld.




Das kann natürlich gerne so aussehen, dass ich derart viel Geld habe, dass ich nicht mehr vorm Einkaufen was essen muss, damit ich im Laden nur kaufe, was ich wirklich brauche und nicht in Appetitkäufe ausbreche. Und mir nicht mehr bei fast allen schönen Dingen "Nein, das brauchst du nicht!" sagen muss, weil ich sie mir nicht leisten kann. Und nicht länger bei jedem Restaurant- oder Kinobesuch mit Freunden rumfragen muss, wer mich wohl dieses Mal einladen wird.

Aber es darf auch gerne so aussehen, dass in meiner Gesellschaft Geld nicht so wichtig ist. Dass Leistung gegen andere Leistung getauscht wird statt gegen Rechnung.
So ganz spontan finde ich das den wesentlich reizvolleren Lebensentwurf.

Frage zum Tage XLV

Wenn Wehen Vorboten einer Geburt sind
– welche Art von Geburt wird dann durch Schneewehen angekündigt?

Frag mich nicht, wie ich im wärmsten April des Jahrhunderts auf so eine Frage komme, noch dazu mitten im Garten stehend und den Schönwetterhimmel betrachtend… wahrscheinlich war es zu heiß

Donnerstag, 14. April 2011

Teilzeitteich

Mittwoch, 13. April 2011

Trockenmauer

Ich hatte bereits hier und da davon geschrieben, dass mein Garten durch eine Trockenmauer bereichert werden sollte. Nach diversen Überlegungen steht sie seit Montag drei Schritte oberhalb von Fräulein Salix.
Eine Trockenmauer heißt übrigens nicht so, weil sie immer trocken ist (das wäre in hiesigen Breitengraden eine Katastrophe, weil das Bergische dadurch zur Wüste würde), sondern weil sie trocken geschichtet ist, d.h. ohne Mörtel oder ähnliche Bindemittel.

Beim Trockenmauerbau gibt es folgende wichtige Punkte zu bedenken:
Der Standort.
Wegen ihres hohen Eigengewichts sollte sie nicht in einer feuchten Senke stehen. Dort wird sie mit jedem Regenschauer ein bisschen tiefer im Erdreich versinken und zum Schluss nur noch Archäologen erfreuen können.
Die Ausrichtung.
Beobachte dafür das Wetter, eine allgemeingültige Regel kann ich dir nicht geben.
Hier kommt der kälteste Wind aus Nordost, deswegen habe ich die Trockenmauer Nordost/Südwest ausgerichtet.
Ziemlich unerheblich ist dagegen das Material.
Du kannst Backsteine, Bruchsteine, Ytong®bruch, Hohlblocksteine, Betonbrocken, Lavagestein nehmen oder was dir sonst zur Verfügung steht, sortenrein oder gemischt. Mindestens faustgroß sollten die Steine allerdings sein, sonst wird es schwierig, eine Mauer zu schichten.

Der Sinn der Trockenmauer ist, dass die Steine und Hohlräume Wärme speichern und sich dort Pflanzen und Tiere niederlassen, die diese Wärme mögen. (Deswegen ist die Ausrichtung so wichtig. Je mehr kalter Wind auf die Längsseite trifft, desto langsamer steigt die Temperatur im Innern.)
Wenn ich den im Oktober vergrabenen Trollinger wiederfinde, will ich ihn an der Trockenmauer einpflanzen. Ich mache mir zwar keine großen Hoffnungen, in Zukunft Bever-Südhang zu ernten, aber es ist hübsch, Wein im Garten zu haben. Falls die Träuble nicht ausgetrieben haben, greife ich auf Klematis zurück.
Hier die sicher längst erwarteten Fotos.
Standortbestimmung: wohin mit dem Meisterwerk?
Diese Furche habe ich übrigens gegraben, damit die Hohlblocksteine (s.u.) auf einigermaßen ebenem Untergrund stehen.

Das sieht aus wie sozialer Wohnungsbau in den 70ern - und ist fast nichts anderes, nur halt für Tiere. Außerdem ein material- und kraftsparender Unterbau. Sonst wäre die Mauer ein Mäuerchen geworden.
...gelegentlich eine Pause zu machen schadet nicht...
ich kann dir nur raten, die Mauer an einem kühlen Tag zu schichten. Wie gesagt, es muss ja nicht mal trocken sein beim Bau.

Fertich. Puh.
Hangabwärts. In der Mitte siehst du die dicken Pflastersteine. Erst wollte ich sie nicht verwenden, weil sie bearbeitet sind, aber ich hatte zu wenig Bruchstein.
Hangaufwärts. Du siehst auch die große Natursteinplatte, die ich als vordere Blende verwendet habe. Dort ist die warme Kurzseite.

Und hier noch ein Bild "mit alles"; angeklickt siehst du deutlicher, was es zu sehen gibt.
Im Vordergrund der Schatten und ein Mast des Sonnensegels. Dahinter Fräulein Salix und der Welt schönster Steinhaufen. Darüber, am oberen Ende des Gartens, der Komposthaufen und dazwischen auf der Fläche (sieht man noch nichts von) die Blumenwiese. Mittendrin noch ein Stapel Backsteine, links die Hochbeete, am roten Kasten die Wasserstelle und rechts hinter Frl. Salix die restlichen Himbeeren. Rechts von ihr noch ein bisschen Jätearbeit. Der Eimer gehört weggeräumt.

Und weil jede Trockenmauer anders aussehen kann, hier ein Bild
von meinem ersten Versuch. Sie stand weiter oben im Garten und bevor ich all die feinen Bruchsteine gefunden hatte. Funktioniert genauso, sieht nur nicht so urwüchsig aus. Was ich mit den ganzen Backsteinen mache, weiß ich noch nicht.

Dienstag, 12. April 2011

Tülpchens

Thema Zwiebelrakete.
Tzja, das ist so eine Angelegenheit. Erst hatte ich ja groß rumgetönt, es werde der (ungefähr) bestverzwiebelte Kübel östlich des Keukenhofs, aber dann haben Kroküsse und Osterglocken mich schmählich im Stich gelassen. Ein mühsames gelbes Kroküsschen blühte.
Ob ich mehr hätte gießen müssen oder weniger oder sie weniger tief einpflanzen oder tiefer oder die Erdmischung nicht stimmte oder was den Streik sonst auslöste, ich weiß es nicht.

Aber die Tulpen. Die kommen in großer Zahl.
Ich hab vergessen, wie diese Sorte heißt, es ist irgendeine mittelpersische Wildtulpe. Eine Pracht.
Sind sie nicht wunderschön?
Aber sie machen früh Feierabend.
Ich hab dann noch ne Stunde weitergewühlt rund um den bestbestreikten Zwiebelkübel östlich des Keukenhofs.

Sonntag, 10. April 2011

nächste Schritte

Ich ahne nicht, was ich bis zum Sommer tun werde. Und danach.
Das ist gut so.
Aber ich ahne, dass es gelingen wird. Gott ist mit mir.
Das ist noch besser als "gut so".

Knicks geknickt

Schleswig-Holsteins Landschaft wird (mit Ausnahme der Marschen) von einem 45.000 Kilometer langen Heckensystem aus Sträuchern und Bäumen durchzogen, die auf ca. einen Meter hohen Wällen wachsen. Das ist immerhin 1% der gesamten Landesfläche.
Diese "Knicks" genannten Wallhecken bieten Lebensraum für jede Menge Tiere, man schätzt, dass es um die 7.000 Arten sind. Schon in einem Kilometer Wallhecke können 1.600 bis 1.800 Arten leben.

Bis vor rund 200 Jahren wurden die meisten Knicks angelegt; damals dienten sie als Feld- und Weidebegrenzung, Windschutz und Brennholzlieferant.
Heutzutage sind die landwirtschaftlichen Flächen größer, viele Knicks sind den ebenfalls größer dimensionierten Landmaschinen im Weg. Im schleswig-holsteinischen Landtag gibt es eigene Knickschutzparagrafen, die man nun aufzuweichen versucht.
Flurbereinigung zwischen 1879 und 1982
Es klingt wahrscheinlich zynisch, aber solche Heckensysteme hätten das Autobahnunglück in der Nähe von Rostock verhindern können.
Je größer die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind, desto mehr Staub und Sand (oder Schnee) kann der Wind aufwirbeln. Je weniger Hindernisse sich dabei in seinen Weg stellen, desto weiter fliegt das mitgeführte Material.
Das sollten die Politiker im Landtag in Kiel bedenken, wenn sie den Knickschutz ändern.

Quelle: Naturschutzbund Schleswig-Holstein
Zeitungsartikel RP-Online

Samstag, 9. April 2011

Austin und Stoner

Eine Freundin hatte diese beiden Bücher von Stephen Bly, Das verschollene Manuskript und Das letzte Kapitel des Henry McCall. Ich habe sie mehrmals gelesen, sie sind wunderbar geschrieben und wunderbar übersetzt. (Herr W. Schrödter: Das haben Sie toll gemacht.)
Leider kamen sie von einem Verleihen an eine andere Person nicht zurück.
Wir bedauerten das sehr, meine Freundin und ich. Da die Bücher nicht mehr verlegt werden, starteten wir verschiedentlich Versuche, sie antiquarisch zu ergattern - keine Chance.
Auf englisch hätte ich sie kriegen können, aber von Buchversendern aus USA, also mit Kreditkarte zu zahlen, ich besitze keine, dann noch die Kosten für Auslandsüberweisung und Porto drauf rechnen, das wäre alles ein teurer Spaß geworden. Und, nun ja, "Ei schpiek inglisch werri well, doch noch net so schnell" .... Wäre es auf englisch das Gleiche? Auch wenn ein Buch schön übersetzt ist, bleibt da ein Risiko.
Und jetzt, vergangenen Samstag, hab ich sie entdeckt. In Deutschland. Hurra! Das eine sehr günstig, das andere etwa zum heutigen Ladenpreis, ein bisschen Porto drauf, und ab die Post.
Das erste habe ich gleich gestern wieder gelesen. Es war wunderbar.
(Der Klappentext spiegelt das nicht wider, aber ich schreib ihn mal ab für dich, damit du ungefähr weißt, worum es geht.)
Was der Fremde im Foyer des New Yorker Verlages in der Hand hält, ist in seinen Augen die größte literarische Sensation Amerikas. Doch die Verlagsleitung lässt ihn kalt ablaufen. Martin Taylor Harrison, Erfolgsautor des Verlages und Vorzeigeatheist der USA, ist für sie seit Jahrzehnten verschollen. Kein Lebenszeichen, kein Manuskript erreichte mehr das Verlagshaus. Und das Bündel Papier in der Hand des Fremden kann auch nicht von Harrison stammen - darf nicht von ihm stammen. Denn schon ein kurzer Blick zeigt, dass der Autor offensichtlich eine Lebenswende vollzogen hat und nicht länger kämpferischer Atheist geblieben ist. Für die Verlagsleitung ist mit der Abfuhr die Sache erledigt.
Nicht so für die Lektorin Lynda Austin. Sie hält das Manuskript für echt, nimmt sich Urlaub, um mit einem Rodeoreiter als Führer in den Canyons von Arizona nach dem Original zu suchen. Es ist die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Aber schließlich wird das ungleiche Paar fündig.
Ein spannender Roman, der den Leser hinter die geheimnisvolle Fassade von Verlagen blicken lässt und seinen Reiz aus der Konfrontation einer verwöhnten Ostküsten-Lektorin mit einem unkonventionellen Macho gewinnt, der geradewegs der Cowboy-Mentalität der Pionierzeit des amerikanischen Mittelwestens entsprungen scheint.
Es ist natürlich nicht nur das Aufeinandertreffen von Landei und Stadtpflanze, das das Buch besonders macht. Dazu kommen die Begeisterung des Schreibers für die Landschaft, in der die Geschichte stattfindet. Er liebt diese Gegend, das merkt man. Und seine lebendige Beziehung zu Gott, die es ihm ermöglicht hat, Gott als dritte Person dabei sein zu lassen bei den ungleichen Partnern in ihrem schwierigen Projekt. Lynda Austin hat auch so eine lebendige Beziehung, Brady Stoner hingegen hat sich irgendwann "leergebetet", wie er sagt. Nicht zuletzt sind es natürlich die Dialoge, die die Geschichte zu einem Buch mit Eigenantrieb machen.

Und, nach dem ersten Buch? Will man wissen, wie es weiter geht. Am liebsten sofort. Leider muss man erst raus in die Prärie, andere Dinge erledigen, und stellt beim Buchweglegen fest, dass man ja ganz woanders ist. Schade.

Freitag, 8. April 2011

zu "ausgeheckt"

Kurz nachdem ich diesen Wissensbeitrag verfasst hatte, kam der Statistikfreund zu mir.
"Sach ma", sagte er, "steht die Weide nicht eigentlich unter Naturschutz?"
Ich antwortete gewohnt inhaltsschwer: "Hm."
Er interpretierte richtig: "Dann kannst du ja nicht allen Leuten empfehlen, ihre Hecke mit Weide zu stecken."

Hiermit bekenne ich also:
Die Weide steht unter Naturschutz.
Sie war auch schon Baum des Jahres, nämlich als Silberweide anno 1999.
Was ich da getan habe, darf man, wenn überhaupt, nur mit einer Weide machen, die auf dem eigenen Boden steht.
Geh bitte NICHT raus in Wald und Flur und schneide dir die Zweige von irgendwelchen Weiden ab.
Das darf man nicht und zwar mit folgendem Grund:
Die Weide bringt als eine der ersten Pflanzen ihre Blüten hervor und auf ihre Nektar- und Pollenvorräte sind die Bienen nach dem Winter gar sehr angewiesen.
Nur deswegen sollen die Kätzchen nicht abgeschnitten werden; nicht etwa, weil man es dir nicht gönnt, so einen kuscheligen Frühlingsstrauß in der Bude zu haben.

Es gibt allerdings die Möglichkeit, in einem Heimatmuseum, einer Biologischen Station oder einem Naturpark nach Weidenzweigen zu fragen.
Meist werden die Bäume zum Landschaftsschutz geschnitten und mit den Zweigen dann andere Dinge hergestellt, aber wenn man nett fragt, kriegt man bestimmt auch welche.

Donnerstag, 7. April 2011

ausgeheckt

Nächstes Jahr wird das schätzungsweise so aussehen:
1. die Weide macht Kätzchen und fängt an zu blühen.
2. die Forsythie macht ihre gelben Bananenblüten.
3. die Forsythie lässt den Blüten bald Blätter folgen.
4. die Weide macht auch Blätter.
5. irgendwann im Herbst segelt alles zu Boden. Wer anfängt, weiß ich gerade nicht.

Verstehste, das ist die Kunst beim Heckepflanzen: Man stecke Gewächse zusammen, die unterschiedlich blühen und blättern.
Wenn es sich nicht um so robustes Zeug handelt, bitte unbedingt mit Wurzel einsetzen. Hainbuche zB. ist da recht sensibel. Sieht aber hervorragend aus mit ihren sanft-grünen Blättern und gibts in jedem Gartencenter. Zusammen mit Scheinquitte (blüht rot, macht im Herbst dicke gelbe Früchte, die gut duften) ergibt das ein hübsches Bild.
Oder Hainbuche mit dunkler Berberitze. Ist aber beides nichts für Leute, die mit ihrer Hecke kuscheln wollen, beide haben Stacheln.

(Warum wird das erst nächstes Jahr so aussehen, fragst du dich vielleicht. Das liegt daran, dass die Zweige jetzt erst mal mit Wurzeln beschäftigt sind, da ist weniger Energie für Blätter vorhanden. Is doch klaa...)

Mittwoch, 6. April 2011

wie denken Bäume übers Fällen?

Ich denke, mit Gleichmut.
Mit Weglaufen haben sie es ja nicht so und vermutlich tröstet auch der Blick auf die zahlreiche Nachkommenschaft über das unerwartete Lebensende hinweg.
Falls meine These falsch ist, tröstet mich jedenfalls, dass sie nicht quieken oder schreien, wenn die Säge kommt (zumindest tun sie das nicht hörbar).
Das wäre sonst kaum auszuhalten.