Mittwoch, 21. November 2007

27.10. - das ist lange her!!!

Lieber Leserin!!
Ja, es gibt mich noch, keine Sorge.
Es war nur...
zuerst ein kleines, unbedeutendes Softwareproblem...
das sich auswuchs zu einem etwas umfangreicheren Softwareproblem...
und bei der Behebung zum Hardwareproblem wurde.
Und das dürfte klar sein: Ohne Compi und ohne Internetz kein Blogschreiben.
Also harre aus, bald bin ich in alter Frische zurück und speise den Quell der Freude mit meinen Eingebungen.
In herzlicher Verbundenheit mit allen Wartenden

Samstag, 27. Oktober 2007

Leben ohne Gott

kann ich mir nicht vorstellen.
Das ist keine dieser Floskeln, sondern ich weiß wirklich nicht, wie das ist. Ich bin mit Jesus aufgewachsen in einer christlichen Familie mit allsonntäglichem Gottesdienstbesuch und so weiter.
Ich habe also keine spektakuläre Bekehrungsgeschichte, Gott hat mich nicht von Drogen oder anderen Süchten befreien müssen und er musste mich auch nicht im Knast besuchen.
Mein Leben ist nicht so.
Trotzdem habe ich mal versucht mir vorzustellen, wie mein Leben ohne Gott verlaufen wäre. Davon abgesehen, dass ich ziemlich sicher gar nicht mehr am Leben wäre, wäre es total hoffnungslos gewesen.
Das Glaubensleben meiner Jugend ist nicht besonders lebendig gewesen, aber ich wusste immer: es gibt einen Gott und er hält die ganze Welt in seiner Hand, also auch mich.
Und wenn ich mich in der Natur umgeschaut habe (ich bin ein ziemlich naturverbundener Mensch), habe ich ihn auch überall erkennen können. Wenn es winzigkleine Insekten gibt, die ihre Kumpels tragen, konnte die Welt nicht bei einem riesengroßen Knall oder aus Materiematsche entstanden sein.
Die schöne Natur hat mich natürlich nicht davor bewahren können, ständig zwischen Ängsten, Hoffnungslosigkeit und globalen Abschiedsgedanken hin und her zu schwanken.
Früher war ich sehr schüchtern und in Volksmengen ab drei Personen ängstlich; die Schule war schrecklich. Nicht nur die Lehrer haben sich ständig neue Schikanen ausgedacht, sondern da waren ja auch noch mindestens achtundzwanzig Mitschüler, angebliche Schul-„Kameraden“, die vor keiner Untat zurückschreckten.
Einmal wurde ich sogar zum Klassensprecher gewählt, weil die Leutchen einen brauchten, der den Drecksjob für sie erledigt – und der Lehrer sagte, auf meine Frage, ob ich auch ablehnen könnte, so eine Wahl sei eine Ehre, das lehne man nicht ab. (Keine Ahnung, in welcher Demokratie der groß geworden ist, aber das ist ein anderes Thema.)
Warum habe ich mich in der ganzen Aufhäufung unerträglicher Katastrophen nicht umgebracht?
Lag es an der Höhenangst, die verhinderte, dass ich auf Gerüsten oder Brückengeländern balancierte, um den geeigneten Absprungpunkt zu finden?
Lag es an der Angst vor den körperlichen Reaktionen auf Gift oder das Erwachen, wenn ich zu früh gefunden worden wäre?
Oder lag es an der Angst vorm Wasser, weshalb Ertrinken von vornherein ausschied?
Ich hab mich gefühlt wie ein totaler Versager: vorm Leben wie vorm Sterben zuviel Angst.
Irgendwie und ohne dass ich es merkte, hat Gott sich einen Weg in meine Höhle aus Angst gebahnt und mich langsam, Stück für Stück, das rausgeholt.
Früher wäre es undenkbar und völlig abwegig gewesen, dass ich mal einen lustigen Spitznamen wie „juppi“ haben könnte. Mittlerweile passt er richtig gut zu mir, mehr noch: Julia war früher, jetzt ist juppi. Ich bin nicht mehr die, die vor allem Angst hat, deswegen musste mit der neuen Identität auch ein neuer Name her.
Denn das ist es: Gott hat mir eine neue Identität gegeben, eine ohne Angst vor Leuten und vor deren Reaktion auf das, was ich tue, ich muss keine Angst mehr haben, dass ich im Himmel benachteiligt werde, weil ich bis jetzt nur eine Person zu Jesus gebracht habe.
Und vor allem muss ich keine Angst mehr vor dem Leben haben, weil Jesus mir Perspektive gegeben hat. Ich habe einen Sinn gefunden in meinem Dasein.
Ich hoffe, weil ich Hoffnung habe und ich glaube, weil ich weiß, da ist einer, für den sich der Glaube lohnt. Und ich liebe, weil ich weiß, wer mich zuerst geliebt hat.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Sonntags beim Denken geblitzt

Das Fass
fasst
fast
100 Liter

Einundleipzig, zweiundleipzig

Als erstes das: ich fühle mich geehrt.
Liebe Anne_m, es ist mir eine wirkliche Freude, dass Du jetzt ein Kugelkonto hast.
Und was soll ich zu Deiner Frage bei Venholm und Dingenskirchen sagen – natürlich ist Paris das Groß-Leipzig.
Nur deshalb hatten sich ja Napoleon und seine unseligen Gefolgsleute (und ein paar mehr oder minder aktive Beobachter anderer Nationen) auf den Weg gemacht, der dann leider nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen am damals noch nicht gebauten Völkerschlachtdenkmal endete: Er wollte endlich mal das Original sehen.
Er musste einen hohen Preis bezahlen, aber er hat sein Ziel erreicht.
Danke, Napoleon. Du hast uns gezeigt, was es bedeutet, einen Traum zu haben.

Guck mal, nur schöne Leute,

wir haben heute
die hässlichen eingesperrt.
Die will eh’ keiner haben,
nur schöne Knaben
und Mädchen sind angesagt,
sang seinerzeit Rio Reiser. Oder wer anders. Vielleicht war es auch ein anderer Text.

Ich jedenfalls hab heute festgestellt, dass ich fast ausschließlich von gutaussehenden Leuten umgeben bin.
Da mag man sich fragen, was ist mit den anderen? „fast ausschließlich“ heißt ja, dass da noch mehr sein müssen.
Ja, die übrigen sind sehr gutaussehend. Gott hat uns alle wunderbar geschaffen.

Samstag, 20. Oktober 2007

Herbstzeit ist Kürbiszeit

Heute hab ich fast den ganzen Tag draußen verbracht und mich daran gefreut, dass so schönes Wetter war und ich außerdem am schönsten Fleck der ganzen Welt großgeworden bin. Jetzt wohn ich ja woanders, aber besagter Fleck ist zum Heulen schön.
Und weil gerade Herbst ist, passt das Rezept zur Kürbissuppe mit Kokos für 4 Personen richtig gut.

Zutaten:
750 g Hokkaido-Kürbis
1 kleine gehackte Zwiebel
1 gehackte Knoblauchzehe
60 g Kokosflocken
4 EL Rapskernöl
0,6 l Instant-Gemüsebrühe
0,2 l Sahne
Salz
gemahlenen Ingwer
Currypulver
1 TL Zucker
100 g Schmand
geröstete Kürbiskerne

Zubereitung:
Den Kürbis gut waschen und in Stücke schneiden. Kerne und grobe Fasern herauslösen und den Stielansatz entfernen.
Kürbisfleisch mit der Schale grob würfeln, Zwiebel- und Knoblauchwürfel zusammen mit dem Kürbisfleisch in heißem Öl 10 Minuten andünsten, dann Kokosflocken und Gemüsebrühe zugeben.
Alles mit dem Mixstab fein pürieren. Mit Sahne aufgießen, mit Salz, Ingwer, Curry und Zucker würzen. Suppe mit Kürbiskernen bestreut zu cremig gerührtem Schmand servieren.

Tipp von Dr.Juppi-**-Koch:
Beim Hokkaido-Kürbis kann die Schale mit verwendet werden. Sie wird beim Kochen ganz weich. Andere Kürbissorten sollten dagegen geschält werden.

Noch ‘n Rätsel

Wie ich so am Computer sitz und Salzstangen knusper…
da frag ich mich

- - -

wie kommen eigentlich immer die Krümmel in die Tastatur?

Freitag, 19. Oktober 2007

Was mich von Frau von der Leyen unterscheidet

Ach, da gibt es ganzganz viele Dinge, die uns unterscheiden.
Vor allem ist es aber das:

Frau von der Leyen hat sieben Kinder.
Ich hab jetzt sieben Rubriken.
Hurra und juchhe!
Die jüngste heißt also Lüh + Rik und dieses schöne Stück heitere Lyrik schenk ich ihr zum Ersterscheinen:

Drei Bären
Ein Brombär, froh und heiter schlich
durch einen Wald. Da traf es sich,
dass er ganz unerwartet, wie’s
so kommt auf einen Himbär stieß.
Der Himbär rief – vor Schrecken rot:
„Der grüne Stachelbär ist tot!
Am eignen Stachel starb er eben!“
„Ja“, sprach der Brombär, „das soll’s geben!“
und trottete – nun nicht mehr heiter
weiter…
Doch als den „Toten“ er nach Stunden
gesund und munter vorgefunden,
kann man wohl zweifelsohne meinen:
Hier hat der andre Bär dem einen
‘nen Bären aufgebunden!

(der verfassende Künstler ist mir leider unbekannt, aber wenn’s nicht Joachim Ringelnatz war, war’s vermutlich Heinz Erhardt oder Robert Gernhard.)

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Wort und Job

Mein Onkel, der jetzt mal wieder im Urwald unterwegs ist (ich berichtete davon) hat mir kurz vor seiner Abreise geschrieben:

Was ist eigentlich wichtiger, dass du jetzt diese Arbeitsstelle bekommst, was ich wirklich gerne möchte, oder ist es nicht die absolute Sensation, dass morgens, als du noch gar nicht richtig wach warst, Jesus, der Sohn Gottes, der Himmel und Erde gemacht hat, zu dir gesprochen hat?

So hatte ich das noch gar nicht gesehen, aber ich muss sagen, natürlich hat er Recht.
„Was nützte es mir, wenn ich den fettesten Job des Universums hätte, hätte aber kein Wort von meinem Gott – dann wäre alles fürn Arsch.“

(Martin, nimm das bitte! nicht! in die neue Volxbibel auf, denn es steht nicht mal so ähnlich in der Bibel.)
Ich weiß nicht, was gewesen oder geworden wäre, wenn ich die letzten paar Jahre in einem geregelten Arbeitsverhältnis verbracht hätte. Vielleicht wäre ich ein bisschen weniger ausgeflippt.
Aber ich weiß ganz sicher, was geworden wäre, wenn Gott nicht in größeren oder kleineren Abständen in verschiedenen Lautstärken mit mir gesprochen hätte: ich hätte mich längst irgendwo runtergeschmissen.

Nichtsdestotrotz freue ich mich wie jeck über mein Praktikum. Die Aufgaben sind umfassend und anspruchsvoll, aber das ist genau das, was ich wollte. Wie auch alles andere. Kurz gesagt, der Job ist so toll wie ein Traum – mit dem einen Unterschied, dass der Traum keiner ist, sondern wahr.

Beim nächsten Mal mehr über meine Tätigkeiten und die übrigen Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Handwerk und meinem ganz persönlichen Selbst- und Gottverständnis.

Neueste Fragen der Wissenschaft

Wissenschaft heißt, dass irgendwer Wissen schafft.
Das hab ich noch nicht geschafft, stattdessen will ich wissen:

Können Hummeln pupsen?

Fliegen sie dann schneller?
Besonders aerodynamisch sind sie ja nicht…

Dienstag, 16. Oktober 2007

Venholm und Stockedig

Stockholm soll ja das Venedig des Nordens sein.

Kann man also Venedig als das Stockholm des Südens bezeichnen?

kauft alle hier!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Krass, krasser, Krassulazea

Was ist krass?
Krass ist, einen zu kennen, der ‘nen Brief vom Papst bekommen hat. Das ist selten, denn der Papst hat viel zu tun, deswegen ist der prozentuale Anteil der Papstbriefempfänger an der Weltbevölkerung eher gering.

Und was ist krasser, als ‘nen Typ zu kennen, der Post vom Papst bekommen hat?
Krasser als das ist, nach Mai 2006 endlich noch mal ein Vorstellungsgespräch zu haben und dann nach drei Jahren Arbeitslosigkeit nächsten Dienstag ein Praktikum anfangen zu können. (Das Gespräch fand am 1. Oktober statt, daher dieser untypisch kurzgefasste Eintrag.)

Am krassesten ist aber, dass ich Gewissheit habe, dass es nicht bei diesem Praktikum bleiben wird. Die Firma wird mich einstellen und ich werde ein Segen sein. Denn ich habe am TAG DES HEILS dort angerufen.
Es dreht sich wieder mal alles darum: „Schrei zu mir in deiner Not, und ich – dein Gott – werd dir helfen. Und du wirst allen davon erzählen.“
Hätte ich ein paar Tage vorher dort angerufen, hätte die Firma noch nicht gewusst, dass ihre Bürokraft kündigt. Hätte ich ein paar Tage später angerufen, hätte ich ‘ne Menge Mitbewerber gehabt.
Deswegen war es der Tag des Heils. Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen, denn er hat das richtige Timing.

P.S.: ‘ne Krassulazea ist eine Dickblattpflanze, sagt mir mein dicker roter Mitarbeiter aus dem Duden-Verlag. Wusstest du, dass St. Juppi die Schutzheilige aller Klugscheißer, Lexikonfresser und Festplatten-mit-unnützem-Wissen-Besetzer ist?

Dienstag, 9. Oktober 2007

99 gut sortierte Zeichen für ein Lächeln

Es war einmal eine Rosine,
die zog mit fröhlicher Miene
in einen Stollen.
Seither ist sie verschollen.

Samstag, 6. Oktober 2007

Phara? Oh!

War Mose militanter Vegetarier

oder führte er anderes im Schilde, als er das Volk Israel mithilfe Naturkatastrophen von den Fleischtöpfen Ägyptens vertrieb?

Fisch vorm Frühstück

Heute morgen riss mich mein Bruder aus dem Schlaf, indem er bei mir anrief.
Scheinbar bin ich jetzt zuständig, ihm die Welt zu erklären, da unsere Eltern gestern in Urlaub gefahren sind.
Die Frage, die seine Welt bewegte, war: „Hast du den Fisch in den Flur gelegt?“
Die Frage, die meine Welt bewegte, war sowohl stilistisch als auch inhaltlich kürzer: „Hä?“
„Ja, den Fisch! Hier im Flur liegt ein Fisch. Wenn du ihn mir auf einen Teller gelegt hättest, hätte ich das ja noch verstanden, aber warum liegt er auf den Boden?“
„Welcher Fisch?“ (Wie gesagt, ich war noch nicht ganz wach.)
„Der Fisch, der hier im Flur liegt.“
„Ich hab da keinen Fisch hingelegt. Warum sollte ich dir ‘nen Fisch in den Flur legen?“
„Na ja, egal. Penn weiter.“

Ich haute mich also zurück ins Bett, denn die vergangene Nacht war mit Simenons Maigret und dem Mann auf der Bank sehr rasch verstrichen. Doch mein Hirn hatte, mittlerweile viel zu wach zum weiterschlafen, schon mit der Produktion von Gedanken angefangen, und hauptsächlich ging es darin um Fische. Da der Fisch sicher keine Fingerabdrücke oder Fußspuren hinterlassen hatte, stellte ich mir also in guter alter Krimi-Manier die Frage: Wie war der Fisch in den Flur gekommen?
Da gab es eigentlich nur drei Möglichkeiten.
  1. er war irgendwann nach dem letzten Flurgang meines Bruders die Kellertreppe raufgehüpft und hatte sich dort hingelegt, vielleicht auf der Suche nach einer größeren Menge Wasser.
  2. er war zu nachtschlafender Zeit von Nachbars Katze irgendwo aufgefischt worden und die hatte den Job mit der Kellertreppe erledigt. Da die Katze das Grundstück annektiert hat, gehört ihr schließlich auch das Haus, das darauf steht.
  3. die Handwerker, die das Haus gerade mit einem Gerüst verziert haben, hatten den Fisch kurz vor Feierabend in der Dachrinne gefunden und ihn im Flur abgelegt.
Möglichkeit drei erschien mir allerdings wenig plausibel. Wie hätte der Fisch zuvor aufs Dach kommen sollen? Also blieben nur noch zwei Möglichkeiten.
Ich habe mich schließlich für Nummer zwei entschieden, denn die Katze hat sich „ihr“ Haus auch schon ein paar Mal von innen beguckt und es passt zu ihrem freundlichen Wesen, alle Menschen ihrer Umgebung an ihrem Jagdglück teilhaben zu lassen.

Mal sehen, was die brüderliche Welt beim nächsten Anruf bewegt.

Freitag, 5. Oktober 2007

Fabelhaft

Hier hab ich was gefunden von besagtem äquatorialen Kirchenbauer. Er hat noch immer Kontakt zu seinen Freunden im Urwald und bald fährt er wieder hin.
Hoffentlich kommt er auch zurück.

Urwaldpredigt. – Die Ziege ohne Ohren.
Hinten in der Bibel steht ein ganz oft ziemlich unverständliches Wort: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“
Ein Alter von Richards „Betreutem Wohnen“ in Basankusu hat das so erläutert:
Ein Mann, nicht weit von Basankusu, wollte seine Ziegen nicht mehr ungeschützt herumlaufen lassen. Er baute einen festen Zaun um seine Wiese, brachte seine Ziegen darein und sagte zu ihnen: „Ihr sollte jetzt immer schön hier drin bleiben, geht nicht hinaus, hier seid ihr sicher.“
Kaum, dass er weggegangen war, kletterte eine sehr ungehorsame Ziege über den Zaun, lief in den Dschungel und wurde bald von Nkoy dem Leopard, getötet. Nkoy der Leopard wollte die Ziege aber nicht roh essen und suchte jemand, der sie ihm zubereitete. Bald fand er einen Mann mit Kenntnissen, gab sie ihm und sagte: „Wenn du das richtig machst, darfst du auch mal naschen, aber ich gebe dir ein strenges Gebot: Die Ohren sind für dich tabu, ich will sie ganz für mich allein haben.“
Der Mann machte einen wunderbaren Braten, aber er gehorchte nicht und aß die Ohren alle beide.
Als Nkoy später kontrollierte, fand er keine Ohren und stellte den Mann wütend zur Rede. Der versicherte mit Unschuldsmiene: „Diese Ziege hatte gar keine Ohren!“
Nkoy rief: „Lüg nicht! Ich werde dich umbringen und deine beiden Ohren fressen!“
Sie verhandelten eine Weile und wurden einig, vorher den früheren Besitzer der Ziege um Präzision zu fragen.
Der stand an seinem Zaun und ärgerte sich über seine ungehorsame Ziege. Der Leopard fragte ihn nach den Ohren der Ziegen und der Ziegenhalter erwiderte nachher: „Ja, diese Ziege hatte ganz sicher keine Ohren! Ich hatte ihr gesagt, dass sie im Zaun bleiben sollte, damit sie in Sicherheit wäre. Hätte sie Ohren gehabt, hätte sie das gehört und wäre jetzt noch am Leben! Sieh, die anderen Ziegen haben Ohren und sind noch alle hier, gesund und lebendig!“
„Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“

Offensichtlich gab es immer schon Leute, die wie diese Ziege keine Ohren haben, obwohl sie so aussehen, als hätten sie welche. Schon Adam und Eva hatten was an den Ohren; wir säßen sonst jetzt schön mit ihnen im Paradies. Ohren hat also, wer Gottes Geist hört. Wer nichts hören kann, ist echt arm dran. Glücklicherweise stehen auch noch ganz andere Geschichten in der Bibel. – Schöne Grüße, Peter und Elisabeth Gohl.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

lieber ... als ...

Optimismus ist bloß der Mangel an Information, wurde mir neulich bescheinigt.

Aber lieber doof und glücklich als informiert und suizidgefährdet.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Liebesbekenntnis

Oft hör ich Leute über „Dunkeldeutschland“ schimpfen, wohin seit jetzt siebzehn Jahren das ganze Geld fließt, das uns hier im Westen fehlt.
Wenn ich so was hör, krieg ich das kalte Kotzen.
Solange Sozialneid – unbegründeter noch dazu – die Mauer zwischen Ost und West aufrecht erhält, haben wir keine Chance zur Wiedervereinigung in den Köpfen.
Deswegen kommen hier meine unsortierten Top Ten der persönlichen Vorteile der politischen Wende.

1. Freiheit. Keine Zonengrenze hält mich ab, nach Niederfinow oder Morgenröthe-Rautenkranz zu reisen, von den mindestens hunderttausend anderen Zielen in fünf wunderschönen Bundesländern gar nicht zu reden.
2. In 17 Jahren ‘ne Menge Freunde, die mein Leben verschönert haben und es weiter tun, als erste Nicole „Goldstückchen“ Straßburger, die leider nicht mehr lebt
3. wunderbare Sprachen, Worte und Redewendungen: Dafür gibt’s ein Bienchen ins Muttiheft!
4. eine geografische Horizonterweiterung weit über die Oder-Neiße-Grenze hinweg
5. Frieden: USA und UdSSR drohen nicht mehr damit, Atomwaffen auf Deutschland Ost oder Deutschland West zu ballern
6. Freiheit zwei: ich kann denken, was ich will und das auch sagen. Und meine lieben Freunde „drüben“ können das auch, ohne um ihren Studienplatz fürchten zu müssen
7. Inspirationen zu einem dann leider doch nicht veröffentlichten Buch
8. Inspirationen zu hundert anderen Texten, die u.a. im Kranken Boten oder an dieser Stelle nachzulesen sind
9. Freakstock auf der Galopprennbahn
10. alle anderen Dinge, die mir im Laufe des heutigen Tages leider nicht eingefallen sind.

Montag, 1. Oktober 2007

(ohne Titel)

HURRA!!!

Sonntag, 30. September 2007

Weiß man’s?

Neulich versuchte die Stiftung Warentest, mein Allgemeinwissen zu erschüttern.
Angeblich sollte vieles in NRWs Schulbüchern ungenau, fehlerhaft oder schlicht Humbug sein!!
Das Abdankungsdatum von Erich Honecker sollte verdreht worden, in Chemiebüchern Elemente mit falschen Abkürzungen vermerkt sein und ein Biobuch verkünde, dass der Uhu über dem Fuchs in der Nahrungskette stehe.
Als mir dies zu Ohren kam, fiel mir spontan eine schöne Irrlehre aus meiner Schulzeit ein, nämlich hatte unser Erdkundelehrer behauptet, im Zaire (heute Kongo) regne es jeden Tag genau um 12 Uhr mittags.
Mangels Gegenbeweisen nahmen wir Schüler das als Wahrheit an. Einige Jahre später fragte ich meinen Onkel, der u.a. als Maurer zehn Jahre in jener Region mit dem Bau der Kirche verbracht hatte und erntete Kopfschütteln.
Offenbar, wie Testung Warenstift ja nun beweisen kann, hat diese Weitergabe von Unwissen System.
Andererseits: da habe ich nun jahrelang geglaubt, dass die Bewohner des Zaire keine Uhr bräuchten, die ihnen die Mittagszeit anzeigten (die Uhren hätten ja ohnehin wasserdicht sein müssen, und wie viele durchschnittliche Uhrwaldbewohner können sich so was leisten?) – und was ist aus mir geworden?
Trotz Richtigstellung der Tatsache bin ich ein ausgeglichener Mensch.
Aber noch mal zurück zu Fuchs und Uhu. Wenn nun mitten in der Nacht ein süßes kleines stupsnasiges knopfäugiges Füchschen durch den mitteleuropäischen Mischwald tapst, weil seine Mama von einem besoffenen Raser überfahren worden ist und anderthalb Meter darüber kommt ein großer hungriger gefäährlicher Uhu des Weges – was glauben die Warenstifter, was passiert?
Natürlich steht der Fuchs auf dem Speiseplan des Uhus!!
Außerdem wird keine Schulbuchkrise so heiß gegessen, wie sie aufgekocht wird.
Honecker ist längst tot, kaum einer weint ihm nach, außer vielleicht seine lila Lady. Beim Chemieunterricht geht probieren eh’ über studieren und ich wette, die meisten Schüler wissen nicht einmal, was eine Nahrungskette ist. Oder sie verwechseln das Ding mit einer Fastfoodkette. Und nur weil ein paar Tester mal so richtig mit ihrer missratenen Schulzeit und den kaum besseren Lehrern abrechnen wollten, wird bestimmt kein Schulbuch neu aufgelegt. Das ist viel zu teuer. Schließlich ist NRW nicht ganz zufällig auf einem Abstiegsplatz in der PISA-Wertung…

Samstag, 29. September 2007

Ladenkette und andere Geschäfte

Opladen
Schubladen
Binladen

Ich hab die letzten Tage mit AnjaF verbracht und das war ein Feuerwerk aus verrückten Ideen, Neologismen und anderen Spinnereien.
Hier noch einer:

Tut Ench Amun, was Nofre tete?

Oder der:

Die Mehrzahl von Trauma ist nicht Traumata, sondern Traumasse.
Es stellt sich bloß die Frage: ist das nur das Brautpaar oder gehören Ringe, Pastor usw. auch noch dazu? Und wird die Traumasse komplett in Kilo gerechnet
oder zählen die Tränen der Braut extra in Liter?

(usw.)
Wir hatten viel Spaß!

Freitag, 28. September 2007

Der Herbst ist 'ne leckere Zeit

Hier hab ich was Gutes für die anderen Sterne-Köche, und zwar ein Apfelkuchen, der nicht nach dem üblichen Unten-Teig-oben-Äpfel-Prinzip funktioniert.

Apfelkuchen „Omma Homberg“:

Teig:
250 g Zucker
5 Eier
250 g Mehl
2 gestr. TL Backpulver
Belag:
ca. 6 – 7 säuerliche Äpfel
Und so gehts:
Zucker und Eier schaumig rühren, dann Mehl und Backpulver dazu geben.
Die Äpfel schälen und enthäusen, klein schneiden
Kuchenblech dick einfetten und ganz dicht mit Apfelstückchen belegen
Teig auf die Apfelstücke fließen lassen
ca. 30 min bei Mittelhitze (etwa 200°C) backen

Dienstag, 25. September 2007

Absonderlichkeiten des Alltags

Heute bei der Post war die Postfrau und ‘ne Mutti am Wetter-Schimpfen.
Vor allem die armen Schulkinder! Gerade jetzt in den Ferien so kalt, in der Schulzeit geht das ja noch, aber wenigstens jetzt in den Ferien könnte es ja warm sein!
Im Brustton der Überzeugung sagte ich: „Es wird besser, schließlich krieg ich Besuch und wir wollen nicht die ganze Zeit drinnen hocken!“
Da schaute mich die Postfrau mit einer Mischung aus Zweifel und Hoffnung an und sagte: „Ihr Wort in Wettergottes Ohr!“

Ganz ehrlich – wenn hier erwachsene! Leute an die Existenz eines Wettergottes glauben, ist in dieser Stadt alles möglich.

Mittwoch, 19. September 2007

der neuen Rubrik zum Willkommen

Wer mich kennt, weiß, dass ich jederzeit für Blödsinn zu haben bin, solange nur genug Wortwitz daran beteiligt ist. (Wer mich nicht kennt, kann mich ja noch kennen lernen.)
Und da hab ich jetzt was ganz tolles gelernt.

Sagt Abraham
zu Bbraham:
Kann ich mal dein Cbraham?

Urherber unbekannt - leider. Seufz.

ich hab hier noch was Leckeres

... allerdings ist das jetzt ein Rezept, bei dem sich keine Zutat irrt und man auch besser vorher gezielt einkaufen gehen sollte. Sonst wirds nix - oder was ganz anderes.

Lombardische Möhrensuppe

für 4 Personen.

500 g Möhren
50 g Butter
500 ml Fleischbrühe
Thymian, Nelken
Zimt, Safran, Muskat
etwas geriebener Emmentaler
1 Schuss Weißwein
4 Eigelb
Salz, Pfeffer

Möhren fein! schneiden oder raspeln, in Butter andünsten. Fleischbrühe angießen, ca. 15 Min kochen. Thymian zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Wenn die Möhren gar sind, Käse, Gewürze und das verquirlte Eigelb unterziehen,
kurz! aufwallen lassen.

Fertich.

Dienstag, 18. September 2007

Was Omas Handtasche mit dem Verteidigungsminister zu tun hat

Omas die Handtasche zu rauben und dabei die Omas so zu schubsen, dass sie sich den Oberschenkelhals brechen, ist verboten.
Wenn das nun ein Bösewicht tut und anschließend sagt: „Ich wusste, dass das verboten ist, aber ich hab es absichtlich getan“, kommt zu dem Fall von Missachtung der persönlichen Würde, Diebstahl, schwerer Körperverletzung, womöglich mit Todesfolge (in dem Alter kommt ‘ne Oma schlecht wieder auf die Füße) auch noch abgrundtiefe Unverschämtheit.
Schlimm, aber was hat das mit Politik zu tun, fragt sich der Leser.
Unsere schöne Republik hat neben dem Innenminister noch mehr Politiker der ersten Reihe, zum Beispiel einen, der für die Verteidigung des Landes zuständig ist. Das ist Franz-Josef Jung.
In der aktuellen Debatte geht es um den Abschuss von Passagierflugzeugen, um Terroranschläge wie 9/11 zu verhindern. Wenn Herr Jung Passagiermaschinen zum Abschuss freigeben will, weil Terroristen die Maschine als Waffe nutzen könnten, stellt er sich mit oben genannten Bösewichtern auf eine Stufe, denn das Bundesverfassungsgericht hat unmissverständlich klar gestellt: So nicht! Flugzeuge werden nicht abgeschossen, weil Terroristen an Bord sind, denn die Würde des unschuldigen Luftreisenden ist unantastbar.
Das Urteil ist nicht neu. Der politisch interessierte Bürger fragt sich, warum die Suppe schon wieder aufgewärmt werden muss – etwa bloß, weil sich 9/11 gejährt hat?
Na klar kann es zu einer Katastrophe gut bekannten Ausmaßes kommen, wenn sich Terroristen eines Linienflugzeugs bemächtigen und es in ein bestimmtes Ziel lenken. Da wäre es besser gewesen, das Flugzeug vorher vom Himmel zu holen, möglichst über dünnbesiedeltem Gebiet, damit die Trümmer keinem auf den Kopf fallen.
Aber wer weiß vorher, ob der Pilot und etwa anwesende Psychologen oder Jesus Freaks es nicht geschafft hätten, die Terroristen von ihrem Plan abzubringen?
Viele Flugzeugentführungen enden damit, dass das Flugzeug an einem anderen Ort als geplant landet, alle aussteigen dürfen und der Entführer Asyl beantragt (und das im Knast absitzen darf).
Terroristen zeichnen sich üblicherweise nicht dadurch aus, dass sie dem Pilot ihre Pläne verraten, damit der sie per Funk durchgeben kann. Also kann niemand wissen, ob der maskierte Typ im Cockpit wirklich Terrorist ist und die Bombe an seinem Gürtel echt, oder ob er ganz andere Dinge vorhat.
Herr Jung kann ja ruhig vollbesetzte Flugzeuge abschießen lassen, wenn sie ihm zu nah an Hochhäuser oder das Kanzleramt heranfliegen, aber er sollte wenigstens anders argumentieren.
(und wir sollten mehr fliegen, damit immer einer an Bord ist, der gute Beziehungen nach oben hat, auch wenn der Flieger die maximalen Flughöhe erreicht hat.)

Montag, 17. September 2007

Aus der Not ‘ne Tugend

Seit ich alleine wohne, koche ich auch alleine und da kommen manchmal Gerichte bei rum, von denen wusste ich gar nicht, dass es sie gibt.
Heute gabs bei mir „Irrenden Spinat“.

Man braucht dafür:
‘ne Handvoll Reis
200 g Tiefkühlspinat
sieben kleine Tomaten
eine Zwiebel
Butter, Salz, Pfeffer und was sonst noch da ist

Der Reis wird gekocht und der Spinat aufgetaut, derweil dünstet die Zwiebel in Butter an. Dann kommen die Tomaten dazu. (Zwiebel und Tomaten sollten vorher kleingeschnitten werden.) Wer Speckwürfel hat, kann die auch dazu tun, aber in meinem Kühlschrank waren keine. Alles wird gewürzt und kurz bevor der Reis fertig ist, landet der aufgetaute Spinat im bereits kochenden Gemüse. Vorsicht, Spinat brennt leicht an.
Den Reis abschütten und guten Appetit.

Der Name des Rezeptes rührt daher, dass der Spinat eigentlich gedacht hatte, er sei die Hauptperson des Gerichts. Aber da hat er sich geirrt.

Sonntag, 16. September 2007

Chillmans Weisheit

Wer nicht mehr ganz dicht ist,
muss Gedichte schreiben.

sagte Tillmääan heute nachmittag zu mir.
ich denke, er hat Recht.

Samstag, 15. September 2007

Interview

Ich komm gerade mal wieder aus der Wüste Negev, da lag die Strecke am Weg.
Warum laufen Sie? Sie sind ja nicht mehr der Jüngste.
Ach, ich hab einfach irgendwann angefangen. Da wollte ich nur auf den Berg Horeb. Aber als ich einmal in Schwung war, hab ich weitergemacht. Laufen befreit den Kopf von Sorgen und lenkt den Blick auf die wichtigen Dinge im Leben.
Und was gibt Ihnen die Ausdauer für diese langen Strecken?
Ich hatte mal einen Tiefpunkt. Das war, bevor ich mit dem Laufen angefangen habe. Ich lag in der Wüste unter einem Ginsterbusch und wollte nur noch sterben. Da kam so ein Typ vorbei, den ich nicht kannte, und hat mir was zu Essen gegeben. Ich hab mir gedacht, iss noch mal was, dann knurrt dir beim Sterben wenigstens nicht der Magen. Das passierte zweimal und dann war ich so abgefüllt mit Energie, dass ich gar nicht mehr ans Sterben denken konnte. Seitdem bin ich unterwegs.
Woher bekommen Sie denn diese Powerriegel, wenn Sie doch jeden Tag woanders sind?
Ich muss sie ja gar nicht bekommen. Ich habe einmal davon gegessen und laufe seitdem Tag und Nacht, ohne rasten zu müssen.
Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, Herr E., aber das klingt wie Doping.
Ach, vergessen Sie Doping! Doping ist was für Weicheier. In meinem Alter habe ich solchen Kinderkram längst hinter mir gelassen, das habe ich wirklich nicht nötig.
Wie alt sind Sie denn, wenn ich mir diese Frage erlauben darf?
Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Als König Ahab an der Macht war, hab ich meinen ersten Lauf gemacht, eben den auf den Berg Horeb. Alles weitere können Sie sich selbst ausrechnen.
König Ahab? Das war doch im Alten Testament! Geht es Ihnen noch ganz gut, Herr E.?
Aber sicher. Und jetzt nehmen Sie endlich ihr Mirkophon aus meinem Gesicht, ich will ungestört weiterlaufen.
Das Interview führte Haldemar Wartmann für das exclusive Sportmagazin juppidu

Aggregatzustandsänderung

(Ach, ich liebe die deutsche Sprache. Man kann so herrlich lange Wörter daraus bauen!)

Was mich eigentlich dazu getrieben hat, jetzt was zu schreiben, ist eine physikalische Erkenntnis.
Und zwar habe ich es unter Zuhilfenahme einiger Kleinigkeiten aus meiner Küche geschafft, den Aggregatzustand des Restes Milch, den ich noch da hatte, in Schokopudding umzuwandeln.

Den Trick soll mir mal einer nachmachen!!
Und wenn er gelungen ist, der Trick, sag Bescheid, dann komm ich gerne zum Essen.
Hach, ich liebe frisch gekochten Schokopudding, gerührt und nicht geschüttelt!!

Pudding am Abend ist nährend und labend.

und... ja warte mal... ich hab doch da irgendwo noch ne Konserve gefunden........... also eine Lesekonserve.... was für alle, die keine Kindergeschichte lesen wollen. Kommt im nächsten Welt + All.

Donnerstag, 13. September 2007

Deutsches Sprrache, schweres Sprrache!

Nur damit wir uns richtig verstehen, liebe Leser:
das Geschreibs hier ist auch nicht so einfach, wie es sich liest!!

Ständig muss ich mein Hirn zur Ordnung aufrufen, damit es nicht so arg fabuliert, wie es gerne würde, denn wir wollen ja nicht missverstanden werden.
Aber da ist uns jetzt was aufgefallen.
Und zwar geht es um die leidigen Plurale.

Atlas – Atlanten kennt jeder.
Bus – Bunten? Kennt keiner.
Also sag ich lieber Atlasse und werd von allen Klugscheißern ausgelacht.

mehr als ein Lexikon – Lexika. Logo.
Aber was ist mit Bonbon? Bonba? klingt nicht lecker. Eher bah.
Lexiköner ist aber auch nicht verständlicher.

Ganz schlimm wird’s aber bei Komma – Kommata.
Wer sagt denn zur Oma, wenn sie ihre Mit-Oma mitbringt, Omata?
Ich bleib bei „Kommas“. Kommt mir eh’ entgegen. Komma rein, kannze rausgucken.

Wehe, irgendwer lädt mich jetzt auf Capuccini ein oder mit wie viel p, c und h die Dinger geschrieben werden, dann werde ich alle Veti einlegen, die ich noch hab. Denn wer die deutschen Plurale nicht im Griff hat, sollte es nicht noch italienisch versuchen.

Mittwoch, 12. September 2007

So isches

Zufriedenheit ist der Stein der Weisen.
Zufriedenheit wandelt in Gold, was immer sie berührt.

Benjamin Franklin

Freitag, 7. September 2007

biblische Namen für den Nachwuchs

So unter uns Christen ist es ja schwer in Mode, den lieben Kinderlein Vornamen aus der Bibel zu geben.
Aber warum gehen wir immer nur in den alten ausgetretenen Pfaden?
Warum nennt keiner sein Kind Goliath? Vor allem wenn der Kleine mehr als 5.ooo Gramm auf die Waage bringt, kaum dass er das Licht der Welt erblickt hat, wäre das durchaus angemessen.
Lustig wäre dann ein paar Jahre später die Durchsage im IKEA, wenn "der kleine Goliath " bitte von seiner Mutter abgeholt werden möchte.
Und wenn der Junge dann eines Tages in der Schule ist, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit der einzige in der ganzen Jahrgangsstufe sein, der so heißt - neben den vier Daniels, drei Michaels und den ungezählten Kevins, Marvins, Dustins und Justins und wie sie alle heißen.
Also warum nicht?

Hier eine Liste von ebenfalls zu stark vernachlässigten Namen:
Delila
Judas
Ahab
Jehu
Pharao (komischer Vorname, aber andere Völker haben andere Sitten)
Saul
Omri
usw.

Ich freue mich schon auf den ersten Judas in meinem Bekanntenkreis!

Mittwoch, 5. September 2007

Imma wenn es regnet

Wenns regnet, reg dich nicht auf, dass du nass wirst.
Die überwiegende Menge Regen fällt neben dich.

Das System schlägt zurück.

Jetz ham se mich erwischt.
Nein, es ist nicht der Verfassungsschutz - glaub ich.

Nachdem ich nun schon seit Februar in unterschiedlichen Konzentrationsstärken in dieser Stadt lebe und meist leicht abwesend durch den Straßenverkehr gondele, ist die Ordnungsfalle heute Nachmittag zugeschnappt. Ihr Lohn:
mein erstes Knöllchen.
Ich hab am Kultshockk da geparkt, wo ich immer parke, wenn der große Parkplatz voll ist oder die Dachdecker (denen der Parkplatz neuerdings gehört) Geschäftszeiten haben ... hab bloß nicht bedacht, dass nicht Freitagabend war.
tzja.
aber ich denke, das wird mich nicht in den Ruin treiben.

Und außerdem - wenn ich immer nur alle acht Monate in die Falle tappe, solls mir recht sein. Hier wird nämlich an allen Ecken und Enden geblitzt, was die Kamera her gibt, und daran gemessen ist es wirklich ein WUNDER, dass ich bis jetzt heil durch gekommen bin.

Das ist fast so gut wie meine in-allgemeine-Verkehrskontrollen -geraten-und-vonner-Polizei-angehalten-werden-Quote. Die besagt nämlich bisher, dass ich nur alle zehn Jahre so eine Ereigniskarte ziehe.
...
Wobei... wenn ichs mir recht überlege, besagt diese Quote überhaupt nüscht, denn ich bin ja nicht vor zehn Jahren in die erste Kontrolle geraten, sondern vor zehn Jahren hab ich den Führerschein endlich gehabt.

Also lernen wir: die beste Quote bringt nix, wenn sie nicht stimmt.
Zweitens lernen wir: die beste juppi schreibt besser, wenn sie wach ist. Guts Nächtle.

Mittwoch, 29. August 2007

In welcher Verfassung ist die Verfassung?

Vor wenigen Tagen sagte ein Freund: „Ich stimme ja nicht oft politisch mit X überein, aber da hat er mal Recht: man kann doch kein Anschlagsopfer zum Innenminister machen!“
Und ich stimme nicht oft politisch mit jenem Freund überein, aber hier muss ich mich ebenfalls anschließen. In diesem Politikum ist eine Sicherheitsparanoia fast vorprogrammiert.
Fakt dabei ist: je mehr man sich mit Terroristen beschäftigt, desto schlechter ist die Welt und desto übermächtiger werden die bösen Bombenleger. Wenn man eh’ mal schlechte Erfahrungen mit Befürwortern solcher Meinungsverstärker gemacht hat, kann es kaum besser werden, wenn man den ganzen Tag über nichts anderes nachdenkt.

Besagter Minister des Inneren ist übrigens der Chef des Verfassungsschutzes.
Und der Verfassungsschutz beobachtet seit Jahren die NPD.
Dieses Beobachten geschieht natürlich nicht nur von außen, sondern auch von innen. Mitarbeiter des Verfassungsschutzes sind beteiligt an NPD-Aktionen und es gilt anzunehmen, dass sie nicht nur Plakate kleben und Aufmärsche organisieren. Schließlich sollen die Mitarbeiter in hohen Positionen des NPD-Systems sitzen und nicht nur mitlaufen.
Daraus lässt sich folgern, dass der Verfassungsschutz verfassungswidrige Taten fördert und deckt, denn seine Mitarbeiter bleiben logischerweise straffrei. Immerhin tun sie ja ihre Arbeit und die ist hart genug.
Wenn nun also in einer beliebigen deutschen Stadt Angehörige einer fremden Nation in entwürdigender Weise behandelt werden – wie viele Deutsche beteiligen sich auf Staatskosten an der Menschenjagd?
Und wie viel davon hat der Verfassungsschutz und damit der Innenminister noch unter Kontrolle? (Fakt hierbei ist, dass man sich nicht lange gegen so geschickt platzierte Demagogie wehren kann. Wer lang genug in der braunen Suppe rührt, wird irgendwann selber braun - der eine eher, der andere später.)
Und ist es angesichts dieser Zusammenhänge ein Wunder, dass die NPD noch immer legal agieren darf?
Natürlich ist das Parteiverbot keine Lösung. Leute denken nicht anders, bloß weil eine Partei verboten wird. Aber es wäre immerhin mal ein Zeichen. Und je länger dieses Verbotsverfahren dauert, desto lächerlicher wird die ganze Geschichte.

Samstag, 25. August 2007

mein "umfangreiches" Wissen

Neulich saß ich so rum - das war noch zu Zeiten, als ich keinen Blog hatte und meine Gedanken nicht öffentliches Gut waren - und dachte vor mich hin und hinter mir her und kam zu diesem Schluss:
Ich weiß zwei Dinge:
1.) ich weiß, dass ich nichts weiß
2.) - trotz 1.)! -
ich weiß, Jesus liebt mich
Mehr muss ich nicht wissen. Der Rest ist a) Bildung oder b) Klugscheißerei.

Donnerstag, 23. August 2007

Erkenntnis.eins

Eine unbeschwerte Kindheit ist ein Hauch, flüchtig und schnell vorbei. Zum Glück merkt man das erst, wenn man groß ist.

...

ach, wär ich doch noch klein.....

am liebsten vier oder fünf.

Samstag, 18. August 2007

Landleben

Donnerstag war ich aufm Land bei meinen Eltern und in dem Zuge fuhr ich auch bei meinem Lieblingsbauern vorbei, um endlich noch mal frische Milch im Kühlschrank zu haben. Die Biomilch, die ich sonst kaufe, stammt aus Viby in Dänemark und damit dürfte das „Bio“ schon fast Etikettenschwindel sein.
Was bringt es, dass die Milch im Euter glücklicher Weidefreundinnen entsteht, die nur Pupse aus selbstgepflückten Wiesenpflanzen an die Atmosphäre abgeben und keine artfremden Dinge im steril gefliesten Stall vorgesetzt bekommen – und das landwirtschaftliche Erzeugnis dann durch halb Dänemark und auch die Hälfte unserer schönen Republik gekarrt wird?
Nu ja, jedenfalls erinnerte mich unsere lauschige Begegnung auf seinem Hof mit Blick aufs Siebengebirge (wenn’s die Fernsicht erlaubt) an ein Gerücht, das regelmäßig als Wahrheit verkauft wird und dem ich hier den Garaus machen will. Der Lehrauftrag soll ja nicht zu kurz kommen.
Kühe kann man im Schlaf umschubsen
Lieber Leser, spar dir die Mühe, nachts auf Kuhweiden zu schleichen und womöglich Wiesenpflanzenrestmaterie an deinen Schuhen zu sammeln. Küheschubsen klappt nicht.
Natürlich können Kühe dank ihrer vier Beine im Stehen herumdösen und sich von der Arbeit erholen. (Milch machen ist anstrengend.) Aber sie dösen nur und wachen auf, wenn sich ihnen jemand nähert, der nicht zur Herde gehört. Wenn die Kuh ein längeres Schläfchen plant, legt sie sich hin.
Selbsternannte Experten mögen anführen, dass das mitteleuropäische Milchrind seit Beginn seiner Domestizierung am meisten von seinem Ursprung „weggezüchtet“ worden ist. Das stimmt. Trotzdem sei soviel gesagt: In jedem Rindvieh ist ein Restchen Adrenalin übrig geblieben, und wenn das mit den wissenschaftlichen Interessen eines Kuhschubsers kollidiert, übernehme ich keine Verantwortung.
Muh.

Montag, 13. August 2007

nix "Zug von hinten" gesehen!

Ich habe gehört, bloggen sei total out.

Liebe Leser, das kommt mir entgegen, denn im Leben gibt es eine bestimmte Schwelle, nach deren Überschreiten man viele Dinge nicht mehr cool findet, sondern doof.

Und nach sich selber gefragt antwortet man auch nicht mehr, man sei cool, sondern man werde jetzt authentisch.

Da ich das Wort „Authentizität“ außerordentlich mag (ich mag viele Wörter, einfach weil sie schön sind, das sozusagen als Ankündigung für spätere Einträge) und ich nichts schlimmes daran finde, endlich authentisch zu werden, springe ich also auf den allerletzten Waggon des nahezu abgefahrenen Zugs auf und blogge mit.