Montag, 31. August 2015

Frage zum Tage 85

Wenn meine berufliche Tätigkeit es erfordert, dass ich zur Ausübung derselben ein Kraftfahrzeug bewege (bzw. mich damit fortbewege), bin ich dann ein Berufskraftfahrer?

Samstag, 29. August 2015

was am zweiten August geschah

Der zweite August ist ja schon ein paar Tage vorbei, genauer gesagt 27 Stück, und schon daraus kannst du sehen, dass die Vorgärtnerin schwer beschäftigt ist.
Also, was geschah am 2. August?
Sie kaufte sich ein neues Auto. Neu im Sinne von neu ist es nicht, dazu reichen zwei Monate Vollbeschäftigung nicht aus. Aber sehr viel neuer als der Astra. Wenn Frau Vorgarten es nicht braucht, darf ich damit fahren. Wirklich nett von ihr. Damit du auch was davon hast, habe ich mich an einer Fahrzeugvorstellung versucht -- übrigens versuche ich das seit dem zweiten Aujust. Die Hälfte der Zeit steht das blaue Wunder ja auf irgendwelchen Friedhöfen und ich muss Statistiken erstellen zu anderen Themen. Man kommt zu nichts.
Die Farbe.
Himmelblau metallic. Das Kraftfahrtbundesamt veröffentlichte jüngst eine Studie Statistik, dass 10,3% aller Frauen beim Neukauf ein blaues Auto wählen würden. Zum Vergleich: ebenfalls 10,3% möchten ein rotes (FVs 1. und 4. waren rot), 22% wählen grau/silbern (Auto Nr. 2) und 23,4% sind für schwarze Autos (ihre Nr. 3) zu begeistern. Wie du es drehst und wendest: sie liegt voll im Trend.
Das Alter.
Oktober 2008. Ein Jungspund. Und erst 89.000 runter. Aus erster Hand!
Das Fahrverhalten.
Oijoijoi. Die ersten Tage fühlte ich mich wie ein Fahrschüler in den ersten paar Stunden. Es ruckte, es hopste, ich gab beim Anfahren viel zu viel Gas, ich würgte es ab, fand die Gänge nicht und so weiter. Mittlerweile geht es. Wir düsen schon mit viel Schmackes in die Kurven, das macht Spaß! Die Kurvenlage ist nämlich 1A. Beim Anfahren gibt es gelegentlich noch ein energisches Rönnrönnrönn!, weil die Vorfahren des Gefährts sämtlich schwerfälliger waren an den Pedalen.
Das Fahrgeräusch.
Es brummt und pöttert nicht mehr, sondern es schnurrt. (Außer: siehe oben...)
Die Länge und Breite der Motorhaube.
Ein Stupsnäschen! Ich kann vor dem Auto stehen und die Scheibenwischer hochklappen. Das gabs noch nie -- und ich habe nicht etwa ungewöhnlich kurze Arme.
Die Länge und Breite des Hecks.
Das Fahrzeug endet knapp hinter der Hinterachse. Noch bemesse ich alle Parklücken zu groß. Man verzeihe mir. Rückwärts einparken kann die Vorgärtnerin einfach besser als ich. Entgegen jedem Klischee.
Die Übersicht von links vorne.
umwerfend. Vor allem ist alles so nah beieinander! Erst dachte ich, der Rückspiegel habe eine Fernglaslinse.
Der Innenraum.
Groß. Vor allem hoch. Mit Rückbank zum Sitzen ist der Kofferraum nur für einen schlanken Koffer. Mit umgelegten Sitzen fast wie ein Kombi. Aber höher. Und alles wahnsinnig sauber. Und die Sitze -- Sitze! Keine Hängematten! Und überall praktische Fächer und Halterungen. Und Knöpfe und Hebel und blinkendes, piepsendes Zeug. Und es hat eine Klimaanlage. Kalter Wind, ohne dass Winter sein muss! Und eine automatisch anspringende Motorkühlung. Der Hammer, sag ich dir, wenn du vorher … na ja, ein 18 Jahre altes Millionengrab zur Verfügung hattest, dem diese Luxusgüter mit der Zeit abhanden gekommen waren.
Hier hast du ein paar Beispiele, was wir so im Lauf der letzten drei Wochen von A nach B transportiert haben. Das Übliche, könnte man sagen.
Der Name.
Als die Vorgärtnerin sich bei der ersten Fahrt mit all den Namen vorstellte, die ihr der vorige Gefährt gegeben hat (Freundlichkeiten wie "Zu-spät-schalter", "Zu-früh-schalter", "Zu-schnell-um-die-Ecke", "Verträumt", "Abwesend", "Achtung-Schlagloch!-zu-spät" und viele mehr), sagte es nur ein wenig schüchtern, dass es "Schätzchen" hieße. Aber wie oft wird ein Auto schon nach seinem Namen gefragt?
Inzwischen haben wir ein paar Kilometer hinter uns gebracht und sind miteinander vertraut geworden. LUISE ist der Name.
Daneben ist der Name auch

und, du ahnst es, Yıldırım.

Mittwoch, 26. August 2015

Regenmantelkuh

Neulich zeigte ich hier schon die Baustellenkuh und nun kommt endlich auch die Regenmantelkuh.
Das Bild habe ich vor ungefähr zehn Jahren gemalt, was ich nur noch weiß, weil die Kinder, denen ich es damals malte, heute Teenager sind.
Seitdem hängt es am Kühlschrank oder irgendwo anders an zentraler Stelle des Haushaltes. Ein Ehrenplatz!

Zum Glück hatte ich heute nicht viel Schnee dabei.

Ich hab ihn heimlich woanders abgekippt.

Samstag, 22. August 2015

Frage zum Tage 84

Wenn ich einen unfassbar kompetenten Eindruck beim Gegenüber hinterlasse und dass ich es würdig sei, zu allen Dingen gefragt zu werden, weil ganz sicher eine gute Antwort zu erwarten ist, bin ich dann
fragwürdig?

Freitag, 21. August 2015

Mit Pflanzen sprechen

Ich so, heute aufm FH, in der Waldsteinia am jäten.
"Hedera helix! Du bist auf diesem Beet unerwünscht!" [rupf]
"Fagus sylvatica! Was tust du hier? Das ist Waldsteinia und kein Wald!" [rupf, rupf]
"Und Ilex! Wer hat dich denn eingeladen?" [rupf]
… … …

Manchmal bekomm ich gar nicht mit, dass Spaziergänger oder Friedhofsbesucher an mir vorbei gehen. Keine Ahnung, was die über mich denken, wenn ich so in engagierte Gespräche mit den Pflanzen vertieft bin.
Ich mein, is ja klar, die hören ja nicht, was die Pflanzen zu mir sagen. Solange sie noch was sagen können. Rupf.

Donnerstag, 20. August 2015

Jeder müsste sie gern haben.

Sie ist eine Pflanze und sie ist sehr unbeliebt.
Völlig unverständlicherweise!
Sie hat keine Dornen wie die Brombeere, die ich mittlerweile rubus infernalis nenne, denk dir, warum.
Sie rankt nicht wie die Ackerwinde.
Sie bildet keine oberirdischen Ausläufer wie die wilde Erdbeere (oder die Ackerwinde).
Sie klettert nicht wie das Efeu (oder die Achduweißtschonwinde).
Sie macht keine Pollen wie Gras, Hasel, Birke und --Haa-tschi!
Sie macht keine Samen und verstreut sie in alle Winde wie der Löwenzahn. Oder klettet sie an dir fest. Oder baut darauf, dass sie von Vögeln verschossen werden.
Sie blüht nicht und lockt dann stechende Insekten an wie fast alle anderen Pflanzen.
Sie ist robust, übersteht Trockenzeiten mühelos und ist dazu resistent gegen Schnecke, Hase, Wühlmaus und wie sie alle beißen.

Jeder müsste sie gern haben.
Aber alle sehen nur: "Die wirst du nie wieder los, wenn du sie einmal im Garten hast!" und holen die Herbizide aus dem Schrank.
Die Rede ist vom Ackerschachtelhalm oder Schackerachtelhalm, wie ich ihn auch zu nennen pflege. (Der echte, nicht der aus dem 39. EBEW.)
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) -- nahezu allgegenwärtig auf dem Friedhof
Da wir ja keine beliebige Grünanlage betreiben, habe ich wie beim Friedhofshasen über eine Unterform nachgedacht mit dem schönen Namen Gottesackerschachtelhalm. Meist denk ich aber andere Dinge, wenn es um ihn geht.

Der Schachtelhalm ist ein Relikt der Dinosaurierzeit und hat seither alle Eiszeiten, Kometeneinschläge und Atomunfälle unbeschadet überstanden. Klar, dass ich kleines Grabpflegerlein nichts gegen die Pflanze auszurichten weiß.
Ihre Wurzeln ragen bis zwei Meter in die Tiefe. Hinterlässt man ein Fragment des Wurzelstrangs in der Erde, bildet es seine eigene Pflanze.
Heimisch ist der Schachtelhalm in nassen Senken und warmen Feuchtgebieten -- und mittlerweile überall, wo er als blinder Passagier im Mutterboden ausgekippt wird. Auf diesem Weg ist er auf den Friedhof gelangt und er wird dort bleiben. Ich bin da so sicher, weil ich weiß, welche Mittel uns zur Verfügung stehen.
Gift -- dürfen wir nicht. Frag mich nicht wer, aber jemand hat es verfügt.
42°C heißes Wasser -- funktioniert bei den meisten Pflanzen, reicht aber nicht bis in zwei Meter Tiefe.
Brandrodung -- sähe seltsam aus, wenn wir den Friedhof abfackeln. Die Hitze reicht auch nicht bis unten hin.
Sprengen -- und noch mehr Wurzelfragmente überall verstreuen?! Sind wir wahnsinnig?!!
Also bleibt uns (vor allem: mir) nur das oberirdische und völlig nutzlose Jäten,
damit es hinterher schön aussieht, denn der Kunde hat ein sauberes Grab bestellt.
Solltest du mal ein paar Kilo Schachtelhalm benötigen, denn er ist ja neben den oben genannten Eigenschaften auch noch als Heil- und Nutzpflanze bekannt, wende dich vertrauensvoll an mich.
Wir ham reichlich. Reichlich mehr Fakten hat wie üblich Tante Wiki. Im Oktober noch mehr Schackerachtelhalm und 2016 immer noch mehr.

Montag, 17. August 2015

Bäume ausreißen

ist einfach, solange sie so klein sind.
Wir haben es da mit fünf Rotbuchen (Fagus sylvatica) zu tun. Buchen werden riesig und uralt, wenn man sie lässt.

Samstag, 15. August 2015

15 am 15ten

Am Grabstein kannst du erkennen, wie die Menschen über Leben, Tod und Ewigkeit denken. Ich habe die Fotos ein bisschen sortiert, aber kommentieren will ich sie nicht. Das Thema ist zu sensibel; zu groß die Angst und Ratlosigkeit vieler Menschen vor dem "danach" und dem "ohne dich".

 
Die beiden letzten sind mir aufgefallen, weil den Angehörigen und wohl auch den Verstorbenen die Botschaft wichtiger war als ihr Name. Das ist eher selten.

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Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob es eine "Reihe" wird, was mit 13 am 13ten anfing. Gucken wir mal. Hingegen weiß ich, dass dies Beitrag Nummer 2.400 geworden ist.

Freitag, 14. August 2015

Gut getarnt ist halb gewonnen

Aber eben nur halb.
Das Heupferdchen fragt sich wohl bis heute, wie ich es so schnell finden konnte.

Donnerstag, 13. August 2015

Blumen retten

Du redest immer vom Blumen retten, wird mir vorgehalten, aber ist das nicht ein romantisierender Begriff fürs Stehlen?
Ja, mit solchen Leuten habe ich zu tun, die derartige Wörter verwenden.
Und nein, es hat nichts mit Stehlen zu tun.
Die Blumen und nicht-blühenden Pflanzen, die ich da rette, wären sonst a) vertrocknet, b) mit dem nächsten Rasenmäher geköpft oder c) von mir zwangsweise ausgejätet worden.
Es ist nämlich leider so, dass Pflanzen im Frühjahr erwünscht sind und mit großer Mühe gepflanzt werden, und eine Jahreszeit später sind dieselben Pflanzen plötzlich Unkraut und gehören ausgerupft. Natürlich werden sie auch von der Pflanz-Kolonne ausgerupft, aber sie besitzen ja die wunderbare Eigenschaft, dass sie sich von selbst aussäen und dann neu aufwachsen.
Das sieht dann so aus:
Bitte! Nicht ausjäten! Rette uns!
Ich kann mein Herz dagegen nicht hart machen. Allerdings kann ich auch nicht  alle Pflanzen retten, denen es schlecht geht. Deswegen habe ich bisher nur meine Cornutensammlung im Fensterkasten vergrößert ...
haha, da fragte mich neulich jemand, Kanuten, wieso redest du die ganze Zeit von Kanuten, ich denk, ihr macht Erd- und nicht Seebestattung?! Wir konnten das Missverständnis aufklären.
... und besagten Carex gerettet. Und eine Hortensie. Und morgen kommt vielleicht noch ein prachtvoller ... nein, ich sag es nicht. Sonst schreibst du mir demnächst einen Wunschzettel darüber, was du mal gerettet haben willst. Man kann nicht einfach nach Begehrlichkeiten gehen, sonst übertritt man die schmale Grenze zum gar nicht romantischen Straftatbestand. Das mit dem Retten setzt einen dringenden Notfall voraus. Wir Grabpfleger verstehen da keinen Spaß.

Dienstag, 11. August 2015

Satz des Tages

Zwei ältere Damen unterhalten sich auf dem FH. Die eine jätet und harkt, die andere steckt zwei Gräber weiter einen Strauß Blumen in die Vase und zupft nur hier und da. Ich bin mehr als sechs Gräber entfernt und höre zu.
Ich komm hier als Urne drauf.

Sonntag, 9. August 2015

Klavierpony

gemalt für eine Freundin, die Klavier spielt und gern reitet. Ach ja, und grün mag sie auch. Der Hintergrund war allerdings schon lange vorher fertig. Ich glaub, sie hat ihn sogar selbst ausgesucht für ihr Bild. Von den schwarzweißen Zutaten wusste sie natürlich nichts.

 hui, ist das ein pummeliges Pony.

 Aha, mit Hilfslinien wird langsam was draus.

 Streifen machen schlank -- sogar Querstreifen.

Da springt es klimpernd durch die Auen.

Donnerstag, 6. August 2015

als den Gießkannen langweilig war

stürmten sie alle auf den Kippi und machten eine Rundfahrt über den Friedhof.
Es ist nicht mein Kippi, das siehst du daran, dass dieser zwei Sitze hat. Es ist auch nicht "mein" FH, denn meine Kollegen nehmen nicht Gießkannen zum Gießen, sondern arbeiten mit dem großen Wasserfass und ner Brause.

Mittwoch, 5. August 2015

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Dienstag, 4. August 2015

Mein Bad ist zu klein für Pflanzen hineinzustellen.

Das hab ich gesagt.
Und da du ja weißt, dass ich viele Pflanzen habe, kannst du dir vorstellen, dass ich recht habe. Schließlich würden dann alle Pflanzen im Bad stehen wollen. Grund: Luftfeuchtigkeit, mildes Licht und so.
Kein fußbreit Platz mehr für mich!
Allerdings gibt es auch im Pflanzenreich so gewitzte Vertreter, die einfach die besseren Argumente liefern. Zum Beispiel, dass sie nicht auf dem Boden stehen werden, wo echt nicht viel Platz ist.
Links siehst du Aspi Asparagus, der bei der letzten Zählung noch nicht dabei war. Und rechts ein weiteres Beispiel dafür, warum botanische Namen gelegentlich geändert werden müssen. Wieso sollte diese Pflanze Rhipsalis kuechenschrankia heißen?
Sie hängen friedlich und auf (bzw. in) engem Raum herum und haben somit geschafft, was die anderen auf den Fotos oben nur fürs Foto schafften: sie wohnen im Bad.

Sonntag, 2. August 2015

EBEW 52

Beim Sortieren alter Fotos in neue Ordner kam mir dieses Bild unter die digitalen Finger. Mir fiel gleich wieder ein, warum ich es geknipst hatte: um ein EBEW draus zu machen!
Chronologisch gehört es zu diesem Reisebericht.
Das EBEW gehört zu den Klassikern des Vorgartens.
Und du gehörst vielleicht als nächstes zu den Siegern. Wer weiß? Hier ist alles möglich.