Samstag, 29. Januar 2011

da wächst ja noch nichts

wird mir entgegen gehalten, wenn ich verkünde, in den Garten zu fahren oder dort gewesen zu sein.
Soll ich mich über den gut gemeinten Rat freuen oder mich veräppelt fühlen? Da wäre ich ja vielleicht auch selber drauf gekommen.
So oder so: Ich danke hiermit allen hilfreichen Menschen. Geht man in den Baumarkt, kann man durchaus auf den Gedanken kommen, die Wachstumsperiode habe längst begonnen.
Damit diese unbenötigte Hilfestellung ein Ende findet, habe ich also gestern und heute im Garten eine Menge Fotos gemacht, um dir zu zeigen, was ich da tue, anstelle sprießendes Grün zu suchen.

Das ist natürlich die Fortsetzung des Projekts, an dem ich auch vor gut zwei Wochen zugange war.
Und das Projekt lautet: "Fußbodenheizung für die Pflanzen".
Ein Hochbeet ist im Idealfall nicht bloß eine Pflanzpfläche, bei der man sich nicht so tief runterbeugen muss.
Im Hochbeet drin sollten diesem Idealfall folgend verrottende Gartenabfälle Wärme erzeugen, die dann den Pflanzen weiter oben die Wurzeln wärmen.
Im Idealfall des Idealfalles nimmt man dafür halbverrotteten Kompost und Grünschnitt, aber mein Kompost ist erstens noch nicht so weit und zweitens bräuchte ich für die großen Beete sehr viel Zeuch. Und drittens ist es gerade ziemlich knapp mit Grünschnitt, denn wie gesagt, wächst da ja noch nichts.
Also habe ich mir mit anderen Materialien beholfen.

Das war gestern:
Hochbeet Nr. eins ist so leer wie ich es verlassen hatte.
Links siehst du den Erdhaufen.
Als nächstes altes Holz rein, das sich im Garten so findet und Erde drauf.
Und rate, was so ein Erdhaufen tut, wenn es nachts Werte unter null Grad gibt? Ja, er friert.
Bei dieser etwa 5 cm dicken Schicht gefrorener Erde wäre mir ein Presslufthammer sehr gelegen gewesen.
Bei Sonnenuntergang gegen fünf Uhr Nachmittags (wie schön, dass es schon wieder so lange hell bleibt!) habe ich alles frostfest verpackt, auch die Furche, die ich vor dem Beet angefangen hatte.
Auf dem "morgen unbedingt mitnehmen"-Zettel in meinem Kopf steht ganz dick: SPITZHACKE

Heute ging der Spaß dann nahtlos weiter.
Das Gitter, das ich tags zuvor zugeschnitten bekam, lernt jetzt um auf Beetabschluss. Der besteht aus dem Gitter, das in voriger Bestimmung Teil der Pergola für die Glyzinie war, einigen Karnickeldrahtstücken, die in voriger Bestimmung den Wühlmausschutz im Beet bildeten und einigen groben unbeschichteten Kartons, in denen in voriger Bestimmung u.a. der Kranke Bote zu mir kam. Befestigt wird alles mit Draht, der in voriger Bestimmung Weidezaundraht war.
Bei mir kommt fast alles unter.
Hier siehst du die Recycling(ge)schichten von oben. Meine blauen Gummistiefel werden, das überrascht dich bestimmt total, nicht mit verarbeitet.
Dann folgt viel Erde, bis das alte Holz blickdicht bedeckt ist. Darauf kommt eine Schicht aus weiteren Kartonstücken (vorher habe ich sämtliche Klebefolie abgepiddelt, weil die ja nicht verrottet) und Zeitungen (keine Hochglanzwerbeprospekte, die enthalten zu viele Chemikalien)...
...und noch mehr Erde.
Danach war wieder Sonnenuntergang und ich verpackte alles frostfest.
Wenn ich das nächste Mal bei Frostwetter in den Garten komme, werde ich damit weiter machen, denn im Keller habe ich noch reichlich Kartons und Zeitungen.
Sollte es ein paar Tage und Nächte über Null sein, werde ich vor dem Beetabschluss Brennnessel- und Glyzinienwurzeln entfernen (die Biester sind überall) und dann ein paar Reihen Hohlblocksteine davor setzen, damit auch die Optik stimmt. Das mit den Wurzeln kann ich aber erst machen, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist.

1 Kommentar:

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.