Kaum habe ich angefangen, über hübsche Erinnerungen nachzudenken, wird es schon schwierig, mich für eine zu entscheiden.
Hübsch für dich wärs ja außerdem, wenn eine Erinnerung mit Bild das Rennen macht.
Aber es wird die Rückwegskirche.
Rückwegskirche ist in den letzten vierzehn Jahren ein fester Begriff bei mir geworden für Dinge, die man sich auf dem Hinweg nach Irgendwo vornimmt, sie auf dem Rückweg zu erledigen, weil jetzt keine Zeit oder Lust ist, und sie dann vergisst.
Im Jahre 2000 war ich in der Bretagne in Urlaub (ich berichtete!) und ich ging mit C. wandern. Die eine Hälfte der übrigen Reisegruppe war an den Strand gefahren, die andere in Kultur unterwegs. Wir dachten uns, es wäre fein, an diesen Strand zu gelangen. Er war nur ein paar Kilometer weit entfernt, wir kannten den Weg. Weils aber schöner war, wählten wir nicht die Straße, sondern einen schmalen Pfad entlang der Küste.
Der Weg schlängelte sich durch Wiesen mit bunten Blümelein, viel Heidekraut, das das Land unter einem rotvioletten Teppich verbarg, hier und da Steinmauern, um Schafweiden einzugrenzen. Immer wieder machte der Weg Kurven um Abbruchkanten im Küstenverlauf, hier und da war ein Geländer angebracht, an weitaus mehr Stellen nur ein Warnschild hingestellt.
So wurden aus den paar Kilometern eine ganze Menge Kilometer, weil wir ja jede Bucht und jede Steilküstenkante ablaufen mussten. Es war nicht schlimm, denn wir hatten derweil gute Gespräche und die Wanderung war auch sonst kurzweilig; es gab einiges zu sehen.
Das verwitterte graue Steinkirchlein links neben dem Weg -- ach, das gucken wir auf dem Rückweg an.
Als wir endlich am Strand angekommen waren, taten uns die Füße weh und wir entschlossen, mit den anderen im Bus zurück zu fahren.
Du kannst dir denken -- vom Rückwegskirchlein habe ich kein Foto.
Aber von dem Strand.
Eins.
Der Knubbel in der Mitte ist die Île du Guesclin.
Die Guhgelkomjuniti war natürlich auch da und hat fleißig geknipst.
Adventsreihe :: Beobachten
vor 1 Tag
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