Mittwoch, 24. August 2016

Borkumer Feierabende

In Prinzip war der Aufenthalt auf Borkum eine Mogelpackung.
Mogelpackung im positivsten aller Sinne.
Ich war ja zum Arbeiten da, und Arbeit ist bekanntlich das halbe Leben. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Das suggeriert, dass es sich bei Arbeit mitnichten um etwas handeln kann, das Spaß macht.
Da mir die Arbeit schon so viel Spaß gemacht hat, was war dann das Vergnügen, die andere Hälfte des Lebens auf der Insel?
meine erste digital erstellte Wortwolke!

Es gab da diesen einen Tag … tags zuvor war ich freundlich aufgefordert worden: "mach doch mal morgen frei. Schau dir die Insel an. Das hier ist ja kein Arbeitslager." An jenem Tag war ungefähr so ein Wetter wie im Juni. Starkregen. Und kein Windhauch in der Nähe, der die Wolken hätte beiseite schieben können.
Die Jugendlichen im Haus hatten ihre eigene Art, damit umzugehen: irgendwann wurde ich von allen Seiten mit diverser Musik beschallt. Gegen fünf reichte es mir, ich nutzte die erste nennenswerte Regenpause des Tages und verzog mich an den Strand.
Er war überschwemmt vom Regenwasser. Und ich hatte ihn für mich alleine. Niemand sonst war unterwegs. Niemand sonst berauschte sich an den Farben, die die hervorbrechende Sonne auf die Gräser malte, den dunkelgrauen Himmel als Kulisse.
Es war ein bisschen wie bei der Schöpfung (Tag 5) dabei sein zu dürfen.
Als ich genug gestaunt hatte, war ich klitschnass geworden (natürlich war die Regenpause nur eine Pause…) und rettete mich ins Café Seeblick. Dazu später mehr.
Da, guck, sagte der Höchste, als wir über den Strand liefen.
Gott + Julia

Seit ich das erste Mal Reiter am Strand gesehen hatte, wollte ich einen Ausritt am Strand machen.
Leila im Standby -- im Gelände munter und aufmerksam
Wir ritten durch die Dünen -- die bessere Wahl, denn es war sehr windig auf dem Strand. Es war wunderbar.

Meine erste richtige Wattwanderung mit einem Experten, der alles erklärt. Leider kam ich erst am letzten Inseltag zu der Gelegenheit. Man könnte sicher ein Jahr oder noch mehr Zeit nur damit füllen, sich über den Lebensraum Watt zu wundern.
Ich machte die Bekanntschaft eines Opalwurms. Cooler Typ.
Der Wurm ist auf diesem Bild nicht zu sehen.

Dieser erleuchtete Turm ist kein Leuchtturm, sondern der Wasserturm. In der Samstagnacht wird er wechselnd in den Regenbogenfarben in Szene gesetzt.

Ohne Foto vom Sonnenuntergang geht es nicht. Dieses ist glücklicherweise einigermaßen farbecht vom Fotokamerad wiedergegeben.

Butterfischsteak und Kartöffelchen an Abendsonne
Sehr lecker gegessen habe ich im Restaurant Strand5, ich muss das erwähnen. Wenn du dort bist, folge der Empfehlung des Küchenchefs. Es lohnt sich, der Mann versteht sein Fach.
Nicht minder lecker, aber zu anderen Anlässen, war es im Café Seeblick. Es gibt eine umfangreiche Kuchentheke. Alle nach Omas Rezepten selbstgebacken.
Da wie dort ist der Service ausgezeichnet und das Personal sehr freundlich. Ich probierte das mehrfach aus.
Strand5 liegt am einen und Café Seeblick am anderen Ende der Promenade. Du findest es.
Sobald du dein Fahrrad wiederfindest.
Leihfahrräder sehen ja alle gleich aus … nachdem ich am ersten Tag eine Viertelstunde mit "wo hab ich bloß geparkt?" verbracht hatte, habe ich das pinke Fundstück (ein Bikinihöschen) am Gepäckträger befestigt.
Danach war es einfacher.

Ich bin nicht das letzte Mal auf der Insel gewesen.

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