Freitag, 13. Februar 2009

Neulich bei der Gesinnungsprüfung

Wenn man mich fragt, warum ich einen Blog habe, antworte ich manchmal: um angesprochen zu werden.
Das ist jetzt mal gelungen, aber in einer Art und Weise, die mich ein klein wenig in Zweifel gestürzt hat.

Ich wurde nämlich gefragt, wie es angehen könne, dass ich Jesus Freak und zugleich so ein Bullenfreund sei. (Der Frager sagte nicht „abartig“ oder „widerlich“, aber sein Gesicht sah danach aus.)
Ich könne ja einen Roman schreiben, in dem auch Bullen vorkämen, aber ein Bulle als Hauptperson, das könne nicht mein Ernst sein.
Und außerdem seien „wir Freaks“ aus dem linken Spektrum der Szene und daher schon von Natur aus gegen die Bullen.

Tja.
Wenn das also ein Naturgesetz ist, muss ich mich wohl ändern.
Fragt sich nur: Was gebe ich auf, Jesus Freak zu sein oder Bullenfreund?
Gehe ich ab jetzt in eine eher konservativ geprägte Gemeinde mit Mitgliedern ohne Hang zu öffentlichem Erregnis, wie es mal ein Freund verhaspelte, oder mache ich ihn mit sofortiger Wirkung zum Feind?

Aber wie gehe ich dann mit den Bullen um, die ich privat kennen gelernt habe, bevor ich wusste, was sie von Beruf sind? Die genau wie ich an Jesus glauben?

außerdem hier und hier lesen...
...oder gleich bei mir hinklicken

7 Kommentare:

  1. ...und ich dachte immer JF wären tollerant...???...

    ;-)

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  2. Jesus ist der kleinste gemeinsame Nenner der Jesus Freaks.
    Da kann man nicht erwarten, dass sie sich auch noch JEDEM gegenüber jesusmäßig verhalten...

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  3. Du kannst ja für den komischen Frager ein alternatives Roman-Ende schreiben:

    Der Bulle merkt auf einmal, das er stroh-dumm ist, worauf er sich einen bunten Hut und eine überdimensionale Grüne-Ente-Fahrradhupe kauft und sich im Bällebad im IKEA-Kinderbereich versteckt, dort übernachtet und Tags darauf alle Kinder mit seiner Tröte erschrickt, weshalb er verhaftet und in die Geschlossene gesperrt wird, auch weil er zuvor noch den Vetter zweiten Grades von Rudi Dutschke hinterrücks überfallen und mit seiner Entenhupe verprügelt hat und anschließend noch eine legale Demonstration mit seinem Taschenwasserwerfer malträtierte, so dass man an ihm eine Exempel statuieren muss und das Bundesverfassungsgericht die Existenz von jeglicher Art von Polizei als verfassungs-widrig einstuft, wodurch es zur Auflösung der selbigen kommt und Deutschland von da an ohne auskommen muss, was absolut super in der Gesellschaft ankommt, die jetzt auf einmal glücklich und friedlich miteinander und im Einklang mit der Natur lebt, die wiederum aufatmen kann, da es keine Knöllchen mehr gibt und somit weniger Holz gerodet werden muss - Halleluja, Amen - Ende!

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  4. Lieber Juppi,

    kenne dieses Problem aus eigener Erfahrung.
    Wie es ist wenn man zugleich
    "Jesus-Freak" und "Polizisten-Freak" ist.
    Auch wenn ich privat bei ihnen leider
    bisher keine zu Freunden gefunden habe.
    Kannst Du mir dazu einen Tip geben ?

    LG Christian.
    (www.christianus.twoday.net)

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  5. äääh, erst mal bin ich nicht DER juppi, sonder DIE juppi.....
    und dazu, wie man Polizisten privat trifft und sie zu Freunden machen kann, hab ich logischerweise kein Patentrezept. Die Polizisten, die ich privat traf, traf ich ja, wie gesagt, privat und wusste zuerst nicht, welchen Beruf sie haben.
    (weil, es war ja privat.)

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  6. Ach ja, noch was.
    ich hab natürlich auch schon ein paar Polizisten im Dienst getroffen. z.B. bei Straßenverkehrskontrollen, Recherchen meiner- oder dererseits oder bei nem Unfall oder so.

    Das allerallerallerwichtigste im Umgang mit Polizisten, wenn sie im Dienst sind, ist, dass du sie mit Jesus' Augen siehst. Viele sind unfreundlcih, weil sie Angst haben. Man weiß nie, was der Mensch gegenüber unter der Jacke hat und viele Polizisten kennen einen, der mal bei einer Straßenkontrolle angegriffen wurde.
    Außerdem gilt es zu bedenken: Die meisten sind nicht Bulle geworden, weil sie dann ne Knarre haben und mit Blaulicht über die Straßen pesen dürfen.
    Sondern weil sie sich für Recht und Ordnung einsetzen wollen, weil sie die Welt zu einem lebenswerteren Flecken machen wollen, und weil sie nebenbei Menschenfreunde sind.
    Was dann im Einzelnen draus wird, hängt viel von den Umständen ab.
    Beispiel:
    http://www.polizei-poeten.de/index.php?page=21&rec=43&sortt=1&subp=1
    Falls der Link nicht aktiv ist, finde einen anderen Weg, um auf die Seite zu kommen.
    Dieser Text hat mich wirklich tief beeindruckt.

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  7. Liebe Juppi,
    herzlichen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung und den Link !
    "Mit den Augen Jesu sehen", das ist oft unbeschreiblich schwer, aber der gute Wille zählt.
    Viele liebe Grüße.

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.