Die große Frage.
Ich, Richard Iyema, möchte gerne all denen danken, die seit dem Krieg unsere Diakoniearbeit in der Liebe Christi unterstützt haben.
Ich will aber auch sagen, dass ich hier viele Helfer bekommen habe und bei einigen ein neues Verständnis begonnen hat. Trotz aller Armut funktioniert in mehreren Gemeinden inzwischen eine gute Armenversorgung, und das ohne jede Hilfe von außen.
Hier in unserer Gemeinde Basengela hat Yendura ein ganz besonderes Herz für Bedürftige.
Es ist sein Begehren, zu helfen, und er besucht fast täglich arme Alte und Einsame, um ihnen eine kleine Freude zu machen, zu helfen oder zu trösten.
Er und seine Frau sind 41 und 40 Jahre alt und bereits 16 Jahre verheiratet, aber trotz aller Bemühungen bekamen sie lange keine Kinder, und das ist schlimm.
Als sie aber auf einmal Zwillinge kamen, waren sie so was von überglücklich. Die Kinder waren aber auch wirklich zu schön und auch ganz gesund.
(Kleine schwarze Mädchen brüllen meistens sofort los, wenn ein weißer Fotograf näher als 2 Meter heran kommt. Die Zweite fängt gleich an, sie ist jetzt noch in der Warmlaufphase.)
Jetzt ist Yendura aber verzweifelt und untröstlich, denn eins der Kinder ist vorgestern ganz plötzlich gestorben.
Am Abend sind Nanella und ich gegangen, um die Eltern zu trösten und mit ihnen zu beten.
Yendura hat hinterher die Tränen abgewischt und erzählt: Eine Woche war das Kind wegen Malaria im Krankenhaus. Im Bett daneben lag ein krankes Waisenkind, dass wollten sie einfach so entlassen, weil niemand die Behandlung bezahlen wollte oder konnte. Yendura hatte Mais verkauft und bezahlte davon 45 $ für das Waisenkind.
Das Waisenkind konnte nach einigen Tagen gesund das Krankenhaus verlassen, aber Yenduras Kind ist gestorben.
„Ich bin ganz verwirrt, Gott hat unserm Kind nicht helfen wollen. Genau am Tag nach der Entlassung des Waisenkindes starb unser Kind einfach so“, sagte er. „Für unser Kind hatten wir Geld für Medikamente, und wir haben so gebetet. Warum hat Gott das Waisenkind geheilt und warum unser Kind nicht?“
Yendura heulte und regte sich schlimm auf. Ich wusste ihn nicht zu stoppen, weil ich auch nichts mehr über Gott oder so wusste.
Wenn ein solches Kind stirbt, ist das ganz schrecklich. Aber nicht Medikamente oder Ärzte können Leben erhalten, und niemand kann mit Geld den Tod bestechen, wenn er kommt. Aber Gott ist Herr, und der kann alles. Er, der die beiden Kinder zu seiner Zeit gegeben hat, kann auch zu seiner Zeit eins wieder wegnehmen. Er alleine konnte auch das Waisenkind mit Yenduras 45 $ gesund machen.
Yenduras Leid und das seiner Frau ist riesengroß. Mal sehen, ob nicht doch jemand die beiden etwas trösten kann. Bete mit mir für die beiden.
Ich, dein Bruder Richard Iyema.
Adventsreihe :: Beobachten
vor 1 Tag
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