Liebe Kongofreunde.
Nicht lange nach dem vorigen Kongokrieg hatte Pastor Ngoolo die Idee, ein Waisenhaus zu bauen. Die Gemeinde baute mit großem Elan eine schöne Lehmhütte. Aber nach einiger Zeit waren die Kinder wieder unversorgt. Organisieren ist wohl auf Dauer nicht die besondere Begabung der Basankusuleute. Es gibt aber viele Leute mit einem guten Herzen, und ich habe oft gesehen, wie Leute zu 6 eigenen Kindern auch noch ohne Probleme ein oder zwei Waisenkinder dazu nahmen.
Brigitte und Peter Imponge hatten aber noch gar kein eigenes Kind, als sie sich schon um eine ganze Truppe verwilderter und verstoßener Kinder kümmerten.
Peter hat jetzt oft Stress neben seiner Arbeit als Buchhalter der Kirche. Brigitte ist im Moment noch in Kinshasa, wo sie entbunden hat. Eigentlich könnte sie schon bald mit Klein-Ephraïm und dem Baby wieder nach Basankusu kommen, aber der Krieg kommt langsam von Norden näher. Viele Soldaten sind seit Kurzem in Basankusu angekommen. Sie sind undiszipliniert und sorgen im Moment eher für Unsicherheit als für Sicherheit.
Die Regierungstruppen haben das Cadelu-Dorf Makanza, das die Rebellen bereits eingenommen hatten, schwer bombardiert. Es hat sehr viele Tote gegeben. Weil die Rebellen keine Uniformen tragen, weiß niemand, wie viele Zivilisten tot sind. Aber viele Kinder- und Frauenleichen sind den Fluß herab getrieben. Inyere, der Rebellenführer konnte aber entkommen.
Peter Imponge schickte Fotos und schrieb von seinen Waisenkindern:







Micheline und Nadège bei der Küchenarbeit. Nadège ist sehr gut in der katholischen Schule. Da hat sie jeden Tag einen weiten Schulweg und ist jetzt in der 2. Klasse. Micheline ist Gloires große Schwester. Sie ist sehr schüchtern und kommt nur selten zu uns, ist aber fleißig und regelmäßig in der Höheren Schule.
Michos Foto ist weg. Er ist im 1. der Höheren Schule. Ich musste ihn eine Woche lang bestrafen, weil er die Schule sehr geschwänzt hat. Jetzt hat er was begriffen und bessert sich.
Wir erzählen den Kindern von Gott, damit sie ihn kennen lernen. Wenn sie später mal ohne uns leben müssen, sie dann einen Vater in Himmel haben, der ihnen hilft. Sonntags gehen sie gerne mit uns zum Gottesdienst. Dann sind sie stolz, zeigen zu können, dass sie auch Eltern haben, wie die anderen Kinder. Sie haben eine so große Sehnsucht nach Zuwendung.
Aber bei uns am Haus ist ewig Lärm. Man weiß nie, ob sie sich gerade wieder prügeln oder sich besonders laut freuen. Sie nerven oft, aber wenn sie mal nicht mehr kämen, hätten wir überhaupt keine Ruhe.
Abends wird es aber ganz still, wenn sie alle wieder weg sind.
„Wer ein solches Kind aufnimmt, nimmt mich auf,“ hat Jesus gesagt.
Imponges scheinen das ganze Jahr über das Auferstehungsfest zu feiern. Sie erleben den lebendigen Christus hautnah und täglich.
Frohe Ostern wünschen euch allen ganz herzlich eure Hans-Peter und Elisabeth Gohl
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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.