Vor zwei Tagen bin ich zu Tageslicht-Ende aus dem Garten gegangen, zum Bus, mit dem ein paar Haltestellen weiter, dort ausgestiegen und über unsere schöne Balkantrasse nach Hause. Dieser Weg ist allerdings nicht beleuchtet, um diese Jahreszeit ist der Heimweg also eine finstere Angelegenheit.
Mich stört das nicht wahnsinnig sehr, hier in den Ballungsräumen wird es ja nicht so richtig dunkel und meine Augen können das eigentlich ganz gut.
Manche Leute grüße ich mit dem bergisch-vernuschelten "nabend".
Eine Frau ist schon drei Schritte vorbei, als sie sagt: "Sie haben mich da richtig erschreckt!"
Ich drehe mich zu ihr um und frage, warum?
"Weil einen ja niemand anspricht, einfach so. Und hier unten hab ich immer Angst, weil es so dunkel ist."
Ich sage zu ihr: "Sie brauchen ja keine Angst zu haben, Jesus ist bei Ihnen."
Sie guckt, im Dämmer ist es zu erkennen, als würde sie denken "Stimmt ja, das hatte ich ganz vergessen."
Sie geht in ihre Richtung weiter und ich in meine, und ich denke mir, dass ich ja auch noch für sie beten hätte können, damit Jesus ihr die Angst wegnimmt.
Schongs verpasst!
Heute, gleiche Stelle, gleiche Welle, treffen wir uns wieder, ich denk mir so im Herannahen: das ist sie doch, oder? Ich wieder "nabend."
Sie: "Wir haben uns doch vorgestern auch hier getroffen, oder?"
Ich: "Ja, das stimmt."
Sie erzählt mir noch einmal, warum sie hier im Dunkeln unterwegs ist, dass sie da drüben arbeitet und der Weg anstelle der Trasse ein Riesenumweg und dann die Baustelle und der ganze Verkehr und so, und dass sie hier unten echt Angst hat.
Ich: "Soll ich jetzt mal für Sie beten, dass Jesus Ihnen die Angst wegnimmt?"
Sie: "Ja gerne!"
Also bete ich für sie, dass Jesus ihre Angst weg nimmt und segne sie noch mit seinem Frieden. Den kann man immer gebrauchen.
Friedlich und zufrieden trennen sich unsere Wege.
Adventsreihe :: Beobachten
vor 1 Tag
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