Dienstag, 9. Juli 2013

Kongopost 73

Liebe Kongobriefleser.
Diese wunderschönen Kinder konnten mir das Wasser reichen.
Ein bisschen kritisch schauten sie schon, weil sie fürs Foto plötzlich stehen bleiben sollen.
Kerngesund, ohne Probleme und Sorgen um Schule oder Kitaplätze, haben sie an der Quelle, weit im Dschungel, Wasser geholt, damit ich trinken und mich waschen kann.

Zeit spielt da keine Rolle, Geld braucht man kaum. Ob Jesus damals wohl solche Kinder sah, als er sagte: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Oder sah er Kinder aus einem deutschen Gymnasium mit iPhone und so? Man weiß das nicht mehr so genau, denn das ist schon zu lange her.

Richard war jetzt mit dem Motorrad dort in Ndzafa, und die Leute haben mir 29 Briefe geschrieben. Ein Glaubensbrief hat mich besonders beeindruckt.
Gruß, Hans-Peter Gohl.
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Ich grüße dich, Bruder Ezali Mokili und danke Gott, dass ich dir heute schreiben kann.
Ich heiße Jean Marc Bombanga, bin 1958 geboren und bin hier der Gemeindepastor.
Ich will dir jetzt mal sagen, wieso ich gläubig bin.
  1. Es fing damit an, dass wir viele Jahre keine Kinder kriegen konnten, obwohl wir alle Zaubermittel und magischen Rituale ausprobiert haben. Als wir ganz am Ende und verzweifelt waren, habe ich mit Beten angefangen, und da haben wir einen kleinen Jungen bekommen, den wir Gloire à Dieu nannten. Gottes Güte hat meinen Glauben dann jedes Jahr gestärkt, denn wir haben jetzt schon 9 Kinder.
  2. Ich sehe, dass Gott mir jeden Tag hilft, uns hier alle zu ernähren.
  3. Ich beobachte, wie Leute hier sterben und alles, was sie mühsam aufgebaut haben, zurücklassen müssen. Das veranlasst mich, meine ganze Kraft für Bleibendes, für Gottes Reich, einzusetzen und Jesu frohe Botschaft hier zu leben und zu predigen.
Wir leben aber auch mit Problemen. Ekolongo, unser Jüngster, bekommt ganz schlimme epileptische Anfälle. Das tut uns so weh, unser Kind so leiden zu sehen.
Alle Krankenstationen in der Gegend haben wir schon besucht, und jeden Tag legen wir dieses leidende Kind unserm Herrn im Himmel hin. Gottes Programm ist aber nicht unser Programm. Er gab uns unsere gesunden Kinder, und er hat uns auch dieses kranke Kind gegeben.
Wir sind oft traurig, aber wir bleiben seine Jünger und zeigen den Menschen hier Gottes Größe und Güte mit uns. Eben darum habe ich dir jetzt auch diesen Brief geschrieben.
Amen!
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ich muss ja immer alles ganz genau wissen (das ist meine Pflicht als Chefin dieses Wissensvermittlungsvorgartens), und so habe ich gefragt:
Hallo lieber Peter!
Ist beim Waschen dann deine weiße Farbe abgegangen?
Falls nein, nützt ja das ganze Waschen nix.
Darauf hat er noch nicht geantwortet, aber ich reiche sie nach, sobald sie kommt.
Solltest du ähnlich tiefschürfende Fragen haben, frag ihn. Zum Thema Urwald weiß er immer was zu erzählen. gohlep (ät) web (.) de

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