Montag, 30. September 2013

Kongopost 78

Ist das nicht schrecklich? Solch ein Foto lässt einem doch das Blut in den Adern gefrieren. Die arme kleine Mado, von der ich schon oft geschrieben habe, hatte nach der Operation an ihren Füßchen auch noch eine dicke Infektion an ihrem Infusionsärmchen.
Nachdem Jerry dann auch aus dem Krankenhaus war, haben alle eine Balenière (ein- oder zweistöckiges Holzboot mit Motor) Richtung Basankusu bestiegen. Da sitzt man zwischen Schweinen und Ziegen eingeklemmt und versucht dagegen zu stinken. Aber in der zweiten Nacht ist der Kapitän im Schlaf über Bord gefallen und wohl ertrunken. Sie mussten zurück, um den Unfall der Polizei zu melden.
Die Verwandten des toten Kapitäns warteten dann aber schon in Basankusu, um alle Passagiere zu lynchen. Die Polizei dort hat das verboten und rumgeschossen, bis Ruhe kam.
Richard konnte aber zuletzt alle gesund abholen. Klein Mado soll jetzt in Basankusu von Doktor Iloko weiter therapiert werden.

Richard schickte vor zwei Wochen dieses Foto von Joceline. Schade, dass sie einen so schönen langen Rock anhat. Sonst könnte man jetzt sehen, welch schöne gerade Beine sie hat.
Joceline ist jetzt in der Fünften in der Höheren Schule.
Sie wurde auch mit solch verbogenen Füßchen geboren. Elisabeth und ich konnten damals Mutter und Kind in ein Krankenhaus fliegen lassen. Jocelines Mama war in Urwald allein erziehend, und alles war mindestens so chaotisch wie bei klein Mado.
Wir sehen da ein großes Wunder Gottes, und ihre geraden Beine lassen uns jetzt auch weitermachen und ganz feste glauben, dass klein Mado auch einmal so laufen wird. Auch, wenn es jetzt oft noch wehtun wird.

Ziemlich sehr hoffnungsvolle Grüße, Peter und Elisabeth.


gohlep (ät) web (.) de

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