– gekauften und selbst hergestellten (was sich für Wohnung und Balkon nicht empfiehlt)
– organischen und mineralischen
– flüssigen, pulverigen und festen
– schnell und langfristig wirkenden
Nimm flüssigen organischen Dünger, der lässt sich fein dosieren und im Gießwasser leicht anwenden, dazu wirkt er sofort. Organisch sollte er sein, da du die Erzeugnisse essen möchtest. Für Zimmerpflanzen kannst du mineralische Dünger verwenden, aber das ist eine andere Geschichte. Auf der Flasche sind Dosierung und Anwendung erklärt. Da du mit Lektüre dieses Artikels beweist, dass du lesen kannst, kann nicht viel schief gehen. (Und wenn doch, machst du es beim nächsten Mal anders.)
Kein Dünger an die Kleinen!
Ach ja, warum ist es wichtig, erst jetzt mit dem Düngen anzufangen? Ehrlich gesagt hatte ich im letzten Heft keinen Platz mehr dafür. Aber der Gärtner, von dem du die Pflanzen gekauft hast, arbeitet natürlich auch mit Kurz- und Langzeittdüngern, die Pflanzen stehen nicht die ganze Zeit nährstofflos bei dir rum. Im nächsten Jahr bist du ein Profi und kannst schon im Juni mit dem Düngen beginnen. Nur bei selbst gezogenen Pflanzen musst du ein bis zwei Monate warten. Die jungen Wurzeln vertragen keinen Dünger, die Nährstoffe verbrennen ihre Kapillaren, sodass sie kein Wasser mehr aufnehmen können.
Mit dem Dünger versorgst du wie angegeben alle Pflanzen deines kleinen Gartens, mit Ausnahme der Radieschen, Möhren und Kräuter. Radieschen und Möhren haben einen kurzen Reifezyklus, sie brauchen in frischer Erde keine zusätzlichen Nährstoffe. Und die meisten Küchenkräuter bevorzugen karge Böden. Der Basilikum ist übrigens ein ganz Sensibler. Wenn er es bis jetzt am Balkongeländer ausgehalten hat – Respekt. Er mag nämlich gar kein direktes Sonnenlicht. Und auch keinen Regen, der ihm auf die zarten Blätter pladdert. Und keinen Wind. Nimm ihn doch mit in die Küche, aber stell ihn da nicht gleich an die Fensterscheibe, sondern etwas abseits.
Wenn deine Kräuter einen müden Eindruck machen, wirf kein Geld für speziellen Kräuterdünger aus dem Fenster, sondern gib ihnen ein verdünntes Schlückle aus der Düngerkanne der anderen.
Sie brauchen erst im nächsten Frühjahr einen Anschub, wofür du sie aber über den Winter kriegen musst. (Richtig! – das behandeln wir später.)
Geiz ist Tomate
Die Tomate an sich ist übrigens nicht geizig. Sie bildet Geiztriebe aus, die das Wachstum der Früchte behindern, indem sie Nährstoffe in Blätter umwandeln. Blätter sind wichtig für die Entwicklung der Pflanze, aber eine Pflanze braucht nicht alle Blätter, die an ihr wachsen. Am besten guggelst du mal „Tomate ausgeizen“, da wird das prima erklärt. (Das Titelthema ist schließlich Minimalismus, ich muss mich kurz fassen.)
Das Wort „Geiz“ gehört sprachgeschichtlich mit „Gier“ zusammen, und gierig saugt der Geiztrieb den Saft, den die Frucht braucht zum Reifen.
Pflanzensitter oder Bewässerungsanlage?
Wenn du seit der März-Ausgabe mit mir gärtnerst und dieses Heft auf dem Freakstock abgeholt hast, kennst du das Problem: Wer kümmert sich um die Pflanzen, wenn ich nicht da bin? Das geschickteste ist immer noch, dass du zusammen mit Freunden kleingärtnerst, mit denen du aber bitte nicht in Urlaub fährst. In der Ferienzeit hegt jeder die Pflanzen des anderen.
Wenn du es nicht so praktisch hast, frage Nachbarn/Freunde/Verwandte oder baue eine Bewässerungsanlage. Der Peter-Lustig-Klassiker ist immer noch die Kordel, die von einer Wasserschüssel zum Blumentopf reicht und durch die die Pflanze Feuchtigkeit ziehen kann. Oder stecke eine mit Wasser gefüllte Flasche kopfüber in den Kübel. Natürlich geht das nur für einen kurzen Zeitraum, denn irgendwann sind die Gefäße leer.
Nächste Themen:
Erdbeeren düngen, Himbeeren schneiden: jetzt oder im Frühjahr?
pimp the Zimmerpalmi
dr Herbscht isch do
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