Donnerstag, 4. Februar 2010

Bilderpups

Als ich das bisher letzte Mal zur Schule ging, kam ich eines schönen kalten Herbsttages in der Pause zwischen 6. und 7. Stunde an einer Bäckerei vorbei und da lag hinter der Glasscheibe des Tresens Zwiebelkuchen.
Goldbraun gebacken.
Mit Speckmüffchen.
Es gibt Sachen ... da reagier ich sofort.
Gekauft, gegessen. Aaaahhh, ein Genuss.

Und kriegte ab der ungefähr dritten Minute dieser 7. Stunde nen Krampf rund um meinen Hinterausgang.
Zwiebelkuchen ist nicht besonders sozialverträglich, wenn du verstehst, was ich meine. Erst recht in geschlossenen Räumen, weils ja immer irgendwem zieht.
Aber was raus muss, muss raus.

Hier ist das im übertragenen Sinne genauso.
Du kannst dir gerne die Nase zuhalten, aber dieser Bilderpups nebst erläuternden Zeilen, der muss jetzt einfach mal raus.
Schließlich ist es schon der dritte! Tag! in! Folge!, an dem es nicht geschneit hat!! Gestern sah es sogar so aus: Warum Österreich, frag ich mich da.
In meiner Küche sah es nicht so prächtig aus; seit Tagen wartete der Komposteimer auf seine Entleerung.
Nun gut, dachte ich, zieh die Gummistiefel an, dann kriegste keine nasse Hose. Hin und zurück im knietiefen Schnee. Wer mehr auf messbare Fakten steht: es waren 46 cm. Auf der gefliesten Terrasse. Also nix mit Bodenunebenheiten. Für den kleinen Tisch mit seinen grünen Beinen war das "knietief" nicht so schlimm, er hat keine Knie. Aber die Regentonne kann nur noch knapp rausgucken. (Ha, hast du schon mal Wasser auf der Tonne gestapelt?)
Das mit der nicht-nassen Hose klappte übrigens nicht. Vor allem hatte ich das Gefühl, meine Füße würden abfrieren. Ein Blick ins Innere der Stiefel - als ich wieder in meiner Wohnung war - verschaffte Klarheit: Bibber! Also trockene Hose, andere Schuhe, und wieder raus, diesmal ins Städtchen, zur Post und so. Dort wurde mir gewahr, dass die Schneeberge, die so groß wie ich sind, heute viel größer sein müssen als früher. Dieser hier war es. Dieses Foto hat nun mal ausnahmsweise gar keine perspektivischen Tricks mit Kamera tief, Blick nach oben und so. Erkennt man vielleicht auch an der Umgebung. Ich hatte den Zollstock leider zuhause gelassen.
So ein Straßenzug hat im Moment seinen ganz eigenen Adrenalinkick. Bleibt sie oben oder kommt sie runter? Dachlawinen, bzw. Dachlawinendächer, können aber auch sehr hübsch aussehen. Bergische Architektur in ihrer schönsten Form.
Hinterher hab ich dann noch mein Auto aus einer Schneewehe befreit, einen schneewehensicheren Parkplatz gesucht, die Buckelpisten im Viertel getestet (Paris-Dakar ist vielleicht auch nett... aber viel zu staubig...) und einen tiefen Blick durchs geschlossene Fenster in den Blumenkasten getan. Wie geht es der Petersilie? Man weiß es nicht.
Und als ich dann alle klimarettenden Klamotten wieder ausgezogen und zum Trocknen aufgehängt hatte, fiel mir auf: Alles alle. Mist.

Das war mein Bilderpups. Du kannst die Wäscheklammer jetzt lösen.

1 Kommentar:

  1. Krampf rund um den Hinterausgang. Eleganter umschrieben gehts ja wohl nimmer. :-)

    AntwortenLöschen

Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.