Freitag, 12. Februar 2010

Die nationale Reserve

Als meine Mutter mich neulich mit der Tatsache konfrontierte, die FDP fordere eine "Nationale Streusalzreserve", lachte ich, "Ah, hat 'links außen' einen neuen Streich vollbracht?"
'Links außen' ist eine Glosse der Rheinischen Post, die passenderweise links außen auf der ersten Seite steht und die in meiner Familie das Privileg genießt, jeden Morgen als erstes von der ganzen Zeitung gelesen zu werden.
"Nein", sagte meine Mutter, "Das meinen die ernst." Und sie zeigte mir die Zeitung. Ebenfalls erste Seite, aber ganz groß, mittig.
Als ich dann etwas später eingeladen war, einen Sonntag in Solingen und in Gemeinschaft zu verbringen, fand ich das:Seitdem hat sich das Thema verselbständigt.

Alles ist nur noch auf Basis nationaler Reserven zu kriegen.
Ich habe schon drüber nachgedacht, eine nationale Tauwetterreserve einzufordern. Diese grauen, braunen, schwarzen Schnee-und-Eisreste an den Straßenrändern sind nicht dekorativ.
Leider verderben Plusgrade ziemlich schnell, d.h. sie kühlen ab. Dann hat man nix mehr davon.
Auch eine Benzinreserve wäre toll. Vor allem für mein Auto.
Oder wie wäre es mit einer Apfelmusreserve? Schokomuffinsreserve? Wer schon einmal bei mir war und in der Hoffnung wiederkommt, es gäbe noch welche, würde sich über so eine Maßnahme sicher freuen.

Muttern wollte gestern, Weiberfastnacht, eine nationale Frohsinnsreserve, weil Vattern griesgrämig aus der Wäsche guckte.
Vattern grummelte, Spaßreserven seien Sache der Spaßpartei (für die Jüngeren unter uns: die FDP präsentierte sich mal in einem Wahlkampf als Spaßpartei, um andere Wählergruppen zu gewinnen).
Ich fragte, wo man den nationalen Reservespaß einlagern solle, damit er stets frisch auf den Tisch kommt.
Vattern brummte: "In die Asse."
"Bloß nicht", warf Muttern wiehernd ein, "Wenn der ganze Spaß ins Grundwasser gelangt! Da hört der Spaß echt auf!"

Halten wir fest: Es gibt nichts festzuhalten.
Die beste nationale Reserve bringt nix, wenn sie nicht da ist, wo man sie braucht.


Ach. Was täten wir ohne diese Regierung.
Wir hätten weder was zu Meckern noch was zu Lachen, wenn es zum Meckern schon nicht mehr reicht.
Das sonderbarste an der ganzen Sache ist: niemand hat sie gewählt!



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Nachtrag vom 13.02.2010:

Wenn weder Meckern noch Lachen geht, schreibe ich auch schon mal so.
Das geht deutlich gegen mein Prinzip der guten bzw. heiteren Einträge. Aber ich habe mich immerhin an die selbstgesetzte Regel gehalten, keine Namen zu nennen.
Ich bin SO wütend auf diesen Menschen!!! Der mir persönlich unterstellt, keine ehrliche Arbeit zu wollen! Sozialschmarotzer zu sein! Ich könnte ausrasten!!!

4 Kommentare:

  1. muttern und vattern..das hört sich aber abwertend an :D

    regierung?meckern?aufregen?
    ist von vorteil wenn man wenig ahnung davon hat. dann kann man sich auch nicht aufregen.

    und wenn man ma was wissen will..dann hat man ja den pappa :)

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  2. ich schmeiß mich weg...

    *brüll* LOL :D

    *kannnichtmehrumfall*

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Nur Mut. So ein Kommentarfeld beißt nicht.