Als Charlotte 9 Jahre alt war, wurde sie von Soldaten vergewaltigt und schlimm misshandelt. Sie überlebte die Jahre ohne Behandlung, mit einer bösen Infektion in ihrem Urwalddorf, bis sie unter anderem einen Darmverschluss hatte. Aus Barmherzigkeit schob sie jemand auf dem Fahrrad fast 100 km weit bis Basankusu und legte sie vors Krankenhaus. Dr. Iloko hat ihr kostenlos einen künstlichen Darmausgang gemacht, wie man auf dem Foto sehen kann. So hat Richard sie da angetroffen.
In Kinshasa konnte er spezielle Plastiktüten bestellen, damit der Kot nicht immer einfach so daraus floss und es so stank.
Charlotte musste viermal operiert werden.
So habe ich sie im September 09 angetroffen. Damals stand aber auf dem Programm noch eine Operation offen.
Ich habe sie immer nur fröhlich gesehen, obwohl sie Schmerzen hatte. Durch das lange Liegen bei einigen der Operationen (10 Stunden) hatte sie schlimme Krämpfe in einem Bein.
Labor in Basankusu. In Kinshasa hätte ich das vielleicht gar nicht alles bezahlen können. Da hat mir später ein Arzt gesagt, dass es gar nicht möglich sei, in Basankusu erfolgreich solch eine Operation zu machen. Sicher ist, dass in Deutschland einem Tierarzt sofort die Lizenz entzogen würde, wenn es in seiner Praxis so aussähe.
Das Foto aus Richards Halleluja-Mail. Die Charlotte war die 3 km vom Krankenhaus zu Fuß bis zu ihm nach Hause gekommen.
Das Allerschönste: Wie sollte es denn weitergehen? Wir konnten sie so schwach doch nicht in den Urwald zurückschicken.
Da haben die katholischen Schwestern Charlotte aufgenommen und ihr eine eigene Hütte, einen Kochtopf und das Bett mit Mückennetz gegeben. Zudem hat die Oberin mir versprochen, Charlotte in Näharbeiten zu unterrichten.
Es ist wunderbar, auf der Welt Menschen zu kennen, die sich lebenslänglich verpflichten, Gottes Liebe praktisch zu leben und für Bedürftige da zu sein. Ihr Wahlspruch ist:
Ma vocation c'est l'amour. - Meine Bestimmung ist die Liebe.
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