Freitagabend kam die Anfrage: kannst du am Sonntag mit M. Kigo (für die nicht-freikirchlich Sozialisierten unter uns: Kindergottesdienst) machen?
Weil ich spontan bin (wenn ich nicht gerade blockiert bin, aber wie gesagt ist das ja nicht mein Normalzustand), sagte ich zu.
Ein Kigo läuft so ab: wir sind zu zweit und haben zwischen 5 und 15 Kinder im Alter von 4 bis 9 Jahren da. (Es gibt natürlich noch eine Gruppe für jüngere Kinder und eine für ältere, aber ich bin bei den mittleren, die gefallen mir am besten.)
Der Mitmacher hat einen kurzen Input vorbereitet und meine Bastelei schließt sich dann thematisch daran an. Oder sie schließt sich nicht an. Das sprechen wir vorher ab. Für das Ganze, also in den Raum gehen, ein bisschen Dampf aus den Kindern lassen, hinsetzen, vielleicht eine "Herzchenrunde", wie es den Kindern geht, besagtem Input, vielleicht ein paar Knabbereien und Gebastel haben wir eine Stunde Zeit. Mir ist das immer zu knapp. Ich bräuchte einen halben Tag, wäre danach zwar für einen ganzen weiteren Tag außer Gefecht, hätte mich aber möglicherweise "ausgebastelt".
Wir hatten also nichts vorbereitet.
Die Kinder saßen im Kreis und ich erklärte, dass wir also gleich basteln werden, und das erste Kind fragte gleich: "Was denn?" und ich "Kucken wir mal!" Ich mag das, wenn nicht alles geplant ist. Wenn Raum ist für Unerwartetes. Keine Vorgaben, keine Ausschneideschablonen, Platz für Kreativität, buntes Papier, Schere und los.
Ein Kind überlegte laut, wie so ein "Kucken wir mal" wohl aussieht, da fiel mir noch ein, dass ja gerade -- "Weiß einer von euch, wie der Feiertag heißt?"
"Pfingsten!", das wussten alle. "Und was ist Pfingsten?"
Da gab es verschiedene Ansichten, zum Beispiel Geburtstag von der Kirche, da ist Jesus in den Himmel gefahren, sowas wie Ostern und einige andere Ideen.
Ich habe es rasend schnell zusammen gefasst -- Kunststück, ich hatte es im Freitagsgodi noch gehört: Jesus ist Ostern gekreuzigt worden und auferstanden, und danach ist er bei den Jüngern gewesen und hat ihnen viele Sachen erklärt, die er vorher auch schon mal gesagt oder getan hatte. Und dann war Himmelfahrt, da ist er in den Himmel abgedüst, und hat den Jüngern versprochen: Bald kommt eine Kraft, ein Geist, der immer bei euch ist und der euch meine Worte übersetzt. Und das ist Pfingsten passiert. Der Heilige Geist, so wird er genannt, rauschte in die Leute rein und auf ihren Köpfen konnte dann jeder wie Feuerflammen sehen.
So ungefähr:
Nein, die haben nicht echt gebrannt, sondern in der Bibel steht WIE Feuerflammen.
Natürlich haben wir auch andere Sachen mit den Klammern gemacht.
Ich wollte eigentlich auch einen Wetterfrosch wie die Smoorkinder machen, aber die Bastelei war schon zu einem ausgewachsenen Drunter und Drüber geworden -- der Nachteil daran, wenn man die Zügel so locker lässt. Der einzige.
Adventsreihe :: Beobachten
vor 1 Tag
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