Die Rechenkünstler sind gleich nach „unserem“ 0:1 gegen Spananien im Halbfinale zur Höchstform aufgelaufen.
Fußball ist bekanntlich nur am Rande eine Sportart, in erster Linie geht es um Statistik. (Auch wenn der Statistikfreund vom Gegenteil überzeugt ist.)
Bei Italien und Brasilien hat es 24 Jahre gedauert, bis sie ihren 3 WM-Sternen den vierten hinzufügen konnten.
Vom Jahr 1990 aus betrachtet, das der deutschen Nationalmannschaft den dritten und bisher letzten Weltmeistertitel bescherte, ist folgerichtig 2014 wieder unser Jahr. So gesehen konnte es in Südafrika einfach nicht klappen, selbst wenn Schweini und Co. doppelt so viel gelaufen wären, ein noch besseres Torverhältnis als 16:5 erzielt hätten und auch alle Spiele gewonnen hätten.
Gegen so ein Naturgesetz haste keine Chance.
Nun, wir werden sehen.
Jedenfalls brauchen wir bis dahin ein neues Lied.
„Zweitausendvierzehn“ passt um eine Silbe nicht in die Zeile, da müssen die Sportfreunde mittendrin noch mal Luft holen.
Ach, und überhaupt. Diese Sportfreunde!
Wie lästerten sie so freundlich, „wir haben nicht die größte Spielkultur, sind nicht gerade filigran…“
Also bitte.
Dieses Spiel um Platz drei gegen Uruguay (nennt man die Leute aus dem Land eigentlich Uruguayer? Ei, das klingt nicht gut) war jawohl ein um ein Vielfaches filigraneres und mit erheblich mehr Spielkultur ausgestattetes Ereignis als das Finale, ausgetragen bis vor wenigen Minuten zwischen defensiv-offensiv schwankenden Teams, die Treten und Kicken verwechselten.
Gruselig. In der Bundesliga wären so schlechte Teams längst abgestiegen.
Übrigens sagte eine nicht näher genannte Person meines näheren Umfeldes nach dem letzten Spiel mit deutscher Beteiligung:
„Gut, dann kannst du ja jetzt deine ganzen Fähnchen und das Zeug vom Auto abmachen und wieder auf normale Farben umsteigen. Die Fahne auf der Kofferraumabdeckung und die als Schlafzimmergardine und die in der Küche und die zwei im Wohnzimmer und die eine im Flur – die brauchst du wirklich nicht. Und wie gesagt, die WM ist vorbei.“
BITTE?!?
Im Gegensatz zu den meisten Deutschen, die mir jüngst auf Deutschlands Straßen begegneten, bin ich Ganzjahrespatriot.
Nur eine einzige Fahne wird mich verlassen, und das ist die völlig ausgeblichene auf der Kofferraumabdeckung, die da seit der EM 2008 ist. Im Sommer 2009 habe ich sie umgedreht, sodass das noch frische Rot der Rückseite oben lag. Fahnen haben nur zwei Seiten, deswegen kommt da nun die neue hin. Bis zur EM 2012.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Ich hab die Bilder ein bisschen zusammengeschoben. Klick drauf und du siehst mehr, vor allem das richtige Seitenverhältnis. Die hinteren 3 Fotos sind übrigens aus den vorigen Behausungen - somit auch von vorigen Nationalereignissen.
Montag, 12. Juli 2010
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haha, sie hat mich nur räumlich verlassen.
AntwortenLöschenSie hängt jetzt im Garten.
Falls dort mal einer Zweifel haben sollte, in welchem Land er sich befindet: ein Blick reicht, um Klarheit herzustellen.
Opti, davon hatte ich neulich mal erzählt. Artikel "geschenkt", irgendwann Mitte bis Ende Juni.
AntwortenLöschenVon da ist auch das Foto.